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August Erich 26 Julijul 5 August 1591greg in Eisenach 12 Maijul 22 Mai 1670greg ebenda war ein deutscher Portratmaler und Ratsherr der Stadt Eisenach Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachkommen 3 Wirken 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenErich wurde in Eisenach als Sohn eines Advokaten und Notars geboren Seine Mutter Anna geborene von Hoff war die Tochter des sachsischen Amtmanns von Gerstungen und Creienberg der Grossvater vaterlicherseits war Ambrosius Erich ein kursachsischer Amtsschosser in Dresden Taufpate war der Furstlich Sachsische Amtsverwalter Valentin Finck in Eisenach Nach dem fruhen Tod der Mutter besuchte Erich die Lateinschule seiner Heimatstadt und begab sich im Alter von 15 Jahren nach Jena um ein Malstudium zu beginnen das er an den Universitaten in Nurnberg und Augsburg fortsetzte Nach Abschluss des Studiums fand er eine erste Anstellung beim Markgrafen Karl von Burgau im bayerischen Gunzburg Im Gefolge des Markgrafen weilte er 1613 beim Reichstag in Regensburg wo er auch seinem Landesherren dem Kurfursten von Sachsen vorgestellt wurde Noch wahrend der Tagung traf ein Bote seines Vaters ein der bereits im Sterben lag Als einziger Erbe des betrachtlichen Vermogens wurde er von befreundeten Ratsherren mit Elisabeth Runckel bekannt gemacht und heiratete die einzige Tochter eines Eisenacher Burgermeisters Ohne finanzielle Sorgen und von Abenteuerlust getrieben begab sich August in den folgenden Jahren in die Residenzstadte einiger bedeutender protestantischer Fursten seiner Zeit Zunachst weilte er als Hofmaler beim hessischen Landgrafen Moritz in Marburg nach dessen Tod trat er in die Dienste seines Sohnes Wilhelm V von Hessen Kassel und ubernahm in dieser Zeit auch die Verwaltung des ehemals hersfeldischen Terminhofes in Eisenach genannt der Hessenhof heute bekannt als die Alte Posthalterei Die Verwaltertatigkeit entsprach nicht seinem Naturell und er bat um Entlassung aus dem landgraflichen Verwaltungsdienst sein Nachfolger wurde ein befreundeter Patriziersohn aus der Familie Cley Uber Gustrow und weitere Stationen gelangte er um 1633 an den Hof des danischen Konigs Christian IV in Kopenhagen Der schwedische Diplomat Graf Hoditz war einer seiner Kunden dieser erinnerte sich an die Herkunft Erichs und forderte ihn durch einen Boten auf ihm bei der Verwaltung der gerade von schwedischen Truppen besetzten Stadt Eisenach behilflich zu sein Er willigte ein und kehrte umgehend mit seiner Frau Elisabeth und den bereits zehn Kindern in seine Vaterstadt zuruck wo er jedoch den bereits abkommandierten Grafen um einige Tage verpasste In der Vaterstadt grassierte gerade die Pest binnen weniger Wochen verstarben seine Ehefrau Elisabeth und acht der zehn Kinder Nach einem Jahr der Trauer verehelichte sich Erich im Alter von 43 Jahren mit Anna Purgold einer Tochter aus dem hochgeachteten Eisenacher Patriziergeschlecht Purgold Auch diese Ehe war mit acht Kindern gesegnet Die Kriegsereignisse und die mehrfach eingeschleppte Pest hatten viele Ratsherrengeschlechter der Stadt Eisenach dezimiert oder vertrieben daher bat man Erich sich als Ratsherr in den Dienst seiner Vaterstadt zu stellen Er wurde 1639 erstmals als Ratsherr gewahlt und blieb auch nach dem Ende des Dreissigjahrigen Krieges in stadtischen Diensten 1649 und 1650 als Stadtkammerer und Zweiter Burgermeister sowie zwischen 1654 und 1658 als Stadtbaumeister 1640 bereiste er noch Teile von Sachsen und