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Die Bahnstrecke Geislingen Steige Wiesensteig auch Talesbahn oder mundartlich Taleskatter genannt war eine 21 26 Kilometer lange normalspurige Nebenbahn im baden wurttembergischen Oberen Filstal Geislingen Steige WiesensteigBahnhof Geislingen Steige Bahnhof Geislingen Steige Streckennummer DB 4740Kursbuchstrecke DB 904Streckenlange 21 26 kmSpurweite 1435 mm Normalspur Maximale Neigung 1 37 27 Minimaler Radius 200 mLegende von Ulm0 00 Geislingen Steige 469 m u NNzum Kehrbahnhof Eybtalnach Stuttgartvom Kehrbahnhof Eybtal1 40 Helfenstein Abzw 3 14 Geislingen Altenstadt 432 m u NN5 00 Stauferstolln5 80 Fils6 30 Bad Uberkingen 439 m u NN8 97 Hausen Fils 463 m u NN11 25 Reichenbach Tale 477 m u NN13 07 Deggingen 488 m u NN14 60 Fils14 78 Bad Ditzenbach 502 m u NN14 90 Fils16 52 Gosbach 523 m u NN18 43 Muhlhausen Gruibingen 533 m u NN19 90 Wendlingen Ulm Filstalbrucke 21 26 Wiesensteig 580 m u NN Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Inbetriebnahme und erste Betriebsjahre 1 2 Weiterer Ausbau 1 3 Stilllegung 1 4 Gescheiterte Wiederinbetriebnahme 2 Relikte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenInbetriebnahme und erste Betriebsjahre Bearbeiten Die Stichstrecke von Geislingen an der Steige nach Wiesensteig wurde am 21 Oktober 1903 eingeweiht In den Anfangsjahren diente sie in erster Linie der Personenbeforderung und dem Gutertransport fur die in der Region ansassigen Betriebe Weiterer Ausbau Bearbeiten Der Abschnitt Geislingen an der Steige Stauferstolln wurde am 12 Dezember 1937 aufgrund der schweren Erzzuge elektrifiziert Im Dritten Reich wurde unter dem Geislinger Michelsberg verstarkt Eisenerz fur die Waffenproduktion abgebaut und von diesem Bergwerk mit der Talesbahn zum Bahnhof Geislingen von 1940 bis 1944 uber einen Kehrbahnhof im Eybtal und weiter in die Huttenwerke im Ruhrgebiet transportiert Der Kehrbahnhof Eybtal wurde am 6 Oktober 1940 eroffnet um Erzzuge vom Staufenstolln unter Umgehung des Geislinger Bahnhofs Richtung Stuttgart fahren zu konnen wurde aber ab September 1944 schon nicht mehr benotigt und blieb noch bis Dezember 1947 als Abstellanlage in Benutzung Seine Zufahrtgleise wurden bis November 1948 abgebaut 1 Stilllegung Bearbeiten Nachdem 1963 das Bergwerk geschlossen worden war war der Abtransport des noch auf Halde lagernden Erzes drei Jahre spater abgeschlossen Der Personen und Guterverkehr wurde 1968 auf dem Abschnitt Deggingen Wiesensteig eingestellt und die Gleise abgebaut Bis Deggingen wurde der Personenverkehr bis zum 1 Juni 1980 aufrechterhalten der Guterverkehr bis zum 29 September 1981 Die Gleise wurden von Deggingen bis zum Lokschuppen des Bergwerksbahnhofs bis Februar 1982 entfernt Auf dem Reststuck vom Bahnhof Geislingen Steige bis nahe an die Stadtgrenze fand bis zum 1 Januar 2001 noch Guterverkehr fur zwei Betriebe statt Anlasslich der 150 Jahr Feier der Geislinger Steige waren im Sommer 2000 Sonderfahrten mit dem Lokalbahnzug der Ulmer Eisenbahnfreunde von Amstetten uber den Bahnhof Geislingen Steige nach Geislingen Altenstadt moglich Im Dezember desselben Jahres wurde der Bahnverkehr endgultig eingestellt und die Strecke komplett stillgelegt Gescheiterte Wiederinbetriebnahme Bearbeiten Es wurde angestrebt das vorhandene 4 45 Kilometer lange Reststuck fur den Guter und Touristikverkehr zu reaktivieren Die Stadt Geislingen hatte deshalb 2004 von der Deutschen Bahn das noch verbliebene Streckenstuck gekauft da es sich komplett im Bereich der Stadt Geislingen befindet Eine Interessengemeinschaft hatte sich mittlerweile auch gegrundet und mit der Sanierung der Gleisanlagen begonnen Ausserdem wurden mehrere Schienen Bau Fahrzeuge gekauft um die Strecke in Eigenregie wieder in Betrieb nehmen zu konnen Das Konzept sah vor wieder Guterverkehr im Bereich der Stadt Geislingen durchzufuhren Ausserdem sollten eventuell spater einmal auch Touristikzuge und Sonderfahrten uber die Strecke durchgefuhrt werden Die Haupteinnahmequelle sollte aber der Guterverkehr sein Das Konzept scheiterte am fehlenden Interesse der anliegenden Betriebe und einer finanziellen Unterstutzung durch die Stadt Geislingen Keiner wollte oder konnte Transporte uber die Schiene durchfuhren lassen Auch nicht das Unternehmen WMF das direkt an der Trasse sein Stammwerk mit Anschlussgleis umfangreichen Gleisanlagen im Werk und eigener Werkslokomotive hatte WMF war auch der letzte Guterkunde der Talesbahn und bekam bis zur Stilllegung im Jahr 2000 noch regelmassig Wagen mit Stahl fur die Fertigung seiner Produkte zugestellt Eine Wiederinbetriebnahme