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August Ferdinand Waldner 29 August 1817 in Halle Saale 30 Juli 1905 ebenda war ein deutscher Orgelbauer in Halle Saale der in Mitteldeutschland wirkte Sein Vater Friedrich Wilhelm Waldner hatte die Orgelwerkstatt gegrundet die er als altester Sohn bis etwa 1897 weiterfuhrte August Ferdinand Waldner war am Schaffens Hohepunkt seines Vaters Friedrich Wilhelm Waldner der Orgel im Halleschen Dom beteiligt Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Bedeutung 3 Charakteristika 4 Werkliste Auswahl 5 Opera 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseWerdegang BearbeitenAugust Ferdinand Waldner unterstutzte ab 1834 seinen Vater bei der Arbeit ab 1839 war er bei ihm als Geselle tatig Mit der Ubernahme des vaterlichen Geschafts 1851 baute er seitdem Orgeln in Eigenverantwortung Wegen der Krankheit des Vaters ist es wahrscheinlich dass die bis 1852 ausgelieferten Instrumente auch auf ihn zuruckzufuhren sind Wahrend der Fertigstellung der grossen Dom Orgel in Halle unterzeichnete August Ferdinand bereits ab 1849 als Orgelbaumeister die Korrespondenz Am 9 November 1853 erwarb August Ferdinand Waldner das hallesche Burgerrecht Er hatte am 11 Mai 1851 Dorothea Friederike Amalie Kellermann geheiratet die die Tochter des Buchsenmachers Johann Chr Kellermann zweiter Vorname unbekannt und Dorothea Christiane geborene Lippert war August Ferdinand Waldner hatte wahrscheinlich nur einen Sohn Friedrich Wilhelm Sic Erst und Zweitname nach dem eigenen Vater wurde am 20 Dezember 1856 in Halle geboren und starb vor seinem Vater am 30 Mai 1904 in Hannover Bedeutung BearbeitenInsgesamt schuf August Ferdinand Waldner mindestens 52 Orgeln Vater und Sohn zusammen mindestens 75 die sich heute belegen lassen siehe folgendes Orgelverzeichnis mitunter ist noch Christian Waldner vermutlich ein Bruder von Friedrich Wilhelm Waldner benannt Die Bedeutung des Waldnerschen Betriebes liegt in der bemerkenswerten handwerklichen Qualitat und Soliditat sowie im ausgepragt romantischen Klangstil der Orgeln Friedrich Wilhelm Waldner war der erste Orgelbaumeister der halleschen Region der fur die hochromantische Musik seiner Zeit entsprechende Klangvarianten fur seine Orgeln entwickelte eine Tradition die sein altester Sohn August Ferdinand Waldner unverandert weiterfuhrte Fur das 19 Jahrhundert sind Waldner Orgeln neben den Orgeln von Friedrich Ladegast meist im Merseburger und Weissenfelser Raum in ihrer klassischen Bauweise die bedeutendsten der Region neben den Fruhwerken der Werkstatt Ruhlmann aus Zorbig Charakteristika BearbeitenWaldner blieb wie sein Vater stets dem traditionellen Orgelbau verpflichtet Seine Instrumente sind durchweg rein mechanisch und mit Schleifladen erbaut Neuerungen wie die Kegellade setzte Waldner nicht ein Ab 1860 treten vereinzelt wellenbrettlose Trakturen vor allem als Strahlentraktur im Pedal auf Auch Schwell bzw Echowerke verwendet Waldner nicht Alle Orgeln sind hochstens zweimanualig die Windladen stets in C und Cis Seite geteilt Die Pedalstimmen werden samtlich aus Holz gefertigt Auch bei kleinen Orgeln tritt ein