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Die Festung der Beni Hammad arabisch قلعة بني حماد DMG Qalʿat Bani Ḥammad sind die Ruinen einer muslimischen Bergfestung aus dem 11 Jahrhundert in der Provinz M Sila im Norden Algeriens Al Qal a von Beni HammadUNESCO WelterbeMoscheeruine und MinarettVertragsstaat en Algerien AlgerienTyp KulturKriterien iii Flache 150 haReferenz Nr 102UNESCO Region Arabische StaatenGeschichte der EinschreibungEinschreibung 1980 Sitzung 4 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Moschee 4 Minarett 5 Palaste 5 1 Manar Palast 5 2 Dar al Bahr Palast 6 Bedeutung 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Ruinenstatte befindet sich knapp 300 km sudostlich von Algier in der Nahe der Provinzhauptstadt M Sila an einem Berghang auf etwa 1000 bis 1050 m Hohe 1 Geschichte BearbeitenBereits in romischer Zeit war die Statte bewohnt Ende des 19 Jahrhunderts wurde ein Mosaik mit der Darstellung des Triumphs des Amphitrion gefunden welches sich heute im Archaologischen Museum von Algier befindet Die ehemals bedeutende islamische Festungsstadt mit einem Mauerumfang von sieben Kilometern wurde 1007 durch Hammad Sohn des Begrunders der Hammadiden Dynastie arabisch Banu Hammad in Algerien als Haupt und Residenzstadt gegrundet In der Folgezeit wurde sie reich mit einer Moschee sowie Palast und Wohnbauten ausgestattet Wahrend ihres Bestehens war sie die Hauptstadt der hammadidischen Emire Der Geograph El Bekri beschreibt die Stadt im 11 Jahrhundert ohne jedoch selbst jemals dort gewesen zu sein als ein Zentrum des Handels das alle Karawanen aus dem Irak aus Agypten und Syrien und aus allen Teilen des Maghreb aufsuchen Im Jahr 1090 wurde die Siedlung allerdings unter dem Druck der Banu Hilal Beduinenstamme aufgegeben und 1152 oder 1163 von den Almohaden weitgehend zerstort Fur archaologisch Interessierte bietet sich das Bild einer befestigten muslimischen Stadt der damaligen Zeit von der allerdings nur noch die Grundmauern erhalten sind Moschee BearbeitenDie Grundmauern der etwa 63 53 Meter grossen Hauptmoschee mit ihren 13 Langs und 8 Querschiffen und dem unmittelbar vor dem Minarett befindlichen Innenhof sahn sind noch erkennbar Demzufolge handelte es sich um eine Saulenmoschee wie sie in der al Aksa Moschee Jerusalem der Umayyaden Moschee Damaskus der Sidi Oqba Moschee Kairouan und der Mezquita de Cordoba vorgebildet war mit leicht verbreitertem Mittelschiff und Querschiff unmittelbar vor der Qibla Wand weshalb man von einem T formigen Grundriss sprechen kann Vor der Mihrab Nische befand sich ein den Angehorigen der Herrscherfamilie vorbehaltener abgegrenzter Bereich maqsura links neben der Mihrab Nische lag der separate Eingang fur den Imam rechts befand sich das Gefach fur den Minbar Die Bauzeit der Moschee ist nicht uberliefert wahrscheinlich ist die 2 Halfte des 11 Jahrhunderts da nach der vorubergehenden Aufgabe der Stadt im Jahr 1090 kaum noch mit grosseren Bautatigkeiten zu rechnen ist Minarett Bearbeiten nbsp Minarett aus der NaheVon den vielen Bauten der einstmals bedeutenden Stadt hat sich nur das aus Hausteinen errichtete Minarett der Hauptmoschee mit seiner heutigen Hohe von etwa 25 m in wesentlichen Teilen erhalten uber einen ehemals wohl vorhandenen Laternenaufsatz kann nur spekuliert werden Das Minarett stand wie in Kairouan und ursprunglich auch in Cordoba exakt gegenuber dem Mihrab Wahrend drei Aussenwande des Turms ungegliedert und undekoriert blieben ist die der Moschee zugewandte Schaufassade