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Bleiwolframat PWO ist eine kristalline Verbindung aus Wolfram Blei und Sauerstoff Bleiwolframat wird als sehr strahlungsresistenter Szintillator in Kalorimetern der Teilchenphysik verwendet StrukturformelAllgemeinesName BleiwolframatAndere Namen Blei II wolframatSummenformel PbWO4Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 7759 01 5EG Nummer 231 849 7ECHA InfoCard 100 028 954PubChem 24464Wikidata Q883696EigenschaftenMolare Masse 455 04 g mol 1Aggregatzustand festDichte 8 28 g cm 3 1 8 46 g cm 3 Raspit 2 Schmelzpunkt 1123 C 1 Loslichkeit nahezu unloslich in Wasser 2 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung 3 GefahrH und P Satze H 302 332 360 373 410P 201 273 308 313 501 3 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Inhaltsverzeichnis 1 Vorkommen 2 Gewinnung und Darstellung 3 Eigenschaften 4 Verwendung 4 1 ECAL des Compact Muon Solenoids 4 2 ALICE PHOS Detektor 4 3 PANDA EMC Detektor 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVorkommen BearbeitenBleiwolframat kommt naturlich als Mineral Stolzit und Raspit vor Gewinnung und Darstellung BearbeitenDie Kristalle werden sowohl mit dem Czochralski Verfahren als auch der Bridgman Stockbarger Methode aus einer stochiometrischen Schmelze von PbO und WO3 hergestellt 4 5 P b O W O 3 P b W O 4 displaystyle mathrm PbO WO 3 longrightarrow PbWO 4 nbsp Eigenschaften BearbeitenBleiwolframat hat eine Schmelztemperatur von 1123 C eine Dichte von 8 28 g cm3 und ist nicht hygroskopisch Das spektrale Maximum des Szintillationslichts liegt bei 430 nm dort betragt der Brechungsindex 2 17 Die Strahlungslange betragt 0 89 cm 80 des Szintillationslichts wird innerhalb von 25 ns emittiert Die Szintillationslichtausbeute von Bleiwolframat ist gering und betragt lediglich 5 von Bismutgermanat oder 0 6 von Natriumiodid 1 Weiterhin ist die Lichtausbeute stark von der Temperatur abhangig 6 Bei etwa 400 C setzt sich Raspit in Stolzit um 2 Verwendung BearbeitenAm Large Hadron Collider am CERN kommt Bleiwolframat in den Detektoren CMS und ALICE zum Einsatz weiterhin ist ein Einsatz im PANDA Detektor am FAIR Beschleunigerzentrum geplant 1 ECAL des Compact Muon Solenoids Bearbeiten Das elektronische Kalorimeter ECAL des Compact Muon Solenoids besteht aus einer Rohre aus 61 200 Kristallen und zwei Endelementen aus jeweils 7324 Kristallen Die Kristalle haben die Abmessungen von 24 24 230 mm im radialen Bereich und 30 30 220 mm an den Endstucken Die erwartete Strahlendosis im Laufe von 10 Jahren Betrieb betragt fur den radialen Bereich 4000 Gy und 2 1013 Neutronen cm2 an den Endstucken wird die funfzigfache Dosis erwartet Durch die hohe Strahlungsdosis wird im CMS eine Schwankung der Transmittivitat um etwa 5 erwartet Zur Korrektur der Schwankungen ist das CMS mit einem System ausgestattet mit welchem zu Kalibrierungszwecken Laserlicht uber Glasfaser in die einzelnen Kristalle eingekoppelt wird 6 ALICE PHOS Detektor Bearbeiten Im PHOS Kalorimeter des ALICE Detektors kommen Kristalle der Abmessung 22 22 180 mm zum Einsatz Die Kristalle sind mit etwa 100 ppm Yttriumoxid dotiert Zur Erhohung der Lichtausbeute werden die Bleiwolframat Kalorimeter im ALICE Detektor auf 25 C abgekuhlt Nach zehnjahrigem Betrieb wird eine Strahlendosis von 1 Gy und eine Neutronendosis von 2 1010 Neutronen cm2 erwartet 4 PANDA EMC Detektor Bearbeiten Im elektromagnetischen Kalorimeter EMC des PANDA Detektors kommen 16 000 Bleiwolframat Kristalle von etwa 21 28 200 mm mit dem Gewicht von etwa einem Kilogramm zum Einsatz Die Betriebstemperatur des EMC betragt 25 C 1 Siehe auch BearbeitenBismutgermanat NatriumiodidWeblinks BearbeitenCERNCourier Einsatz im CMS englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Florian Feldbauer Studien zur Strahlenharte von Bleiwolframat Kristallen Masterarbeit Ruhr Universitat Bochum 2009 abgerufen am 12 November 2018 a b c Dale L Perry Sidney L Phillips Handbook of inorganic compounds ISBN 978 0849386718 a b Datenblatt Bleiwolframat bei Sigma Aldrich abgerufen am 13 Marz 2011 PDF Vorlage Sigma Aldrich Name nicht angegeben a b M Ippolitova et al Lead tungstate crystals for the ALICE CERN experiment In Nuclear Instruments and Methods in Physics Research A 537 Jahrgang Nr 1 2 2005 S 353 356 doi 10 1016 j nima 2004 08 042 englisch Baoguo Han Xiqi Feng Guangin Hu Yanxing Zhang Zhiwen Yin Annealing effects and radiation damage mechanisms of PbWO4 single crystals In J Appl Phys 86 Jahrgang Nr 7 1999 S 3571 3578 doi 10 1063 1 371260 englisch a b Q Ingram1 The Lead Tungstate Electromagnetic Calorimeter of CMS PDF 165 kB 16 Marz 2006 archiviert vom Original am 7 Oktober 2006 abgerufen am 2 April 2010 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bleiwolframat amp oldid 231143506