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Die Beusterburg ist ein Ringwall auf der bewaldeten Erhebung des Hildesheimer Waldes Sie befindet sich im Ortsteil Betheln der Stadt Gronau in der Samtgemeinde Leinebergland im Landkreis Hildesheim in Niedersachsen Die 15 Hektar umfassende Wallanlage wird auf ein Alter von 5 000 Jahren geschatzt Uber ihre einstige Funktion gibt es unterschiedliche Annahmen wonach es sich um eine Wallburg ein Erdwerk oder einen Viehkraal gehandelt haben konnte Graben der Beusterburg links der Innenraum Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Beschreibung 3 Forschungsgeschichte 4 Funktion 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Beusterburg liegt auf etwa 250 m uber NHN auf dem nach Sudwesten terrassenformig abfallenden Rucken des Schiefen Berges am Westhang des Hildesheimer Waldes Sie ist zwischen den Bachtalern des Rottebaches im Suden und des Nordbaches im Norden angelegt worden Etwa 400 Meter ostlich entspringt die Beuster nach der die Anlage benannt ist Beschreibung Bearbeiten nbsp Blick vom Innenraum auf den Durchstich des Walls durch einen modernen Waldweg der Graben liegt hier aussenGrosse Teile des zwei Kilometer langen im Wald liegenden Ringwalls in Form eines Ovals sind erhalten geblieben Bei Ausmassen von rund 500 420 Metern betragt die Innenflache etwa 15 Hektar Begrenzt wird die Beusterburg durch einen Sohlgraben von 2 5 m bis 3 5 m Tiefe mit einem aussen fortifikatorisch also verkehrt liegenden Vorwall von rund ein bis zwei Meter Hohe An mehreren Stellen der Innenseite des Grabens wurde ein Palisadengraben mit geringer Erdaufschuttung festgestellt So stellt sich die Befestigung von aussen gesehen als Vorwall Sohlgraben und Palisadenzaun mit zugespitzten Holzpfahlen dar Wall Graben und Palisadenring werden an zahlreichen Stellen durch Erdbrucken und Durchlasse unterbrochen wobei ein Teil auf jungere Durchstiche aus forstlichen Grunden zuruckzufuhren ist Sechs Durchlasse in einer Breite von rund 1 5 Metern liessen sich bei den Ausgrabungen als neolithisch einstufen ihre ursprungliche Gesamtzahl wird auf 20 geschatzt Die Grabungsbefunde weisen darauf hin dass die Durchlasse mit Pfosten und Holzern verschlossen werden konnten Im Nordosten des Innenraums der Wallanlage ist ein innerer Wall auf 120 Meter Lange erhalten Forschungsgeschichte BearbeitenNach einer ersten Schurfung 1930 durch den Hildesheimer Verein fur Anthropologie Volkerkunde und Vorgeschichte nahm der Prahistoriker Kurt Tackenberg in den Jahren 1933 1935 und 1936 an mehreren Stellen des Walls Ausgrabungen vor Auf der Innenseite der Anlage fanden sich Reste eines Palisadengrabens was auf die Umfassung des Innenraums mit einem Palisadenzaun spricht Ausserdem wurden Keramikreste Feuersteine sowie Feuersteinklingen gefunden jedoch keine Hausgrundrisse Das Fundmaterial Keramik Steingerate wies der Ausgraber Kurt Tackenberg der Michelsberger Kultur zu andere nahmen eine Herkunft aus der Trichterbecherkultur an Es fanden sich auch Rand Wand und Bodenscherben aus der Zeit der Schnurkeramik Ausserdem wurden Besiedlungsreste gefunden die aus einer Zeit vor der Umwallung stammten 1 Die Ergebnisse der archaologischen Grabungskampagnen unter der Leitung von Kurt Tackenberg in den 1930er Jahren stellen bis heute die wichtigste Informationsquelle dar Der Archaologe Erhard Cosack vom Niedersachsischen Landesamt fur Denkmalpflege fuhrte in den Jahren 2001 und 2002 im Innenbereich der Wallanlage Begehungen mit dem Metallsuchgerat durch Dabei wurden das Bruchstuck eines bronzenen Tullenbeiles und eine mittelalterliche Sichel gefunden Funktion Bearbeiten nbsp Infotafel an der BeusterburgBis heute ist unklar zu welchem Zweck die Anlage errichtet worden ist Die Funktion als neolithisches Erdwerk ist bisher nicht belegt Der Ausgraber Kurt Tackenberg vermutete aufgrund der wenigen Funde und hoher Phosphatwerte im Boden einen Viehkraal Fur ein Gehege sprechen die zahlreichen Durchlasse im Wall die eine Verteidigung der Anlage zu schwierig gemacht hatten Auch die Nahe von Salzquellen die am Nordfuss des Hildesheimer Waldes bei Heyersum vorhanden waren spricht fur eine Tierhaltung Ebenfalls fur eine Viehschutzanlage sprechen die Zaundurchlasse die haufig zu den Bachen im Norden und Suden fuhren 2 In einer zweiten Bauphase die sich nicht datieren lasst fanden Umbauten im Wall und Graben System statt Die Besonderheit der Beusterburg liegt darin dass sich Wall und Graben seit der Errichtung in der Jungsteinzeit erhalten haben was anscheinend auf ihrer abgeschiedenen Lage auf einem bewaldeten Hohenzug beruht Literatur BearbeitenKurt Tackenberg Die Beusterburg Ein jungsteinzeitliches Erdwerk in Niedersachsen Hildesheim 1951 Hans Jurgen Hassler Hrsg Ur und Fruhgeschichte in Niedersachsen Theiss Stuttgart 1991 ISBN 3 8062 0495 0 S 390 Ernst Andreas Friedrich Die Beusterburg bei Betheln S 6 8 in Wenn Steine reden konnten Band IV Landbuch Verlag Hannover 1998 ISBN 3 7842 0558 5 Hans Wilhelm Heine Die ur und fruhgeschichtlichen Burgwalle im Regierungsbezirk Hannover Hannover 2000 ISBN 3 7752 5645 8 S 117 119 Margret Zimmermann Hans Kensche Burgen und Schlosser im Hildesheimer Land Hildesheim 2001 S 113 115 Erhard Cosack Die Beusterburg bei Betheln Ldkr Hildesheim in Neue Forschungen zu den latenezeitlichen Befestigungsanlagen im ehemaligen Regierungsbezirk Hannover Neumunster 2008 S 24 33Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Beusterburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website zur Beusterburg Erdwerk im Denkmalatlas NiedersachsenEinzelnachweise Bearbeiten Ernst Andreas Friedrich Die Beusterburg bei Betheln S 6 in Wenn Steine reden konnten Band IV Ernst Andreas Friedrich Die Beusterburg bei Betheln S 7 in Wenn Steine reden konnten Band IV52 13196 9 828215 Koordinaten 52 7 55 1 N 9 49 41 6 O Normdaten Geografikum GND 4225443 7 lobid OGND AKS VIAF 240410883 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Beusterburg amp oldid 234828142