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Berndt Wachter 28 April 1921 in Holldorf 22 Juli 1998 in Dannenberg war ein deutscher Lehrer und Archaologe der die Regionalforschung zum hannoverschen Wendland seit 1970 massgeblich gepragt hat Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 1 1 Politisches und geschichtliches Engagement 2 Themen 3 Schriften und Beitrage Auswahl 4 Literatur 5 WeblinksWerdegang BearbeitenAls Sohn des Gutsverwalters Ernst Wachter wuchs Berndt Wachter in Milow auf Er besuchte die Schule in Milow und im nahe gelegenen Rathenow Ab dem Herbst 1933 war er Schuler der Hans Richert Schule in Berlin Spandau die im Februar 1934 in eine Nationalpolitische Erziehungsanstalt umgewandelt wurde Nach dem Not Abitur 1940 wurde Wachter zum Kriegsdienst einberufen Er nahm am Deutsch Sowjetischen Krieg teil und wurde 1941 bei Moskau verwundet Bei einer weiteren Verwundung 1943 auf der Krim verlor er ein Auge und wurde im September 1944 zur Aufnahme eines Studiums aus der Wehrmacht entlassen Er begann ein Lehramtsstudium in Berlin dass er nach Kriegsende 1946 in Gottingen fortsetzte Nach dem Examen 1950 studierte er Ur und Fruhgeschichte in Gottingen wo er 1960 mit einer Arbeit zur urgeschichtlichen Besiedlung des Elb Havel Winkels promovierte Von 1951 bis 1961 ubte Berndt Wachter den Lehrerberuf an der Konigin Luise Stiftung in Berlin aus 11 1961 zog er von Berlin nach Dannenberg wo er bis zum Eintritt in den Ruhestand 1981 am dortigen Gymnasium als Studienrat Studiendirektor unterrichtete Politisches und geschichtliches Engagement Bearbeiten nbsp Dr Berndt Wachter Weg am Weinberg in HitzackerIn seinem Wohnort Dannenberg engagierte sich Berndt Wachter als Angehoriger der SPD in der Kommunalpolitik Von 1971 bis 1977 war er Ratsherr und ab 1972 Vorsitzender der SPD Fraktion Bei der Stadtsanierung von Dannenberg ab 1986 war er Vorsitzender des Sanierungsausschusses und setzte sich fur die Belange der Denkmalpflege ein 1961 ubernahm Berndt Wachter die Leitung des Dannenberger Stadtmuseums die er bis 1973 innehatte Von 1961 bis 1994 war er Archivpfleger des Altkreises Dannenberg 1968 grundete Wachter den Dannenberger Arbeitskreis fur Landeskunde und Heimatpflege den er bis 1995 leitete Bis 1975 war er im Vorstand des Rundlingsvereins der den Wendlandhof Lubeln betreibt Im Jahr 1980 rief Wachter den Museumsverbund Luchow Dannenberg ins Leben Er gehorte zu den Initiatoren des Heimatkundlichen Arbeitskreises bei dem er von 1981 bis 1994 Vorsitzender war 1971 wurde Berndt Wachter in die Archaologische Kommission fur Niedersachsen gewahlt und 1972 in die Historische Kommission fur Niedersachsen und Bremen berufen Seit 1975 war er ehrenamtlicher Beauftragter fur die archaologische Denkmalpflege im Landkreis Luchow Dannenberg Das im Jahr 2000 erschienene Wendland Lexikon geht wesentlich auf seine Konzeption zuruck 1991 wurde er mit dem Verdienstkreuz am Bande des Niedersachsischen Verdienstordens ausgezeichnet In Hitzacker ist ein Gehweg uber den Weinberg auf dem er zahlreiche Ausgrabungen an der Weinbergsburg vorgenommen hat nach Berndt Wachter benannt Themen BearbeitenNach seiner Wohnsitznahme 1961 in Dannenberg entwickelte Berndt Wachter archaologisches Interesse fur die Stadtgeschichte Er unternahm mit seinen Schulern in