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Die Bauernwehr war ein durch den Landbund fur Osterreich einer Bauernpartei der osterreichischen Ersten Republik gegrundeter Wehrverband Die steirische Bauernwehr wurde am 14 Dezember 1929 gegrundet am 17 Janner 1930 in Wien ein Reichsverband fur ganz Osterreich Reichskommandant war anfangs Franz Bachinger spater Franz Maier Die Bauernwehr war als eine besondere Standeswehr zur Vertretung der Interessen der antiklerikalen Bauernschaft gedacht Als solche wandte sie sich vor allem gegen die Machtanspruche der Heimwehr und jene Kreise innerhalb der Christlichsozialen Partei welche die Politik der Heimwehr unterstutzten Ein von den Vertretern der Bauernwehr immer wieder vorgebrachter Kritikpunkt an der Heimwehr betraf die grosse Rolle die Angehorige der alten Feudalherrschaft ehemalige Offiziere und Adelige aber auch Honoratioren und Advokaten die der Grossdeutschen Volkspartei nahestanden oder angehorten innerhalb der Fuhrerschaft der Heimwehr spielten Die Bauernwehr die ihren Namen 1932 in Grune Front anderte wuchs nur langsam und blieb uberwiegend auf Karnten die Sudsteiermark und Teile Oberosterreichs beschrankt Dieser Organisation fehlten vor allem eine straffe und einheitliche Leitung und finanzielle Mittel fur die Ausrustung und Bewaffnung der Mitglieder die sich zum uberwiegenden Teil aus der bauerlichen Bevolkerung rekrutierten Dennoch gab die Grune Front am 17 September 1933 in Graz ein kraftiges politisches Lebenszeichen An diesem Tag nahmen am Aufmarsch der so genannten Nationalstandischen Front einer Grundung des Landbundes mit der dessen Parteibasis durch Einbeziehung zweier anderer Interessenvertretungen erweitert werden sollte Schatzungen zufolge rund 12 000 Mann teil Da es dem Landbund aber nicht gelang sich im herausbildenden autoritaren politischen System in Osterreich grosseren Einfluss zu verschaffen wurde die Grune Front in der Folgezeit rasch wieder schwacher Im Dezember 1933 schatzte das Verteidigungsministerium ihren Mitgliederstand auf nur mehr 3 000 Mann Am 12 Mai 1934 wurde die einstige Bauernwehr erneut umbenannt und gab sich den Namen Grune Wehr Knapp eine Woche spater loste sich der inzwischen politisch vollig entmachtete Landbund der bereits im September 1933 alle Regierungsfunktionen verloren hatte offiziell auf Gleichzeitig aber nahm ein unpolitisches Liquidationskomitee die Parteiaktivitaten unter einem anderen Namen wieder auf Im Zuge seiner politischen Entmachtung war es jedoch zu einer Spaltung des Landbundes in einen fur den Erhalt der parlamentarischen Demokratie eintretenden und einen die osterreichische NSDAP unterstutzenden Flugel gekommen Letzterem schloss sich auch ein Grossteil der Mitglieder der Grunen Wehr an Abteilungen der Grunen Wehr beteiligten sich 1934 schliesslich in Karnten hier wurden die Ortsgruppen der Grunen Wehr sogar den SA Sturmen unterstellt und in der Sudsteiermark auf Seite der Nationalsozialisten am Juliputsch Nach der Niederschlagung dieser versuchten Machtergreifung der osterreichischen NSDAP wurde die Grune Wehr Ende Juli 1934 behordlich aufgelost die Auflosung des einstigen Landbundes folgte im August desselben Jahres Literatur BearbeitenEarl C Edmondson Heimwehren und andere Wehrverbande In Herbert Dachs Ernst Hanisch Anton Staudinger und Emmerich Talos Hrsg Handbuch des politischen Systems Osterreichs Erste Republik 1918 1933 Manz Verlag Wien 1995 S 261 276 ISBN 3 214 05963 7 Alexander Haas Der Steirische Landbund Seine Vorlauferorganisationen und sein Einfluss auf die steirische und osterreichische Politik Phil Diss Graz 1999 Walter Wiltschegg Die Heimwehr Eine unwiderstehliche Volksbewegung Studien und Quellen zur osterreichischen Zeitgeschichte Bd 7 Verlag fur Geschichte und Politik Wien 1985 ISBN 3 7028 0221 5 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bauernwehr Organisation amp oldid 216418956