www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel behandelt die Ziegenart zum gleichnamigen Kunstwerk siehe Blauschaf Kunstwerk Das Blauschaf Pseudois nayaur auch Bharal oder Nahur genannt ist eine in zentralasiatischen Gebirgen beheimatete Art der Ziegenartigen Es gehort trotz seines Namens nicht zu den Schafen sondern wird zusammen mit dem Zwergblauschaf in eine eigene Gattung Blauschafe Pseudois gestellt die naher mit den Ziegen verwandt ist BlauschafBlauschaf Pseudois nayaur Systematikohne Rang Stirnwaffentrager Pecora Familie Horntrager Bovidae Unterfamilie AntilopinaeTribus Ziegenartige Caprini Gattung Blauschafe Pseudois Art BlauschafWissenschaftlicher NamePseudois nayaur Hodgson 1833 Blauschafe in ihrem naturlichen LebensraumBlauschafe im Tierpark Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 4 Systematik 5 Gefahrdung 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksMerkmale BearbeitenIm Aussehen erinnern Blauschafe eher an Ziegen als an Schafe Sie erreichen eine Kopf Rumpf Lange von 120 bis 170 cm wozu noch ein 10 bis 20 Zentimeter langer wie bei Ziegen an der Unterseite haarloser Schwanz kommt Der Kehlkopf ist ebenfalls ausgepragt wie der von Ziegen Adulte Blauschafe besitzen eine Schulterhohe von 75 bis 90 Zentimetern Ihr Gewicht betragt 35 bis 80 Kilogramm wobei die Mannchen schwerer als die Weibchen werden Das Fell dieser Tiere ist grau oft mit einem blaulichen Schimmer der Bauch und die Ruckseiten der Beine sind weiss und die Brust und die Vorderseite der Beine sind schwarz gefarbt Beide Geschlechter tragen Horner Bei den Mannchen sind diese kraftig im Querschnitt rund und nach hinten geschwungen sie erreichen eine Lange von uber 80 Zentimetern Weibchen haben kurze aufrechte Horner von nur 20 Zentimetern Lange Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Blauschafe finden auch an steilen Stellen sicheren HaltDas Blauschaf lebt in der Himalaya Region sowie in verschiedenen Bergketten Tibets Xinjiangs und der Inneren Mongolei Es halt sich in grossen Hohen zwischen 3000 und 5000 m gelegentlich sogar bis 6500 m auf Hier grasen die Tiere auf alpinen Weiden Bei Gefahr fliehen sie in steile Hange in denen sie sicheren Halt finden wohin ihnen aber kaum ein Raubtier folgen kann In Deutschland kann man Blauschafe im Tierpark Berlin und im Zoologischen Garten Halle Saale finden 1 Lebensweise BearbeitenDie Nahrung der Blauschafe besteht aus Grasern Krautern Moosen und anderem pflanzlichem Material Weibchen und Jungtiere bilden Herden von funf bis 18 Tieren in seltenen Fallen sind auch grossere Gruppen moglich Ausserhalb der Paarungszeit leben die Bocke fur gewohnlich allein oder in Junggesellengruppen Zur Paarungszeit werden die Bocke gegen ihre Geschlechtsgenossen sehr aggressiv und versuchen mit teilweise heftigen Kampfen die Kontrolle uber eine Weibchenherde zu erlangen Die Paarung erfolgt zwischen Oktober und Januar nach einer Tragzeit von rund 160 Tagen kommt zwischen Mai und Juli meist ein einzelnes Jungtier zur Welt gelegentlich auch Zwillinge Die Jungen werden sechs Monate lang gesaugt die Geschlechtsreife tritt mit rund eineinhalb Jahren ein Bei Mannchen dauert es allerdings in der Regel bis zum siebten Lebensjahr bevor sie sich erstmals fortpflanzen konnen Die Lebenserwartung betragt 12 bis 15 in menschlicher Obhut bis 20 Jahre Zu den Fressfeinden des Blauschafs zahlt unter anderem der Schneeleopard der denselben Lebensraum wie das Blauschaf besiedelt 2 Systematik BearbeitenDas Blauschaf ist eine Art aus der Gattung der Blauschafe Pseudois innerhalb der Tribus der Ziegenartigen Caprini in der