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Dieser Artikel behandelt die Beiwagen Bauart 1926 der Berliner Strassenbahn Fur die im gleichen Jahr bestellte Triebwagenserie siehe BSt Bauart 1926 Einrichtungswagen 1926 bestellte die Berliner Strassenbahn Betriebsgesellschaft eine Serie von 50 Mitteleinstiegbeiwagen die zwischen 1928 und 1930 ausgeliefert wurden Ab 1934 wurden diese bis dahin als Bauart 1926 gefuhrten vierachsigen Wagen gemass dem Typenschlussel der Berliner Verkehrsbetriebe BVG als BDM 26 bezeichnet Bauart 1926BDM 26 Bw 1525 im Zustand von 1966 abgestellt im Btf Kopenick 2020 Bw 1525 im Zustand von 1966 abgestellt im Btf Kopenick 2020 Nummerierung BVG 1501II 1550II Anzahl 50 Beiwagen Hersteller O amp K u a Baujahr e 1928 1930 Ausmusterung bis 1969 Achsformel 2 2 Spurweite 1435 mm Normalspur Lange uber Puffer 12 160 mm Lange 11 700 mm Wagenkasten Hohe 3090 mm Breite 2200 mm Drehzapfenabstand 5500 mm Drehgestellachsstand 1600 mm Leermasse 11 3 t 1501 1530 10 5 t 1531 1550 Raddurchmesser 650 mm Bremse Solenoidbremse Kurbelbremse Sitzplatze 34 Stehplatze 46 Fussbodenhohe 665 mm Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Aufbau 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Beiwagen 1534 an der Endhaltestelle Hohenschonhausen Gartenstadt 1961 Nachdem die Berliner Strassenbahn Betriebs GmbH ihren Wagenpark an zweiachsigen Trieb und Beiwagen mit den Bauarten 1924 und 1925 vereinheitlichte ging sie als Nachstes dazu uber neue vierachsige Beiwagen zu beschaffen Der bisherige Bestand solcher Wagen stammte noch aus dem Jahr 1886 und wurde beim Berliner Dampfstrassenbahn Konsortium der spateren Westlichen Berliner Vorortbahn eingesetzt 1926 bestellte die Berliner Strassenbahn zunachst 30 Beiwagen deren Entwicklungszeit etwa zwei Jahre betrug Nachdem der Hersteller Orenstein amp Koppel zwischen Juli und November 1928 die ersten Wagen lieferte kam es 1929 zu einer zweiten Lieferung von 20 Wagen welche zwischen dem 10 Dezember 1929 und dem 15 Januar 1930 in Dienst gestellt wurden Die Wagennummern liefen von 1501II bis 1550II Die Wagen waren auf Grund ihres grossen Fassungsvermogens vor allem im Berufs und Ausflugsverkehr eingesetzt zunachst auf der Linie 25 spater vorrangig auf den Linien 5 27 und 69 Die Stationierung erfolgte auf den Betriebshofen Lichtenberg Britz Tegel und Charlottenburg Aufgrund ihrer Grosse und Masse bekamen sie vom Personal den Spitznamen Bulle 1 nbsp Bw 1526 wurde 1960 zum Flachwagen G391 umgebaut 1964 im Betriebshof Spandau Der Beiwagen 1503 wurde in den 1930er Jahren kurzzeitig mit Kabelkupplungen fur die SSW Zweifachsteuerung versehen Der Wagen war wahrend dieser Zeit zwischen den mit der Zweifachsteuerung versehenen Wagen 3604 und 3605 des Umbautyps TM 31 U gekuppelt Nach Abschluss der Versuchsfahrten wurden die Wagen wieder zuruckgebaut 1 1934 ersetzte die BVG die Stahlrader durch gummigefederte Radsatze 2 Im Kriegsjahr 1943 wurde die Strassenbahn fur den Guterverkehr herangezogen Aufgrund ihres breiten Mitteleinstiegs und des grossen Innenraums boten sich insbesondere die Beiwagen der Typen BDM 26 und BM 28 35 sowie BM 28 37 hierfur an Die BVG rustete die Wagen entsprechend um Die Sitzbanke wurden entfernt und die Fensterscheiben mit Holzrosten geschutzt An den Seitenwanden wurde die Aufschrift Stadt Guterverkehr angebracht Infolge von Schaden durch Kriegseinwirkungen mussten acht Wagen 1502 1504 1517 1532 1542 1544 1548 und 1550 ausgemustert werden die ubrigen Wagen wurden nach Kriegsende wieder fur den Personenverkehr hergerichtet Nach der Betriebsteilung der BVG verblieben 27 Wagen in West und 15 in Ost Berlin 1 Die BVG Ost baute ein Teil ihrer Wagen 1951 um Die Stationierung erfolgte zunachst auf den Betriebshofen Lichtenberg