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Der Bentley S1 Continental ist ein Oberklassefahrzeug das von 1955 bis 1959 von Bentley in 431 Exemplaren hergestellt wurde Der Continental war ein Sondermodell des Bentley S1 das einen sportlichen Anspruch verfolgte Er loste den R Type Continental ab dessen Grundkonzept er aufgriff und weiterentwickelte Der mit individuellen Karosserien versehene Continental S1 war eines der teuersten Automobile seiner Zeit BentleyBentley S1 Continental Sports Saloon von H J Mulliner 7466 Bentley S1 Continental Sports Saloon von H J Mulliner 7466 S1 ContinentalProduktionszeitraum 1955 1959Klasse OberklasseKarosserieversionen Limousine Coupe CabrioletMotoren Ottomotor 4 9 LiterLange Breite Hohe Radstand 3124 mmLeergewicht Vorgangermodell Bentley R Type ContinentalNachfolgemodell Bentley S2 Continental Inhaltsverzeichnis 1 Entstehungsgeschichte 2 Technik 3 Karosserien 3 1 H J Mulliner 3 1 1 Sports Saloon 3 1 2 Flying Spur 3 1 3 Continental Special 3 2 Park Ward 3 3 James Young 3 4 Hooper 3 5 Graber 3 6 Weitere Versionen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseEntstehungsgeschichte BearbeitenDie zu Rolls Royce gehorende Marke Bentley hatte 1952 mit dem R Type Continental eine sportliche Alternative zu den Standard Modellen der R Baureihe vorgestellt die ganz uberwiegend mit einer zweiturigen Fliessheck Karosserie von H J Mulliner ausgestattet gewesen war Im April 1955 ersetzte Bentley den R Type durch den S1 der nahezu identisch war mit dem Rolls Royce Silver Cloud I Beide Modelle verwendeten in der Standardversion eine identische Karosserie eine ausserliche Individualisierung erfolgte nur durch die markentypische Form der Kuhlermaske Sechs Monate nach der Einfuhrung des neuen S1 legte Bentley eine neue Continental Baureihe auf die auf der Technik des Standardmodells beruhte Wie im Fall des R Type lieferte Bentley lediglich das fahrbereite Chassis wahrend die Aufbauten weiterhin von unabhangigen Karosserieherstellern den individuellen Kundenwunschen entsprechend gefertigt wurden Der Continental war nur als Bentley lieferbar ein Rolls Royce Pendant wurde nicht angeboten Technik BearbeitenDie Technik des Continental entsprach nahezu vollstandig der des serienmassigen S1 Wie das Standardmodell verwendete auch der Continental S1 einen Leiterrahmen aus Stahl Der Radstand war mit 3124 mm insgesamt 80 langer als beim R Type Als Antrieb diente der bereits aus dem Vorgangermodell bekannte 4 9 Liter grosse Sechszylinder Reihenmotor der nun auch im Standardmodell verfugbar war Im Vergleich zum regularen S1 hatte der Motor des Continental allerdings eine hohere Verdichtung die anfanglich bei 7 5 1 lag und 1957 auf 8 0 1 angehoben wurde 1 Geandert wurde ausserdem das Auspuffsystem Mit diesen Modifikationen leistete der Motor etwa 178 PS und damit 10 PS mehr als im Serien S1 Die Kraftubertragung erfolgte uber eine Viergang Automatik ein handgeschaltetes Vierganggetriebe war alternativ lieferbar Ab April 1956 konnten die Kunden gegen Aufpreis eine Servolenkung bestellen Nahezu alle Fahrzeuge die ab diesem Zeitpunkt das Werk verliessen erhielten eine Lenkhilfe Karosserien BearbeitenDie Aufbauten fur den S1 Continental stellten uberwiegend britische Karosseriebauer her Anders als beim Vorganger war die Auslieferung des fahrbereiten Chassis nicht zunachst auf H J Mulliner beschrankt vielmehr hatten ab Oktober 1955 alle interessierten Carrossiers Zugriff auf die Fahrgestelle H J Mulliner Bearbeiten Das seinerzeit noch selbstandige Karosseriebauunternehmen H J Mulliner 2 war wie schon im Fall des R Type Continental der bevorzugte Karosserielieferant Mulliner kleidete mit 218 Fahrzeugen mehr als die Halfte aller S1 Continentals ein Alle H J Mulliner Aufbauten fur den S1 Continental haben einen aus Aluminiumblechen gefertigte Karosserie die von einem Stahlgerust getragen wird