www.wikidata.de-de.nina.az
Die Blattmantis Acanthops falcata ist eine Fangschrecke aus der Familie der Acanthopidae Sie wird auch als Boxermantis bezeichnet wobei diese Trivialbezeichnung jedoch ebenfalls ganzlich oder teilweise fur andere Fangschrecken etwa fur die Indische Boxermantis Ephestiasula rogenhoferi verwendet wird Die recht eigentumliche Art die ein verdorrtes Laubblatt nachahmt erlangte eine gewisse Bekanntheit durch den auch fur Fangschrecken stark ausgepragten Sexualdimorphismus BlattmantisBlattmantis Acanthops falcata WeibchenSystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Fangschrecken Mantodea Familie AcanthopidaeUnterfamilie AcanthopinaeGattung AcanthopsArt BlattmantisWissenschaftlicher NameAcanthops falcataStal 1877 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Vorkommen 3 Lebensweise 3 1 Fortpflanzung 4 Systematik 5 EinzelnachweiseMerkmale Bearbeiten nbsp Illustration eines MannchensSowohl das Weibchen als auch das Mannchen der Blattmantis konnen eine Korperlange von meist etwa 50 1 maximal etwa 60 2 Millimetern und erreichen womit beide Geschlechter die gleichen Korperausmasse erlangen konnen was fur Fangschrecken ungewohnlich ist Diese Masse lassen die Blattmantis zu den eher kleineren Vertretern der Ordnung zahlen Abgesehen von der Korperlange unterscheiden sich beide Geschlechter wie bereits in der Einleitung erwahnt sehr voneinander 2 3 Das Weibchen besitzt anders als andere Fangschrecken auch als Imago ein nach oben gebogenes Abdomen womit es ein gerolltes Laubblatt imitiert Anders als die Jungtiere von Fangschrecken bei denen die Flugel bislang nur als Ansatze entwickelt sind bedecken die Flugel des ausgewachsenen Weibchens der Blattmantis das Abdomen komplett Dennoch ist wie bei anderen Fangschrecken das Weibchen hier ebenfalls nicht flugfahig 3 Als fur Fangschrecken typische Drohgebarde werden vom Weibchen jedoch nicht Warnsignale auf dem zweiten Flugelpaar sondern auf der sonst von den Flugeln bedeckten Oberseite des Abdomens gezeigt bestehend aus roten Farbanteilen 2 Das Weibchen ist massiger als das mannliche Gegenstuck gebaut und kann ein Korpergewicht von 400 bis 500 Milligramm erreichen Das Mannchen ist deutlich schmaler gebaut und besitzt voll ausgebildete und langere Flugel wodurch es im Gegensatz zum Weibchen flugfahig ist Es wiegt etwa 200 Milligramm 3 Beide Geschlechter verfugen uber eine variable Grundfarbung die von gelb uber pfirsichrot bis schwarz reichen kann 1 Die Blattmantis zahlt zusammen mit einigen anderen Arten darunter dem Totem Blatt Deroplatys lobata der Wandelnden Geige Gongylus gongylodes oder der Geistermantis Phyllocrania paradoxa zu den Fangschrecken die ein verdorrtes Blatt nachahmen 1 2 Man spricht dabei von Mimese Wie bei manchen anderen Fangschrecken sind die Augen dieser Art nach oben konisch zugespitzt Vorkommen BearbeitenDie Blattmantis ist in Sudamerika verbreitet Sie bewohnt mit Vorliebe tropische Regenwalder 1 Lebensweise Bearbeiten nbsp Schematische Illustration eines Weibchens mit geoffneten Flugeln und den Warnfarben auf dem Abdomen In ihrer Lebensweise gleicht die Blattmantis vielen anderen Fangschrecken Sie lebt gut getarnt als Lauerjager in ihrem Habitat und wartet meist regungslos auf passierende Beutetiere Diese werden in Millisekundenschnelle mit den bedornten Fangarmen ergriffen und anschliessend verzehrt 1 Die Beutetiere der Blattmantis sind uberwiegend andere Gliederfusser die maximal bis zur eigenen Korpergrosse des Jagers reichen konnen Wahrend das Mannchen bei der Begegnung mit einem moglichen Fressfeind seine Flugfahigkeit zur Flucht nutzt zeigt das Weibchen die Warnfarben auf dem Abdomen indem es die Flugel offnet und die Farbung dem Pradatoren entgegen halt 3 Fortpflanzung Bearbeiten Das Fortpflanzungsverhalten der Blattmantis ist bisher uberwiegend in Gefangenschaft untersucht worden 3 Das Weibchen benotigt neun Hautungen bis zum Adultstadium das Mannchen hingegen nur acht Auch erlangt das Weibchen nach der letzten Hautung erst zwei bis drei Wochen danach die Geschlechtsreife das Mannchen bereits eine bis zwei Wochen nach der Adulthautung 2 In der Abenddammerung lockt das Weibchen wie bei anderen Fangschrecken Mannchen mittels Pheromonen an Dieses kann sich somit dank seiner Flugfahigkeit ein Weibchen auffinden und sich diesem annahern Die Paarung kann mindestens 20 Minuten und hochstens eine Stunde dauern Kannibalismus wahrend der Paarung seitens des Weibchens tritt bei der Blattmantis im Regelfall nicht auf Dennoch versucht auch hier das Mannchen nach der Paarung schnellstmoglich zu fliehen 3 Danach legt das Weibchen in einem Intervall von acht Tagen bis zu 15 befruchtete Ootheken ab die eine dunkelbraune Farbung und eine langliche Form aufweisen und mit einer Lange von gut 60 Millimetern die gleiche Lange wie das Weibchen haben konnen 2 Eine Oothek kann maximal 60 Eier enthalten wobei deren Anzahl bei den meisten Ootheken jedoch 25 bis 35 Eier betragt 3 Drei bis vier Wochen nach der Ablage schlupfen die anfangs drei bis vier Millimeter grossen Jungtiere aus einer Oothek und wachsen innerhalb von zwei Monaten heran Das Weibchen der Blattmantis kann eine Lebensdauer von maximal 1 5 das Mannchen eine von einem Jahr erreichen 2 Systematik BearbeitenErstbeschreiber Carl Stal gab der Blattmantis bei seiner Erstbeschreibung 1877 bereits die Bezeichnung Acanthops falcata Sie erhielt als Synonym von John Obadiah Westwood 1889 die Bezeichnung Acanthops angulifera und 1915 von Ermanno Giglio Tos die Bezeichnung Acanthops griffini 4 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Mike amp Peggy Briggs Enzyklopadie der Tiere das Wissenswerte uber die bekanntesten Tierarten der Welt 1 Auflage Parragon Books Ltd 2012 ISBN 978 3 8289 3848 9 S 375 a b c d e f g Beschreibung und Haltungsbericht der Blattmantis auf der Website von M amp M Wust Link a b c d e f g Michael H amp Barbara Robinson Culture Techniques for Acanthops Falcata a Neotropical Mantid Suitable for Biological Studies With Notes on Raising Web Building Spiders 1978 Bericht uber Die Blattmantis PDF Systematik der Blattmantis auf der Website von Mantodea Species File Link Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Blattmantis amp oldid 238699747