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Die Meterspurbahn Saint Gervais Vallorcine verbindet in Frankreich den Ortsteil Le Fayet der Gemeinde Saint Gervais uber Chamonix und Vallorcine mit dem bereits in der Schweiz liegenden Grenzbahnhof Le Chatelard Frontiere Von dort fuhrt die ebenfalls meterspurige Chemin de fer Martigny Chatelard MC weiter bis Martigny im Rhonetal Anfang des 19 Jahrhunderts durch die Compagnie Paris Lyon Mediterranee PLM eroffnet ist sie heute Teil des Streckennetzes der SNCF Reseau Saint Gervais VallorcineStrecke der Bahnstrecke Saint Gervais VallorcineTriebzug Z800 im Haltepunkt Le Buet Gemeinde Vallorcine Streckennummer SNCF 896 000Kursbuchstrecke SNCF 514Streckenlange 36 62 kmSpurweite 1000 mm Meterspur Stromsystem 850 V Maximale Neigung 90 Minimaler Radius 150 mLegende SNCF von La Roche sur Foron0 00 Saint Gervais Le Fayet TMB zum Nid d Aigle 581 mDepot SNCF0 12 Bon Nant 28 m 2 68 Chedde 599 m6 76 Servoz 818 m8 93 Vaudagne 928 m10 62 Viaduc Sainte Marie 964 mViaduc Sainte Marie 172 m 11 67 Les Houches Telepherique de Bellevue 980 m14 36 Taconnaz 1003 m15 67 Les Bossons 1012 m16 60 Les Pelerins 1016 m17 50 Les Moussoux 1027 m18 34 Chamonix Aiguille du Midi seit 2009 Telepherique d Aiguille du Midi 1031 m19 03 Chamonix Mont Blanc CM zum Montenvers 1038 m21 49 Les Praz de Chamonix 1065 m22 98 Les Tines 1082 mEboulis Tunnel 227 m 25 00 La Joux 1223 m27 30 Argentiere Telepherique des Grands Montets 1244 m29 50 Montroc le Planet 1365 mMontets Tunnel 1863 m 1386 m32 34 Le Buet 1342 m34 12 Vallorcine Telecabine du Tour Domaine de Balme 1260 mChatelard 143 m 36 62 18 36 Grenze FR CHEau Noire und D1506 47 m 18 07 Le Chatelard Frontiere 1116 m u M TMR nach Martigny Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Betrieb 3 Anschluss an weitere Bahnlinien 4 Rollmaterial 5 Strecke 5 1 Technische Daten 6 Siehe auch 7 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Bahnhof Saint Gervais les Bains Le Fayet 1986 nbsp Triebwagen Z 600 auf dem Viadukt Sainte Marie Mai 1990 nbsp Schweizer und franzosischer Zug im Grenzbahnhof Chatelard Frontiere 1986Die Strecke aus Richtung Paris war bis Annemasse am 30 August 1880 durch die Compagnie des Chemins de fer de Paris a Lyon et a la Mediterranee PLM eroffnet worden Der Abzweig von dort nach Le Fayet ging am 10 Juli 1883 bis La Roche sur Foron am 1 Juni 1890 bis Cluses und am 5 Juni 1898 bis zum Endbahnhof Saint Gervais les Bains Le Fayet in Betrieb Zunachst war die Errichtung eines 13 5 km langen Tunnels durch den Mont Blanc als Konkurrenz zum Mont Cenis und Simplontunnel geplant Aus Kostengrunden wurde dieses Vorhaben jedoch nicht realisiert und man entschied sich zu Gunsten einer normalspurigen Strecke bis nach Saint Gervais Le Fayet und einer meterspurigen Fortsetzung bis nach Chamonix Die PLM wollte mit dieser Strecke die neu entwickelte Technik der elektrischen Traktion im Gebirge testen Man beschloss schliesslich eine meterspurige Strecke mit Stromeinspeisung mittels Wasserkraftwerken entlang der Strecke Der Betrieb sollte auf die Sommermonate beschrankt sein Als Stromzufuhr sollte aufgrund von Bedenken der Zuverlassigkeit einer Oberleitung in lawinengefahrdeten Bergregionen eine seitlich gefuhrte Stromschiene dienen Damit eine hohe Reisegeschwindigkeit erreicht werden konnte betrug die maximale Steigung 90 so konnte auf eine Zahnstange verzichtet werden Da es zu dieser Zeit noch keine Magnetschienenbremse gab wurde an Abschnitten mit einer hohen Steigung in der Schienenmitte eine dritte etwas hoher liegende Schiene montiert an der sich die Zuge im Gefahrenfall mit einer Art Zange festklammern konnten Am 3 Juli 1893 wurde der