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Die Belagerung von Sangala wurde wahrend des Indienfeldzugs Alexanders des Grossen 326 v Chr ausgetragen Der kriegerische indische Stamm der Kathaier verteidigte seine Hauptstadt Sangala erbittert gegen die Streitkrafte Alexanders Es gelang aber dem Makedonenkonig unter schweren Verlusten sie zu erobern Alexanders Indienfeldzug Sangala befindet sich rechts unter der Beschriftung Bucephala Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Belagerung 3 Quellen 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenVorgeschichte BearbeitenNachdem Alexander der Grosse im Verlauf seines Indienfeldzugs mit leichten Truppen den Fluss Hydraotes heute Ravi uberschritten und die Unterwerfung der in unmittelbarer Nahe lebenden Stamme entgegengenommen hatte erfuhr er von diesen dass die Kathaier in ihrer ostlich davon gelegenen Hauptstadt Sangala zu massivem Widerstand rusteten Auch wollten sie die weiter sudlich am Indus siedelnden Volker dazu aufreizen ebenfalls die Waffen gegen Alexander zu erheben 1 Sangala konnte mit der heutigen in Pakistan gelegenen Stadt Sialkot identisch sein was aber der deutsche Geographiehistoriker Albert Herrmann bestritt 2 Alexander Demandt halt es fur moglich dass Sangala an der Stelle des heutigen Lahore lag 3 Die Kathaier hatten vor Sangala eine Wagenburg erbaut Diese war derart angelegt dass drei aus Karren gebildete Verteidigungslinien einen Hugel ringformig umgaben Dort hielt sich ein ansehnliches Heer der Kathaier verschanzt und erwartete den Angriff des Makedonenkonigs Belagerung BearbeitenDen Hauptbericht fur die folgende militarische Auseinandersetzung zwischen dem Heer Alexanders und den Kathaiern liefert der antike Historiker Arrian im funften Buch seiner Anabasis Demzufolge ruckte der Makedonenkonig mit seiner Streitmacht eilig in einem dreitagigen Marsch den er nur durch einen Ruhetag unterbrach gegen Sangala vor Als er die Stadt erreichte befahl er einem Teil seiner Bogenschutzen in grosserer Entfernung entlang der ausseren Wagenlinie zu reiten und ihre Pfeile auf die dort postierten Verteidiger abzuschiessen Durch dieses Manover sollte verhindert werden dass die Inder einen Ausfall machten ehe Alexander seine Truppen in der passenden Schlachtordnung aufstellen konnte Auf dem linken Flugel der Armee die gegen die Inder vorgehen sollte kommandierte Perdikkas seine eigene Hipparchie und ein Bataillon Infanteristen Arrian erwahnt aber im weiteren Bericht nichts vom Einsatz des linken Flugels sondern schildert dass Alexander zunachst mit der Reiterei seines rechten Flugels gegen die auf dem ausseren Wagenring postierten Inder losmarschierte 4 Die Verteidiger liessen sich nicht aus ihrer Stellung hinter den Karren hervorlocken sondern bestiegen diese und schossen von oben herab ihre Pfeile gegen die angreifenden Kavalleristen Alexanders ab Da er seine Reiterei nicht effizient einsetzen konnte ordnete Alexander eine Offensive der Phalanx seiner Infanteristen an welche die Inder bald hinter ihre erste Wagenreihe zurucktrieb Hier vermochten sich die Inder aufgrund ihrer nun dichteren Schlachtreihe besser zu verteidigen hatten aber nach hartem Kampf dennoch auch die zweite Verteidigungslinie aufzugeben Sie versuchten dann nicht mehr den Kampf hinter der dritten Wagenreihe zu erneuern sondern flohen rasch nach Sangala das von massiven Backsteinmauern umgeben war Da Alexander kein Belagerungsgerat mitfuhrte musste er sich vorerst mit einer Einschliessung der Stadt durch seine Streitkrafte begnugen doch konnte er aufgrund ungenugender Truppenstarke an Infanterie keinen vollstandigen Belagerungsring