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Balair war der Name mehrerer Schweizer Fluggesellschaften Die erste existierte von 1925 bis 1930 die zweite ab 1953 von 1972 bis 1993 bzw 1995 als Swissair Tochter eine weitere von 1997 bis 2001 erneut als Swissair Tochter Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die erste Balair ab 1925 1 2 Die zweite Balair in den 1950er bis 1980er Jahren 1 3 Balair CTA in den 1990er Jahren 1 4 Die neue Balair Ende der 1990er Jahre 2 Zwischenfalle 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie erste Balair ab 1925 Bearbeiten nbsp 4 Flugzeuge Fokker F VII der Balair vermutlich in Basel Birsfelden1925 grundeten Alphonse Ehinger Prasident Paul Joerin Robert Labhardt Friedrich Schwarz und Rudolf Speich am 2 September die Basler Luftverkehrs Aktiengesellschaft Die Gesellschaft nahm mit einer von der Badisch Pfalzischen Luftverkehrs AG gekauften Fokker Grulich F II mit Piloten jener Gesellschaft den Flugverkehr auf Die erste Linie fuhrte im Oktober 1925 von Basel nach Freiburg im Breisgau und Mannheim Am 1 April 1926 wurde die Gesellschaft in Basler Luftverkehrs AG kurz Balair umbenannt wobei auf den franzosischen Namen der Stadt Basel Bale zuruckgegriffen wurde Balz Zimmermann wurde der Direktor der Gesellschaft Die Balair wuchs rasch 1929 wurde der Flugplatz Basel Sternenfeld als damals noch grosster Flugplatz der Schweiz von neun Linien u a aus La Chaux de Fonds Zurich Genf Lyon oder Karlsruhe und Frankfurt am Main direkt angeflogen 1 Wegen der Weltwirtschaftskrise mussten die Basler Balair und die Zurcher Ad Astra Aero auf Druck des Eidgenossischen Luftamtes am 1 Januar 1931 zur Swissair fusionieren Die grossere Balair ubernahm dabei die altere Ad Astra 2 Dass dennoch Zurich zum Sitz der Swissair erkoren wurde lag an den besseren wirtschaftlichen Aussichten Wahrend ihres Bestehens flog die Balair uber 18 000 Passagiere 320 Tonnen Fracht und gut 143 Tonnen Post Geflogen wurde nur im Sommerhalbjahr Finanziert wurde sie v a mit Bundessubventionen und vom Posttransport fur die schweizerischen PTT Betriebe Die zweite Balair in den 1950er bis 1980er Jahren Bearbeiten nbsp Eine Douglas DC 6 der Balair 1976 nbsp 5 November 1975 Fur einen Tagesausflug von Verwaltungsrat Aktionaren und geladenen Gaste wurde auf dem gecharterten Swissair Jumbo links ein Balair Schriftzug angebracht Die zweite Balair wurde im Januar 1953 gegrundet Das Basler Stimmvolk stimmte am 5 Oktober 1952 der Grundung einer Aktiengesellschaft zu Hans Peter Tschudin wurde als erster Prasident gewahlt Die Balair konzentrierte sich in den ersten Jahren auf die Flugschulung und den Flugzeugunterhalt sowie die Abfertigung der Swissair Maschinen auf dem Flugplatz Basel Mulhouse 1957 fand der Einstieg ins Chartergeschaft mit zwei Vickers 610 Viking statt 1959 erwarb die Swissair eine 40 prozentige Beteiligung an der Balair 3 Die Flotte wurde um zwei DC 4 der Swissair aufgestockt Fur die Biafra Hilfe der Organisation Joint Church Aid setzte Balair auch Boeing C 97 Stratofreighter ein 4 Im Jahr 1965 wurden erstmals Flugzeuge fur die Swissair im Linienverkehr nach Bern und Basel eingesetzt nachdem die Swissair ihre DC 3 aus dem Verkehr genommen hatte zum Einsatz kam eine von der Swissair gemietete Fokker F 27 auf den Strecken Basel Genf Bern Zurich sowie von