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Johann Wilhelm Kuithan 3 Februar 1760 in Dortmund 16 Dezember 1831 ebenda war ein preussischer Schulreformer Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenJohann Wilhelm Kuithan wurde am 3 Februar 1760 in Dortmund geboren Er war der Sohn des von 1748 bis 1798 an der Reinoldikirche tatigen Pastors Caspar Heinrich Kuithan und seiner Ehefrau Elisabeth Judith Kuithan geborene Barop Das Ehepaar hatte zwei weitere Sohne Johann Wilhelm Kuithan besuchte das Archigymnasium und studierte ab 1778 in Gottingen bei Christian Gottlob Heyne Theologie und klassische Philologie Im Jahr 1781 bestand er die theologische Prufung zwei Jahre spater wurde er Mitglied im Repetenten Kollegium Von 1790 bis 1799 war er Rektor an der Lateinschule in Lunen von 1799 bis 1805 an der Hoheren Schule Ludenscheid und danach Professor fur Latein und Griechisch am Lyzeum Dusseldorf Kuithan war bereits wahrend seiner Studienzeit mit den schulreformerischen Ansatzen des Neuhumanismus in Kontakt gekommen aufgrund deren praktischer Umsetzung auf seinen verschiedenen Stationen wurde er am 1 Januar 1807 zum Leiter des Archigymnasiums seiner Heimatstadt berufen Dieses befand sich zu diesem Zeitpunkt in einem schlechten Zustand im Jahr 1800 etwa zahlte es nur noch sechzig Schuler Kuithan begann unmittelbar damit das Schulprogramm den Bedurfnissen der Fruhindustrialisierung und den Wunschen des kaufmannischen Burgertums anzupassen Obwohl selbst Altphilologe erweiterte er das Angebot um neuere Sprachen wie Englisch Franzosisch und Italienisch und ermoglichte damit erstmals in Dortmund eine hohere Schulbildung ohne Erlernen der alten Sprachen Auch Buchhaltung kaufmannisches Rechnen angewandte Mathematik Physik Chemie technisches Zeichnen und Leibesubungen wurden von nun an angeboten Ausserdem gliederte Kuithan eine hohere Madchenschule an das Gymnasium an Kuithan heiratete 1808 Henriette Fabricius Tochter eines Tuchfabrikanten aus Burscheid die mit den Familien Mallinckrodt und Meininghaus verwandt war Die Ehe blieb kinderlos Kuithans Schulreformen stiessen auf erheblichen Widerstand der preussischen Regierung Diese bestand auf dem Erlernen der alten Sprachen und drohte mehrmals damit das Dortmunder Gymnasium zu einer Burgerschule zuruckzustufen Auch unternahm sie den Versuch das Gymnasialschulwesen in Westfalen starker zu normieren Gegen beides setzte sich Kuithan zur Wehr und bekannte sich auch offentlich zu seinen schulreformerischen Uberzeugungen etwa in Zeitungsartikeln Sein Ruckhalt in der Dortmunder Bevolkerung zwang die preussische Regierung sich mit diesen zu arrangieren Erst unter seinem Nachfolger Bernhard Thiersch wurden die Reformen aufgegeben Wahrend Kuithans Amtszeit vergrosserte sich die Schulerzahl auf etwa 160 eine immer noch uberschaubare Anzahl Zu Kuithans Schulern gehorten unter anderem der Revolutionar Alexis Heintzmann die Paulskirchenabgeordneten Ludwig Franz Houben Eduard Hulsmann Carl Overweg Julius und Carl Wiethaus sowie die Industriellen Friedrich Wilhelm Muser und Gustav Mallinckrodt Sprachwissenschaftlich stellte Kuithan die These auf dass das westfalische Platt eine vorhomerische Sprache sei und sich Deutsch und Griechisch lexikalisch vollkommen entsprechen wurden Diese Ansichten stiessen auch schon bei Zeitgenossen auf Ablehnung Zu seinen Lesern gehorte aber Johann Wolfgang von Goethe mit dem er in Briefkontakt stand Johann Wilhelm Kuithan starb am 16 Dezember 1831 im Alter von 71 Jahren in Dortmund Seine Witwe richtete das Kuithan sche Legat ein eine Stiftung die armeren Burgerkindern das Schulgeld finanzierte Die Stadt Dortmund hat eine Strasse nach ihm benannt 1 Werke BearbeitenJohann Wilhelm Kuithan Versuch eines Beweises dass wir in Pindar s Siegeshymnen Urkomodien ubrig haben welche auf Gastmahlen gesungen wurden und neue Grundideen in der Griechischen Prosodie Mallinckrodt Dortmund 1808 Johann Wilhelm Kuithan Die Germanen und Griechen Eine Sprache Ein Volk eine auferweckte Geschichte Schultz und Wundermann Hamm 1822 Johann Wilhelm Kuithan Einige Proben von der Auferstehung der griechischen und lateinischen Sprache in Deutschland Nedelmann Dortmund 1825 Programm des Dortmunder Gymnasiums Literatur BearbeitenDoring August Kuithan Johann Wilhelm In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 17 Duncker amp Humblot Leipzig 1883 S 358 f Werner Sarholz Kuithan Johann Wilhelm In Hans Bohrmann Hrsg Biographien bedeutender Dortmunder Menschen in aus und fur Dortmund Band 3 Klartext Essen 2001 ISBN 3 88474 954 4 S 124 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Johann Wilhelm Kuithan Quellen und VolltexteEinzelnachweise Bearbeiten Werner Sarholz Kuithan Johann Wilhelm In Hans Bohrmann Hrsg Biographien bedeutender Dortmunder Menschen in aus und fur Dortmund Band 3 Klartext Essen 2001 ISBN 3 88474 954 4 S 124 ff Normdaten Person GND 116606339 lobid OGND AKS VIAF 25358037 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kuithan Johann WilhelmKURZBESCHREIBUNG preussischer SchulreformerGEBURTSDATUM 3 Februar 1760GEBURTSORT DortmundSTERBEDATUM 16 Dezember 1831STERBEORT Dortmund Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Wilhelm Kuithan amp oldid 195322685