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Johann Friedrich Bernhard Fischer 19 Februar 1852 in Coburg 2 August 1915 in Dadizele war ein deutscher Mediziner und Meeresmikrobiologe Bernhard Fischer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend und Ausbildung 1 2 Marinezeit 1 3 Universitatszeit 1 4 Familie 2 Veroffentlichungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugend und Ausbildung Bearbeiten nbsp Wohnhaus in Coburg Steinweg 43Bernhard Fischer wurde im Jahr 1852 als erster Sohn und zweites Kind des Backermeisters Johann Gottfried Fischer und dessen Ehefrau Sophie Clementine Fischer geburtige Greiner in Coburg geboren Die Familie wohnte im Steinweg 43 und besass dort eine Backerei die auch nach dem Tod des Vaters im Jahre 1864 von der Mutter mit Hilfe ihrer Kinder weiter betrieben wurde Von 1862 bis 1871 besuchte Bernhard in Coburg das Gymnasium Casimirianum Aufgrund seiner guten Zeugnisnoten durfte er traditionsgemass im Rahmen des jahrlichen Stiftungsfestes eine Rede halten Unterstutzt durch ein Stipendium einer familiengebundenen Stiftung begann Fischer Ende April 1871 das Studium der Medizin am Medicinisch chirurgischen Friedrich Wilhelm Institut in Berlin mit der Verpflichtung nach Abschluss des Studiums Dienst als Militararzt zu tun Ab 1871 war er Mitglied des Pepiniere Corps Franconia 1 1875 wurde er mit dem Thema Uber Purpura zum Dr med promoviert Marinezeit Bearbeiten nbsp Die Elisabeth nbsp Deutsche Cholera Expedition nach AgyptenIn den folgenden Jahren diente Fischer als Arzt in der Kaiserlichen Marine Am 1 Oktober 1876 wurde er als Assistenzarzt auf das Seekadetten Schulschiff Elisabeth zu einer zweijahrigen Weltreise abkommandiert Nach einer kurzen Tatigkeit im Lazarett der Marinestation der Nordsee in Wilhelmshaven folgte vom Mai 1879 bis April 1881 ein Einsatz als Schiffsarzt im chinesischen Kustengebiet auf dem Kanonenboot Cyclop Zur Vertiefung seiner Ausbildung erhielt der Marinestabsarzt Fischer im Februar 1882 ein Kommando zum Kaiserlichen Gesundheitsamt dessen Mitarbeiter Robert Koch ihn in die Arbeitsmethoden von Bakteriologie und Hygiene einfuhrte Anlasslich einer Cholera Epidemie in Agypten begleitete Fischer zusammen mit dem Stabsarzt Georg Gaffky und dem als Praparator beschaftigten Chemiker Treskow als Mitglied der Deutschen Cholera Kommission von August 1883 bis Mai 1884 Robert Koch auf einer Expedition nach Agypten und Indien In Kalkutta konnte Koch schliesslich Anfang 1884 das fur die Cholera verantwortliche Bakterium Vibrio cholerae finden isolieren und zuchten 2 Nach der Ruckkehr nach Deutschland wurde Fischer mit dem Roten Adlerorden 3 Klasse am schwarzweissen Band ausgezeichnet Vom Oktober 1884 bis Mai 1885 war Fischer als Stabsarzt an Bord der Korvette Olga die zur Bekampfung von Unruhen in Kamerun eingesetzt wurde Als nachstes und letztes Kommando beim Seebataillon der Kaiserlichen Marine folgte eine Kommandierung auf ein Schulschiff die Kreuzerfregatte Moltke die bis zum 1 April 1886 dauerte Es folgte die Versetzung als Marine Oberstabsarzt an die Marinestation Ostsee in Kiel Universitatszeit Bearbeiten Neben seiner arztlichen Tatigkeit auf der Moltke durfte Fischer meeres mikrobiologische Forschungen durchfuhren bei denen er Bakterien in Seewasser und in Seeluft unter dem Mikroskop untersuchte und die unter dem Titel Uber einen lichtentwickelnden im Meereswasser gefundenen Spaltpilz Teil seiner Habilitationsschrift wurden Die Habilitation erfolgte an der Christian Albrechts Universitat zu Kiel am 14 Marz 1887 In dem Sommersemester 1887 hielt Fischer als unbezahlter Privatdozent seine erste Vorlesung Bakteriologie und Hygiene mit Demonstrationen und Ubungen und richtete Laboratoriumsraume auf