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Die Bergschule Siegen in der Stadt Siegen bestand bis 1967 und hatte die Aufgabe bergmannische Berufe wie Hauer und Steiger auszubilden Die Schule unterstand dem Bergamt Siegen bis zu dessen Auflosung im Jahr 1861 Dort wurden Lehrlinge aus den nordrhein westfalischen Bergrevieren Siegen I Siegen II Burbach und Musen sowie selten auch aus den in Rheinland Pfalz liegenden Revieren Daaden Kirchen und Hamm an der Sieg unterrichtet Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Anfange 1 2 Einstellung des Betriebs und Wiedereroffnung 1 3 Jubilaum und Aufschwung 1 4 Neubau und Ende der Schule 2 Siehe auch 3 WeblinksGeschichte BearbeitenAnfange Bearbeiten 1815 forderte Oberbergrat Johann Philipp Becher die Einrichtung einer Bergschule in Siegen wegen mangelnder Kenntnis preussischer Bergbeamter Die praktischen Fahigkeiten siegerlander Bergleute waren jedoch in aller Welt gefragt So wurde am 6 April 1818 die Konigliche Bergschule Siegen eroffnet Zehn Schuler wurden in einem Raum im Kurlander Flugel im Unteren Schloss unterrichtet Der Unterricht bestand in der Fruhschicht aus einem praktischen Teil Dazu wurde die in der Nahe gelegene und bereits stillgelegte Grube Schleifmuhlchen samt Bechers Stollen als Versuchsgrube wiedereroffnet Nachmittags wurden im Unteren Schloss Mathematik Zeichnen Schonschreiben und Bergbaukunst unterrichtet Morgen und Mittag wurden zum Geldverdienen genutzt da das Leben eines Schulers ohne Arbeit in Siegen nicht oder nur schwer moglich war Bis Ende 1827 war Bergamtsdirektor Johann Christian Leberecht Schmidt erster Schulleiter Nach dessen Beurlaubung wurde Oberbergrat Carl Ludwig Heusler bis Januar 1830 stellvertretend nach Schmidts Tod hauptamtlich Schulleiter Ab 1827 wurden durch die geringe Schulerzahl diverse Reformen entworfen die allesamt zum Scheitern verurteilt waren Eine Besserung stellte sich ab 1830 ein als man praktische und theoretische Ausbildung strikt trennte Eine kurze Blutezeit der Schule stand bevor trotzdem stiegen die Schulerzahlen nie auf uber 18 Schuler Einstellung des Betriebs und Wiedereroffnung Bearbeiten Nach dem Tod Heuslers kam der Schulbetrieb 1851 52 zum Erliegen Wiedereroffnet wurde die Schule am 10 Oktober 1854 unter Schulleiter Heinrich Wilhelm Lorsbach Bis Herbst 1854 wurde eine Neuorganisation im Schulwesen vorgenommen Unterricht wurde ab sofort in zwei verschiedenen Klassen durchgefuhrt Durch die neue Finanzierung der Schule durch die Gruben im Bergamt wurde aus der koniglichen eine staatlich private Bergschule Durch die Auflosung des Siegener Bergamtes im Jahr 1861 verlor die Schule durch Versetzung fast alle Lehrer Es folgte die Einrichtung der Koniglichen Berg Hypotheken Kommission unter der Leitung von Bergrat Brockhoff der auch fur die Schule zustandig war 1867 wurde auch diese Kommission aufgelost Danach teilten sich die Revierbeamte der hiesigen Bergreviere Siegen I und Siegen II die Leitung der Bergschule Jubilaum und Aufschwung Bearbeiten Der Aufschwung in der Schule kam erst Ende des 19 Jahrhunderts als die Durener Schule geschlossen wurde und die Schulerzahl auf 24 anstieg 1903 feierte man 50 jahriges Neugrundungsjubilaum Am 4 September des Jahres wurde der Siegener Bergschulverein gegrundet um die bis dato fehlende juristische Person als Trager zu schaffen Die Satzung des Vereins sah es vor dass private und staatliche Gelder die Schule finanzieren sollten Die privaten Gelder kamen von den Mitgliedern des Vereins Diese waren 35 Bergbaubetriebe des Siegener Eisensteinvereins 15 sonstige Eisensteingruben 24 Blei und Zinkgruben zwei Schwefelkiesgruben 16 Dachschiefergruben der Kolner Braunkohlenbriket Verkaufsverein mit 22 Gruben 7 naturliche Personen und die Stadt Siegen Der Erste Weltkrieg bedeutete einen Einschnitt im Schulleben da viele Schuler eingezogen wurden oder sich fur den Dienst gemeldet hatten Am 1 August 1914 kamen nur vier Schuler zum Unterricht Vorubergehend wurde daher der Schulbetrieb eingestellt Erst 1921 gelangte man zuruck zum geregelten Betrieb Neubau und Ende der Schule Bearbeiten 1933 zog die Schule in die Raume der ehemaligen Wellersbergschule die 1907 als Volksschule errichtet wurde Der Umzug wurde durch die Einrichtung des Landgerichts im Unteren Schloss notig Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte die Schule zwolf Dozenten und 135 Schuler Uberlegungen zu einem Neubau wurde laut Dessen Grundsteinlegung erfolgte am 17 April 1953 trotz des absehbaren Endes des Siegerlander Bergbaus Eingeweiht wurde die Schule am 16 Juni 1955 Durch die Schliessung der letzten Gruben im Kreis Siegen Neue Haardt in Weidenau und Pfannenberger Einigkeit in Salchendorf in den Jahren 1961 und 1962 verlor die Schule ihre Existenzgrundlage Auch der Versuch zur Umwandlung in eine Bergingenieurschule schlug fehl Der Schulbetrieb wurde im September 1967 eingestellt Auch die Fortsetzung als Bergbaufachschule endete am 31 Dezember 1969 Siehe auch BearbeitenBergbau im Siegerland Siegerlander ErzrevierWeblinks Bearbeiteninside Siegen de Umfangreiche Archivalien uber die ehemalige Bergschule Siegen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bergschule Siegen amp oldid 222233872