Kopenick und Nalepastrasse von wo sie aus auf den Linien 63 69 82 und 86 eingesetzt wurden Spater waren die Wagen im Betriebshof Weissensee und anschliessend im Betriebshof Niederschonhausen stationiert der Einsatz erfolgte auf der Linie 71 Bespannt wurden sie vorrangig mit Triebwagen der Typen T 24 TD 07 25 und TDS 08 24 1968 wurden die Wagen in das Reko Programm mit einbezogen und in zweiachsige Einrichtungswagen des Typs BE 64 umgebaut Bei den Wagen handelte es sich allerdings praktisch um Neubauten da die BDM 26 als Vierachser mit innengelagerten Drehgestellen kaum fur den Bau von Zweiachsern verwendbare Teile hergaben 1 Die Wagen der BVG West wurden nach 1949 nicht wesentlich verandert Sie verkehrten vorwiegend mit den Triebwagen der Typen T 33 U und T 24 Der Wagen 1526 wurde 1960 in eine Guterlore mit der Nummer G391 umgebaut Die im Personenverkehr verbliebenen 26 Wagen wurden bis 1966 ausgemustert und bis auf den Wagen 1525 verschrottet Fur den umgebauten Wagen 1526 wird als Ausmusterungsjahr 1969 angegeben zwei Jahre nach Einstellung der West Berliner Strassenbahn 1 Der Wagen 1525 wurde als Museumsfahrzeug erhalten und in der Fahrzeugsammlung der BVG auf dem ehemaligen Betriebshof Britz aufbewahrt 1993 wurde er zum Betriebshof Niederschonhausen uberfuhrt und dem Denkmalpflege Verein Nahverkehr Berlin unterstellt Der Wagen ist gegenwartig rollfahig und im ausstellungsfahigen Zustand von 1966 2 Aufbau BearbeitenFahrzeugubersicht 1 3 Nr Ver bleib 1 Ausmus terung Bemerkungen Nr Ver bleib 1 Ausmus terung Bemerkungen 1501II W 1966 1526II W 1967 1960 in Guterlore G391 1502II KV 1527II O 1968 Reko Bw 2166 267 270 1503II W 1966 1528II W 1966 1504II KV 1529II O 1968 Reko Bw 2167 267 271 1505II W 1966 1530II O 1968 Reko Bw 2168 267 272 1506II W 1966 1531II O 1968 Reko Bw 2169 267 273 1507II O 1968 Reko Bw 2160 267 264 1532II KV 1508II W 1966 1533II O 1968 Reko Bw 2170 267 274 1509II W 1966 1534II O 1968 Reko Bw 2171 267 275 1510II O 1968 Reko Bw 2161 267 265 1535II O 1968 Reko Bw 2172 267 276 1511II O 1968 Reko Bw 2162 267 266 1536II W 1966 1512II O 1968 Reko Bw 2163 267 267 1537II O 1968 Reko Bw 2173 267 277 1513II O 1968 Reko Bw 2164 267 268 1538II W 1966 1514II W 1966 1539II W 1966 1515II W 1966 1540II W 1966 1516II W 1966 1541II W 1966 1517II KV 1542II KV 1518II W 1966 1543II W 1966 1519II W 1966 1544II KV 1520II W 1966 1545II W 1966 1521II W 1966 1546II W 1966 1522II O 1968 Reko Bw 2165 267 269 1547II O 1968 Reko Bw 2174 267 278 1523II W 1966 1548II KV 1524II W 1966 1549II W 1966 1525II W 1967 Museumswagen 1550II KV 1 KV Kriegsverlust O BVG Ost W BVG West Die Wagen waren als vierachsige Beiwagen mit Mitteleinstiegen konzipiert welcher den Schaffnern die Abfertigung der Fahrgaste erleichtern sollte Der Wagenkasten bestand aus einer Holz Stahl Konstruktion und wies eine Lange von 11 7 Metern auf Die zweifluglige Schiebetur hatte eine lichte Weite von 1 8 Metern Die Wagen liefen auf Drehgestellen mit genieteten Pressrahmen Der Wagenkasten ruhte auf kugeligen durch einen Konigszapfen gefuhrten Drehzapfen Seitliche stutzte sich der Wagenkasten uber Gleitstucke auf den Drehgestellen ab Die Abfederung des Wagenkastens zum Drehgestell erfolgte in der Wiege des Drehgestells In einem Hohltrager der quer zur Fahrtrichtung zwischen den Drehgestellen angeordnet war lagerten zwei Blattfedern die dort wiederum mit der Drehpfanne verbunden waren Die Radsatze waren innengelagert Dadurch mussten die herabgezogenen Seitenwande im Bereich der Drehgestelle nicht ausgespart werden Der Aussenanstrich erfolgte zunachst im Schema der 1920er Jahre Die untere Halfte des Wagenkastens sowie die Luftungsklappen waren chromgelb lackiert die Fensterreihe weiss die Zwischenholme der Fenster waren dunkel