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Der Betriebshof Spandau war ein Betriebshof der Berliner Strassenbahn im Ortsteil Wilhelmstadt des Bezirks Spandau Er wurde ab 1920 bei der Berliner Strassenbahn als Bahnhof 28 bezeichnet ab etwa 1935 erhielt er das Kurzel Spa 1 Er entstand 1894 als Betriebshof fur die Spandauer Strassenbahn und ging 1920 in den Besitz der Berliner Strassenbahn uber Zwischen 1933 und 1945 diente der Hof zusatzlich der Beheimatung der Fahrzeuge der Obuslinie A31 Bf Spandau Staaken Nach seiner Zerstorung im Zweiten Weltkrieg fuhren ab Juli 1945 wieder Zuge vom Hof 1962 schlossen die Berliner Verkehrsbetriebe BVG den Hof und verkauften das Grundstuck 1965 an eine Wohnungsbaugesellschaft Betriebshof mit Kraftwerk an der Pichelsdorfer Strasse um 1900Pichelsdorfer Strasse mit dem angeschnittenen Kraftwerk li um 1900Abgestellte T 24 Triebwagen in der abgedeckten Wagenhalle III 1964Lage und Aufbau BearbeitenDer Betriebshof befand sich an der Pichelsdorfer Strasse 80 83 spater Pichelsdorfer Strasse 52 56 Das Gelande wurde von Pichelsdorfer Strasse Weverstrasse Worther Strasse und Wachenheimer Weg umschlossen Die Worther Strasse wurde in den 1930er Jahren in diesem Abschnitt aufgehoben Der Hof verfugte uber mehrere Wagenhallen mit insgesamt 16 Hallengleisen und Platz fur bis zu 103 Strassenbahnwagen Hinzu kamen mehrere Freiluft Abstellgleise und eine Gleisschleife die um die Hallen herumfuhrte Die Zufahrt erfolgte von der Pichelsdorfer Strasse aus Richtung Spandau ab 1927 bestand eine zusatzliche Anbindung der sudlichen Halle in Richtung Pichelsdorf 2 Fur den Obusbetrieb bestand von 1933 bis 1945 eine separate Wagenhalle mit drei nebeneinander geordneten Stellplatzen und einer Revisionsgrube Die von der Weverstrasse aus zugangliche Halle war im Norden des Grundstucks gelegen 3 4 Im nordwestlichen Teil des Grundstucks befand sich zwischen 1895 und 1915 ein Kraftwerk zur Stromversorgung der Bahn 5 Dort befand sich ebenfalls das Verwaltungsgebaude Das Kraftwerk gegenuber der Pichelsdorfer Strasse leicht zuruckversetzt stand Ob beide Gebaude zeitweise gleichzeitig oder zeitlich versetzt bestanden ist nicht bekannt Geschichte BearbeitenDie Spandauer Strassenbahn nahm 1892 ihren Betrieb als meterspurige Pferdebahn auf Die Pferde und Wagen waren anfangs in einem Hof in der Schonwalder Strasse beheimatet der sich schnell als zu klein erwies Nachdem die Allgemeine Deutsche Kleinbahn Gesellschaft die Betriebsfuhrung der Bahn ubernahm errichtete diese in der Pichelsdorfer Strasse einen neuen Hof 2 Dieser ging gleichzeitig mit dem ersten Abschnitt der Strassenbahnstrecke von Spandau nach Pichelsdorf am 24 Juni 1894 in Betrieb 6 Die Elektrifizierung des Netzes war zu dieser Zeit bereits absehbar Die mit der Elektrifizierung beauftragte Allgemeine Elektrizitats Gesellschaft AEG begann 1895 mit dem Bau eines Kraftwerks auf dem Betriebshofgelande das ab Marz 1896 den benotigten Strom produzierte 5 Ebenfalls 1895 wurde der Hof um eine zweite Wagenhalle mit 55 Metern Lange erganzt 2 von 1906 bis 1907 folgte die Umspurung des Netzes auf Normalspur um einen spateren Anschluss an das Berliner Strassenbahnnetz zu ermoglichen Wahrend dieser Zeit waren die Strecken teilweise mit Dreischienengleisen ausgerustet um die Fahrzeuge beider Spurweiten zum Hof zu fuhren 7 Der Hof wurde mit dem Ausbau des Spandauer Strassenbahnnetzes und der Inbetriebnahme weiterer Wagen schrittweise ausgebaut 1909 entstand eine zweite Halle neben dem Bau von 1895 von Herbst 1918 bis zum Fruhjahr 1919 folgte ein dritter Anbau 8 9 Das Kraftwerk war bis zur