um die Stadt ziehen Er sah einen nachtlichen Ausbruchsversuch der Inder voraus und postierte daher seine Reiterei entlang eines an die Stadt grenzenden flachen Sees die dann den tatsachlich erfolgenden Ausfall zuruckschlug Die Makedonen erbauten daraufhin eine doppelte Palisadenreihe die Sangala mit Ausnahme einer Lucke beim See umschloss Alexander ordnete auch eine Verstarkung der Wachmannschaft beim See sowie die Erbauung von Belagerungsmaschinen an Durch Uberlaufer erfuhr er unterdessen dass die Inder einen erneuten Ausbruch in der Nahe des Sees zu unternehmen beabsichtigen 5 Im Auftrag Alexanders sollte Ptolemaios Vorkehrungen treffen um ein Entweichen der Inder zu verhindern Ptolemaios besetzte mit drei Chiliarchien Einheiten von 1000 Mann der Hypaspisten samtlichen Agrianen und einer Taxis der Bogenschutzen jene Stelle nahe dem See vor der Stadtmauer an der gemass den Angaben der Uberlaufer die Inder durchzubrechen versuchen wurden Er liess auch an der anzunehmenden Fluchtroute der Belagerten eine Wegsperre durch quergestellte Karren und andere Hindernisse errichten Als die Inder dann nachts die Stadttore offneten und den Ausfall versuchten wurden sie von Ptolemaios Truppen angegriffen und ihre Flucht auch durch die herbeigeschleppten Wagen und Palisaden erschwert sodass sie sich unter einem Verlust von 500 Mann wieder nach Sangala zuruckziehen mussten 6 Unterdessen war Alexanders neuer Verbundeter der indische Konig Poros mit Kriegselefanten und 5000 Mann Verstarkung eingetroffen Auch Alexanders Belagerungsmaschinen waren nun errichtet worden und einsatzbereit doch wurden sie nicht mehr benotigt da die Makedonen mittlerweile durch gegrabene Tunnels die Stadtmauer unterminiert und teilweise zum Einsacken gebracht hatten Auf Sturmleitern kletterten sie uber die Mauer und eroberten in der Folge Sangala trotz heftiger Gegenwehr der Verteidiger Bei diesem Sturm wurden 17 000 Inder getotet und 70 000 gefangen genommen Aber auch die Makedonen hatten schwere Verluste zu beklagen Im Verlauf des gesamten Kampfes mit den Kathaiern um Sangala betrug die Gesamtzahl der getoteten Soldaten Alexanders laut der Angabe von Ptolemaios zwar nicht ganz 100 Manner doch gab es eine aussergewohnlich hohe Zahl von mehr als 1200 Verletzten 7 Die schweren Kampfe gegen die Kathaier gehorten mit zu den Grunden welche die Makedonen bald darauf beim Erreichen des Flusses Hyphasis dazu bewegten Alexander zur Beendigung seines weiteren Vormarsches nach Osten und zur Umkehr zu zwingen 8 Quellen BearbeitenArrian Anabasis 5 22 1 24 8 Quintus Curtius Rufus Historia Alexandri Magni 9 1 14 18 Diodor Bibliothḗke historikḗ 17 91 3 4 Marcus Iunianus Iustinus Epitoma historiarum Philippicarum Pompei Trogi 12 8 9 Polyainos Strategemata 4 3 30Literatur BearbeitenSiegfried Lauffer Alexander der Grosse 3 Auflage dtv Munchen 1993 ISBN 3 423 04298 2 S 150 f Erstauflage 1978 Robin Lane Fox Alexander der Grosse 3 Auflage Klett Cotta Stuttgart 2004 ISBN 3 608 94078 2 S 481 f Weblinks BearbeitenThe siege of Sangala auf makedonia alexandros blogspot comAnmerkungen Bearbeiten Arrian Anabasis 5 21 6 22 1 Albert Herrmann Saggala In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band I A 2 Stuttgart 1920 Sp 1740 Alexander Demandt Alexander der Grosse Leben und Legende C H Beck Munchen 2009 ISBN 978 3 406 59085 6 S 268 Arrian Anabasis 5 22 Arrian Anabasis 5 23 1 6 Arrian Anabasis 5 23 7 24 3 Arrian Anabasis 5 24 4 ff dazu Robin Lane Fox Alexander der Grosse 2004 S 481 f Siegfried Lauffer Alexander der Grosse 1993 S 152 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Belagerung von Sangala amp oldid 210130096