Basel nach Frankfurt und London Zu diesem Zeitpunkt bestand die Flotte aus drei DC 6B zwei Fokker und dem fur die Swissair auf der Strecke nach London eingesetzten DC 4 Frachter Im Jahr 1972 erwarb die Swissair die Mehrheitsbeteiligung und 1979 bestand die Flotte aus einer DC 6 einer DC 9 zwei DC 8 und einer neu hinzugekommenen DC 10 Kennzeichen HB IHK Ziele wahrend der Winterzeit waren unter anderem Mombasa Rio de Janeiro Colombo Sri Lanka New York und Los Angeles Sehr oft waren die Flugzeuge der Balair im Auftrag des IKRK in Krisengebieten unterwegs Eine Fokker F 27 wurde im Auftrag der Vereinten Nationen betrieben Mit der DC 6 HB IBS verfugte die Balair uber den letzten viermotorigen Propliner der Schweiz Die Maschine wurde nach Kanada verkauft und fliegt dort als Loschflugzeug Durch die Konzentration auf die Langstrecke konnte aber die Muttergesellschaft Swissair nicht wie gewunscht profitieren so konnte zum Beispiel die Gesellschaft wegen zu hoher Auslastung ihrer Flugzeuge die Swissair nicht bei Bedarf entlasten Die als kleine Swissair konzipierte Fluggesellschaft arbeitete zudem nicht effizient 5 Balair CTA in den 1990er Jahren Bearbeiten nbsp Ein Airbus A310 300 der Balair CTA 1997Spater wurden unter dem Namen Balair Charterfluge der Swissair durchgefuhrt 1993 wurden die beiden Chartertochter Balair und CTA Compagnie de Transport Aerien mit Sitz in Genf zur Balair CTA fusioniert 6 Politisch bedingt verblieben das Rechtsdomizil der Firma in Genf und die Buchhaltung in Basel wahrend die operationelle Basis nach Zurich verlegt wurde Trotz Restrukturierung und Massenentlassungen konnte das Swissair Chartergeschaft nicht in die Gewinnzone gefuhrt werden 1995 wurde der Betrieb eingestellt 7 Die Kurzstrecken gingen an die Crossair uber die Langstrecken an die Swissair 1997 wurde das Chartergeschaft wieder ausgelagert und per 1 November 1997 flog die Balair CTA als Tochtergesellschaft der Swissair Die neue Balair Ende der 1990er Jahre Bearbeiten Die Kombination aus Charter und Linienverkehr bewahrte sich dann aber doch nicht und so wurde 1997 wieder eine Chartertochter der Swissair gegrundet welche unter dem alten Markennamen Balair auftrat Exklusiv fur die Reiseveranstalter Hotelplan und deren Tochtergesellschaften ESCO Reisen und M Travel wurden auf Mittel und Kurzstrecken zwei Boeing 757 200 betrieben deren Leasingnehmerin Hotelplan selber war Zudem verfugte die Balair uber zwei Boeing 767 300 fur Langstrecken Auch die neue Balair geriet in den Strudel der Swissair Krise nach deren Grounding Am 5 Oktober 2001 landete der letzte Balair Flug in Zurich Wahrend die Boeing 767 an die Leasinggeber zuruckgingen transferierte Hotelplan ihre eigenen Boeing 757 in die als Auffanggesellschaft gegrundete Belair Airlines Zwischenfalle Bearbeiten nbsp Balair Fokker FF VIIb 3m nach dem Flugunfall am 30 Oktober 1930Im ersten Geschaftsjahr erlitt die am 10 April 1926 von der KLM ubernommene Fokker F III mit dem Luftfahrzeugkennzeichen CH 156 in Nyon einen Totalschaden Die im Jahr 1927 als Ersatz beschaffte Fokker F VIIa steht heute im Verkehrshaus in Luzern 1 nbsp Gedenkstein an den Flugunfall 1960 im Sudan auf dem Friedhof am Hornli RiehenAm 30 Oktober 1930 kam es bei einem Flug der Fokker F VIIb 3m mit dem Luftfahrzeugkennzeichen CH 161 wahrend der Suche nach dem Flugplatz