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Das Spalentor ist ein ehemaliges Stadttor der Stadt Basel und entspricht an der ausseren Basler Stadtmauer dem ehemaligen Spalenschwibbogen an der inneren Es ist eines der drei Stadttore welche heute noch existieren und steht unter Denkmalschutz Das Spalentor war das aufwandigste Stadttor von Basel und gilt als eines der schonsten in der Schweiz Die Vorderseite des SpalentorsFotografie aus dem 19 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Name 3 Tor und Ausstattung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Oktober 1356 legte das grosse Basler Erdbeben die Stadt in Trummer Danach musste sie neu aufgebaut werden Dabei erhielt sie auch einen grosseren Mauergurtel welcher erstmals die Vorstadte mit einbezog Uber 40 Wehrturme verstarkten die Ringmauer sieben davon waren Torturme und das Spalentor ist einer davon Es schutzte die Spalenvorstadt und offnete sich auf die grosse Landstrasse ins Elsass Das Tor wird 1387 zum ersten Mal urkundlich erwahnt ist aber erst um 1400 fertig geworden In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts hemmten die Mauern das Wachstum der Stadt und wurde als einengend und uberholt betrachtet So ging man daran sie niederzulegen auch die meisten Turme und Tore wurden abgebrochen Nur das St Johanns Tor das St Alban Tor und das Spalentor blieben verschont Seither stehen sie frei Name BearbeitenDer Ursprung des Namens Spalen ist nicht zweifelsfrei geklart 1231 ist in der Region zum ersten Mal das Wort Spalon nachgewiesen das wahrscheinlich vom lateinischen palus herruhrt das so viel wie Pfahl oder Palisade bedeutet Ab etwa 1220 begann sich das Siedlungsgebiet vor die damalige Stadtmauer die spater innere Stadtmauer genannt wurde auszudehnen Die so entstandene Vorstadt wurde aber nicht schutzlos gelassen sondern durch eine holzerne Palisade gesichert Daraus ergab sich vermutlich der Name der Vorstadt und des heutigen Spalen Quartiers Die These wird durch Beispiele aus der Region untermauert So wird 1383 bei Wentzweiler ein Spalacker 1339 bei Zumersheim ein Spalengarten und bei Blotzheim eine Hofstatt an dem Spalen erwahnt All diese Beispiele deuten auf Areale hin die mit einem Hag aus Pfahlen umfriedet gewesen sind 1 Tor und Ausstattung BearbeitenDas Spalentor besteht aus dem 40 3 m hohen Torturm von quadratischem Grundriss und wird von zwei runden Turmen flankiert welche in den Graben vorspringen Diese sind 28 15 m hoch zu oberst achteckig und von Zinnen gekront die flachen Zeltdacher welche sie einst trugen wurden 1842 in einem Sturm zerstort Die Mauern des Torhauses sind stadtauswarts zwei Metern dick stadteinwarts immer noch 1 60 m Die Durchfahrt jetzt nur noch fur Fussganger bestimmt kann durch ein schweres Holztor geschlossen werden davor ist ein starres Fallgatter angeordnet zudem konnten senkrechte Balken von oben einzeln heruntergelassen werden und so die Strasse sperren Der viereckige steinsichtige Torturms ist mit bunt glasierten Ziegeln gedeckt und wie zwei Wachter stehen die verputzten Rundturme auf beiden Seiten Das Tor wurde 1473 74 durch ein von Jakob Sarbach erbautes niedriges Vortor erganzt und besass ursprunglich eine Zugbrucke uber den Stadtgraben Unter dem Graben befinden sich Wasserkanale in denen gebadet werden konnte Heute ist er nur noch angedeutet und liegt trocken Die aussere Fassade des Spalentors ist mit Skulpturen geschmuckt Direkt uber dem Torbogen erkennt man ein aus rotem Sandstein gehauenes und von zwei