Bau des ersten Teilstuckes von Saint Gervais Le Fayet nach Chamonix durch die PLM in Meterspur beschlossen Im Juni 1899 begannen schliesslich die Bauarbeiten Um die Stromversorgung sicherzustellen wurden als erstes die Wasserkraftwerke von Servoz und Les Chavants errichtet Da die Strecke sofort mit Strom versorgt werden konnte konnten bereits die Baumaterialien mit den ersten eingetroffenen Fahrzeugen transportiert werden Nach erfolgreichen Probefahrten im Fruhjahr 1901 konnte das 19 03 km erste Teilstuck von Saint Gervais Le Fayet bis Chamonix am 12 Juli 1901 eroffnet werden Bereits im ersten Jahr reisten erfolgversprechende 420 Fahrgaste taglich auf der neuen Strecke In der ersten Fahrplanperiode von 1901 gab es drei Zugpaare taglich die nur zwischen Juli und Mitte Dezember verkehrten Der anfangliche Erfolg hielt an so beforderte die Bahn zwischen 15 Marz und 31 Dezember 1905 168 180 Fahrgaste Schon im Winter 1905 06 beschaffte die PLM zwei Schneepfluge und dehnte den Fahrplan auch auf die Wintermonate aus da sich die anfangs geausserten Sicherheitsbedenken nicht bestatigten Um der starken touristischen Nachfrage in den Sommermonaten nachkommen zu konnen beschaffte die PLM zahlreiche Fahrzeuge die nur fur kurze Zeit im Jahr benotigt wurden Bis 1932 wurden insgesamt 164 Triebwagen und 17 Beiwagen angeschafft Auch der Guterverkehr war vom Tourismus in der Region um Chamonix dominiert Es wurden Lebensmittel Brennholz und andere Verkaufsartikel nach Chamonix transportiert von Chamonix nach Saint Gervais Le Fayet wurde im Gegenzug Kuhleis transportiert Schon 1894 war beschlossen worden die Strecke bis zur Schweizer Grenze weiterzufuhren Die PLM begann 1904 mit der Fortsetzung dieses Projektes Anstatt fur die Errichtung weiterer Kraftwerke in der Berglandschaft entschied man sich fur die Stromversorgung durch eine Freilandleitung entlang der Strecke Bereits am 25 Juli 1906 konnte der 8 27 km lange zweite Abschnitt zwischen Chamonix und Argentiere eroffnet werden Einen Monat spater wurde die Schweizer Bahnstrecke zwischen Martigny und Le Chatelard eroffnet Aufgrund des starken Schneefalles in dieser bergigen Region beschrankte sich der Betrieb zwischen Chamonix und Argentiere bis 1935 auf die Sommermonate Der dritte Abschnitt zwischen Argentiere und Le Chatelard stellte die grosste Herausforderung an die Ingenieure dar da der 1461 m hohe Montets Pass in 75 Meter Tiefe untertunnelt werden musste Bei der Erstellung dieses Tunnels traten wie bei vielen Projekten dieser Art in den Alpen grosse Probleme auf Die geplante Bauzeit konnte nicht eingehalten werden und die Baukosten schossen in die Hohe Auch die ursprunglich geplante Linienfuhrung musste verandert werden um den geologisch schwierigen Fels durchstossen zu konnen Die Bauarbeiten begannen am 13 August 1905 von beiden Seiten des Felsmassives in Le Buet und in Montroc Da der Tunnel durch eindringendes Quell und Schmelzwasser gefahrdet wurde mussten 7900 t Beton zur Abdichtung an die Tunnelwand gebracht werden Am 1 Juli 1908 konnte der 9 61 km lange letzte Bauabschnitt von Argentiere bis Le Chatelard schliesslich eroffnet werden Damit war die durchgehende Schienenverbindung von Martigny in der Schweiz bis nach Chamonix und Saint Gervais in Frankreich endlich Realitat geworden Der Erste Weltkrieg brachte grosse Einbussen im Tourismusverkehr Der Guterverkehr nahm jedoch zu da Chemikalien fur die Franzosische Armee aus der Chemikalienfabrik in Chedde auf Rollbocken nach Le Fayet transportiert wurden Zwischen den Kriegen wurde der Tourismus im Tal von Chamonix ausgebaut und die Fahrgastzahlen stiegen stetig an Der Ganzjahresbetrieb wurde nach Les Praz de Chamonix