Inbetriebnahme des Stadtischen Kreiskraftwerks 1914 in Betrieb 1915 sprengten Pioniere Teile der Anlage 5 Mit dem Ubergang der Spandauer Strassenbahn auf die Berliner Strassenbahn erhielt der Hof die interne Nummer 28 zugeteilt 1 Der Betriebshof Grenzstrasse der ehemaligen Strassenbahn Spandau Nonnendamm wurde ihm als Wagenhalle mit der Nummer 28a zugeteilt 10 Ab 1923 waren zusatzlich die auf der Linie 120 eingesetzten Trieb und Beiwagen in Spandau beheimatet Neben dieser war Spandau zu dieser Zeit Heimatbahnhof fur die Zuge der Linien 54 154 55 und 58 11 Mit der Inbetriebnahme der Strassenbahnstrecke von Pichelsdorf zum Bahnhof Heerstrasse im Jahr 1927 erhielt die Halle eine zusatzliche Einfahrt aus Richtung Suden 2 Ab 1933 waren zudem die Busse der Obuslinie A31 in Spandau beheimatet fur die am Nordrand eine separate Wagenhalle mit Revisionsgrube entstand 3 4 Wahrend des Zweiten Weltkrieges erfuhr der Betriebshof weitreichende Zerstorungen der Hochbauten Neben den Betriebshofen Kreuzbergstrasse Treptow und dem Hauptlager Wittenau wies der Hof Spandau bei Kriegsende die starksten Zerstorungen auf Die Obushalle mit vier darin befindlichen Obussen wurde zerstort und nicht wieder in Betrieb genommen 4 12 Am 14 Juli 1945 verkehrten die ersten Zuge wieder vom Hof in Richtung Altstadt Spandau 13 Am 1 Oktober 1962 schloss die BVG den Betriebshof nachdem zuvor die Einstellung des Strassenbahnbetriebs in West Berlin beschlossen wurde Einige Monate waren auf dem Gelande noch zu verschrottende Wagen abgestellt bevor der Bahnhof von April bis Oktober 1965 abgebrochen wurde Die BVG verkaufte das Grundstuck daraufhin an die Gagfah die auf dem rund 1 8 Hektar grossen Gelande Wohnhauser errichtete 2 Einzelnachweise Bearbeiten a b Siegfried Munzinger Die Betriebshofe der Berliner Strassenbahnen In Berliner Verkehrsblatter Heft 8 1969 S 141 147 a b c d e Hans Jurgen Kampf Die Strassenbahn in Spandau und um Spandau herum Hrsg Heimatkundliche Vereinigung Spandau 1954 Berlin 2008 ISBN 978 3 938648 05 6 S 245 247 a b Hans Jurgen Kampf Die Strassenbahn in Spandau und um Spandau herum Hrsg Heimatkundliche Vereinigung Spandau 1954 Berlin 2008 ISBN 978 3 938648 05 6 S 241 242 a b c Obus Linie Spandau Staaken In Berliner Verkehrsblatter Heft 4 1956 S 13 15 a b c Hans Jurgen Kampf Die Strassenbahn in Spandau und um Spandau herum Hrsg Heimatkundliche Vereinigung Spandau 1954 Berlin 2008 ISBN 978 3 938648 05 6 S 243 244 Heinz Jung Wolfgang Kramer Spandau und seine Strassenbahn In Berliner Verkehrsblatter Heft 1 1961 S 1 2 Hans Jurgen Kampf Die Strassenbahn in Spandau und um Spandau herum Hrsg Heimatkundliche Vereinigung Spandau 1954 Berlin 2008 ISBN 978 3 938648 05 6 S 64 67 Heinz Jung Wolfgang Kramer Spandau und seine Strassenbahn In Berliner Verkehrsblatter Heft 7 8 1961 S 49 51 Heinz Jung Wolfgang Kramer Spandau und seine Strassenbahn In Berliner Verkehrsblatter Heft 1 1961 S 77 80 Arne Hengsbach Strassenbahnhof Grenzstrasse In Berliner Verkehrsblatter Heft 12 1976 S 243 245 Der Wageneinsatz auf den Berliner Strassenbahnlinien in den Jahren 1928 und 1937 In Berliner Verkehrsblatter Heft 12 1972 S 168 169 Hans Jurgen Kampf Die Strassenbahn in Spandau und um Spandau herum Hrsg Heimatkundliche Vereinigung Spandau 1954 Berlin 2008 ISBN 978 3 938648 05 6 S 237 241 Sigurd Hilkenbach Wolfgang Kramer Berliner Strassenbahn Chronik Band II Die Elektrische bei der BVG von 1929 bis 2015 GVE Berlin 2015 ISBN 978 3 89218 150 7 S 27 35 52 5189 13 1993 Koordinaten 52 31 8 N 13 11 57 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Betriebshof Spandau Strassenbahn amp oldid 220077342