den Sommerferien jeweils Ausgrabungen 1962 ergab sich eine Probegrabung bei den Arbeiten am Busbahnhof Dannenberg woraufhin die mehrjahrige Grabung im Amtsgarten Danneberg am Burgberg folgte Zur Untersuchung der Weinbergsburg in Hitzacker fuhrte er in den Jahren 1965 1966 und von 1970 bis 1975 Grabungen durch 1976 leitete er Ausgrabungen auf dem Kirchberg in Clenze und 1982 sowie 1983 auf der Oerenburg 1984 bis 1986 folgten Ausgrabungen auf dem Amtsberg in Luchow zum Schloss Luchow Zum Hauptarbeitsgebiet von Berndt Wachter entwickelte sich die Burgenforschung im Wendland insbesondere in der slawischen und deutschen Epoche im 9 bis 12 Jahrhundert Er vertrat die These dass die Slawen im Wendland bis ins 12 Jahrhundert politische Autonomie genossen und die Ablosung ihrer Selbststandigkeit durch deutsche Grafen friedlich erfolgte Bei der Frage nach der Entstehung der Rundlingsdorfer war er der Ansicht dass sie ab der 2 Halfte des 12 Jahrhunderts im Laufe mehrerer Generationen entstanden waren Schriften und Beitrage Auswahl BearbeitenDie urgeschichtliche Besiedlung des Elb Havel Winkels Gottingen 1960 Dissertation Die ur und fruhgeschichtliche Besiedlung des Stadtgebietes von Genthin Genthin 1961 Ein vorgeschichtliches Graberfeld bei Milow in Zwischen Elbe und Havel Heimatheft des Kreises Genthin 4 1961 S 22 24 Untersuchungen an einer slawischen Siedlung im Stadtkern Dannenberg Elbe in Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte 33 1964 S 112 116 Deutsche und Slawen im hannoverschen Wendland in Niedersachsisches Jahrbuch fur Landesgeschichte 44 1972 S 9 26 Zur Erforschung der fruhgeschichtlichen Siedlungskammer an der unteren Jeetzel zwischen Hitzacker und Dannenberg in Neue Ausgrabungen und Forschungen in Niedersachsen 15 1982 S 339 344 Aus Dannenberg und seiner Geschichte 1 Auflage Dannenberg 1981 2 Auflage 1983 3 Auflage 2000 als Herausgeber Museen im Landkreis Luchow Dannenberg Luchow 1987 Zur politischen Organisation der wendlandischen Slawen vom 8 12 Jahrhundert Hammaburg in Neue Ausgrabungen und Forschungen in Niedersachsen 1989 S 163 173 Die slawisch deutsche Burg auf dem Weinberg in Hitzacker Elbe in Gottinger Schriften zur Vor und Fruhgeschichte 25 1998Literatur BearbeitenWolfgang Jurries Herausgeber Beitrage zur Archaologie und Geschichte Nordostniedersachsen Berndt Wachter zum 70 Geburtstag Luchow 1991 Hans Wilhelm Heine Berndt Wachter zum Gedenken in Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte 67 1998 S 191 Wachter Berndt In Wolfgang Jurries Berndt Wachter Hrsg Wendland Lexikon Band 2 L Z Schriftenreihe des Heimatkundlichen Arbeitskreises Luchow Dannenberg 13 Druck und Verlagsgesellschaft Kohring amp Co Luchow 2008 ISBN 978 3 926322 45 6 S 522 523 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Berndt Wachter im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Foto Dr Bernd Wachter erklart die archaologische Grabung auf dem Weinberg 1974Normdaten Person GND 119106280 lobid OGND AKS LCCN n84081582 VIAF 294523156 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wachter BerndtKURZBESCHREIBUNG deutscher Lehrer und ArchaologeGEBURTSDATUM 28 April 1921GEBURTSORT HolldorfSTERBEDATUM 22 Juli 1998STERBEORT Dannenberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Berndt Wachter amp oldid 230959374