gehalten und das Dach war grau lackiert Ab 1934 wurden die Wagen im einheitlichen hellelfenbein lackiert 1 Die Leermasse der Wagen der ersten Lieferung betrug 11 0 Tonnen durch einige konstruktive Anderungen konnte sie bei der zweiten Lieferserie auf 10 5 Tonnen gesenkt werden Die Wagen boten Platz fur 88 Personen davon waren 34 Sitzplatze in Form von Langsbanken 20 Stehplatze im Einstiegsraum sowie je 17 Stehplatze im Wageninnern vorhanden Durch den Einbau von Langsbanken war es unkritisch dass die Radscheiben in den Wagenkasten ragten Die gedrungene Bauart der Drehgestelle ermoglichte den Fussboden auf 665 Millimeter uber Schienenoberkante abzusenken gegenuber 800 Millimetern bei den meisten anderen Fahrzeugen Durch den Verzicht auf Querwanden und Turen im Wageninnern war der Innenraum sehr ubersichtlich Durch die gepolsterten Sitze verchromten Haltegriffe sowie der Beluftung uber die Seitenfenster und auf dem Dach angebrachten Flettner Lufter waren die Wagen beim Publikum sehr beliebt Durch den Mitteleinstieg konnte zudem die Wartezeit an den Haltestellen erheblich verkurzt werden da den Schaffnern Wege erspart blieben An den Turen waren Schutzbretter angebracht welche bei Fahrt verhinderten dass Fahrgaste die Trittbretter betreten konnten Diese Bretter wurden spater entfernt 1 Die Wagen waren mit Scheibenbremsen ausgerustet die Bremsscheiben sassen mittig auf den Achswellen Die Zugbremse wurde durch einen Solenoid je Drehgestell betatigt welcher vom Bremsstrom des Triebwagens gespeist wurde Zudem wurden zwei kurbelbediente Handbremsen eingebaut Da ein ruhiger Lauf der Wagen als auch ein geringer Verschleiss an den Radsatzen gefordert wurde arbeitete die BVG an der Verbesserung der Radsatze Dies fuhrte Mitte der 1930er Jahre zum Einbau von gummigefederten Einringradern Die Gummieinlagen zwischen Radkorper und Radreifen sorgten einerseits fur eine Gerauschdampfung und fingen zusatzlich Stosse in horizontaler und vertikaler Richtung ab 1 1951 erfolgte bei den 15 bei der BVG Ost verbliebenen Beiwagen ein umfangreicher Umbau Die Langssitze wurden durch Querbanke und die Gluhlampen durch Leuchtstoffrohren ersetzt sowie die Flettner Lufter ausgebaut Ausserlich wurden bei einigen Wagen die je sechs Fenster seitlich der Turen durch drei grosse Fenster ersetzt diese Wagen erhielt auch Polstersitze In den ubrigen Wagen wurden Holzsitze eingebaut und die Fensterholme durchgehend in hellelfenbein lackiert Beim Wagen 1534 wurde zudem die untere Scheuerleiste entfernt In diesem Zustand liefen die Wagen bis zu ihrem Umbau 1968 Die 27 Wagen der BVG West erhielten als grosste Umbaumassnahme im Jahr 1959 gemass den Bestimmungen der BOStrab Signalschlussleuchten In diesem Zustand verkehrten sie bis zu ihrer Ausmusterung 1966 1 Literatur BearbeitenDie vierachsigen Beiwagen BDM 26 In Berliner Verkehrsblatter Nr 10 1961 Strassenbahn Steckbrief Folge 16 In Berliner Verkehrsblatter Nr 6 1976 Lothar Schwarz Strassenbahnbeiwagen des Typs BDM 26 In Verkehrsgeschichtliche Blatter Nr 3 1978 Weblinks BearbeitenBeiwagen 1525 Denkmalpflege Verein Nahverkehr Berlin 25 Januar 2010 abgerufen am 5 Dezember 2010 Messblatt Strassenbahn Beiwagen BDM 26 PDF 327 kB Berliner Verkehrsbetriebe Marz 1971 abgerufen am 5 Dezember 2010 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j Lothar Schwarz Strassenbahnbeiwagen des Typs BDM 26 In Verkehrsgeschichtliche Blatter Nr 3 1978 S 31 34 a b Beiwagen 1525 Denkmalpflege Verein Nahverkehr Berlin 25 Januar 2010 archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 6 Dezember 2019 abgerufen am 28 Juli 2019 Strassenbahn Steckbrief Folge 16 In Berliner Verkehrsblatter Nr 6 1976 S 121 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title BSt Bauart 1926 amp oldid 236042069