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Die Basler Stadtmauer ist ein Mauerbauwerk welches in drei verschiedenen Grossen von 1080 bis 1860 als Befestigungsanlage fur die schweizerische Stadt Basel diente An der Inneren und Ausseren Stadtmauer bildeten Tore und Schwibbogen den Ein und Ausgang in die Stadt Heute existieren noch drei Stadttore und ein kurzes Mauerstuck welche unter Denkmalschutz stehen Basler Stadtmauer Inhaltsverzeichnis 1 Erste Stadtmauer 2 Innere Stadtmauer 3 Aussere Stadtmauer 4 Abbruch der Stadtmauer 5 Verlauf der Stadtmauern 5 1 Innere Stadtmauer 5 2 Aussere Stadtmauer Grossbasel 5 3 Aussere Stadtmauer Kleinbasel 6 Stadttore und Schwibbogen 6 1 Innere Stadtmauer 6 2 Aussere Stadtmauer 6 3 Sonstige Tore und Schwibbogen 7 Literatur 8 Siehe auch 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseErste Stadtmauer Bearbeiten nbsp Aussenseite des Mauerstucks im Dalbeloch nbsp Innenseite des Mauerstucks im Dalbeloch nbsp Spalentor nbsp St Alban Tor nbsp St Johanns TorDie erste nachweisbare nachromische Stadtmauer von Basel wurde um 1080 erbaut Bauherr war Burkhard von Fenis welcher 1072 von Konig Heinrich IV zum Bischof von Basel ernannt worden war Der Verlauf dieser Mauer ist nur bruchstuckhaft bekannt man nimmt aber an dass er weitgehend identisch war mit jenem der spater gebauten Inneren Stadtmauer Innere Stadtmauer BearbeitenUm 1230 wurde die Burkhardsche Mauer durch eine neue Stadtmauer ersetzt die heute die Innere Stadtmauer genannt wird Diese neue Mauer folgte wahrscheinlich weitgehend der Burkhardschen Sie wurde einige Meter ausserhalb der alten Mauer in den Stadtgraben hinein gebaut der Raum zwischen der alten und der neuen Mauer wurde aufgefullt und zum Rondenweg ausgebaut Aussere Stadtmauer BearbeitenDie Stadt entwickelte sich weiter und vor der Stadtmauer entstanden die Vorstadte Diese waren zweifellos befestigt die Details dieser Befestigungen sind aber nicht bekannt 1362 begann die Stadt die zu dieser Zeit bereits durch einen Rat regiert wurde mit dem Bau einer neuen weiter gefassten Stadtmauer die nun auch die Vorstadte umschloss Moglicherweise trug das Erdbeben von 1356 mit seinen Zerstorungen zum Beschluss des Neubaus bei Grabsteine und Grabsteinfragmente des 1348 im Basler Judenpogrom zerstorten judischen Friedhofs wurden in der Mauer eingebettet 1 Diese Stadtmauer wird heute die Aussere Stadtmauer genannt Sie wurde so weitlaufig angelegt dass sie auch viel unbebauten Raum umschloss so dass eine weitere Stadtentwicklung innerhalb der Mauer moglich war Nachdem die Stadt im Jahr 1392 dem Bischof von Strassburg der sich wegen seines langjahrigen Kriegs gegen die Stadt Strassburg in akuter Geldnot befand Kleinbasel abgekauft hatte wurde auch um Kleinbasel eine Stadtmauer errichtet 1398 war der Bau der Ausseren Stadtmauer vollendet Auch nach der Vollendung der neuen ausseren Mauer blieb die alte innere Stadtmauer weiterhin bestehen Grossbasel hatte jetzt also zwei Mauerringe Im 14 Jahrhundert wurde die Kriegstechnik in Europa durch die Einfuhrung des Schwarzpulvers und damit der Kanone revolutioniert so dass die Aussere Stadtmauer bei ihrer Fertigstellung kriegstechnisch bereits veraltet war und einer ernsthaften Belagerung kaum standgehalten hatte Man verzichtete jedoch darauf sie als ganzes aufzurusten sondern erganzte sie lediglich bei aktuellen Bedrohungslagen punktuell durch Schanzen Abbruch der Stadtmauer BearbeitenBis Anfang des 19 Jahrhunderts wuchs die Stadtbevolkerung nur langsam und es war innerhalb der befestigten Stadt genugend Raum fur die Stadtentwicklung vorhanden Doch im 19 Jahrhundert setzte ein verstarktes Bevolkerungswachstum ein Die bestehenden Quartiere wurden intensiv und planlos verdichtet Hinterhofe wurden uberbaut und dadurch zu schlecht durchlufteten dunklen Lochern Auch die Wasserversorgung und die Ableitung der Abwasser waren dem Bevolkerungswachstum nicht mehr gewachsen Wiederholt kam es zu Seuchen die letzte war 1855 eine Choleraepidemie Die hygienischen Zustande waren unhaltbar geworden Ausserdem wurde es in der Stadt auch verkehrstechnisch eng Es wurde klar dass bessere Luft und Lichtverhaltnisse eine geordnete Abfallbeseitigung und die