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BY Draconis Sterne sind Sterne der Spektralklassen G bis M Viele BY Draconis Sterne sind Rote Zwerge einige haben aber auch eine hohere Masse als Rote Zwerge Sie zeigen Veranderlichkeit geringer Amplitude durch die Rotation von Sternflecken in ihrer Photosphare Der Prototyp ist BY Draconis 1 Inhaltsverzeichnis 1 Eigenschaften 1 1 Spektrum 1 2 Lichtkurve 1 3 Sternflecken 1 4 Magnetfelder 1 5 Physikalische Eigenschaften 1 6 Vorkommen in Sternkatalogen 2 Beispiele 3 Siehe auch 4 EinzelnachweiseEigenschaften BearbeitenSpektrum Bearbeiten BY Draconis Sterne sind Sterne der Spektralklassen G bis M Im Vergleich zu ruhigen roten Zwergen zeigen die magnetisch aktiven Sterne eine Rotationsverbreiterung der Spektrallinien Die Rotationsverbreiterung entsteht durch den Doppler Effekt aufgrund der hohen Rotationsgeschwindigkeit Daneben treten Emissionslinien des Kalziums H und K sowie der Balmer Serie auf Die Linien entstehen wie bei der Sonne durch eine von unten geheizte Chromosphare und Korona BY Draconis Sterne sind wie die Sonne auch im Bereich der Rontgenstrahlung nachweisbar da ihre Koronen Temperaturen von mehreren Millionen Kelvin erreichen 2 Lichtkurve Bearbeiten Die Veranderlichkeit hat eine geringe Amplitude von bis zu 0 5 mag und erreicht meist nicht mehr als 0 1 mag Die Periode erstreckt sich von Bruchteilen eines Tages bis zu 120 Tagen Die Ursache der Helligkeitsanderungen sind Sternenflecken ahnlich den Sonnenflecken die aufgrund der Rotation des Sterns periodisch sichtbar werden sowie chromospharische Aktivitat die sich in Form von Flares Fackeln heissere Gebiete auf der Sternoberflache sowie Anderungen in der Halbwertsbreite der Emissionslinien manifestiert Wenn ein Flare bei einem BY Draconis Stern nachgewiesen wird gehort der Stern auch zur Klasse der UV Ceti Sterne 3 Die Sternflecken der BY Draconis Sterne und die Flares der UV Ceti Sterne sind zwei Eigenschaften magnetisch aktiver Sterne die sich nicht in ihren physikalischen Eigenschaften unterscheiden 4 Sternflecken Bearbeiten Die Position und Ausdehnung der Sternflecken konnen durch die Modellierung ihrer Lichtkurven abgeleitet werden Sie konnen bis zu einem Funftel der Sternenoberflache bedecken wahrend Sonnenflecken nur eine Ausdehnung von bis zu einem Prozent der Sonnenoberflache erreichen Im Gegensatz zu der Sonne halten sich viele Sternflecken an den Rotationspolen der Sterne auf wahrend bei der Sonne die Sonnenflecken im Bereich 30 Grad entlang des Aquators beobachtet werden Die Ursache ist jedoch bei beiden Fleckenarten das Durchbrechen der Oberflache durch gebundelte magnetische Feldlinien und die daraus resultierende Abkuhlung durch die Behinderung des Energietransports aus dem Sterninnern 5 Es scheint keinen Unterschied in den physikalischen Parametern von Sternen zu geben die eine Modulation der Helligkeit durch Sternflecken zeigen und Sternen mit ahnlichen Rotationsgeschwindigkeiten Temperaturen und Radien im gleichen Sternhaufen deren Helligkeit konstant ist Zwar konnen einige dieser inaktiven Sterne ein Maunderminimum durchlaufen aber dies kann nicht fur ein Drittel der potentiellen BY Dra Sterne gelten Eventuell liegt bei diesen Sternen eine annahernd rotationssymmetrische Verteilung kleiner Sternflecken vor wodurch Helligkeitsschwankungen unterhalb der Nachweisgrenze liegen wurden 6 Magnetfelder Bearbeiten Die Ursache jeder Form von stellarer Aktivitat liegt in Magnetfeldern in der Photosphare der spaten Zwerge Die hohen Magnetfelder entstehen durch eine hohe Rotationsgeschwindigkeit in