Familie der Horntrager Bovidae Teilweise werden dem Blauschaf zwei Unterarten zugewiesen 3 P n nayaur Hodgson 1833 Tibet Bhutan Nepal nordliches Pakistan nordliches Indien und Tadschikistan P n szechuanensis Rothschild 1922 westliches ChinaDie Unterscheidung der beiden Unterarten ist nicht allgemein anerkannt so dass die Art mitunter auch als monotypisch gilt 4 5 Andererseits wird auch das Zwergblauschaf Pseudois schaeferi gelegentlich als Unterart des Blauschafes angesehen Molekulargenetische Untersuchungen aus dem Jahr 2017 die uber 220 Individuen aus nahezu dem gesamten Verbreitungsgebiet der Art berucksichtigten konnten die beiden Unterarten eindeutig voneinander abtrennen P n nayaur beschrankt sich dabei auf die tibetische Population wahrend P n szechuanensis die Tiere des Qilian Gebirges in den chinesischen Provinzen Gansu und Qinghai sowie des Hengduan Gebirges in Sichuan einschliesst Daruber hinaus konnten zwei weitere eigenstandige Populationen herausgestellt werden eine im Helan Gebirge im Autonomen Gebiet Ningxia und eine weitere im Pamir Dabei trennte sich zuerst die tibetische Gruppe von der restlichen Linie ab was im Unteren Pliozan vor 4 6 Millionen Jahren erfolgte Die Vorgang steht wohl mit einer Phase der Auffaltung des Tibetischen Hochlandes im Zusammenhang Zuletzt spaltete sich die Helan Population im Oberen Pliozan vor 3 6 Millionen Jahren ab Im Ergebnis der Analyse muss die Taxonomie der Art neu uberarbeitet werden 6 Gefahrdung BearbeitenNoch in den 1960er Jahren gab es uber eine Million Blauschafe diese Zahl ist infolge von Bejagung stark zuruckgegangen Bis 1989 wurden sie wegen ihres Fleisches gejagt das auch nach Europa exportiert wurde dann wurde diese Praxis verboten Die Wilderei stellt aber weiterhin ein Problem dar Schatzungen der Gesamtpopulation schwanken erheblich und liegen zwischen 45 000 und 400 000 Die IUCN listet die Art als nicht gefahrdet least concern Literatur BearbeitenRonald M Nowak Walker s Mammals of the World Johns Hopkins University Press 1999 ISBN 0 8018 5789 9 Tej Kumar Shrestha Wildlife of Nepal A Study of Renewable Resources of Nepal Himalayas Tribhuvan University Kathmandu 2003 ISBN 99933 59 02 5 Xiaoming Wang und Robert S Hoffmann Pseudois nayaur und Pseudois schaeferi Mammalian Species 278 1987 S 1 6Einzelnachweise Bearbeiten Blauschaf auf Zootierliste de abgerufen am 23 Oktober 2021 Tej Kumar Shrestha Wildlife of Nepal A Study of Renewable Resources of Nepal Himalayas Tribhuvan University Kathmandu 2003 S 248 Xiaoming Wang und Robert S Hoffmann Pseudois nayaur und Pseudois schaeferi Mammlian Species 278 1987 S 1 6 Colin Groves und David M Leslie Jr Family Bovidae Hollow horned Ruminants In Don E Wilson und Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 2 Hooved Mammals Lynx Edicions Barcelona 2011 ISBN 978 84 96553 77 4 S 444 779 S 716 717 Colin Groves und Peter Grubb Ungulate Taxonomy Johns Hopkins University Press 2011 S 1 317 S 108 280 Shuai Tan Zhihong Wang Lichun Jiang Rui Peng Tao Zhang Quekun Peng und Fangdong Zou Molecular phylogeny and phylogeography of genus Pseudois Bovidae Cetartiodactyla New insights into the contrasting phylogeographic structure Ecology and Evolution 2017 S 1 11 doi 10 1002 ece3 3269Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Blauschaf Pseudois nayaur Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fotos Verbreitungskarte und weitere Informationen englisch Pseudois nayaur in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN Abgerufen am 22 Juli 2009 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Blauschaf amp oldid 237681742