www.wikidata.de-de.nina.az
Barthold Suermondt 18 Mai 1818 in Utrecht 1 Marz 1887 in Aachen war ein deutscher Unternehmer Bankier Kunstsammler und Mazen Barthold Suermondt Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Mazenatentum 3 Familie 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenBarthold Suermondt wurde 1818 als Sohn des Direktors der Koninklijke Nederlandse Munt IJman Dirk Christiaan Suermondt 1792 1871 und der Englanderin Elisabeth Twist 1796 1873 in Utrecht geboren Er besuchte von 1834 bis 1836 die Berliner Bauakademie und stieg im Anschluss daran als Privatsekretar in das von John Cockerill gefuhrte Cockerillwerk im belgischen Seraing ein an dem bereits sein Vater als Anteilseigner beteiligt war Nur ein Jahr spater 1837 wurde Suermondt mit der Verwaltung des hinterlassenen Vermogens des plotzlich verstorbenen James Cockerill seines spateren Schwiegervaters und einem Bruder von John Cockerill betraut Nachdem er dann 1838 dessen Tochter Amalie Elisabeth Cockerill geheiratet hatte wurden Suermondt und seine Bruder testamentarisch auch als Alleinerbe des kinderlosen John Cockerill eingesetzt Noch im gleichen Jahr gehorte er zusammen mit John und posthum fur dessen verstorbenen Bruder James Cockerill als Hauptkapitalgeber sowie mit Friedrich Thyssen Ferdinand Pirlot und dem Bankhaus Sal Oppenheim zu den Grundern der Metallurgischen Gesellschaft zu Stolberg aus der spater die Stolberger Zink entstand Ferner war Suermondt an der Grundung der Vereinigungsgesellschaft fur Steinkohlenbau im Wurmrevier beteiligt als deren Prasident er spater bis zu seinem Tode fungierte Durch den plotzlichen Tod von John Cockerill im Jahr 1840 ubernahm Suermondt mit erst 22 Jahren die Cockerillwerke in Seraing und war gezwungen diese zusammen mit dem amtierenden Direktor Konrad Gustav Pastor einem direkten Vetter der Ehefrauen von John und James Cockerill von Grund auf zu sanieren Das Werk war durch die belgische Revolution von 1830 und die nachfolgende Wirtschafts und Finanzkrise unweigerlich in die Liquidation geraten Durch Abstossung grosser Besitzanteile gelang es ihnen den Kern des Unternehmens zu retten und auf der Grundlage der Serainger Anlagen die Societe Anonyme des Etablissements John Cockerill zu bilden kurz S A Cockerill welche in den Folgejahren erneut zu einem Unternehmen von Weltruf aufstieg In diesem neu strukturierten Unternehmen war Suermondt von 1842 bis 1846 und von 1882 bis 1887 Vorstandsmitglied und gehorte zwischenzeitlich von 1848 bis 1882 dem Aufsichtsrat an Daruber hinaus ubernahm Suermondt ebenfalls 1840 von John Cockerill die Bergwerkkonzession fur die Grube Wohlfahrt in Rescheid Aber noch vor 1861 beendete er dort sein Engagement nachdem die Grube wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten vom Bergamt vorubergehend geschlossen worden war Ferner richtete er selbst 1847 eine Privatbank ein und war zusatzlich mit einer Aktienmehrheit an dem von seinem Sohn Robert Suermondt 1870 gegrundeten Bankhaus Robert Suermondt amp Cie beteiligt in dem er bis zu seinem Tode im Aufsichtsrat sass Ausserdem grundete Barthold Suermondt im Mai 1870 in Paris noch die Societe Anonyme Acieries du Rhin die 1872 in Rheinische Stahlwerke umfirmierte und in der er von 1870 bis 1878 das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden ubernahm Daruber hinaus leitete er das Bleibergwerk in Plombieres fur das die Bruder John und James Cockerill 1825 die Konzession erhalten hatten war Vorstandsmitglied in der 1853 von Friedrich Adolph Bruggemann gegrundeten Aachener Ruckversicherung und Mitglied in weiteren industriellen Unternehmen sowie im Stadtrat von Aachen Noch in den letzten Jahren vor seinem Tod war Barthold Suermondt massgeblich an den Verhandlungen mit der sudrussischen Regierung beteiligt um die in den Jahren 1877 1878 von den Rheinischen Stahlwerken