Sports Saloon Bearbeiten nbsp Mulliner Design 7400 Bentley S1 Continental Sports Saloon nbsp Fliessheck des Sports SaloonMulliners Fliessheckkarosserie war mit 191 Exemplaren die mit Abstand erfolgreichste Version des R Type Continental gewesen Fur den S1 Continental stellte Mulliner wiederum eine zweiturige Fliessheckkarosserie mit der Bezeichnung Sports Saloon bereit die intern die Designnummer 7400 erhielt Sie entspricht bis auf wenige Details mit dem fur den R Type Continental entworfenen Aufbau insbesondere die langgestreckte Dachpartie mit ihrer einheitlichen atemberaubend geschwungenen Linie 3 von der Windschutzscheibe bis zur hinteren Stossstange setzt ein zentrales Merkmal des R Type Continental fort Ein wesentlicher Unterschied ist die Linie der vorderen Kotflugel Wahrend sie beim R Type Continental deutlich ausgeformt sind und zur B Saule hin leicht abfallen verlaufen sie beim S1 Continental waagerecht und sind optisch nicht mehr vom Motorraum und von der Fahrgastzelle getrennt Ausserdem sind die hinteren Ruckleuchten des S1 Continental einteilig und grosser dimensioniert 4 Je nach Quelle wurden 119 4 oder 123 Bentley S1 Continental Sports Saloon nach dem Designmuster 7400 gebaut ungefahr 20 davon hatten Linkslenkung In zwei Fallen baute H J Mulliner ausserdem die Sports Saloon Karosserie auf Standard S1 Chassis Diese beiden Autos haben ein dreigeteiltes Heckfenster 5 1957 wurde der Sports Saloon geringfugig uberarbeitet In Anlehnung an die Gestaltung des neu eingefuhrten Vierturers Flying Spur wurden die vorderen Standlichter in die Spitzen der Kotflugel verlagert ausserdem bekamen die Radausschnitte eine andere Form Dieses Design trug bei Mulliner die werksinterne Bezeichnung 7466 In dieser Ausfuhrung entstanden bis 1959 insgesamt 20 Sports Saloons vier davon mit Linkslenkung 6 Der Sports Saloon erreichte eine Geschwindigkeit von 120 Meilen pro Stunde 193 km h Mit der Produktionseinstellung des Bentley S1 Continental endete auch die Fertigung des zweiturigen Sports Saloon Im Gegensatz zu anderen Karosserieversionen ubernahm H J Mulliner den Fliessheckaufbau nicht fur das Nachfolgemodell S2 Continental Flying Spur Bearbeiten nbsp Continental Flying Spur Six Light Saloon von H J Mulliner hier ein weitgehend baugleicher S2 Als Erganzung zum Sports Saloon mit Fliessheck fertigte Mulliner ab 1957 auch einen vierturigen Aufbau fur den S1 Continental Die Fahrzeuge erhielten die Bezeichnung Flying Spur deutsch Fliegender Sporn Der Begriff lehnte sich an ein Element aus dem Familienwappen von Arthur Talbot Johnstone an der seinerzeit Geschaftsfuhrer von H J Mulliner war Der Volkswagen Konzern belebte die Bezeichnung 2005 wieder fur eine sportliche Bentley Limousine mit VW Technik Der Flying Spur ist eine vierturige Stufenhecklimousine deren Form George Moseley entworfen hatte Der Aufbau ist ausserordentlich gut proportioniert 7 und wirkt leichter und sportlicher als der schwerfallige Aufbau des Standard S1 8 Die Frontpartie bis hin zur Windschutzscheibe entspricht dem Sports Saloon in der Ausfuhrung des Designs 7466 Mulliners Vierturer hat eine niedrigere Dachlinie sowie grossere Glaspartien als die S1 Limousine mit Standardaufbau Die hinteren Turen sind allerdings deutlich knapper geschnitten Hinsichtlich der Gestaltung der C Saule sind drei verschiedene Versionen zu unterscheiden Six Light Die ursprungliche Version des Flying Spur hat drei Fenster auf jeder Fahrzeugseite und eine schmale C Saule Designnummer 7443 Diese Gestaltung lasst den Dachaufbau besonders leicht erscheinen dessen Ausgewogenheit als nahezu perfekt beschrieben wird Der Preis fur einen Six Light Saloon lag 1958 bei 8033 Er war damit 2490 teurer als der Standard S1 9 Von dieser Version baute H J Mulliner bis 1959 insgesamt 54 7 oder 55 10 Fahrzeuge Four Light Ab 1958 war alternativ eine Ausfuhrung mit zwei Seitenfenstern und