Principal 8 als Fuhrungsstimme auf an einigen Stellen wird dieser durch Streicher und Flote substituiert Zungenstimmen werden sparsam besetzt und kommen nur in grossen Werken vor wobei dann die Posaune 16 als erstes hinzu tritt Das Hauptwerk erhalt ein Cornett als Zungenersatz oder eine Trompete Der Klang ist warm und mischfahig kraftvoll und raumfullend aber nicht aufdringlich oder hart Viele Instrumente sind heute zwar spielbar aber restaurierungsbedurftig Werkliste Auswahl BearbeitenJahr Ort Gebaude Manuale Register Bemerkungen1851 Halle Saale Dom II P 33 Fertigstellung der Orgel die sein Vater bereits begonnen hatte 2017 bis 2019 durch Kristian Wegscheider restauriert Orgel1854 Lunow Dorfkirche I P 7 nicht erhalten war ursprunglich fur das Museum Viadrina in Frankfurt Oder vorgesehen 2022 als Ersatzteilspender ausgeschlachtet fur die Restaurierung der Waldner Orgeln in Gollwitz Manual und Zaschwitz Pedal 1854 Lobnitz an der Linde Dorfkirche I P 10 erhalten spielbar1854 Mucheln Geiseltal St Jakobi Stadtkirche II P 24 verandert erhalten bedingt spielbar Orgel1855 Naundorf Dolbau St Petrus Paulus und St Ursula II P 10 erhalten spielbar Orgel1856 Teutschenthal St Vitus Unterteutschenthal II P 16 verandert erhalten aber spielbar Orgel1857 Gatterstadt St Georgi II P 23 erhalten bedingt spielbar Orgel1858 Fienstedt St Stephanus II P 13 erhalten nicht spielbar Orgel1860 Halle Saale St Laurentius II P 22 1927 durch Neubau von Wilhelm Ruhlmann ersetzt1860 Lettin St Wenzel I P 8 erhalten spielbar Orgel1861 Zscherben St Cyriakus II P 11 als Fragment erhalten nicht spielbar Orgel1862 63 Salzmunde Schul und Bethaus I P 7 erhalten spielbar Orgel1864 Zichtau Dorfkirche I 5 spielbar1865 Gollma Dorfkirche II P 24 erhalten spielbar Orgel1865 Niemberg St Ursula II P 16 verandert erhalten spielbar Orgel1866 67 Alsleben St Johannis und St Gertrud II P 24 verandert erhalten spielbar1868 Peissen St Wenzel II P 13 erhalten spielbar Orgel1868 Klein Kreutz Dorfkirche I P 8 1994 repariert spielbar1869 Gollwitz Dorfkirche I P 8 nach jahrzehntelanger Stilllegung 2022 durch Alexander Schuke Potsdam Orgelbau rekonstruiert und restauriert1870 Trebitz Dorfkirche II P 11 1982 nach Templin versetzt verandert erhalten1872 Sandersleben St Marien II P 24 heute 25 Stimmen grundsatzlich erhalten nicht spielbar1874 Zaschwitz Dorfkirche I P 7 1966 stillgelegt nach 1978 ausgeplundert seit 2022 rekonstruiert als Schulorgel der CJD Christophorusschule Rostock in Verwendung1874 Brachwitz St Michael I P 7 verandert erhalten spielbar1874 Ihlow Dorfkirche I P 7 2021 durch Benjamin Welde Zittau restauriert1877 Hohenthurm Martin Luther Kirche II P 14 erhalten teilweise spielbar Orgel1877 Passendorf Halle Dorfkirche II P 12 nicht erhalten1881 Landsberg St Nikolai II P 13 erhalten spielbar Orgel1883 Friedrichsschwerz Dorfkirche I 4 nicht erhalten1884 Lieskau Dorfkirche I P 9 verandert erhalten spielbar Orgel1884 Weseram Dorfkirche I P 8 nach 1945 ausgeplundert und nachfolgend mit Fremdmaterial aufgefullt 2008 durch Jorg Stegmuller restauriert 6 Waldner Metallpfeifen und fast alle Holzpfeifen erhalten Rest neu1887 Bamme Dorfkirche