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Aus der Akasha Chronik ist eine Sammlung von Aufsatzen die Rudolf Steiner 1861 1925 zwischen Juli 1904 und Mai 1908 als eigenstandige Beitrage fur die von ihm herausgegebene Zeitschrift Lucifer Gnosis verfasst hatte Steiner war zu dieser Zeit Generalsekretar der deutschen Sektion der Theosophischen Gesellschaft Die Aufsatze wurden spater gemeinsam mit der gleichzeitig entstandenen Aufsatzreihe Wie erlangt man Erkenntnisse der hoheren Welten in mehreren Sonderdrucken veroffentlicht In der heute vorliegenden Buchform wurden sie erstmals 1939 aufgelegt Sie werden von Kennern seines Werkes heute als Vorstudien 1 zu seinem umfangreicheren Buch Die Geheimwissenschaft im Umriss 1910 gesehen Im Unterschied zu seiner fur ein breiteres Publikum gedachten Schrift Theosophie Einfuhrung in ubersinnliche Welterkenntnis und Menschenbestimmung 1904 in der Steiner ein auf Gedanken von Denkern wie Lessing Fichte oder Carus abgestutztes esoterisches Grundlagenwerk entwickelte griff Steiner in diesen Aufsatzen in hohem Mass Vorstellungen und Begriffe der damals etablierten modernen Theosophie auf die besonders durch Helena Petrovna Blavatsky 1831 1891 gepragt war So ist etwa die Vorstellung eines universalen Weltgedachtnisses namens Akasha Chronik eine theosophische Vorstellung Steiner erklarte in seiner Vorrede ausdrucklich dass er den Schilderungen des amerikanischen Theosophen William Scott Elliot 2 uber Atlantis aus der Akasha Chronik weitgehend zustimme Wahrend dort mehr die Aussenseite die ausseren Vorgange bei diesen unseren atlantischen Vorfahren geschildert werden soll hier einiges verzeichnet werden uber ihren seelischen Charakter und uber die innere Natur der Verhaltnisse unter denen sie lebten 3 Erklarte Absicht des Buches ist es demnach die bereits veroffentlichten Darstellungen anderer Autoren aus der Akasha Chronik um eine Art Geschichte der Seele zu erganzen und die bloss aussere Darstellung der Menschheitsentwicklung dadurch verstandlicher zu machen Lage des atlantischen Kontinents nach Scott Elliot um 10000 v Chr Die Vorgange die Steiner der fur sich in Anspruch nahm ebenfalls in der Akasha Chronik lesen zu konnen in Ubereinstimmung mit Blavatsky und Scott Elliot zeichnete vermitteln ein von der naturwissenschaftlichen Darstellung der menschlichen Evolution abweichendes Bild Er beschrieb dass die Menschheit sich in sieben Wurzelrassen die aufeinander folgen entwickelt habe Derzeit befinde sie sich im Abschnitt der funften der arischen Wurzelrasse Steiner verwendete den Begriff Arier dabei im Sinne des theosophischen Sprachgebrauchs von Blavatsky oder Annie Besant welche mit dem Begriff keine rassistischen Ideen verbanden sondern wie Steiner das Ideal der Menschheitsverbruderung ohne Unterschied der Rasse vertraten Zudem war er der Uberzeugung dass von einer Rassenentwicklung nur bis zum Ende der atlantischen Zeit gesprochen werden durfe man erweckt doch zu leicht falsche Vorstellungen durch das Wort Rasse weil man ubersieht dass das Einteilungsmotiv fur die Menschheit das wir heute haben ein viel innerlicheres ist als das welches mit dem Ausdruck der Rasse zusammenhangt 4 Den Ariern seien die Atlantier vorangegangen und diesen die Lemurier welche auf einem Kontinent im Suden Asiens gelebt hatten der sich von Ceylon bis Madagaskar erstreckt habe Wie der atlantische war auch der lemurische Kontinent um 1900 in der wissenschaftlichen Diskussion etabliert Ernst Haeckel schreibt beispielsweise Der Ursprung der Urmenschen fand wahrscheinlich wahrend der Diluvial Zeit in der heissen Zone der alten Welt statt entweder auf dem Festlande der tropischen Afrika oder Asien oder auf einem fruheren jetzt unter den Spiegel des indischen Ozeans versunkenen Kontinente der von Ost Afrika Madagascar und Abyssinien bis nach Ost Asien Sunda Inseln und Hinter Indien hinuberreichte Welche gewichtigen Grunde fur die Existenz dieses grossen Lemurien genannten Continents sprechen und wie die Verbreitung der verschiedensten Menschen Arten und Rassen von diesem Paradiese aus uber die Erdoberflache ungefahr zu denken ist habe ich bereits in meiner Naturlichen Schopfungsgeschichte ausfuhrlich erortert 5 Allerdings vertrat Steiner die Ansicht dass der Mensch etwa in den lemurischen Zeiten noch deutlich anders ausgesehen habe als heute die Erde sei noch nicht ganz verfestigt die Luft noch dichter das Wasser dunner gewesen sein Leib entsprechend viel feiner Obwohl Steiner dasselbe Thema besonders in seiner Geheimwissenschaft 1910 neu gegriffen und weiter ausgebaut hatte wurden diese Aufsatze postum 1939 in Buchform erneut veroffentlicht und seither mehrmals neu aufgelegt In Steiners Werk reprasentieren sie nur eine Episode von wenigen Jahren in der Anhangerschaft und auch von Kritikern werden sie aber vielfach unterschiedslos neben die Bucher gestellt die Steiner zur offentlichen Vertretung seiner Anthroposophie verfasst hatte Buchausgaben BearbeitenDie Erstausgabe Aus der Akasha Chronik Herausgegeben von Marie Steiner Philosophisch Anthroposophischer Verlag Dornach 1939Aktuelle Ausgaben Als Band 11 der Rudolf Steiner Gesamtausgabe GA Rudolf Steiner Verlag Dornach 1986 ISBN 3 7274 0110 9 Als Taschenbuch Dornach 1990 ISBN 3 7274 6161 6 Als Teil der Reihe Edition Rudolf Steiner Dornach 1995 ISBN 3 7274 5708 2Einzelnachweise Bearbeiten So Christoph Lindenberg in Rudolf Steiner Eine Chronik 1861 1925 Stuttgart 1988 S 213 William Scott Elliot The Story of Atlantis London 1896 Online Version dt Ausgabe Atlantis nach okkulten Quellen Leipzig 1903 Rudolf Steiner Aus der Akasha Chronik GA 11 Dornach 1969 S 24 Rudolf Steiner Das Johannes Evangelium GA 103 10 Vortrag vom 30 Mai 1908 Dornach 1981 S 168f Ernst Haeckel Anthropogenie oder Entwicklungsgeschichte des Menschen 2 A Leipzig 1874 S 496 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aus der Akasha Chronik amp oldid 228371736