und Les Tines ausgedehnt um vom durch die Olympiade 1924 aufkommenden Skisport profitieren zu konnen Um die Strecke vor Lawinen zu schutzen wurde mit der Aufforstung der Berghange und der Errichtung von Schutzgalerien begonnen Im Winter 1930 konnte die Strecke schliesslich erstmals in den Wintermonaten durchgehend von Saint Gervais Le Fayet bis Montroc Le Planet betrieben werden Der Abschnitt bis nach Le Chatelard wurde auf Grund zu geringer Fahrgasterwartungen nicht fur die Wintermonate ertuchtigt Dieser Abschnitt wurde dann schliesslich durch die MC in den Wintermonaten mitbedient die im Winter 1935 36 und 1936 37 Wintersportzuge zwischen Le Chatelard und Montroc Le Planet anbot Damit die Schweizer Fahrzeuge in Frankreich verkehren konnten waren einige Anderungen an ihnen und der franzosischen Strecke notwendig Am 1 Januar 1938 wurde die PLM zur Societe nationale des chemins de fer francais SNCF verstaatlicht Die SNCF ubernahm auch den Winterbetrieb zwischen Montroc le Planet und Le Chatelard von der MC somit wurde der franzosische Streckenabschnitt das ganze Jahr durchgehend von der SNCF betrieben Auch der Zweite Weltkrieg brachte grosse Einbussen im Tourismusverkehr Aufgrund der Grenzbesetzung bei Le Chatelard konnte nicht nur die MC sondern auch die SNCF wichtige Militarverkehre verzeichnen nbsp Bahnhof Chamonix Mont Blanc in Richtung Saint Gervais Le FayetNach dem Krieg stiegen die Fahrgast und Guterzahlen wieder stark an Durch die Einrichtung zusatzlicher Bedarfshalte wurde die Strecke fur den Tourismus zusatzlich attraktiver gemacht In den 1950er Jahren beschaffte die SNCF wie auch die MC neue Triebwagen Um die Strecke fur die neuen Fahrzeuge zu optimieren und die Hochstgeschwindigkeit erhohen zu konnen unterzog die SNCF ihre Strecke einer umfassenden Modernisierung Unter anderem wurde die Betriebsspannung die anfangs 550 650 Volt betrug wie auch bei der Schweizer MC auf 800 850 Volt angehoben Nachdem die zwolf neuen Triebwagen komplett in Betrieb genommen waren konnte sich die SNCF von vielen der alten PLM Garnituren trennen andere modernisierte sie umfassend Durch die Eroffnung des Mont Blanc Tunnels im Jahre 1965 brachen die Beforderungszahlen der Strecke massiv ein es drohte eine Stilllegung Diese konnte glucklicherweise verhindert werden ist doch die Schienenverbindung in den Wintermonaten die einzig zuverlassige Moglichkeit die Orte Chamonix Argentiere und Vallorcine zu erreichen 1971 wurde der Guterverkehr endgultig eingestellt 1983 verkehrte dann der letzte von der PLM ubernommene Zug Um besonders hohe Fahrgastzahlen befordern zu konnen wurden ab diesem Zeitpunkt zur Verstarkung Busse eingesetzt In den folgenden Jahren versuchte die SNCF verstarkt mit der Schweizer MC zu kooperieren 1985 fanden deshalb Versuchsfahrten mit den Schweizer BDeh 4 4 bis nach Saint Gervais Le Fayet statt Trotz der erfolgreichen Testergebnisse scheiterte der Einsatz der Schweizer Fahrzeuge am Protest der franzosischen Gewerkschaften da das Personal eine Ubernahme durch die Schweizer MC befurchtete Da der Umsatz stetig sank versuchte man 1987 und 1992 wieder gemeinsam mit der Schweizer MC zu arbeiten So wurden beispielsweise gemeinsame Werbeaktionen durchgefuhrt Mit der Durchbindung einiger Zuge im Sommer von Martigny bis Chamonix erhoffte man sich wachsende Fahrgastzahlen In den folgenden Jahren waren sich die beiden Bahngesellschaften einig dass ein erfolgreicher Verkehr mit hohen Fahrgastzahlen im Sommer nur mit durchfahrenden Zugen von Martigny bis Chamonix und Saint Gervais realisiert werden konne Aus diesem Grund bestellten sie 1994 gemeinsam die Zuge des Typs Z800 bzw BDeh 4 8 die bis heute als Mont Blanc