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Die Deutsche Theosophische Gesellschaft D T G war eine theosophische Vereinigung die von 1894 bis 1902 bestand Sowohl Rudolf Steiner der Begrunder der Anthroposophie als auch seine spatere Frau Marie von Sivers waren 1902 bzw 1900 der D T G beigetreten und damit Mitglieder der Theosophischen Gesellschaft Adyar Adyar TG geworden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Rudolf Steiner in der D T G 3 Quellen 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenDie D T G entstand aus dem Zusammenschluss der Theosophischen Vereinigung und des Esoterischen Kreises die beide hauptsachlich aus Lesern der Zeitschrift Sphinx entstanden Der Esoterische Kreis wurde am 3 November 1893 in Berlin von Wilhelm Hubbe Schleiden gegrundet die Theosophische Vereinigung wurde 1892 ebenda ebenfalls von Wilhelm von Hubbe Schleiden gegrundet Hubbe Schleiden fungierte auch als Prasident dieser recht losen und unorganisierten Gruppen Sie verstanden sich als Zweig der Theosophischen Gesellschaft und vertraten demgemass deren Lehre Durch die Zusammenfuhrung wurde auch eine straffere Struktur und Neuausrichtung auf die Lehren der Theosophischen Gesellschaft angestrebt Die Vereinigung bzw Neugrundung erfolgte am 29 Juni 1894 unter Anwesenheit von Henry Steel Olcott einem der Grunder und Prasident der Theosophischen Gesellschaft Organisatorisch wurde die D T G als Zweig der Europaischen Sektion der Theosophischen Gesellschaft gefuhrt Sitz der neuen Gesellschaft war Berlin Als Prasident der D T G wurde Wilhelm Hubbe Schleiden gewahlt Die Theosophische Gesellschaft spaltete sich 1895 infolge der Judge Case in zwei konkurrierende Organisationen Einerseits die Theosophische Gesellschaft Adyar Adyar TG und andererseits die Theosophische Gesellschaft in Amerika die D T G folgte nach dem Schisma der Adyar TG Richtung unter der Fuhrung Olcotts In den folgenden Jahren kam es auch zur Grundung mehrerer kleiner Logen unter dem Dach der D T G In diesen Jahren wurden in ganz Deutschland zahlreiche zum Teil untereinander konkurrierende theosophische Gruppen gegrundet meist mit unterschiedlichen Zielen jedoch berief sich jede Gruppe darauf im Besitz der wahren und richtigen Theosophie zu sein Hubbe Schleiden selbst nahm am 25 August 1901 an einem Theosophischen Kongress zur Vereinigung aller unterschiedlichen Gruppierungen in Deutschland teil Es konnte jedoch keine Einigung erzielt werden Daraufhin grundeten die Mitglieder der D T G zusammen mit mehreren gleichgesinnten theosophischen Gruppen am 19 Oktober 1902 eine eigene Deutsche Sektion der Theosophischen Gesellschaft In dieser wurde die D T G integriert und erlosch somit als eigenstandige Organisation Rudolf Steiner in der D T G BearbeitenDie Berliner Loge der D T G wurde von Cay Lorenz Graf von Brockdorff als Sekretar geleitet rangmassig stand er unter Wilhelm von Hubbe Schleiden dem Prasidenten der gesamten kleinen D T G Gruppe 1 Am 13 September 1900 hielt Rudolf Steiner einen Vortrag im Literatenkreis Die Kommenden uber Die Personlichkeit Nietzsches Unter den Zuhorern waren auch Graf von Brockdorff sowie seine Frau Sophie Grafin von Brockdorff Diese waren von Steiners Rede sehr angetan und luden ihn daraufhin ein denselben Vortrag noch einmal in ihrer Berliner D T G Loge zu halten Steiner kam der Einladung Ende September 1900 nach und bemerkte erstmals dass die Zuhorer hier fur geistige und vor allem ubersinnliche Lehren aufgeschlossener waren als er das bisher kannte Steiner bemerkte dazu selbst Nun bemerkte