einer voll verkleideten C Saule erhaltlich Designnummer 7443B Sie ermoglichte erhohte Diskretion fur die Passiere im Fahrzeugfond H J Mulliner baute 14 Fahrzeuge im Four Light Design 10 Van Gerbig Auf besonderen Wunsch des US amerikanischen Unternehmers Peter van Gerbig entwickelte H J Mulliner ausserdem eine Mischform aus dem Four und dem Six Light Design mit schmalen Seitenfenstern in der C Saule Diese Version erhielt werksintern die Bezeichnung 7443 Mod 2 in der Enthusiastenszene hat sich fur diese Designvariante allerdings die Bezeichnung Van Gerbig Quarterlights etabliert H J Mulliner baute zwei Exemplare des S1 Continental in Van Gerbig Ausfuhrung Sie war auch spateren Continental Versionen sowie bei einigen Rolls Royce Varianten erhaltlich blieb aber ausserst selten 11 Continental Special Bearbeiten nbsp Bentley S1 Continental Special Coupe baugleiche S2 Version Als weitere Abwandlung entstand ab 1958 bei H J Mulliner ein zweituriges Stufenheckcoupe das als Continental Special vermarktet wurde Designnummer 7500 Diese Version war als Reaktion auf die Kritik einiger Kunden am geringen Kofferraumvolumen des Sports Saloon entwickelt worden Die Wagenflanken sind grossflachig verglast der Aufbau hat ahnlich wie der Flying Spur in der Six Light Version eine schmale C Saule Die Frontpartie ist zerkluftet mit Abdeckungen uber den eigentlichen Kotflugeln unter den die Standlichter positioniert sind Auf den hinteren Kotflugeln sind kleine Heckflossen angebracht 12 Mit diesem Design entstanden neun Fahrzeuge auf S1 Continental Fahrgestellen 13 1959 uberarbeitete H J Mulliner das Design Die Frontpartie wurde konventionell gestaltet und dem Flying Spur angeglichen und am Heck entfielen die Flossen In dieser Version entsprach das Design weitgehend dem zweiturigen Coupe mit der Designnummer 7407 das H J Mulliner bereits seit 1957 fur die Standardversion des Bentley S1 im Programm hatte Auf dem Chassis des S1 Continental wurde es 1959 nur einmal gebaut 13 Allerdings wurde es ab 1960 zu Mulliners zweiturigem Standarddesign fur den S2 Continental wobei es an die Stelle des nicht mehr fortgefuhrten Sports Saloon mit Schragheck trat Park Ward Bearbeiten nbsp S1 Continental Coupe von Park WardJohn Blatchley der Chefstilist von Rolls Royce entwarf fur das S1 Continental Chassis einen zweiturigen Aufbau mit konventionellem Stufenheck das von dem seit 1931 zu Rolls Royce gehorende Karosseriebauunternehmen Park Ward hergestellt wurde Das Park Ward Coupe hatte breite Turen ein kleines hinteres Seitenfenster und eine breite C Saule Die hinteren Kotflugel waren wie bei den meisten anderen Versionen auch deutlich ausgepragt An der Heckpartie befanden sich kleine Heckflossen und drei ubereinander angeordnete runde Ruckleuchten Insgesamt entstanden 39 Exemplare des Park Ward Coupes 14 Von dem Coupe Entwurf wurde ein offener Zweiturer abgeleitet der als Park Ward Bentley S1 Continental Drophead Coupe bezeichnet wird 15 Das Cabriolet entstand in 86 Exemplaren Es gilt heute als die meistgesuchte und teuerste Version aller S1 Continentals Im Jahr 2010 erreichten die Park Ward Cabriolets Preise von bis zu 450 000 16 James Young Bearbeiten Der im Londoner Stadtteil Bromley ansassige Karosseriehersteller James Young stellte fur den S1 Continental einige vierturigen Limousinen her Das Layout der James Young Flying Spurs entsprach im Allgemeinen dem der Mulliner Limousinen in einigen Details aber war das Design unterschiedlich Das galt vor allem fur die Linie des Kofferraums die grossere Rundungen aufwies und fur die Form der Kotflugel Die Frontpartie hatte weniger Chromschmuck als die Mulliner Variante und kam der des R Type Continental nahe Wie Mulliner lieferte auch James Young Versionen mit zwei und drei Seitenscheiben Die James Young Flying Spurs werden vielfach als die attraktivsten vierturigen Modelle der Continental Serien