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Das Bethaus war im Bergbau ein Gebaude das zu den Tagesanlagen gehorte in dem die Bergleute der jeweiligen Bergwerke ihr Schichtgebet verrichteten 1 Des Weiteren fand im Bethaus die tagliche Anwesenheitskontrolle statt und es wurden dienstliche Besprechungen mit den zustandigen Bergbeamten durchgefuhrt 2 Die Bezeichnung Bethaus hat das Gebaude trotz der unterschiedlichen Nutzung weil die Bergleute es fur ihr Schichtgebet nutzten 3 Inhaltsverzeichnis 1 Aufbau 2 Nutzung 3 Beispiele von Bethausern 4 Einzelnachweise 5 AnmerkungenAufbau Bearbeiten nbsp Das Bethaus der Bergleute im MuttentalDie Bethauser der Bergleute waren meist als multifunktionale Gebaude mit mehreren Raumen erbaut 2 Grossere Bergwerke hatten meist ein eigenes Bethaus 4 Kleinere Stollenzechen nutzten gemeinsam ein zentral gelegenes Bethaus fur die sakralen Angelegenheiten der Bergleute 3 Die Bethauser wurden in der Regel aus Ziegeln gemauert 2 Auf dem Dach war ein kleiner Glockenturm mit Glocke in das Gebaude integriert 4 Mit der Glocke wurden die Bergleute zur Arbeit gerufen 2 Zudem war an das Gebaude oftmals auch eine Uhr montiert 4 Es gab aber auch Bergbauregionen in denen es nur Betsale fur das morgendliche Schichtgebet und die Schichtkontrolle gab 5 Insbesondere in den Bergrevieren in denen keine eigenen Bethauser vorhanden waren wurden Raume von anderen Gebauden zu Betraumen oder Betsalen umfunktioniert 6 Oftmals nutzten die Bergleute bei Nichtvorhandensein eines Bethauses einen Raum des Huthauses als Betsaal 7 Nutzung Bearbeiten nbsp Das ehemalige Zechenhaus des Kaiser Wilhelm Schachtes enthielt einen Betsaal fur 400 Bergleute Neben dem eigentlichen Betsaal hatte das Bethaus auch weitere Raume die von den Bergleuten unterschiedlich genutzt wurden 2 Es gab Raume die als Materiallager dienten 4 des Weiteren Besprechungsraume in denen die Bergleute mit den zustandigen Bergbeamten z B dem Schichtmeister die Arbeit und etwaige Schwierigkeiten bei der Arbeit besprechen konnten 2 Im Betsaal herrschte wahrend der Andacht eine strikte Sitzhierarchie wobei der Obersteiger die Steiger und die Ganghauer auf Stuhlen um einen Tisch herum sassen wahrend die gewohnlichen Hauer die Bergknechte und die Grubenjungen auf Holzbanken ihren Platz hatten die an den Wanden aufgestellt waren 8 Nachdem in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts die Markenkontrolle in einigen Bergrevieren eingefuhrt wurde schwand allmahlich der betriebliche Nutzen der Bethauser insbesondere der Betsale so dass sie nur mehr sakralen Zwecken dienten 9 Beispiele von Bethausern Bearbeiten nbsp Bet und Zechenhaus von 1758 am MoschellandsbergVon den damaligen Bethausern sind heute nur noch wenige erhalten geblieben 2 Im Freiberger Bergrevier gab es verschiedene Bergwerke die ein separates Bethaus hatten wie z B die Mordgrube 4 Im Muttental bei Witten gab es auch an verschiedenen Bergwerken ein separates Bethaus ANM 1 von denen das bekannteste das zentral gelegene Bethaus ist welches heute unter Denkmalschutz steht 2 Einzelnachweise Bearbeiten Ernst Willkomm Im Bann und Zauber von Leidenschaft und Wahn von Ernst und Scherz Zweiter Band Licht und Nebelbilder Theodor Thomas Leipzig 1862 S 12 a b c d e f g h Gerhard Koetter Bergbau im Muttental Geologie und Geschichte des Wittener Bergbauwanderwegs G Koetter Witten 2001 ISBN 3 00 008659 5 S 35 37 a b Kurt Pflaging Die Wiege des Ruhrkohlenbergbaus Verlag Gluckauf GmbH 4 Auflage Essen 1987 ISBN 3 7739 0490 8 S 100 101 a b c d e Otfried Wagenbreth Eberhard Wachtler Hrsg Der Freiberger Bergbau Technische Denkmale und Geschichte 2 Auflage Springer Verlag Leipzig 1988 ISBN 978 3 662 44764 2 S 224 343 Gustav Adolf Wustenfeld Auf den Spuren des Kohlenbergbaus Gustav Adolf Wustenfeld Verlag Wetter Wengern 1985 ISBN 3 922014 04 6 S 2 3 A Lengemann H Meinicke Der Schacht Kaiser Wilhelm II in Zeitschrift fur das Berg Hutten und Salinenwesen im Preussischen Staate Band XLIII fur dem VI Allgemeinen Deutschen Bergmannstag zu Hannover Verlag von Wilhelm Ernst amp Sohn Berlin 1895 S 8 M von Sussmilch genannt Hornig Das Erzgebirge in Vorzeit Vergangenheit und Gegenwart Zweite wohlfeile Volks Ausgabe Hermann Grafer s Verlag Annaberg 1894 S 309 Eduard Heuchler Album fur Freunde des Bergbaues Enthalten eine Folge von vierzehn bildlichen Darstellungen aus dem Berufsleben des Berg und Huttenmannes Verlag von J G Engelhardt Freiberg 1855 S 4 Walter Buschmann Zechen und Kokereien im rheinischen Steinkohlenbergbau Aachener Revier und westliches Ruhrgebiet Gebr Mann Verlag Berlin 1998 ISBN 3 7861 1963 5 S 120 121 349 612 Anmerkungen Bearbeiten Ein Bethaus stand in der Nahe des Schachtes Neptun und ein weiteres wurde von der Tiefbauzeche Marta im Jahr 1853 am Ausgang des Muttentales erbaut Quelle Gerhard Koetter Bergbau im Muttental Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bethaus Bergbau amp oldid 221184282