Kombination mit Konvektionsstromungen des elektrisch geladenen Plasmas Diese Bewegungen elektrischer Strome fuhren uber einen Dynamo Effekt zur Entstehung von Magnetfeldern Die Rotation wird in Doppelstern Systemen durch Gezeitenkrafte langfristig aufrechterhalten aufgrund einer gebundenen Rotation Daher sind einzelne BY Draconis Sterne haufig jung wahrend in Doppelsternsystemen vorkommende aktive Sterne mehrere Milliarden Jahre alt sein konnen Die Flussdichte der Magnetfelder erreicht nach hochauflosenden spektrografischen Messungen des Zeeman Effektes bis zu 500 Gauss 7 Physikalische Eigenschaften Bearbeiten Die Radien von Sternen konnen mit grosser Genauigkeit bei bedeckungsveranderlichen Sternen gemessen werden Dabei sind anscheinend die Radien von BY Draconis Sternen zwischen 3 und 12 grosser als theoretisch erwartet Daneben scheinen die Temperaturen in der Photosphare um 3 unter den erwarteten Werten zu liegen Diese Diskrepanzen werden mit der magnetischen Aktivitat in den Doppelsternen in Verbindung gebracht Erstens fuhren die kuhleren Sternflecken auf der Oberflache zu einer verminderten Abstrahlung und der Stern reagiert darauf mit einer Expansion um das hydrodynamische Gleichgewicht wiederherzustellen Zweitens sollte die gebundene Rotation zu einer Verstarkung der Konvektion in der Photosphare fuhren und damit ebenfalls zu einer Expansion des Radius beitragen Die BY Draconis Sterne in engen Doppelsternsystemen sind daher nur bedingt reprasentativ fur die physikalischen Eigenschaften von Roten Zwergen 8 Vorkommen in Sternkatalogen Bearbeiten Der General Catalogue of Variable Stars listet aktuell knapp 1000 Sterne mit dem Kurzel BY womit knapp 2 aller Sterne in diesem Katalog zur Klasse der BY Draconis Sterne gezahlt werden 9 Beispiele BearbeitenEs zeigt sich dass einige BY Draconis Sterne auch von Exoplaneten begleitet werden BY Draconis HD 283750 Iota Capricorni 61 Cygni A mit Exoplanet Epsilon Eridani Gliese 581 Gliese 876 HD 192263Siehe auch BearbeitenRotationsveranderlicher SternEinzelnachweise Bearbeiten Cuno Hoffmeister G Richter W Wenzel Veranderliche Sterne J A Barth Verlag Leipzig 1990 ISBN 3 335 00224 5 K G Helminiak M Konacki M W Muterspaugh S E Browne A W Howard and S R Kulkarni New high precision orbital and physical parameters of the double lined low mass spectroscopic binary BY Draconis In Astrophysics Solar and Stellar Astrophysics 2011 arxiv 1109 5059v1 J Lehtinen L Jetsu T Hackman P Kajatkari and G W Henry Spot activity of LQ Hya from photometry between 1988 and 2011 In Astrophysics Solar and Stellar Astrophysics 2012 arxiv 1203 1555v1 John R Percy Understanding Variable Stars Cambridge University Press Cambridge 2007 ISBN 978 0 521 23253 1 J MacDonald and D J Mullan Precision modeling of M dwarf stars the magnetic components of CM Draconis In Astrophysics Solar and Stellar Astrophysics 2011 arxiv 1106 1452v1 R J Jackson and R D Jeffries Why do some young cool stars show spot modulation while others do not In Astrophysics Solar and Stellar Astrophysics 2012 arxiv 1204 4066v1 Ribeiro T et al Activity on the M star of QS Vir In Astrophysics Solar and Stellar Astrophysics 2009 arxiv 0912 0912v1 Jayne Birkby et al Discovery and characterisation of detached M dwarf eclipsing binaries in the WFCAM Transit Survey In Astrophysics Solar and Stellar Astrophysics 2012 arxiv 1206 2773v1 Variability types General Catalogue of Variable Stars Sternberg Astronomical Institute Moscow Russia Abgerufen am 19 Mai 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title BY Draconis Stern amp oldid 192312041