eigene Kosten ein Am 4 Februar 1889 wurde er zum Extra Ordinarius ohne Anspruch auf Gehalt bestellt und Leiter der hygienischen Abteilung im Institut fur Staatsarzneikunde Zusatzlich unterrichtete er an der Marineakademie und schule Kiel Im Sommer 1889 schied er ohne Pensionsberechtigung aus dem Marinedienst aus weil ihm ein in Aussicht gestellter Urlaub fur die Plankton Expedition der Humboldt Stiftung doch nicht genehmigt worden war Vom Juli bis November 1889 nahm er als Arzt Hygieniker und meeres mikrobiologischer Forscher an der von Victor Hensen geleiteten Expedition teil Fischer untersuchte insbesondere die das Meeresleuchten erzeugenden Mikroorganismen 3 Photogramme von Leuchtbakterien stellte er fur das Kapitel Bakteriologie im Bericht uber die Weltausstellung von 1893 zur Verfugung Martinus Willem Beijerinck benannte 1889 das Leuchtbakterium Vibrio fischeri nach ihm als Photobacterium fischeri 4 Ab 1891 genehmigte das Kultusministerium ein Gehalt fur Fischer der Direktor des Hygienischen Institutes der Medizinischen Fakultat der Universitat Kiel wurde Fur seine Vaterstadt Coburg erstellte er im Jahr 1899 unentgeltlich das Gutachten betreffend die Beseitigung der Fakalien und Abwasser der herzoglichen Residenzstadt Coburg Schwerpunkte am Institut waren wasserhygienische und bakteriologische Fragestellungen 23 Wissenschaftler betreute er bei ihren Promotionen oder Habilitationen 1911 12 war Fischer Rektor der CAU In seiner Antrittsrede am 6 Marz 1911 befasste er sich mit dem Kampf gegen die Infektionskrankheiten im Lichte der Statistik 5 Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges liess sich der Oberstabsarzt Fischer reaktivieren und wurde zum beratenden Hygieniker beim 27 Koniglich Sachsischen Regiment in Flandern zum 1 Juli 1915 einberufen Bei einem Inspektions Gelanderitt erlag Fischer im 63 Lebensjahr am 2 August einem Herzschlag Die Feuerbestattung mit offizieller Trauerfeier fand am 7 August 1915 im Krematorium des Friedhofs Ohlsdorf statt Familie Bearbeiten Bernhard Fischer heiratete am 18 September 1890 in Coburg nach zehnjahriger Verlobungszeit die Coburgerin Mathilde Anna Luise Pauline Forkel 1862 1933 Tochter des Webereibesitzers Adolf Julius Forkel 1825 1899 Das in Kiel wohnende Ehepaar hatte vier Tochter und einen Sohn Veroffentlichungen BearbeitenZur Morphologie Biologie und Systematik der Kahmpilze der Monilia candida Hansen und des Soorerregers Mit Carl Brebeck Jena 1894 G Fischer Die Bakterien des Meeres nach den Untersuchungen der Plankton Expedition unter gleichzeit Berucks einiger alterer und neuerer Untersuchungen Kiel 1894 Lipsius amp TischerLiteratur BearbeitenGabriele Kredel Bernhard Fischer 1852 1915 Marinearzt Hygieniker und Meeresmikrobiologe In Jahrbuch der Coburger Landesstiftung 1992 ISSN 0084 8808Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Bernhard Fischer im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Kosener Corpslisten 1960 60 63 Martin Exner Die Entdeckung der Cholera Atiologie durch Robert Koch 1883 84 Memento vom 5 Dezember 2015 im Internet Archive PDF 6 7 MB Coburger Zeitung 8 September 1888 J P Euzeby List of Prokaryotic names with Standing in Nomenclature Vibrio fischeri Memento vom 26 Marz 2010 im Internet Archive Rektoratsreden HKM Normdaten Person GND 119025663 lobid OGND AKS LCCN n92109507 VIAF 5731944 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fischer BernhardALTERNATIVNAMEN Fischer Johann Friedrich Bernhard vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Mediziner und MeeresmikrobiologeGEBURTSDATUM 19 Februar 1852GEBURTSORT CoburgSTERBEDATUM 2 August 1915STERBEORT Dadizele Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bernhard Fischer Mediziner amp oldid 239029541