ich dass innerhalb der Zuhorerschaft Personlichkeiten mit grossem Interesse fur die Geistwelt waren Ich schlug daher als man mich aufforderte einen zweiten Vortrag zu halten das Thema vor Goethes geheime Offenbarung Und in diesem Vortrag wurde ich ganz esoterisch Es war ein wichtiges Erlebnis fur mich in Worten die aus der Geistwelt heraus gepragt waren sprechen zu konnen nachdem ich bisher in meiner Berliner Zeit durch die Verhaltnisse gezwungen war das Geistige nur durch meine Darstellungen durchleuchten zu lassen Rudolf Steiner Mein Lebensgang 2 Die Brockdorffs luden Steiner nun ein regelmassig Vortrage bei ihnen zu halten Vom 6 Oktober 1900 bis 27 April 1901 referierte Steiner in insgesamt 27 Vortragen uber die Mystik des Mittelalters diese liess er 1901 auch in Buchform Die Mystik im Aufgange des neuzeitlichen Geisteslebens erscheinen Vom 5 Oktober 1901 bis 22 Marz 1902 folgten weitere 18 Vortrage die 1902 unter dem Titel Das Christentum als mystische Tatsache gedruckt wurden 3 4 5 Bereits im November 1900 war Marie von Sivers Steiners spatere Frau der D T G beigetreten und lernte noch im selben Monat Steiner bei einem seiner Vortrage kennen Als Ende 1901 Graf Brockdorff aus Altersgrunden von seinem Sekretarsposten zurucktreten wollte fragte er Steiner ob er nicht sein Nachfolger werden wollte Steiner akzeptierte unter der Bedingung dass Sivers ihn bei dieser Tatigkeit unterstutzte Am 17 Januar 1902 trat Steiner der bislang nur Gast gewesen war der D T G bei und wurde damit Mitglied der Theosophischen Gesellschaft Adyar Gleichzeitig ubernahm er auch das Amt des Sekretars der Berliner D T G Loge 3 4 5 Wie bereits oben erwahnt wollten mehrere gleichgesinnte theosophische Logen eine eigene Deutsche Sektion der Theosophischen Gesellschaft DSdTG grunden Ende April 1902 trat man an Steiner mit dem Vorschlag heran Generalsekretar dieser DSdTG zu werden Er sagte wieder unter der Voraussetzung zu dass Sivers seine Sekretarin wurde Daraufhin reisten Steiner und Sivers im Juli 1902 als offizielle Vertreter ihrer Loge zu einem theosophischen Kongress nach London Hier trafen sie mit Henry Steel Olcott dem damaligen Prasidenten der Adyar TG zusammen um von diesem eine Stiftungsurkunde zur offiziellen Grundung der DSdTG zu erhalten Am 20 Oktober 1902 uberbrachte Annie Besant diese Urkunde zusammen mit der Ernennungsurkunde zum Generalsekretar nach Berlin wo an diesem Tag die Grundungsveranstaltung der DSdTG stattfand 3 4 5 Quellen Bearbeiten Steiner amp Spirit Fruits of Anthroposophy Steiner amp Spirit Fruits of Anthroposophy Memento vom 6 Februar 2009 im Internet Archive Rudolf Steiner Mein Lebensgang Steiner Rudolf Mein Lebensgang 1923 25 Memento vom 16 Januar 2006 im Internet Archive Seite 200f a b c Rudolf Steiner Mein Lebensgang Steiner Rudolf Mein Lebensgang 1923 25 Memento vom 16 Januar 2006 im Internet Archive a b c Gunther Wachsmuth Rudolf Steiners Erdenleben und Wirken von der Jahrhundertwende bis zum Tode die Geburt der Geisteswissenschaft Philosophisch Anthroposophischer Verlag am Goetheanum Dornach 1964 a b c Gerhard Wehr Rudolf Steiner Leben Erkenntnis Kulturimpuls Diogenes Zurich 1993 ISBN 3 257 22615 2 Literatur BearbeitenNorbert Klatt Theosophie und Anthroposophie neue Aspekte zu ihrer Geschichte aus dem Nachlass von Wilhelm Hubbe Schleiden 1846 1916 mit einer Auswahl von 81 Briefen Klatt Gottingen 1993 ISBN 3 928312 02 2 Weblinks BearbeitenUberblick uber die TG in Deutschland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutsche Theosophische Gesellschaft amp oldid 228371690