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Johann Bernhard Thiersch 26 April 1793 in Kirchscheidungen 1 September 1855 in Bonn Pseudonyme Robert Walthers Th Reisch war ein Lehrer in Preussen 1830 dichtete er das Preussenlied Bernhard Thiersch Denkmal in Kirchscheidungen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Ehrungen 4 Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBernhard Thiersch wurde am 26 April 1793 in Kirchscheidungen als jungster Sohn eines Dorfschulzen und einer Pfarrerstochter geboren Zu seinen Geschwistern zahlt der Philologe Friedrich Thiersch Bernhard Thiersch besuchte das Gymnasium Schulpforta und studierte anschliessend an der Friedrichs Universitat Halle und der Universitat Leipzig Klassische Philologie 1812 gehorte er zu den Stiftern des Corps Saxonia Leipzig 1 Er wurde zum Dr phil promoviert und unterrichtete ab 1817 als Lehrer an der Friedrichsschule Gumbinnen Indem er in Gumbinnen die geschiedene Catharina Wilhelmine Sophie von Wiersbitzki geb Mandel heiratete wurde er zum Stiefvater von Otto von Corvin Im Jahr darauf wechselte er an das Konigliche Gymnasium Lyck 1823 dann als Oberlehrer an das Domgymnasium Halberstadt Im September 1833 trat er die Nachfolge Johann Wilhelm Kuithans an und wurde Direktor des Stadtgymnasiums Dortmund Er richtete besondere Realklassen ab Quarta ein um den Interessen des fruhindustriellen Burgertums entgegenzukommen Die von der preussischen Kultusverwaltung gewunschten Vereinheitlichungen im Lehrplan setzte er um Gegen das Verbot des Rats der Stadt Dortmund bezeichnete er das ehemals reichsstadtische Archigymnasium als koniglich preussisch und fuhrte ein neues Siegel mit dem preussischen Adler ein Wahrend der Marzrevolution 1848 engagierte er sich im Konstitutionellen Klub dem uberwiegend Mitglieder aus dem Burgertum angehorten Seine Vorgesetzten tolerierten diese Mitgliedschaft verubelten ihm aber dass die Schuler des Stadtgymnasiums sich an den revolutionaren Umtrieben beteiligten Als das Gerucht aufkam Thiersch habe eine Affare mit seiner vorbestraften Wascherin Caroline Engel sah er sich gezwungen auf seine Pensionierung zu drangen Am 1 Januar 1855 wurde er in den Ruhestand versetzt Er starb noch im selben Jahr in der Nacht vom 31 August auf den 1 September in Bonn im Alter von 62 Jahren 2 Wirken BearbeitenThiersch geboren im Kurfurstentum Sachsen dessen Heimatkreis 1815 preussisch wurde hielt seit den Befreiungskriegen begeistert zu Preussen Er verfasste zahlreiche patriotische Lieder und Gedichte Das bekannteste davon ist die Preussenhymne von 1830 Ich bin ein Preusse kennt ihr meine Farben Uber dieses Lied kam es zu einer Debatte mit Hoffmann von Fallersleben dem Dichter des Deutschlandliedes Thierschs politische Uberzeugung und die Empfehlung seines Bruders verhalfen ihm zur Direktorenstelle im preussischen Dortmund wo er sich erwartungsgemass im Sinne der Schulbehorde engagierte Daneben betatigte sich Thiersch als Heimatforscher Auch dieses Engagement wurzelte in seinem Patriotismus Er schloss sich dem thuringisch sachsischen Verein fur Erforschung des Altertums an und trat in Dortmund dem Verein fur Geschichte und Altertumskunde in Westfalen bei Er publizierte mehrere Quellen aus dem bis dahin recht unbeachteten Dortmunder Stadtarchiv ging mit