www.wikidata.de-de.nina.az
Die Deutsche Sektion der Theosophischen Gesellschaft DSdTG ist eine theosophische Organisation und Teil der Theosophischen Gesellschaft Adyar Adyar TG Theosophische Gesellschaft im Saal des Munchener Kongress 1907 Inhaltsverzeichnis 1 Grundung 2 Differenzen in der Lehre 3 Trennung und Neugrundung 4 Fussnoten 5 Literatur 6 WeblinksGrundung BearbeitenDie DSdTG ging aus der Deutschen Theosophischen Gesellschaft hervor Deren Mitglieder grundeten am 19 Oktober 1902 unter Anwesenheit von Annie Besant der spateren Prasidentin der Adyar TG welche die von Henry Steel Olcott unterzeichnete Stiftungsurkunde uberbrachte in Berlin die DSdTG Die Gesellschaft war direkt der Zentrale in Adyar unterstellt und zahlte zu diesem Zeitpunkt etwa 100 Mitglieder Auf Vorschlag von Wilhelm Hubbe Schleiden wurde Rudolf Steiner am 20 Oktober 1902 zum Generalsekretar gewahlt Seine spatere Frau Marie von Sievers wurde seine Sekretarin Differenzen in der Lehre BearbeitenSteiner sollte die zu dieser Zeit hinduistisch gefarbten Doktrinen der indisch ausgerichteten Adyar TG in Deutschland verbreiten so die Vorstellungen Annie Besants Steiner suchte jedoch nach Ubereinstimmungen der theosophischen Lehre mit abendlandischen Traditionen und vor allem der deutschen Wissenschaft Er drangte die indischen Formen immer weiter zuruck und ersetzte sie durch deutsche Begriffe und abendlandische Praxis Vor allem hermetische kabbalistische neuplatonische und ab 1905 auch rosenkreuzerische Gedanken traten unter Steiner immer weiter in den Vordergrund der DSdTG Diese Vorstellungen kamen wohl auch in den Lehren der Adyar TG vor stellten jedoch nur einen Teil des stark mit indischen Traditionen durchsetzten Adyar Lehrgebaudes dar Bereits nach kurzer Zeit entstanden durch diese unterschiedlichen Auslegungen die ersten Spannungen sowohl zwischen Steiner und Besant als auch innerhalb der DSdTG selbst In der DSdTG bildeten sich zwei Lager der grosste Teil sympathisierte mit Steiner ein kleinerer Rest scharte sich um den angesehenen Hubbe Schleiden der weiterhin Besant unterstutzte Ungeachtet dessen setzte Steiner seinen einmal eingeschlagenen Weg fort und ab etwa 1907 verwarf er die Doktrinen der Adyar TG praktisch vollig zugunsten seiner Lehre Als der am 11 Januar 1911 von Besant proklamierte Messiaskult um Jiddu Krishnamurti und den Order of the Star of the East von Steiner abgelehnt wurde vertiefte sich die Kluft noch weiter Ein fur September 1911 geplanter theosophischer Kongress in Genua den Steiner als Buhne fur seine Lehre zu nutzen beabsichtigte wurde von Besant die dies verhindern wollte abgesagt Am 16 Dezember 1911 grundete Steiner mit seinen Anhangern auf der Generalversammlung der DSdTG den Bund fur anthroposophische Arbeit Dieser war organisatorisch innerhalb der DSdTG angesiedelt und diente als Sammelpunkt der Steinerschen Anhanger in der Gesellschaft Ab September 1912 fanden geheime Treffen im Rahmen des Bundes fur anthroposophische Arbeit mit dem Ziel der Trennung von Besant statt Der Vorstand der DSdTG forderte schliesslich am 8 Dezember 1912 im Sinne Steiners alle Mitglieder auf aus dem Order of the Star of the East auszutreten ansonsten sie aus der Gesellschaft ausgeschlossen wurden Da diesem Orden von vornherein nur Teile der Besant Anhanger rund um Hubbe Schleiden beigetreten waren kam dies einem Ausschluss der Besant Anhanger gleich Daran anschliessend wurde am 11 