Birkenlohe (bis ins 19. Jahrhundert hinein auch Birkenlooch oder Birkenlauch genannt) ist ein Dorf der Gemeinde Ruppertshofen im Ostalbkreis im östlichen Baden-Württemberg.
Birkenlohe Gemeinde Ruppertshofen | |
---|---|
Koordinaten: | 48° 54′ N, 9° 47′ O |
Höhe: | 441 m |
Fläche: | 2,48 km² |
Einwohner: | 49 |
Bevölkerungsdichte: | 20 Einwohner/km² |
Postleitzahl: | 73577 |
Vorwahl: | 07176 |
Zur Gemarkung Birkenlohe gehören die Wohnplätze Haldenhaus, Hofstatt und Jakobsberg.
Geographie Bearbeiten
Birkenlohe liegt im Tal der etwa südwärts laufenden „Gschwender“ Rot, deren Talmulde naturräumlich gesehen zum Unterraum Hinterer Welzheimer Wald des Welzheimer Wald gehört, während die Höhen im Westen die östlichste und Spraitbacher der Welzheim-Alfdorfer Platten im Welzheimer Wald bilden und nach Osten zu die Frickenhofer Höhe im Vorland der östlichen Schwäbischen Alb angrenzt. Beide Hochebenen liegen im Lias, während das Tal in den Keuper eingeschnitten ist.
Aus dem Westnordwesten mündet durch den Ort der Schlechtbach, gegenüber von ihm aus dem Nordosten das Lindenbächle in die Rot. Birkenlohe liegt in einem Wasserschutzgebiet um Gschwend an der obere Rot.
Geschichte Bearbeiten
Der Namensteil -lohe im Ortsnamen weist darauf hin, dass Birkenlohe um 1000 n. Chr. entstanden sein könnte. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Birkenlohe 1360. Der Ort war im Besitz des Heinrich von Rechberg zu Heuchlingen. Damals verkaufte der Graf den Großen und den Kleinen Zehnten von Birkenlohe an das Kloster Gotteszell. Schon wenige Jahre später erwarb er wieder die Hälfte des Zehnten. Bis 1586 waren die Grafen von Rechberg und das Kloster Gotteszell Grundherren von Birkenlohe. Durch Kauf oder Tausch gelangten die Schenken von Limpurg in den Besitz des ganzen Ortes. Bis zur Auflösung der Grundherrschaften 1806 war Birkenlohe dann in deren Besitz. 1806 wurde Birkenlohe ein Teilort von Ruppertshofen.
In Band 2 von Heinrich Perschers Geschichte und Beschreibung der zum fränkischen Kreise gehörigen Reichsgrafschaft Limpurg heißt es über Birkenlohe:
In der Nacht vom 27. auf den 28. Juli 2000 brannten die Produktionshallen der Fensterfabrik Grau bis auf die Grundmauern nieder.
Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten
Verkehr Bearbeiten
Durch Birkenlohe verläuft aus Gschwend im Nordwesten kommend die Kreisstraße K 3253 über Ruppertshofen nach Leinzell. Niederrangigere Straßen führen zu den Wohnplätzen in der Umgebung.
Eine Linie der FahrBus Gmünd verbindet den Ort mit Schwäbisch Gmünd und Gaildorf.
Freizeit Bearbeiten
Beim Jakobsberg befindet sich ein Bogenparcours.
Persönlichkeiten Bearbeiten
- Doris Jannausch (* 30. August 1925 in Teplitz-Schönau; † 10. Dezember 2017 in Birkenlohe) war eine deutsche Schriftstellerin, Theater-Schauspielerin und Kabarettistin und hat zahlreiche Kinderbücher sowie heitere Erwachsenenromane veröffentlicht. Doris Jannausch ist Trägerin des Literaturpreises Eule des Monats der Zeitschrift Bulletin. Sie lebte in Ruppertshofen-Birkenlohe.
- Margarethe Weller (1670–1731), wurde bekannt als die Sontheimer Prophetin. Sie war die Tochter von landwirtschaftlichen Hilfskräften und wurde in Birkenlohe geboren. Später, als Margarethe herangewachsen war, übersiedelten sie nach Obersontheim. Schon in Birkenlohe stellten ihre Eltern bei ihr "übersinnliche Kräfte" fest. Sie verfiel in Ekstase und machte dann unverständliche Aussagen über die Zukunft. Heinrich Prescher, Pfarrer von Gschwend hat darüber ausführlich berichtet:
Einzelnachweise Bearbeiten
- (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom 15. Juni 2022; abgerufen am 15. Mai 2022. am Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Geschichte und Beschreibung der zum fränkischen Kreise gehörigen Reichsgrafschaft Limpurg, Band 2
- Hansjörg Dongus: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 171 Göppingen. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1961. → Online-Karte (PDF; 4,3 MB)
- Karte von Birkenlohe und Umgebung auf: Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
- ↑ Aloys Schymura: Ruppertshofen im Wandel der Zeit. Gemeinde Ruppertshofen, 1995.
- Großbrand bei Grau in Birkenlohe Freiwillige Feuerwehr Mutlangen, abgerufen am 20. November 2018
- (Memento des vom 9. März 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Der Ernst im Lächeln auf www.remszeitung.de, 27. Dezember 2017, abgerufen am 27. Dezember 2017
- Zeitung für die elegante Welt, 1819
- Pfarrer Heinrich Prescher über Margarethe Weller
Literatur Bearbeiten
- Topographische Karte 1:25.000 Baden-Württemberg, als Einzelblatt Nr. 7024 Gschwend