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Der Bernwardpsalter ist eine kostbare liturgische Handschrift im Besitz der Herzog August Bibliothek Wolfenbuttel Bernwardpsalter Initiale S und Beginn von Psalm 12 Vulgata 11Er wurde zwischen 1010 und 1020 in Hildesheim von der Hand des Regensburger Kalligraphen und Buchmalers Guntbald in einer reprasentativen karolingischen Minuskel im schrag ovalen Stil ausgefuhrt Bischof Bernward gab die Handschrift in Auftrag Das legt der hohe materielle und kunstlerische Anspruch der Handschrift nahe der ungeachtet des Verlusts von drei Zierseiten dem der drei anderen Guntbaldhandschriften Hildesheim Dom Museum DS 19 DS 33 Nurnberg GNM Cod 29770 nahekommt Aufgrund von Nachtragen und Modifikationen des Textes ist der Psalter seit ungefahr 1022 im Besitz des Michaelisklosters Hildesheim nachzuweisen Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenInhalt BearbeitenDie Handschrift umfasst 141 grossformatige Pergamentblatter Es handelt sich um ein sog Psalterium gallicanum non feriatum d h einen auf der Septuaginta basierenden Text in dem die Psalmen nicht nach der vom Stundengebet vorgegebenen Ordnung sondern kontinuierlich notiert sind Vierzehn reprasentative mit Silberranken verflochtene Goldinitialen untergliedern den Text der damit eine kombinierte Dreier und Dekadengliederung aufweist Auf die Psalmen folgen Hymnen Glaubensbekenntnisse Credo Athanasianum und weitere Gebete In der Heiligenlitanei sind zahlreiche Heilige aus dem suddeutschen Raum aufgefuhrt darunter v a der hl Emmeram Am Ende der Handschrift wurde in der Mitte des 12 Jahrhunderts die Reliquienschenkung des Hildesheimer Domkanonikus Ricbertus an das Michaeliskloster eingetragen Im 15 Jahrhundert fugten dort auch zwei Schreiber kolophonartige Verse hinzu die den Psalter Bischof Bernward zueignen Der Abt des Michaelisklosters Johannes Jacke liess den Psalter im Jahre 1615 neu binden und gab ihn dabei inschriftlich sogar als Autograph Bischof Bernwards aus Damit ist der Bernwardpsalter ein bedeutendes Zeugnis des Hildesheimer Heiligen und Bernwardkults Liturgiehistorisch dokumentiert er eine wichtige Entwicklungsstufe von Psalterhandschriften in Richtung Brevier und Stundenbuch Geschichte Bearbeiten nbsp Ubergabe des Bernward Psalters an die Herzog August Bibliothek 19 September 2007 Bibliotheksdirektor Helwig Schmidt Glintzer links Landesminister Lutz StratmannBereits im 17 18 Jahrhundert muss sich der Psalter gemass einem nur schriftlich uberlieferten Exlibris im Besitz des Freiherrn Dietrich Otto Corff gen Schmising befunden haben Dieser war ab 1669 als Domherr zu Munster 1674 auch zu Hildesheim prasentiert und 1676 in das dortige Kapitel aufgenommen worden Vermutlich gelangte der Psalter durch diesen Domherrn in den Besitz des Hauses Landsberg Velen da zwischen den Adelshausern enge Verbindungen durch parallele Amterausfuhrung und biographische Verknupfungen bestanden Spater wurde er als Depositum im Staatsarchiv Munster aufbewahrt 1 2007 erwarb die Herzog August Bibliothek Wolfenbuttel den Psalter fur 1 5 Millionen Euro aus Mitteln des Landes Niedersachsen und verschiedener Stiftungen 2 Literatur BearbeitenGerd Bauer Neue Bernward Handschriften in Bernwardinische Kunst Bericht uber ein wissenschaftliches Symposium in Hildesheim vom 10 bis 13 Oktober 1984 Gottingen 1988 S 211 236 Matthias Exner Das Guntbald Evangeliar Ein ottonischer Bilderzyklus und sein Zeugniswert fur die Rezeptionsgeschichte des Lorscher Evangeliars Regensburg 2008 Monika E Muller Ein Buch als Reliquie Aspekte der Bernward und der Reliquienverehrung im sog Bernwardpsalter in Wolfenbutteler Beitrage 15 2009 S 45 101 Monika E Muller Nr 17 Bernward Psalter in Dies Hrsg Schatze im Himmel Bucher auf Erden Mittelalterliche Handschriften aus Hildesheim Wolfenbuttel Wiesbaden 2010 S 312 316 Hans Jakob Schuffels Sogenannter Bernwardpsalter in Bernward von Hildesheim und das Zeitalter der Ottonen Bd 2 Hildesheim 1993 S 566 568 Hans Jakob Schuffels Privatbesitz Sog Bernwardspsalter in Hartmut Hoffmann Buchkunst und Konigtum im ottonischen und fruhsalischen Reich Monumenta Germaniae Historica 30 1 Bd 1 Stuttgart 1986 S 297 298 Hans Jakob Schuffels Dietrich Otto von Korff genannt Schmising 1651 1727 in Christian Schuffels Peter Marmein Thomas Scharf Wrede Jochen Bepler Kirche und Adel in Norddeutschland Das Aufschworungsbuch des Hildesheimer Domkapitels Regensburg 2010 S 41 52 Weblinks BearbeitenDigitalisat des Bernwardpsalters in der Wolfenbutteler Digitalen BibliothekAnmerkungen Bearbeiten Bernward Psalter von Landsberg Velen nach Wolfenbuttel Archivalia vom 27 Oktober 2007 Bernward Psalter Pressemitteilung des Niedersachsischen Ministeriums fur Wissenschaft und Kultur vom 19 September 2007 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bernwardpsalter amp oldid 218176258