Lowen gehaltenes Baslerwappen Daruber steht weithin sichtbar die uberlebensgrosse Statue der Stadtpatronin Maria mit Kind auf der Mondsichel links und rechts von ihr zwei Propheten alle drei unter hohen Baldachinen Die Originale aus der Zeit um 1400 werden im Historischen Museum verwahrt am Bau sind Kopien angebracht Erst im Jahre 1838 erhielt das Spalentor eine Uhr Das Werk wurde aus dem damals abgebrochenen Spalenschwibbogen ubernommen die gusseisernen Zifferblatter wurden neu hergestellt 2 Das Spalentor wurde 1933 vom Kanton Basel Stadt mit Bundeshilfe restauriert und unter Denkmalschutz gestellt nbsp Das Spalentor von der Spalenvorstadt aus gesehen nbsp Detail der Skulpturen an der vorderen Seite nbsp Marienstatue von der Feldseite um 1398 nbsp Schildhalter vom Vortor um 1475Literatur BearbeitenC H Baer Kunstdenkmaler des Kantons Basel Stadt Band 1 Birkhauser Verlag 1932 71 S 244 284 Ernst Baumann Die Madonna vom Spalentor In Jurablatter Monatsschrift fur Heimat und Volkskunde Bd 11 Heft 11 1949 S 165 170 archiviert in E Periodica der ETH Zurich Hans Eppens Baukultur in alten Basel Verlag Frobenius Basel 1974 S 46 47 Peter Habicht Christoph Matt Das Spalentor und die Vorstadt Die Geschichte eines Basler Wahrzeichens Christoph Merian Verlag Basel 2015 ISBN 978 3 85616 656 4 Annie Hagenbach Basel im Bilde seiner Maler Verlag B Wepf Basel 1939 Beitrag 43 mit stadtseitiger Ansicht des Tores Guido Helmig Christoph Ph Matt in Jahresbericht 1989 der Archaologischen Bodenforschung BS Katalog der landseitigen Ausseren Grossbasler Stadtbefestigungen ISBN 3 905098 10 5 S 93 96 mit vergleichendem Plan S 83 Guido Helmig Jahresbericht 1985 der Archaologischen Bodenforschung BS In Basler Zeitschrift fur Geschichte und Altertumskunde S 182 187 Rudolf Kaufmann Basel das alte Stadtbild Birkhauser Verlag Basel 1936 Beitrage 13 bis 15 mit Fotos Beitrag 13 das Tores mit Vorbauten 14 ohne Vorbauten doch mit Stadtmauer 15 mit direkt angebautem Haus Emil Major Bauten und Bilder aus Basels Kulturgeschichte Verlag Peter Heman Basel 1986 S 59 62 63 Eugen A Meier Basel Einst und Jetzt 3 Auflage Buchverlag Basler Zeitung 1995 ISBN 3 85815 266 3 S 184 185 mit einer feldseitigen Illustration Claudio Miozzari Brunzeln im Spalentor Das Basler Baudenkmal wird 2012 umfassend renoviert In Basler Stadtbuch 2011 S 119 121 Martin Mohle Das Spalentor in Basel In Kunst Architektur in der Schweiz Band 53 Heft 4 2002 S 62 65 C A Muller Die Stadtbefestigung von Basel 1956 S 39 41 Carl Roth Das Spalentor In Basler Jahrbuch 1936 S 1 30 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Spalentor Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien look back ch Spalentor altbasel ch Das Spalentor Besteigung des Spalentors als Diavortrag mybasel ch Die Stadt der sieben Tore Tramclub Basel StreckengeschichteEinzelnachweise Bearbeiten www altbasel ch Martin Mohle Das Spalentor in Basel In Kunst Architektur in der Schweiz Band 53 Heft 4 2002 S 64 Tore und Schwibbogen der Basler Stadtmauer Stadttore der Ausseren Mauer Aeschentor St Alban Tor Blasitor St Johanns Tor Riehentor Spalentor SteinentorSchwibbogen der Inneren Mauer Aeschenschwibbogen St Alban Schwibbogen St Johanns Schwibbogen SpalenschwibbogenSonstige Befestigungsanlagen Letziturm Rheintor Thomasturm Normdaten Geografikum GND 4706931 4 lobid OGND AKS 47 558055555556 7 5813888888889 Koordinaten 47 33 29 N 7 34 53 O CH1903 610745 267492 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Spalentor amp oldid 223831441