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Bartold Kastrop ca 1460 in Norten ca 1531 in Gottingen war ein Bildschnitzer der Spatgotik im Raum Sudniedersachsen Bartold Kastrop Mondsichelmadonna St Marien Kirche Gottingen 1524Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Werke Auswahl 3 1 Urheberschaft inschriftlich belegt 3 2 Urheberschaft erschlossen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDas genaue Geburtsjahr von Bartold Kastrop ist nicht bekannt Aus Signierungs Inschriften auf den von ihm gefertigten Altaren der Kirchen von Geismar und Hetjershausen kann der Geburtsort Norten entnommen werden Im Jahre 1488 grundete Kastrop einen Hausstand in Northeim und erwarb dort das Burgerrecht und das Braurecht nachdem Norten 1486 in einer Fehde zerstort worden war Elf Jahre spater 1499 verlegte Kastrop seinen Wohnsitz und Betrieb nach Gottingen wo er spatestens ab 1503 ein Haus in der Barfusserstrasse an der Ecke zur Judenstrasse besass das heute als Junkernschanke bekannt ist die reichen Schnitzereien am Haus wurden allerdings grosstenteils bei einem Umbau nach seinem Tod erstellt Steuerlisten der Jahre 1503 bis 1517 lassen auf eine gute wirtschaftliche Entwicklung seiner Bildschnitzerwerkstatt in Gottingen schliessen Obwohl es in Gottingen im Zuge der Reformation nicht zu Bildersturmereien so grossen Ausmasses wie in anderen Orten kam waren religiose Bildschnitzereien insbesondere Heiligenfiguren seit den Jahren 1529 30 nicht mehr gefragt einige Werke wurden ganz oder teilweise zerstort von ihren Standorten entfernt Bartold Kastrop starb bald nach der Reformation in Gottingen denn in einer Kammereirechnung des Jahres 1532 wird seine Witwe genannt Wirken BearbeitenAus der Zeit vor 1499 sind von Bartold Kastrop keine Werke bekannt die ihm sicher zugeordnet und datiert werden konnen Ab 1500 war dagegen die Bildschnitzkunst im Raum Gottingen fast allein durch ihn bestimmt Seine Arbeiten zeichnen sich unter anderem durch ruhige Figuren charakteristischen teils harten Faltenwurf der Gewander kraftige Halse abfallende Schultern auch bei den mannlichen Figuren sowie besonders bei den Mariendarstellungen eine hohe runde Stirn einen schmalen Mund und eine kleine Nase aus Genau wie die Werke seines Zeitgenossen Tilman Riemenschneider waren die Schnitzwerke Kastrops auf farbige Gestaltung angelegt Sie zeigen in Gesichtsausdruck und ruhiger Haltung eher eine heile Welt Eine bemerkenswerte Ausnahme bildet das bruchstuckhaft erhaltene Passionsrelief der Dorfkirche in Buhle dessen Datierung nicht sicher ist Ein Schwerpunkt der Schnitzereikunst Kastrops liegt auf Darstellungen und Altaren zur Ehre Marias Fast alle seiner uberlieferten Reliefs und Skulpturen gehorten ursprunglich zu Altarschreinen Bartold Kastrop arbeitete eng mit dem Gottinger Maler Hans Raphon und spater mit seinem Schwager Heinrich Heisen zusammen die seine Schnitzaltare farbig gestalteten und teilweise auch die Ruckseiten der Altartafeln bemalten Durch seine qualitatvollen Werke von denen noch viele uberliefert sind hat er die Bildschnitzkunst im sudniedersachsischen Raum zu Anfang des 16 Jahrhunderts massgeblich gepragt Zahlreiche Werke dieser Zeit weisen seinen Einfluss auf auch wenn sie nicht sicher ihm direkt oder seiner Werkstatt zugeordnet werden konnen Als Hohepunkt des Schaffens von Bartold Kastrop wird der 1509 entstandene Marienaltar der Kirche in Hetjershausen angesehen Die Bartold Kastrop Strasse in Norten Hardenberg und der Bartolt Kastrop Weg in Hetjershausen sind nach ihm benannt Werke Auswahl BearbeitenUrheberschaft inschriftlich belegt Bearbeiten Flugelaltar aus Geismar Gottingen 1499 heute im Stadtischen Museum in Gottingen 1 Marienaltar der Kirche in Hetjershausen 1509 Hauptaltar und Madonna auf der Mondsichel der St Marien Kirche Gottingen 1524Urheberschaft erschlossen Bearbeiten Flugelaltar der ehemaligen Marienkapelle in Forste seit 1939 in der St Martins Kirche Nienstedt am Harz 2 1503 kleiner Klappaltar Marienaltar der Stiftskirche St Alexander in Einbeck 1509 Flugelaltar der Marienkirche in Osterode am Harz 1517 Figuren vom Altar der Augustiner Chorherrenkirche St Blasii in Fredelsloh um 1520 Reliquienbuste einer Heiligen Gottingen um 1520 Vier Heiligenfiguren im Mittelschrein des Hauptaltars der ehemaligen Klosterkirche St Christophorus in ReinhausenLiteratur BearbeitenRudolf Wenig Bartold Kastrop ein Bildschnitzer der Spatgotik in Sudniedersachsen Selbstverlag Arbeitsgemeinschaft Sudniedersachsischer Heimatfreunde e V Gottingen Gottingen 1975 Der Harz und Sudniedersachsen Sonderheft 3 Hans Georg Gmelin Mittelalterliche Kunst in Gottingen und Werke Gottinger Kunstler In Dietrich Denecke Helga Maria Kuhn Hrsg Gottingen Geschichte einer Universitatsstadt Band 1 Von den Anfangen bis zum Ende des dreissigjahrigen Krieges Gottingen 1987 ISBN 3 525 36196 3 S 609 611 Wolfgang Eckhardt Eine Magdalenenfigur und andere Arbeiten des Gottinger Bildschnitzers Bartold Kastrop In Jahrbuch der Hamburger Kunstsammlungen 25 Hamburg 1980 S 27 50 Einzelnachweise Bearbeiten Flugelaltar aus Geismar Foto bei Kulturerbe Niedersachsen Niedersachsische Staats und Universitatsbibliothek Gottingen Abgerufen am 20 Dezember 2012 Geschichte des Castrop Altars Die Geschichte des Flugelaltars in Nienstedt Ev luth Kirchengmeinde St Martin Nienstedt Forste abgerufen am 23 April 2021 Mit zahlreichen Abbildungen auch Fotos von den Restaurierungsarbeiten 2015 Normdaten Person GND 122762800 lobid OGND AKS VIAF 42728217 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kastrop BartoldKURZBESCHREIBUNG Bildschnitzer der SpatgotikGEBURTSDATUM um 1460GEBURTSORT NortenSTERBEDATUM um 1531STERBEORT Gottingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bartold Kastrop amp oldid 217191858