dem Material zum Teil aber auch sorglos um 2 Ehrungen Bearbeiten nbsp Thiersch Grab auf dem Alten Friedhof BonnKonig Friedrich Wilhelm IV liess auf dem Bonner Friedhof ein Denkmal fur Bernhard Thiersch aufstellen Auch seine Heimatstadt Kirchscheidungen ehrte ihn mit einem Marmorobelisken In Dortmund ist eine Strasse nach ihm benannt In Halberstadt wurde ebenfalls nach der Wende eine Strasse nach ihm benannt Werke BearbeitenUrgestalt der Odyssee Unzer Konigsberg 1821 Uber das Zeitalter und Vaterland des Homer F A Helm Halberstadt 1824 Uber das Zeitalter und Vaterland des Homer oder Beweis dass Homer vor dem Einfall der Herakliden im Peloponnes gelebt habe Zweite ganzlich umgearbeitete Auflage F A Helm Halberstadt 1832 Aristophanes Comoediae 1 und 6 Genther Leipzig 1830 Thesmophoriazusen Halberstadt 1832 Lieder und Gedichte des Dr Bernhard Thiersch von seinen Freunden in und bei Halberstadt fur sich hg Delius Halberstadt 1833 Die Organisation der Gymnasien nach Lorinsers Ansicht Dortmund 1836 Geschichte der Freireichsstadt Dortmund Kruger Dortmund 1854 Zahlreiche Publikationen zur westfalischen Feme wie Verfemung des Herzogs Heinrich des Roten von Bayern durch die heimliche Acht in Westfalen Ein vollstandiger Vemprozess nach neu entdeckten Urkunden dargestellt Badeker Essen 1835 Der Hauptstuhl des westphalischen Vemgerichts auf dem Konigsstuhl vor Dortmund Nach neu entdeckten Urkunden Kruger Dortmund 1838 Die Femlinde bei Dortmund Bauer Dortmund 1849 Literatur BearbeitenG Adnau Bernhard Thiersch In Dortmundisches Magazin Nr 1 April 1909 S 11 ff G Adnau Bernhard Thiersch In Dortmundisches Magazin Nr 2 Mai 1909 S 1 ff Jochen Loher Obrigkeitsstaatliches Denken oder fortschrittlich demokratische Gesinnung Das Dortmunder Gymnasium 1848 In Historischer Verein fur Dortmund und die Grafschaft Mark Hrsg Heimat Dortmund Nr 2 Stadtarchiv 1998 ISSN 0932 9757 S 26 ff Jochen Loher Auf dem Weg zur preussischen Unterrichtsanstalt Das Gymnasium von 1830 bis 1850 In Hanswalter Dobbelmann Jochen Loher Hrsg Eine gemeinsame Schule fur die Jugend Dortmund 1998 S 61 ff Festschrift 450 Jahre Stadtgymnasium Dortmund Heinrich Prohle Thiersch Johann Bernhard In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 38 Duncker amp Humblot Leipzig 1894 S 4 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Bernhard Thiersch Quellen und Volltexte Literatur von und uber Bernhard Thiersch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Johann Bernhard Thiersch im Lexikon Westfalischer Autorinnen und AutorenEinzelnachweise Bearbeiten Kosener Korpslisten 1910 154 22 a b Werner Sarholz Thiersch Bernhard In Hans Bohrmann Hrsg Biographien bedeutender Dortmunder Menschen in aus und fur Dortmund Band 3 Klartext Essen 2001 ISBN 3 88474 954 4 S 194 ff Normdaten Person GND 117338893 lobid OGND AKS LCCN no99057117 VIAF 37691242 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Thiersch BernhardALTERNATIVNAMEN Thiersch Bernhardt Thiersch Bernardus Walthers Robert Pseudonym Reisch Th Pseudonym KURZBESCHREIBUNG Gymnasiallehrer in Ostpreussen Halberstadt und Dortmund Dichter des PreussenliedesGEBURTSDATUM 26 April 1793GEBURTSORT KirchscheidungenSTERBEDATUM 1 September 1855STERBEORT Bonn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bernhard Thiersch amp oldid 234943168