in dekorativer Weise mit Bogennischen versehen und im zuruckgestuften und von einem hohen Bogen uberfangenen Mittelfeld durch Fenster geoffnet Die mittlere obere durch Mauerwerk geschlossene Nische zeigt bis auf den heutigen Tag eine Fullung aus spitzbogigem Blend Masswerk welches auf einer Rekonstruktionszeichnung im Bogenfeld des darunter befindlichen Fensters wiederkehrt Seitlich sind zwei hohe und schlanke Nischen mit Bogenabschlussen in das Mauerwerk eingelassen daruber befinden sich jeweils zwei nur geringfugig vertiefte Felder in welche gemass Rekonstruktionszeichnung ursprunglich moglicherweise ein Rauten oder Gitterdekor eingearbeitet war von dem allerdings nichts erhalten ist Auffallig ist die Tatsache dass die Bogenfelder der Fensteroffnungen bzw der seitlichen Begleitnischen noch nicht wie in der spateren Kunst des Maghreb und Andalusiens generell ublich rechteckig ummantelt sind alfiz Palaste BearbeitenVon den beiden bedeutendsten Palasten der Stadt haben sich ebenfalls nur die Grundmauern erhalten Manar Palast Bearbeiten Der Manar Palast liegt in einem durch eine Mauer abgetrennten und leicht erhohten Bereich der Stadt Es war ein fur den Maghreb ungewohnlicher zweigeschossiger Bau wahrscheinlich mit einem Kuppelsaal im Obergeschoss Seine Aussenmauern waren durch hohe Nischen gegliedert Die gesamte Architektur erinnert eher an orientalische Bauten Im Inneren wurden einige Bruchstucke von Kacheln gefunden die fruhesten im Maghreb und somit ein weiterer Hinweis auf orientalische Einflusse Dar al Bahr Palast Bearbeiten Der mehrfach erweiterte Bau mit einer Gesamtgrundflache von etwa 250 160 m erinnert in seiner Gesamtanlage mit weitraumigen Innenhofen bzw Wasserbecken stark an eine romische Villa Auch hier wurden Kachelreste gefunden Bedeutung BearbeitenAuch wenn die Almohadenheere auf ihren Eroberungs und Beutezugen die in Teilen vielleicht wieder besiedelte Stadt zerstorten so ubernahmen sie doch weitgehend die dreibahnige Fassadengestaltung des Minaretts der Qal a fur den Neubau des Minaretts der Grossen Moschee in Sevilla Giralda Moglicherweise sind die normannischen Sommerpalaste La Zisa und La Cuba bei Palermo Sizilien vom Manar Palast in der Qal a der Beni Hammad inspiriert worden Die archaologische Statte von Beni Hammad steht seit 1980 auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbes 2 Literatur BearbeitenHans Strelocke Algerien Kunst Kultur und Landschaft DuMont Koln 1974 ISBN 3 7701 0721 7 S 87f Alfred Renz Geschichte und Statten des Islam von Spanien bis Indien Prestel Verlag Munchen 2001 S 183 ISBN 3 7913 0360 0 Markus Hattstein Peter Delius Hrsg Islam Kunst und Architektur Konemann Koln 2000 ISBN 3 89508 846 3 S 146f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Beni Hammad Festung Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fotos und Rekonstruktionszeichnung der Qal a der Beni Hammad Video der Qal a der Beni Hammad frz Geschichte und Bauten der Qal a der Beni Hammad frz Einzelnachweise Bearbeiten Kala a Beni Hammad Karte mit Hohenangaben UNESCO World Heritage Centre Al Qal a of Beni Hammad Abgerufen am 20 August 2017 englisch Welterbestatten in Algerien Kulturerbe Kala a Beni Hammad 1980 Tal von M zab 1982 Djemila 1982 Tipasa 1982 Timgad 1982 Kasbah von Algier 1992 Kultur Naturerbe Tassili n Ajjer 1982 35 8225 4 79 Koordinaten 35 49 21 N 4 47 24 O Normdaten Geografikum GND 4494526 7 lobid OGND AKS VIAF 311738661 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Beni Hammad Festung amp oldid 231569278