Express vermarktet werden Betrieb Bearbeiten nbsp Aufenthalt im Bahnhof ArgentiereDie Strecke hat circa 400 000 Passagiere pro Jahr die Auslastung schwankt sehr stark von 500 Personen pro Tag in der Nebensaison bis zu 10000 in der Ferienzeit Sie dient sowohl dem Nah und Schulerverkehr als auch Fernreisenden welche mit Nachtzug oder TGV nach Saint Gervais anreisen Die durchgehenden Zuge verkehren unter dem Namen Mont Blanc Express Seit Hotelgaste mit Gastekarte gratis die Zuge zwischen Servoz und Vallorcine benutzen konnen ist die Auslastung der Zuge insbesondere in der Winterzeit sehr gut Die meisten Skigebiete im Tal von Chamonix sind in Skischuh fusslaufiger Entfernung einer Bahnstation Anschluss an weitere Bahnlinien BearbeitenDer Bahnhof von Saint Gervais Le Fayet ist Endbahnhof der normalspurigen Bahnstrecke La Roche sur Foron Saint Gervais und Talstation der Zahnradbahn Tramway du Mont Blanc TMB In Chamonix ist die Talstation der Zahnradbahn Chemin de fer du Montenvers Auf Schweizer Seite besteht in Martigny Anschluss an die Simplonstrecke der SBB und an die Chemin de fer Martigny Orsieres MO die zweite Bahnstrecke der Transports de Martigny et Regions Rollmaterial Bearbeiten nbsp Triebwagen 607 in Vallorcine April 1993 Sechs dreiteilige Triebzuge Z850 mit einer Leistung von 1300 kW und einer Hochstgeschwindigkeit von 80 km h Die Fahrzeuge sind vom Erscheinungsbild her ahnlich wie die Z800 verfugen jedoch uber keinen Zahnradantrieb und sind deshalb nur auf dem franzosischen Abschnitt einsetzbar Die ersten Zuge wurden 2005 von Stadler Rail geliefert Es bestand eine Option auf drei weitere Fahrzeuge welche 2008 eingelost wurde Das Fahrzeug verfugt uber 94 Sitzplatze in der 2 Klasse sowie uber 9 Klappsitze im Mehrzweckbereich Die Fahrzeuge sind mit einer Klimatisierung und einem modernen Fahrgastinformationssystem ausgestattet Sie besitzen fur die zahlreichen Ski Touristen geeignete Mehrzweckbereiche Funf zweiteilige Triebzuge Z800 mit 105 Platzen 1997 geliefert durch Adtranz und Vevey Technologies gemeinsam bestellt mit der Chemin de fer Martigny Chatelard Drei Fahrzeuge gehoren der SNCF zwei der MC TMR Leistung 1000 kW beide Einheiten angetrieben Hochstgeschwindigkeit 70 km h ausgestattet mit Zahnradantrieb Stromabnehmer fur Oberleitung und Stromschiene Die Fahrzeuge konnen bis Martigny in der Schweiz verkehren Acht Triebwagen Z600 und vier Beiwagen teilweise ausser Betrieb Diese werden im Hochbetrieb der Winterzeit zur Verstarkung eingesetzt Schneepfluge Schneeschleudern Z691 Elektro Beilhack CN4 Diesel Strecke BearbeitenTechnische Daten Bearbeiten Profil Von Saint Gervais Le Fayet Hohe 580 m uber Chamonix Hohe 1000 m ansteigend bis zum Tunnel unter dem Col des Montets Hohe 1365 m danach leichtes Gefalle bis zur Schweizer Grenze Hohe 1100 m Zwischen Servoz und Les Houches wird auf einer Lange von 2 km eine Steigung von 90 erreicht Rekord fur Adhasionsbahnen nur ein paar Strassenbahnlinien sind noch etwas steiler Ursprunglich war in Steigungen ab 4 eine Bremsschiene fur Zangenbremsen in Mittellage eingebaut diese wurde 1980 entfernt Elektrifiziert mit 850 V Gleichstrom ursprunglich 580 V Stromschiene Grossere Kunstbauten 3 Viadukte darunter der 130 m langen und 52 m hohe viaduc Sainte Marie aux Houches mehrere Lawinengalerien Tunnel des Montets unter dem Col des Montets 1883 m langSiehe auch BearbeitenListe von SchmalspurbahnenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Bahnstrecke Saint Gervais Vallorcine Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Train du Mont Blanc franzosisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bahnstrecke Saint Gervais Vallorcine amp oldid 239404614