I P 6 erhalten spielbar eine zwischenzeitlich pneumatisch erganzte Streicherstimme ist wieder entfernt wordenOpera BearbeitenDieses Verzeichnis hat Michael Wunsche M A 2006 erstellt es ist alphabetisch nach Ortsnamen geordnet Reihenfolge Ort Postleitzahl Orgel Standort Kirche o a Baujahr Baumeister 1 Hinweis Diese Auflistung zeigt wo ursprunglich Orgeln von August Ferdinand Waldner standen was nicht zwangslaufig bedeutet dass die jeweilige Orgel aktuell noch dort steht und oder spielbar ist Nahere Informationen enthalt die Magisterarbeit 1 Alsleben 06425 Evangelische Kirche St Gertrudis 1866 oder 1867 August Ferdinand Waldner Bamme 14715 Landkreis Havelland Evangelische Kirche 1886 87 August Ferdinand Waldner Bergzow 39307 Jerichower Land Dorfkirche 1873 August Ferdinand Waldner Bollberg 06128 Halle Evangelische Kirche St Nikolaus 1854 August Ferdinand Waldner Brachwitz 06198 Saalekreis Evangelische Kirche 1874 August Ferdinand Waldner Brandenburg 14776 Zuchthaus 1883 August Ferdinand Waldner Brehna 06796 Kreis Bitterfeld St Jakobus und St Clemens Autobahnkirche 1835 Friedrich Wilhelm Waldner Fienstedt 06198 Saalekreis Evangelische Kirche St Stephani 1858 August Ferdinand Waldner Friedrichsschwerz 06198 Saalekreis Evangelische Kirche 1883 August Ferdinand Waldner Gatterstadt 06268 Kreis Merseburg Querfurt Evangelische Kirche St Georgii 1857 August Ferdinand Waldner Gollma 06188 Saalekreis Evangelische Kirche 1865 August Ferdinand Waldner Gollwitz 14778 Ortsteil von Brandenburg Evangelische Dorfkirche 1869 August Ferdinand Waldner Grafenhainichen 06773 Kreis Wittenberg Paul Gerhardt Kapelle 1844 Friedrich Wilhelm Christian August Ferdinand Waldner Graningen 14715 Landkreis Havelland Evangelische Kirche 1889 August Ferdinand Waldner Halle 06108 Evangelisch reformierte Domgemeinde 1846 August Ferdinand Waldner Halle 06108 Evangelisch reformierte Domgemeinde 1847 1851 Friedrich Wilhelm Christian August Ferdinand Waldner Halle 06110 Evangelische Kirche St Georg 1859 August Ferdinand Waldner Halle 06108 Evangelische Kirche St Laurentius 1860 August Ferdinand Waldner Halle 06110 Evangelische Kirche St Georg 1862 1863 August Ferdinand Waldner op 30 Halle ehemaliges Stadtgymnasium 1879 August Ferdinand Waldner Hohenthurm 06188 Saalekreis Evangelische Kirche 1877 August Ferdinand Waldner Ihlow 14913 Kreis Teltow Flaming Evangelische Kirche 1874 August Ferdinand Waldner Klein Lauchstadt 06246 Kreis Merseburg Querfurt Evangelische Kirche 1874 August Ferdinand Waldner Klein Kreutz 14778 Landkreis Potsdam Mittelmark Evangelische Kirche 1868 August Ferdinand Waldner Kockern 06794 Landkreis Bitterfeld nach 1852 August Ferdinand Waldner Kotzschau 06231 Kreis Merseburg Evangelische Kirche 1847 Friedrich Wilhelm oder August Ferdinand Waldner Landsberg 06188 Saalekreis Evangelische Stadtkirche St Nikolai 1881 August Ferdinand Waldner Lettin 06120 Saalekreis Evangelische Kirche St Wenzel 1860 August Ferdinand Waldner Lieskau 06120 Saalekreis Evangelische Kirche 1881 oder 1884 August Ferdinand Waldner Lobnitz an der Linde 06369 Kreis Kothen Evangelische Kirche 1854 August Ferdinand Waldner Lunow 