Dezember 1912 Annie Besant in einem Telegramm zum Rucktritt aufgefordert Daraufhin schloss diese in einem mit 14 Januar 1913 datierten Brief die DSdTG aus der Adyar TG aus indem sie die Stiftungsurkunde zuruckzog Das Schreiben traf am 7 Marz 1913 in Berlin ein damit war die De facto Trennung auch de jure vollzogen Trennung und Neugrundung BearbeitenUnter Federfuhrung Steiners kam es am 28 Dezember 1912 zur Grundung der Anthroposophischen Gesellschaft am 2 und 3 Februar 1913 fand die konstituierende Generalversammlung in Berlin statt und dieses Datum wurde seitdem als offizieller Grundungstag beibehalten Der grosste Teil der Mitglieder der DSdTG rund 2400 ging mit Steiner zur Anthroposophischen Gesellschaft uber Wilhelm Hubbe Schleiden blieb Besant und damit der Adyar TG treu und diese autorisierte ihn durch eine neue Stiftungsurkunde zur Neugrundung der DSdTG welche nun streng den Doktrinen der Adyar TG folgte Die hervorragendsten Mitglieder waren jedoch mit Steiner gegangen die neue Gesellschaft zahlte nur mehr rund 320 Personen und kam nicht mehr richtig in Schwung Nachdem Hubbe Schleiden anfangs provisorisch als Generalsekretar der neuen DSdTG fungierte wurde im Mai 1913 Johannes Ludovicus Mathieu Lauweriks als ordentlicher Generalsekretar gewahlt Hubbe Schleiden blieb jedoch die wichtigste Galionsfigur der verkleinerten Gesellschaft Bereits 1914 kam es wegen Ausbruch des Ersten Weltkrieges zu deutsch nationalen Protesten gegen den Hollander Lauweriks und dieser musste das Generalsekretariat an Sixtus von Kapff einen deutschen Nervenarzt abgeben Nachdem Annie Besant Deutschland fur den Ausbruch des Krieges verantwortlich gemacht hatte hauften sich die Austritte aus der ohnehin durch die kriegsbedingten Ausfalle geschrumpften DSdTG Mit Hubbe Schleidens Tod am 17 Mai 1916 zerfiel dann auch die DSdTG Nach Kriegsende wiederbelebte Axel von Fielitz Coniar 1888 1975 die DSdTG und leitete sie bis 1928 als Generalsekretar dann ubernahm Johannes Maria Verweyen dieses Amt Nachdem Verweyen den Posten 1934 niedergelegt hatte stand bis 1937 Eignolf von Roeder der DSdTG vor 1937 bis 1945 durch die Gestapo verboten konnte sich die Organisation nach Ende des Zweiten Weltkrieges nur langsam wieder konstituieren Heutiger Sitz der Theosophischen Gesellschaft Adyar in Deutschland e V ist Berlin 1 Aktuell sind acht Logen in Betrieb Berlin Bremen Dusseldorf 2 Hamburg Hannover Lebach und Munchen 2 Fussnoten Bearbeiten Archivlink Memento des Originals vom 2 Marz 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www jmverweyen de Lebensweg Theosophie Geschichte der Adyar TG Deutschland Archivlink Memento des Originals vom 11 September 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www philosophia esoterica net KontaktLiteratur BearbeitenNorbert Klatt Theosophie und Anthroposophie neue Aspekte zu ihrer Geschichte aus dem Nachlass von Wilhelm Hubbe Schleiden 1846 1916 mit einer Auswahl von 81 Briefen Klatt Gottingen 1993 ISBN 3 928312 02 2 Gunther Wachsmuth Rudolf Steiners Erdenleben und Wirken von der Jahrhundertwende bis zum Tode Die Geburt der Geisteswissenschaft Eine Biographie Verlag am Goetheanum Dornach 1964 Gerhard Wehr Rudolf Steiner Leben Erkenntnis Kulturimpuls Diogenes Zurich 1993 ISBN 3 257 22615 2 Weblinks BearbeitenUberblick uber die TG in Deutschland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutsche Sektion der Theosophischen Gesellschaft amp oldid 232023989