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Bernhard Ferdinand Luedtke 8 Januar 1908 in Danzig 26 Juni 2003 in Paderborn war ein deutscher SS Oberscharfuhrer im KZ Stutthof Leben BearbeitenBernhard Luedtke war Sohn eines Tischlermeisters 1 Er besuchte die Volksschule in Danzig Es folgte eine dreijahrige kaufmannische Lehre die er im Jahre 1926 mit der kaufmannischen Gehilfenprufung abschloss Anschliessend war er in verschiedenen Danziger Bekleidungsgeschaften als Verkaufer und Dekorateur tatig Im Jahre 1934 trat er in Danzig der Allgemeinen SS bei Im Jahre 1936 trat er der NSDAP bei 2 Wegen seiner SS Zugehorigkeit wurde er am 15 August 1939 in Danzig zur Polizeireserve eingezogen 2 Nach anfanglichem Einsatz beim Schutz kriegswichtiger Objekte im Raume Danzig wurde er Ende 1939 zur Bewachung polnischer Haftlinge herangezogen 3 Im Jahre 1940 kam er als Angehoriger der Polizeireserve zu dem Wachpersonal des Schutzhaftlagers Stutthof bei Danzig Im Jahre 1941 wurde er in den Kommandanturstab dieses Lagers ubernommen Mit der Umgestaltung dieses Lagers in ein regelrechtes Konzentrationslager kam er in die SS Totenkopfverbande In politischen Abteilung des Kommandanturstabes hatte Luedtke als Sachbearbeiter hauptsachlich die Personalunterlagen der KZ Haftlinge Haftlingsakten Karteien und dergleichen zu verwalten Luedtke nahm an Erschiessungen teil 4 Luedtke war an mindestens sechs Genickschussaktionen die im Krematorium ausgefuhrt wurden und bei denen jeweils mindestens 30 Haftlinge an der Messlatte durch Genickschusse getotet wurden beteiligt Luedtke selbst gab bei jeder dieser vier Aktionen mindestens 5 todliche Schusse auf das Genick der Opfer ab und totete dadurch selbst mindestens 20 Opfer 5 Im Jahre 1943 wurde Luedtke mit dem Kriegsverdienstkreuz 1 Klasse ausgezeichnet 3 Im Sommer 1944 wurden 85 Soldaten der Roten Armee in das Lager Stutthof uberstellt Sie waren aus normalen Kriegsgefangenenlagern ausgesondert worden weil sie alle kriegsversehrt und deshalb zu Arbeitseinsatzen nicht geeignet waren Ein grosser Teil war schon vorher mangels Ernahrung und Pflege verstorben Der Rest von mindestens 40 wurde eines Mittags auf Befehl Kommandanten Paul Werner Hoppes von SS Leuten des Kommandanturstabes in die Gaskammer getrieben und getotet Auf Befehl Lagerkommandanten Hoppes beteiligte sich hieran auch Luedtke indem er die Opfer die sich zum Teil mit ihren Krucken und Stocken wehrten zusammen in die Gaskammer trieb und druckte 6 Im Jahre 1944 nahm er an der Ermordung von 5 russischen Offizieren darunter einer Frau teil Die 4 mannlichen russischen Offiziere im Krematorium nacheinander durch SS Manner erschossen worden und dass die Frau nachdem sie als letzte in das Krematorium nach der Erschiessung der 4 Manner gebracht worden war dort nach einem Wortwechsel zwischen ihr und dem SS Mann Arno Chemnitz lebendigen Leibes in den Verbrennungsofen geworfen wurde und damit eines furchterlichen Todes starb 7 Im KZ Stutthof war Luedtke bis Marz 1945 Zusammen mit anderen SS Funktionaren kam er uber Hela und Rugen nach Schleswig Holstein und dort in amerikanische und britische Gefangenschaft Seine Tatigkeit in Stutthof konnte er geheim halten so dass er im Oktober 1946 aus dem Internierungslager Neuengamme entlassen wurde 3 Nach verschiedenen Gelegenheitsarbeiten kam er im Jahre 1948 in die Gegend von Paderborn wo er sich mit seiner Familie vereinigte Im Jahre 1950 fand er in Paderborn eine Anstellung als erster Verkaufer bei der Kaufhof AG Seit 20 Februar 1963 befand er sich in Untersuchungshaft Am 22 Dezember 1964 wurde er vom Landgericht Tubingen wegen gemeinschaftlichen Beihilfe zum Mord und wegen eines Verbrechens der gemeinschaftlichen Beihilfe zu 40 in Tateinheit begangenen Verbrechen des Mordes zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt Am 17 Februar 1967 wurde er aus der Justizvollzugsanstalt Werl entlassen Literatur BearbeitenLG Tubingen 22 Dezember 1964 In Justiz und NS Verbrechen Sammlung deutscher Strafurteile wegen nationalsozialistischer Totungsverbrechen 1945 1966 Bd XX bearbeitet von Irene Sagel Grande H H Fuchs C F Ruter Amsterdam University Press 2013 Nr 584 Alfred Streim Die Behandlung sowjetischer Kriegsgefangener im Fall Barbarossa Eine Dokumentation Unter Berucksichtigung der Unterlagen deutscher Strafverfolgungsbehorden und der Materialien der Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklarung von NS Verbrechen Muller Heidelberg u a 1981 ISBN 3 8114 2281 2Einzelnachweise Bearbeiten Justiz und NS Verbrechen Band XX Amsterdam 2013 S 596 a b Alfred Streim Die Behandlung sowjetischer Kriegsgefangener im Fall Barbarossa Karlsruhe 1981 S 184 a b c Justiz und NS Verbrechen Band XX Amsterdam 2013 S 597 Andrej Angrick Aktion 1005 Spurenbeseitigung von NS Massenverbrechen 1942 1945 Eine geheime Reichssache im Spannungsfeld von Kriegswende und Propaganda Gottingen 2018 ISBN 978 3 8353 3268 3 Bd 2 S 1075 Justiz und NS Verbrechen Band XX Amsterdam 2013 S 616 Justiz und NS Verbrechen Band XX Amsterdam 2013 S 618 Justiz und NS Verbrechen Band XX Amsterdam 2013 S 619 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 28 November 2022 PersonendatenNAME Luedtke BernhardALTERNATIVNAMEN Luedtke Bernhard Ferdinand vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher SS Oberscharfuhrer im KZ StutthofGEBURTSDATUM 8 Januar 1908GEBURTSORT DanzigSTERBEDATUM 26 Juni 2003STERBEORT Paderborn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bernhard Luedtke amp oldid 240573132