14778 Landkreis Potsdam Mittelmark Evangelische Kirche 1854 August Ferdinand Waldner Mothlitz 14715 Landkreis Havelland Evangelische Kirche zwischen 1890 und 1900 August Ferdinand Waldner Mucheln 06249 Kreis Merseburg Evangelische Stadtkirche St Jacobi 1984 August Ferdinand Waldner Naundorf Dolbau 06164 Saalekreis Evangelische Kirche St Ursulae 1855 August Ferdinand Waldner Niemberg 06188 Saalekreis Evangelische Kirche St Ursulae 1865 August Ferdinand Waldner Nissmitz 06632 Burgenlandkreis Evangelische Kirche um 1853 Friedrich Wilhelm oder August Ferdinand Waldner Oberwiederstedt 06333 Mansfelder Land Evangelische Kirche 1876 August Ferdinand Waldner Passendorf 06193 Evangelische Kirche 1877 August Ferdinand Waldner Peissen 06188 Saalekreis Evangelische Kirche St Wenzel 1868 August Ferdinand Waldner Salzmunde 06198 Saalekreis Evangelisches Schul und Bethaus Betsaal 1860 August Ferdinand Waldner Sandersleben 06456 Kreis Aschersleben Stassfurt Evangelische Kirche St Marien 1873 August Ferdinand Waldner Schmetzdorf 14715 Landkreis Havelland Evangelische Kirche 1848 August Ferdinand Waldner Trebitz bei Wettin 06198 Saalekreis Evangelische Kirche St Laurentius 1870 August Ferdinand Waldner Unterfarnstadt 06279 Kreis Merseburg Querfurt Evangelische Kirche 1843 Friedrich Wilhelm Christian August Ferdinand Waldner Unterteutschenthal 06179 Saalekreis Evangelische Kirche St Viti 1856 August Ferdinand Waldner Vehlen 14789 Landkreis Potsdam Mittelmark Evangelische Kirche 1865 August Ferdinand Waldner Weseram 14778 Landkreis Potsdam Mittelmark Evangelische Kirche 1884 August Ferdinand Waldner Woltersdorf 14789 Landkreis Potsdam Mittelmark Evangelische Dorfkirche Woltersdorf 1872 August Ferdinand Waldner Wormlitz 06128 Halle Evangelische Kirche St Petri 1856 August Ferdinand Waldner Zaschwitz 06198 Saalekreis Evangelische Kirche 1873 August Ferdinand Waldner Zichtau 39638 Altmarkkreis Salzwedel Evangelische Kirche 1864 August Ferdinand Waldner Zscherben 06179 Saalekreis Evangelische Kirche St Cyriakus 1861 August Ferdinand WaldnerLiteratur BearbeitenMichael Wunsche Die hallesche Orgelbauerfamilie Waldner Leben und Werk 2006 Band 1 Textteil und Band 2 Bildteil PDF Dateien Weblinks BearbeitenHomepage Die Orgelbauerfamilie Waldner Leben und Werk von Michael Wunsche M A abgerufen am 26 Dezember 2018 Die Waldner Orgel im Dom zu Halle ein historisches Meisterwerk soll rekonstruiert werden Kulturfalter abgerufen am 26 Dezember 2018 Orgel Verzeichnis Schmidt August Ferdinand Waldner Die Orgelbauerfamilie Waldner auf der Webseite der Orgelbauanstalt Ruhlmann abgerufen am 26 Dezember 2018 Organ index August Ferdinand WaldnerEinzelnachweise Bearbeiten a b https waeldner orgel de images pdf AAA Magisterarbeit Band I pdf ab S 75 abgerufen am 26 Dezember 2018Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 27 Dezember 2018 PersonendatenNAME Waldner August FerdinandKURZBESCHREIBUNG deutscher OrgelbaumeisterGEBURTSDATUM 29 August 1817GEBURTSORT Halle Saale STERBEDATUM 30 Juli 1905STERBEORT Halle Saale Abgerufen von https de wikipedia org w index php title August Ferdinand Waldner amp oldid 230671475