Sanierung der Abwasserkanale notig waren Dazu mussten neue und grosszugigere Quartiere gebaut werden Dem stand allerdings die Stadtmauer im Weg Deshalb verabschiedete der Grosse Rat das Kantonsparlament am 27 Juni 1859 ein Gesetz zur Stadterweiterung Dieses sah den Abbruch der Stadtmauern Stadttore und Schanzen vor Die Stadtgraben sollten aufgefullt und zu Strassen und Grunanlagen ausgebaut werden 1860 begann die Entfestigung der Stadt 1879 war sie vollendet Von den Stadttoren blieben nur das St Johanns Tor das St Alban Tor und das Spalentor erhalten Im Dalbeloch steht noch ein kurzes Stuck der Mauer und dem Stadtgraben Muhlegraben dieser Mauerabschnitt wurde in den 1970er Jahren umfassend renoviert Der Muhlegraben vor der Mauer im Dalbenloch konnte fruher bei Bedarf mit Wasser aus dem St Alban Teich geflutet werden Er wurde nach 1869 aufgefullt und spater als Strasse zu den neu erbauten Liegenschaften am Graben genutzt Bei der Wallstrasse ist noch ein Teil der Elisabethenschanze erhalten und auch beim St Johanns Tor ist noch ein kurzes Stuck Mauer mit dem Thomasturm erkennbar Einige Stadttore und Schwibbogen waren bereits vor dem Grossratsbeschluss zur Stadterweiterung abgebrochen worden so etwa der Eselsturm 1821 der Spalenschwibbogen 1838 das Rheintor 1839 der Aeschenschwibbogen 1841 und das Aeschenbollwerk 1858 Der Hofgartner Karl von Effner entwarf zur Luftverbesserung einen rigorosen Begrunungsplan Wo die Stadtmauern gestanden hatten wurden Grunanlagen angelegt und 1874 wurde auch der Zoo eroffnet Ausserdem wurde 1875 die Trinkwasserversorgung verstaatlicht und mit dem Bau einer effizienten das ganze Stadtgebiet umfassende Wasserversorgung begonnen 1896 erfolgte schliesslich auch der Bau eines Kanalisationssystems Wahrend dieser Arbeiten gingen die meisten eingebetteten hebraischen Grabsteine verloren Nur wenige sind erhalten geblieben davon sind zwolf im Innenhof des Judischen Museums der Schweiz zu sehen 2 Verlauf der Stadtmauern BearbeitenBeim Abriss der Stadtmauern wurden die ehemaligen Stadtgraben zugeschuttet und zu Strassen und Grunanlagen ausgebaut So lasst sich der Verlauf der Mauern noch heute zumindest in groben Zugen sehr einfach anhand der heutigen Strassennamen nachvollziehen Innere Stadtmauer Bearbeiten Petersgraben Leonhardsgraben Kohlenberg Steinenberg St Alban Graben Aussere Stadtmauer Grossbasel Bearbeiten Thomasturm St Johanns Tor Schanzenstrasse Hebel Schanze Spalentor Schutzengraben Steinengraben Steinenschanze Elisabethenschanze Wallstrasse Elisabethenanlage Aeschengraben St Alban Anlage St Alban Tor erhaltenes Mauerstuck beim Muhlegraben im Dalbeloch 3 Letziturm 4 Aussere Stadtmauer Kleinbasel Bearbeiten Theodorsgraben Claragraben KlingentalgrabenStadttore und Schwibbogen BearbeitenInnere Stadtmauer Bearbeiten Spalenschwibbogen St Alban Schwibbogen St Johanns Schwibbogen AeschenschwibbogenAussere Stadtmauer Bearbeiten St Alban Tor St Johanns Tor Spalentor Steinentor Aeschentor Riehentor in Kleinbasel Blasitor in Kleinbasel Sonstige Tore und Schwibbogen Bearbeiten Rheintor an der Rheinbrucke auf Grossbasler Seite Letziturm beim St Alban Tor Thomasturm beim St Johanns Tor Eisenbahntor im 19 Jahrhundert mit dem Elsasserbahnhof errichtet Brigitta Schwibbogen im St Alban Oberes Rheintorli am Kleinbasler Ufer EselturliLiteratur BearbeitenPaul Siegfried Basels Entfestigung In Basler Jahrbuch 1923 S 81 146 Christian Adolf Muller Die Basler Torsperren im 19 Jahrhundert In Basler Stadtbuch 1963 S 13 35 Rolf d Aujourd hui Guido Helmig Die Burkhardsche Stadtmauer aus dem spaten 11 Jahrhundert In Basler Stadtbuch 1983 S 233 242 Siehe auch BearbeitenBasel Basler ErdbebenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Basler Stadtmauer Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Johannes Tonjola Basilea Sepulta 1661 S 1 Naomi Lubrich Caspar Battegay Judische Schweiz 50 Objekte erzahlen Geschichte Jewish Switzerland 50 Objects Tell Their Stories Hrsg Judisches Museum der Schweiz Christoph Merian Verlag Basel 2018 ISBN 978 3 85616 847 6 altbasel ch Der Muhlegraben altbasel ch Letziturm im St Alban Tal Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Basler Stadtmauer amp oldid 233287947