angesehen Insgesamt entstanden 22 Fahrzeuge mit Aufbauten von James Young 8 Einzelne Continental Chassis wurden von James Young auch mit einer zweiturigen Saloon Karosserie versehen Sie hatten eine breite C Saule und ein Stufenheck mit angedeuteten Heckflossen 17 Hooper Bearbeiten Hooper fertigte sechs Exemplare einer Limousine mit drei Seitenscheiben deren Frontpartie und Flanken an die sogenannten Docker Daimlers erinnerten Ein besonderes Gestaltungsmerkmal waren uberdachte Scheinwerfer Es fand sich bei den Park Ward Coupes und Cabriolets des S2 Continental wieder Graber Bearbeiten nbsp Bentley S1 Continental Convertible von GraberDas Schweizer Karosseriewerk Graber kleidete einen S1 Continental als viersitziges Cabriolet ein Die geradlinige Pontonkarosserie erinnerte in ihren Grundzugen an Grabers Entwurfe fur die Konkurrenzmarke Alvis deren Modellpalette Graber durch seine betont schlichten Aufbauten seit Mitte der 1950er Jahre pragte Weitere Versionen Bearbeiten Mindestens ein Exemplar des Bentley S1 wurde von Freestone amp Webb eingekleidet Literatur BearbeitenMike Goodbun Mark Fagelson Choice of the Connoisseurs Modellgeschichte der R Type und S Type Continentals In Thoroughbred amp Classic Cars Heft 12 2010 S 44 ff Bernard L King The Flying Spur in The Flying Lady Mai Juni 2007 S 8485 ff James Taylor Coachwork on Rolls Royce amp Bentley 1945 1965 Herridge amp Sons Beaworthy 2019 ISBN 978 1 906133 89 4 Jonathan Wood Rolls Royce amp Bentley Die Geschichte einer legendaren Marke Heel Verlag 2003 ISBN 3 89880 106 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bentley Continental S1 Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Wood Rolls Royce und Bentley S 40 f 1961 wurde Mulliner von Rolls Royce ubernommen und mit Park Ward zu dem neuen Unternehmen Mulliner Park Ward verschmolzen Thoroughbred amp Classic Cars Heft 12 2010 S 44 ff a b James Taylor Coachwork on Rolls Royce amp Bentley 1945 1965 Herridge amp Sons Beaworthy 2019 ISBN 978 1 906133 89 4 S 75 James Taylor Coachwork on Rolls Royce amp Bentley 1945 1965 Herridge amp Sons Beaworthy 2019 ISBN 978 1 906133 89 4 S 77 James Taylor Coachwork on Rolls Royce amp Bentley 1945 1965 Herridge amp Sons Beaworthy 2019 ISBN 978 1 906133 89 4 S 76 a b James Taylor Coachwork on Rolls Royce amp Bentley 1945 1965 Herridge amp Sons Beaworthy 2019 ISBN 978 1 906133 89 4 S 79 a b Beschreibung der S1 Continental Flying Spur auf der Internetseite des Rolls Royce Enthusiast s Club Memento vom 10 Marz 2013 im Internet Archive Wood Rolls Royce und Bentley S 40 a b Bernard L King The Flying Spur in The Flying Lady Mai Juni 2007 S 8485 Bernard L King The Flying Spur in The Flying Lady Mai Juni 2007 S 8487 Abbildung eines Continental Special abgerufen am 19 Februar 2021 a b James Taylor Coachwork on Rolls Royce amp Bentley 1945 1965 Herridge amp Sons Beaworthy 2019 ISBN 978 1 906133 89 4 S 83 Abbildung des Park Ward S1 Continental Coupes auf der Internetseite www coachbuild com abgerufen am 30 Juli 2023 Abbildung des Park Ward S1 Continental Drophead Coupes auf der Internetseite www coachbuild com abgerufen am 30 Juli 2023 Thoroughbred amp Classic Cars Heft 12 2010 S 44 ff Wood Rolls Royce und Bentley S 42 f Modelle von Bentley Motors Limited Aktuelle Modelle Flying Spur Continental GT Continental GTC Batur BentaygaHistorische Modelle 3 Litre 3 Litre 4 Litre 4 Litre 1927 amp 1936 6 Litre 8 Litre Arnage Azure Bacalar Brooklands 1992 amp 2007 Continental Flying Spur Continental R Corniche Eight Mark V Mark VI Mulsanne Mulsanne 2009 R Type R Type Continental S1 S1 Continental S2 S2 Continental S3 S3 Continental T1 T2 Turbo R Turbo RTSondermodelle State LimousineHistorische Motorsportmodelle Speed Six Speed 8 4 Litre Supercharged Blower Konzeptfahrzeuge Hunaudieres Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bentley S1 Continental amp oldid 235965256