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August Hohn 19 August 1904 in Lipporn 7 August 1982 in Dusseldorf 1 war ein deutscher SS Untersturmfuhrer und Schutzhaftlagerfuhrer im KZ Sachsenhausen Leben BearbeitenHohn absolvierte nach dem Ende seiner Volksschulzeit eine Schneiderlehre und war danach in seinem Beruf tatig zuletzt als Schneidermeister Zum 1 Marz 1933 trat er der NSDAP Mitgliedsnummer 1 514 767 2 und im selben Jahr der SS bei Im Zuge des beginnenden Zweiten Weltkrieges wurde er 1939 der Wachmannschaft des KZ Sachsenhausen zugewiesen Ab Mai 1941 gehorte er dem dortigen Stab der Lagerkommandantur an 3 Von Oktober 1942 bis August 1943 war er Lagerfuhrer im Aussenlager Berlin Lichterfelde des KZ Sachsenhausen 4 anschliessend stellvertretender Schutzhaftlagerfuhrer im Stammlager des KZ Sachsenhausen 5 Nach Kriegsende befand sich Hohn in sowjetischer Kriegsgefangenschaft Hohn wurde als Kriegsverbrecher mit 15 weiteren Beschuldigten im Sachsenhausen Prozess wegen der Teilnahme an den Verbrechen im KZ Sachsenhausen vor einem sowjetischen Militargericht angeklagt Am 31 Oktober 1947 wurde er fur schuldig befunden und zu einer lebenslanglichen Haftstrafe mit der Pflicht zur Zwangsarbeit verurteilt und danach im Arbeitslager Workuta des Gulags inhaftiert Im Januar 1956 kam Hohn aus der sowjetischen Haft frei und wurde als so genannter Nichtamnestierter in die Bundesrepublik Deutschland entlassen 6 Uber das Auswartige Amt wurde das Bundesministerium fur Justiz uber den Aufenthaltsort von entlassenen besonders belasteten NS Tatern unterrichtet Bereits im Juli 1956 wurde Hohn in Untersuchungshaft genommen 7 Vor dem Schwurgericht am Landgericht Dusseldorf wurde Hohn mit den zwei weiteren Beschuldigten Otto Bohm und Horst Hempel aufgrund von im KZ Sachsenhausen verubten folgenden Verbrechen angeklagt Exekution von mindestens 200 Haftlingen im Rahmen der Sonderbehandlung russischer Kriegsgefangener in der Genickschussbaracke Strangulation oder Erhangung von Haftlingen auf dem Appellplatz Erschiessung von 27 Haftlingen des Lederkommandos im Krematorium Erschiessung Erhangung und Vergasung von zu diesem Zwecke in das KL Sachsenhausen uberstellten Einzelpersonen und Personengruppen Erschiessung von 82 Haftlingen im Rahmen der Alarmstufe Scharnhorst welche bei Evakuierung des Lagers die Totung namentlich bestimmter Haftlinge vorsah Totung von mindestens 2000 kranken Haftlingen bei Evakuierung des Lagers Anfang 1945 Erschiessung von insgesamt etwa 230 judischen Haftlingen die bei der Evakuierung des Nebenlagers Lieberose in das KL Sachsenhausen verlegt worden waren Erschiessung mehrerer Haftlinge wahrend des Evakuierungsmarsches vom KL Sachsenhausen in Richtung Lubeck 8 Am 15 Oktober 1960 wurde Hohn wegen siebenfachem Mord zweifachem Totschlag sowie Beihilfe zum Mord in funf Fallen zu einer lebenslanglichen Zuchthausstrafe und lebenslangem Ehrverlust verurteilt 9 Das Urteil wurde im Revisionsverfahren 1962 durch den Bundesgerichtshof bestatigt 10 Am 31 Mai 1968 wurde er aus der Haft entlassen 11 Literatur BearbeitenErnst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 LG Dusseldorf 15 Oktober 1960 In Justiz und NS Verbrechen Sammlung deutscher Strafurteile wegen nationalsozialistischer Totungsverbrechen 1945 1966 Bd XVI bearbeitet von Irene Sagel Grande H H Fuchs C F Ruter Amsterdam University Press 1976 Nr 497 S 607 721 Einzelnachweise Bearbeiten Sterbedatum nach Stephanie Bohra Tatort Sachsenhausen Strafverfolgung von KZ Verbrechen in der Bundesrepublik Deutschland Metropol Verlag Berlin 2019 ISBN 978 3863314606 S 530 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 16031295 Gunter Morsch Ralph Gabriel Gedenkstatte und Museum Sachsenhausen Mord und Massenmord im Konzentrationslager Sachsenhausen 1936 1945 Metropol 2005 S 133 Wolfgang Benz Barbara Distel Hrsg Der Ort des Terrors Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Band 3 Sachsenhausen Buchenwald C H Beck Munchen 2006 ISBN 3 406 52963 1 S 89 Wolfgang Benz Barbara Distel Hrsg Der Ort des Terrors Sachsenhausen Buchenwald Band 3 C H Beck Munchen 2006 S 40 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 261 Hans Booms Ulrich Enders Konrad Reiser Die Kabinettsprotokolle der Bundesregierung 1956 Band 9 Oldenbourg Munchen 1998 ISBN 3 486 56281 9 S 123 125 Verfahren Lfd Nr 497 Veroffentlicht in Justiz und NS Verbrechen Band XVI bei Justiz und NS Verbrechen Memento vom 24 Mai 2012 im Internet Archive Hermann Langbein Im Namen des deutschen Volkes Koln Stuttgart Zurich 1963 S 179 Hans Booms Ulrich Enders Konrad Reiser Die Kabinettsprotokolle der Bundesregierung 1956 Band 9 Oldenbourg Munchen 1998 ISBN 3 486 56281 9 S 125 Stephanie Bohra Tatort Sachsenhausen Strafverfolgung von KZ Verbrechen in der Bundesrepublik Deutschland Metropol Verlag Berlin 2019 ISBN 978 3 86331 460 6 S 530 PersonendatenNAME Hohn AugustKURZBESCHREIBUNG deutscher SS Untersturmfuhrer und Schutzhaftlagerfuhrer im KZ SachsenhausenGEBURTSDATUM 19 August 1904GEBURTSORT LippornSTERBEDATUM 7 August 1982STERBEORT Dusseldorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title August Hohn amp oldid 235874666