von Cockerill Sambre in Seraing und von Roberts Schwiegervater Wilhelm Rau gegrundeten Stahlwerke Towarzystwo Warzawskiej Fabryki Stali in Praga bei Warschau nach Russland zu verlegen als diese wegen der russischen Zollpolitik unter Absatzschwierigkeiten litten Sein Sohn Robert brachte diese Verhandlungen nach dem Tod des Vaters schliesslich zu einem erfolgreichen Abschluss Mazenatentum BearbeitenBarthold Suermondt war der erste grosse Stifter des heutigen Suermondt Ludwig Museums in Aachen Um 1850 liess er sich von Ludwig Knaus portratieren Sein stehendes Dreiviertelbild schmuckt das Foyer des Suermondt Ludwig Museums 1 1874 wurde ein grosser Teil der Suermondt Sammlung geschlossen an die Berliner Gemaldegalerie unter Leitung von Julius Meyer und Wilhelm von Bode verkauft darunter bedeutende Werke von Jan van Eyck Jan Vermeer Frans Hals Hans Holbein d J Peter Paul Rubens und Jan Steen Einen anderen Teil seiner Privatsammlung bestehend aus 104 wertvollen Gemalden vermachte er 1882 der Stadt Aachen wodurch der Bau des Suermondt Museums ermoglicht wurde Noch im gleichen Jahr wurde Suermondt zum Ehrenburger der Stadt Aachen ernannt Familie BearbeitenBarthold Suermondt heiratete in erster Ehe im August 1838 Amalie Elisabeth Cockerill 1815 1859 Tochter von James Cockerill 1848 liess Suermondt von Karl Ferdinand Sohn ein Portrat seiner Frau malen 2 Aus dieser Ehe gingen sechs Sohne hervor darunter der Montanindustrielle William Suermondt der Bankdirektor Robert Suermondt und der Rittergutsbesitzer Unternehmer sowie erfolgreiche Galoppreiter Henry Suermondt Nach Amalies fruhem Tod vermahlte er sich in zweiter Ehe mit Nancy Haniel 1843 1896 Tochter des Montanunternehmers Max Haniel die ihm noch je eine Tochter und einen Sohn gebar Dieser Sohn Otto Suermondt tat es seinem Halbbruder Henry gleich und brachte es im Galoppsport auf zahlreiche bedeutende Siege Barthold Suermondt besass unter anderem in der Aachener Adalbertstrasse ein stattliches Stadtpalais und erwarb daruber hinaus 1866 als Sommersitz das Waldgut Heidgen mit der Villa Herfs Erb und einem 13ha grossen Park im Aachener Suden gegenuber von Alt Linzenshauschen Er verstarb 1887 in Folge korperlicher Uberanstrengung nach einer Russlandreise und fand seine letzte Ruhestatte in der Familiengruft auf dem Aachener Westfriedhof Literatur BearbeitenEduard Arens Wilhelm Leopold Janssen Club Aachener Casino neu hrsg von Elisabeth Janssen und Felix Kuetgens Druck Metz Aachen 2 Aufl 1964 S 159 Dagmar Preising Barthold Suermondt 1818 1887 Vom Kunst Sammler in Aachen zum Stifter fur Aachen in Aachener machen Geschichte Vierzehn Portrats historischer Personlichkeiten Bd II Hrsg von Bert Kasties und Manfred Sicking Aachen 1999 S 61 69 pdf Peter van den Brink Wibke Vera Birth Hrsg Gestatten Suermondt Sammler Kenner Kunstmazen Katalog zur Ausstellung Belser Verlag Stuttgart 2018 Paul Thomes Suermondt Barthold In Neue Deutsche Biographie NDB Band 25 Duncker amp Humblot Berlin 2013 ISBN 978 3 428 11206 7 S 676 Digitalisat Weblinks BearbeitenGenealogische und historische Aufzeichnungen der Familie Becker mit zahlreichen Bildern und weiteren QuellenEinzelnachweise Bearbeiten Abb in Ernst Gunther Grimme Das Suermondt Museum In Peter Ludwig Hrsg Aachener Kunstblatter Bd 28 Meyer Aachen 1963 S 9 Portrat von Amalia Elisa Cockerill 1815 1859 verheiratet in Aachen am 2 August 1838 mit Bartholdt Suermondt Ol auf Leinwand von Carl Ferdinand Sohn 1848 auf RKD abgerufen am 21 Mai 2017Normdaten Person GND 122729994 lobid OGND AKS LCCN no2018140181 VIAF 287019124 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Suermondt BartholdKURZBESCHREIBUNG deutscher Unternehmer und KunstmazenGEBURTSDATUM 18 Mai 1818GEBURTSORT UtrechtSTERBEDATUM 1 Marz 1887STERBEORT Aachen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Barthold Suermondt amp oldid 213859380