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Bernhard Simon 29 Februar 1816 in Niederurnen 28 Juli 1900 in Bad Ragaz war ein Schweizer Architekt und Ingenieur Nachdem er in St Petersburg zu Reichtum gekommen war wurde er zuruck in der Schweiz Eisenbahnbetriebsdirektor Politiker Bauunternehmer und schliesslich als Wieder Begrunder der Heilbadtradition in Bad Ragaz einer der Protagonisten des Badertourismus der Schweiz im 19 Jahrhundert Architekt und Eisenbahndirektor Bernhard Simon bei der Inspektion St Gallischer Unregelmassigkeiten Karikatur 1862 Rathaus Glarus 1862 1864Buvetta Tarasp Trinkhalle der Glaubersalzquellen im Unterengadin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bauten 3 Literatur 4 Weblinks 5 BelegeLeben BearbeitenBernhard Simon war der Sohn eines Glarner Kleinbauern und Schusters Zu einer Zeit als es noch keine akademisch geregelte Architektenausbildung in der Schweiz gab erwarb er sich seine Kenntnisse in Lausanne wo sein Onkel Fridolin Simon Bauinspektor war 1835 begann er dort zunachst eine Gipser und Maurerlehre im darauffolgenden Jahr ubernahm er die Stellvertretung seines Onkels Ausserdem konnte er die Bauleitung von Gebauden des erkrankten Kollegen Henri Fraisse ubernehmen namlich des Hotels Gibbon und des Kornhauses 1839 zog er nach einem kurzen Studienaufenthalt in Paris nach St Petersburg wo er zunachst Anstellung bei dem aus St Gallen stammenden Georg Ruprecht Zollikofer 1802 1874 fand Wenige Monate spater machte er sich selbstandig Das bald erfolgreiche Buro Bernhard Simon holte spater seine Bruder Balthasar und Sebastian nach Russland wurde zu einem der meistbeschaftigten Buros St Petersburgs der Epoche das vor allem Wohnbauten fur adlige Auftraggeber projektierte Die bedeutendsten Werke des Architekten in dieser Zeit waren die Innenraume der Palaste Jussupow und Shuvalow 1844 1846 sowie ein neuer Palast und die Rekonstruktion der Landvilla des Grafen Woronzow Dashkow in Bykowo bei Moskau 1847 1856 1853 wurde Simon Mitglied der kaiserlichen Akademie Sein Werk aus dieser Zeit harrt noch der wissenschaftlichen Aufarbeitung 1854 kehrte Simon aus gesundheitlichen Grunden in die Schweiz zuruck Auf Vermittlung seines Freundes des Reiseschriftstellers Iwan von Tschudi zog er nach St Gallen und erhielt dort 1855 das Burgerrecht Als bauverantwortlicher Verwaltungsrat war er fur die Bauarbeiten der Bahnlinie Rorschach St Gallen Winterthur verantwortlich und nach deren Eroffnung Betriebsdirektor Er war wohl ein rastloser und akribischer Anpacker Jedenfalls schrieb der Landbote 1859 uber ihn kein Weichenwarter war sicher bei Tag oder Nacht von seinem Besuche oder seiner Inspektion uberrascht zu werden 1 Jedoch verfehlte er nach der Fusion zu den Vereinigten Schweizerbahnen die Stellung als Generaldirektor weshalb er in seinen Beruf als Architekt zuruckkehrte und sich zugleich als Unternehmer betatigte In der Nahe des St Galler Bahnhofs realisierte er auf eigene Rechnung 1859 bis 1862 das spater nach ihm benannte Simon Quartier mit Geschafts und Wohnhausern sowie dem Postgebaude der Stadt 1861 war er ausserdem neben dem Zurcher Staatsbauinspektor Johann Caspar Wolff einer der beiden Architekten die den Wiederaufbau von Glarus nach dem verheerenden Dorfbrand planten Neben den Generalplanen und dem Baureglement plante er dort das Rathaus und errichtete als Generalbauunternehmer die reformierte Stadtkirche nach Planen von Ferdinand Stadler In den 1860er Jahren plante er zudem das Postgebaude von Lausanne 1864 und das Kantonsspital von St Gallen 1867 1868 zog er sich aus der St Galler Geschaftswelt zuruck er legte in diesem Jahr auch sein Gemeinderatsmandat nieder Grund dafur war die Ubernahme der Domane Hof Ragaz und der Konzession fur das Bad Pfafers die nach der Sakularisation an den Kanton St Gallen gefallen waren Als Heilbadunternehmer errichtete er 1869 dort das Luxushotel Quellenhof daraufhin Kursaal Thermalschwimmbad und Parkanlagen Ab diesem Zeitpunkt war er neben der Sorge um das Heilbad nur noch einmal als Architekt tatig und zwar fur das Kurhaus und die Trinkhalle die Buvetta in Tarasp Mitte der 1870er Jahre Bauten Bearbeiten1850 1854 Villa Charlottenfels Neuhausen 1859 1860 Wohn und Geschaftshauser St Gallen 1860 1861 Hotel Walhalla und altes Postgebaude St Gallen 1955 durch Brand zerstort 1861 1863 Wiederaufbauplanung von Glarus 1862 1864 Rathaus Glarus 1868 1869 Hotel Quellenhof Bad Ragaz 1995 abgebrochen 1874 1877 Buvetta Trinkhalle und Kurhaus TaraspLiteratur BearbeitenBenno Schubiger Simon Bernhard In Isabelle Rucki und Dorothee Huber Hrsg Architektenlexikon der Schweiz 19 20 Jahrhundert Birkhauser Basel 1998 ISBN 3 7643 5261 2 S 498 f Weblinks BearbeitenBenno Schubiger Bernhard Simon In Historisches Lexikon der Schweiz Portrat des Unternehmers auf www badragaz ch abgerufen am 6 Marz 2016Belege Bearbeiten Tagblatt der Stadt St Gallen 1859 S 1516 Zitiert nach Peter Rollin Daniel Studer Inventar der neueren Schweizer Architektur 1850 1920 St Gallen In Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Hrsg INSA Band 8 Orell Fussli Zurich 1996 ISBN 3 280 02410 2 S 57 Sp 2 doi 10 5169 seals 9217 e periodica ch abgerufen am 8 Marz 2016 Normdaten Person GND 120016303 lobid OGND AKS LCCN n98077232 VIAF 40198908 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Simon BernhardKURZBESCHREIBUNG Schweizer Architekt und IngenieurGEBURTSDATUM 29 Februar 1816GEBURTSORT NiederurnenSTERBEDATUM 28 Juli 1900STERBEORT Bad Ragaz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bernhard Simon Architekt amp oldid 226073081