Essen im Nebel zu einer Kollision mit einem Hochkamin 1 Die ersten Unfallmeldungen hatten noch eine Kollision mit einem Baum angenommen Das Flugzeug befand sich auf der Route Amsterdam Frankfurt Basel Genf und hatte Amsterdam um 9 20h planmassig verlassen Zwei hollandische und ein Schweizer Passagier blieben unverletzt und setzten die Reise mit der Bahn fort Pilot Mechaniker und Funker wurden teils ernsthaft verletzt 8 Am 15 Mai 1960 wurde in der Nahe von al Faschir Sudan eine Douglas DC 4 1009 der Balair HB ILA nach mehreren Navigationsfehlern gegen einen Berg geflogen Die Maschine befand sich auf einem Positionierungsflug von Khartum nach Niamey Bei diesem CFIT Controlled flight into terrain wurden alle 12 Menschen an Bord getotet 9 Das Flugzeug war am 29 Mai 1959 von der Swissair ubernommen worden 10 Am 7 Mai 1969 sturzte eine Douglas DC 6A C der Balair HB IBT 11 Kilometer vor der verdunkelten Urwaldpiste Uli Airstrip Biafra ab Das Flugzeug und mehr als 10 Tonnen Lebensmittel und Hilfsguter verbrannten Die Maschine kam als Hilfsflug im Auftrag des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz IKRK aus Cotonou Alle 4 Besatzungsmitglieder die einzigen Insassen auf dem Frachtflug kamen ums Leben 11 Siehe auch BearbeitenListe ehemaliger Fluggesellschaften Europa Literatur BearbeitenWalter Borner Balair die Geschichte der Schweizer Charter Gesellschaft AS Buchkonzept AG Zurich 1991 Benedikt Meyer Im Flug Schweizer Airlines und ihre Passagiere 1919 2002 Chronos Zurich 2014 ISBN 978 3 0340 1238 6 Trudi von Fellenberg Bitzi BALAIR Als Fliegen noch Fliegen war AS Verlag Zurich 2017 ISBN 978 3 906055 73 2 Peter F Peyer Die Geschichte und das Ende der Balair In Basler Stadtbuch 1995 S 82 85 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Balair Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bestand Balair AG im Schweizerischen WirtschaftsarchivEinzelnachweise Bearbeiten a b c Borner 1991 S 8 Meyer 2014 S 38 Meyer 2014 S 123 Meyer 2014 S 209 Meyer Seite 210 Meyer 2014 S 265 Meyer 2014 S 298 Zur Notlandung von CH 161 In Neue Zurcher Zeitung 31 Oktober 1930 S b2 Unfallbericht DC 4 HB ILA Aviation Safety Network englisch abgerufen am 31 Juli 2022 Borner 1991 Anhang Flugunfalldaten und bericht DC 6A C HB IBT im Aviation Safety Network englisch abgerufen am 20 August 2023 nbsp Fluggesellschaften aus der SchweizAktuelle Albinati Aeronautics Cat Aviation Chair Airlines Comlux Aviation EasyJet Switzerland Edelweiss Air ExecuJet Fly 7 Executive Aviation Helvetic Airways Jet Aviation Nomad Aviation Swiss International Air Lines Zimex AviationHelikopterbetreiber Air Glaciers Air Zermatt BHS Aviation Lions Air Swiss HelicopterEhemalige Ad Astra Aero Aero Jet African Safari Airways Air City Air Engiadina Air Globe Air Starline Air Switzerland Air Tourisme Alpin ATA Alpar Alpliner ASL Airlines Switzerland Avcon Avisto Baboo Balair BalairCTA Belair Benavia Classic Air Crossair CTA Darwin Airline Eagle Air Service Farnair Switzerland Globe Air Hello Helvetic Wings Jetclub Ju Air Lemanair Lemanair Executive Phoenix Airways PrivatAir Rhine Air SATA Seychelles International Safari Air SkyWork Airlines Speedwings Sunshine Aviation Swissair Swiss Global Air Lines Swisswings SWA TEA Basel Tellair Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Balair amp oldid 236947217