zunachst nur fur den Touristikverkehr scheiterte an den hohen Kosten und der fehlenden Moglichkeit die Strecke fur den Personennahverkehr irgendwann einmal in voller Lange wieder reaktivieren zu konnen Eine Reaktivierung ware von Geislingen aus nur bis zum ehemaligen Bergwerksbahnhof moglich gewesen Nachdem es der Interessengemeinschaft nicht gelungen war Guterkunden fur die reaktivierte Strecke zu finden fasste der Geislinger Gemeinderat im Marz 2011 den Beschluss die Strecke zu einem Radweg umzubauen 2 3 Dazu wurde die Strecke im Marz 2012 entwidmet und einige Meter Gleis auf Hohe des Einfahrsignals zum Bahnhof Geislingen ausgebaut Gleichzeitig wurde ein Prellbock errichtet so dass der restliche Abschnitt dann offiziell entwidmet werden konnte Relikte Bearbeiten nbsp Talesbahnradweg zwischen Hausen und Reichenbach nbsp Bahnhof Geislingen Altenstadt nbsp Bahnhof DeggingenIn der Ortsdurchfahrt Bad Uberkingen ist die Trasse uberbaut danach befindet sich auf ihr ein Fahrradweg bis Wiesensteig Rechts und links der Trasse kann man auch noch einige Zeugen der Eisenbahnzeit finden darunter Kilometersteine Signalfundamente oder Reste von Bahnsteigkanten Bis Geislingen Altenstadt sind die Strecke und die Bahnlagen noch gut erkennbar und teilweise erhalten danach erinnert nur noch wenig an die Bahn Bis kurz vor dem ehemaligen Bergwerksbahnhof liegt noch der Bahndamm im Bahnhof ist er teilweise abgetragen Der Bahnhof hatte auch einen Lokschuppen welcher noch erhalten ist Der Bahnhof Bad Uberkingen existiert nicht mehr an seiner Stelle und der ehemaligen Trasse steht heute die Mineralbrunnen AG Nur die Bahnhofstrasse und die Hausnummer 15 welche heute die Mineralbrunnen AG und fruher der Bahnhof hatte erinnern noch an ihn Kurz hinter Bad Uberkingen findet sich noch das Fundament des Einfahrsignals fur den Bahnhof Bad Uberkingen Vom Haltepunkt Hausen an der Fils ist nur noch eine Gaststatte ubrig geblieben die fruher zum Haltepunkt gehorte Vom Stationsgebaude ist nichts mehr zu sehen es wurde abgerissen an seiner Stelle stehen heute Wohnhauser auf der ehemaligen Trasse wurde die Strasse am alten Bahnhof gebaut Der Haltepunkt Reichenbach im Tale ist nahezu unverandert erhalten geblieben Das Stationshauschen die Trasse und die Bahnsteigkante sind erhalten Das Gebaude wird heute vom Bahnsozialwerk als Wanderheim genutzt der ehemalige Bahnsteig als Grundstucksabgrenzung und Gartenflache zur Trasse hin Der Bahnhof von Deggingen und die Trasse im Bereich von Deggingen sind noch erhalten das Stationsgebaude wurde nachdem es viele Jahre immer mehr verfallen war mittlerweile renoviert Das Stationsgebaude des Bahnhofs Bad Ditzenbach steht nicht mehr es wurde das Opfer einer Feuerwehrubung Auf der ehemaligen Trasse befinden sich heute zum Teil Wohngebaude und die Bundesstrasse 465 Vom Bahnhof Gosbach und der dortigen Trasse ist ebenfalls nichts mehr zu erkennen auch dieses Gebaude verschwand im Zuge einer Feuerwehrubung Zwischen Gosbach und Muhlhausen Gruibingen sind noch die Widerlager der ehemaligen Brucke uber den Hollbach vorhanden Vom Bahnhof Muhlhausen Gruibingen ist ebenfalls nichts mehr zu sehen auch er wurde das Opfer einer Feuerwehrubung Auf dem Gelande des ehemaligen Bahnhofs ist heute ein Industriegebiet angesiedelt und auch hier erinnert nichts mehr an den Bahnhof Vom Endbahnhof Wiesensteig ist nur noch der ehemalige Bahnhofskiosk erhalten Wie die anderen Bahnhofe auch wurde dieses Gebaude ebenfalls das Opfer einer Feuerwehrubung Wo das Empfangsgebaude und die Gleisanlagen waren sind heute zum Teil Parkplatze Gebaude und die Bahnhofstrasse Literatur BearbeitenPeter Michael Mihailescu Matthias Michalke Vergessene Bahnen in Baden Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1985 ISBN 3 8062 0413 6 S 219 222 Rudolf P Pavel Geislinger Steige und Taleskatter wurttembergische Eisenbahngeschichte Selbstverlag Neckargerach 1982 Weblinks BearbeitenInformationen zur Geschichte und dem aktuellen Stand der Talesbahn IG Talesbahn Geislingen e V Lage und Verlauf unvollstandig der Strecke auf der OpenRailwayMap Vergessene Bahnen Geislingen Steige Wiesensteig Fotodokumentation des Zustands im Marz April 2007 Die Talesbahn auf www esslinger de Einzelnachweise Bearbeiten Kehrbahnhof Eybtal auf vergessene bahnen de Aus fur die Talesbahn Memento vom 2 April 2011 im Internet Archive Geislinger Zeitung vom 31 Marz 2011 Radeln auf Talesbahn Memento vom 24 September 2015 im Internet Archive Geislinger Zeitung vom 25 November 2011 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bahnstrecke Geislingen Steige Wiesensteig amp oldid 229702111