Bohmen wo er in Leitmeritz als Portratmaler nachweisbar ist Im Alter von 70 Jahren erkrankte er schwer und verbrachte die letzten acht Lebensjahre als bettlageriger Greis Nachkommen BearbeitenChristian Erich ein Sohn aus der ersten Ehe hatte die Pest in Eisenach uberlebt und wurde Ratsherr der Grafen von Hohenlohe Joachim Peter Erich der erste Sohn aus zweiter Ehe studierte an den Universitaten von Leipzig Heidelberg Rom Florenz Sienna Bologna und Padua Er bereiste ganz Italien und liess sich in der Republik Venedig als Botschafter nieder Johann Melchior Ernst der zweite Sohn aus zweiter Ehe studierte in Italien u a in Padua und Venedig Malerei Er verstarb bei einer Fleckfieber Epidemie in einem Palazzo des Zeno Procurator di San Marco wo er gerade eine Portratserie von venezianischen Granden begonnen hatte Seine Gebeine wurden auf Wunsch der Familie spater exhumiert und in der Eisenacher Jakobskirche wieder bestattet Der dritte Sohn Augustus Erich wurde Hofmaler des Herzogs von Sachsen Zeitz Der vierte Sohn Constantin Erich war noch wahrend des Dreissigjahrigen Krieges in franzosischen Militardienst beim Regiment des Grafen von Vernede getreten und erlernte dort die Grundlagen der Militararchitektur Beim Besuch seiner Bruder in Venedig nutzte er eine Gelegenheit um sich als Artillerie oder Festungsbau Ingenieur in die Dienste der Republik Venedig zu begeben Sein weiteres Schicksal ist unbekannt Wirken Bearbeiten nbsp Portrat des Gothaer Rektors Andreas Reyher im Kreis seiner Familie 1643 Erich malte uberwiegend Olbilder Er portratierte uber 500 meist adelige Personen darunter die Familie des Landgrafen Moritz und Johann Albrecht II von Mecklenburg und seine zweite Frau Elisabeth von Hessen Kassel Einige von ihm gefertigte Skizzen und Kupferstiche wurden Grundlage von Merian Stadtansichten Die Herzogin Anna Amalia Bibliothek besitzt das Stammbuch des August Erich mit einigen Skizzen und Autographen seiner Kunden Literatur BearbeitenJohann Heinrich Henning Diacon zu Eisenach Dess weyland Ehrvesten Gross Achtbarn und Wohlweisen Herrn Augusti Erichs Burgermeisters und Weitberuhmten Contrafactur Mahlers zu Eisenach welcher nach uberstandener schmertzhafften acht jahrigen Kranckheit am Tag der Himmelfahrth Christi war der 12 Mai Anno 1670 Abends nach 6 uhren im Erkanenis Jesu Christi selig entschlaffen Hans Reinhard Laidingen 1670 S 46 Leichenpredigt mit biographischen Daten der Familie Erich Stadtarchiv Eisenach Archivbibliothek Sign 6 128 202 Fritz Roth Restlose Auswertungen von Leichenpredigten und Personalschriften fur genealogische Zwecke Selbstverlag Wuppertal 1959 S 264 Urania Kultur und Bildungsverein Gotha e V Hrsg Eisenacher Personlichkeiten Ein biografisches Lexikon RhinoVerlag Weimar 2004 ISBN 3 932081 45 5 S 40 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons August Erich Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar Stammbuch Sammlungen Signatur Stb 474 als Digitalisat Stammbuch des Augustus Ehrich 1615 1662 1718 Reproduktion Landgraf Moritz von Hessen mit seiner Familie um 1630 KasselWiki Reproduktionen alter Stadtansichten Cassel 1638 Kupferstich von Matthaus Merian nach Zeichnung von August Erich enthalten in Monumentum sepulcrale Mauritii 1638 F Lometsch Hrsg Kassel in alten Bildern 1966 S 21 Johann Friedrich Eckhard Nachricht von Johann Peter Erich Eisenach 1788 enthalt in der Einleitung Angaben zu dessen Vater August Erich Digitalisat in der Bayerischen StaatsbibliothekNormdaten Person GND 131553488 lobid OGND AKS VIAF 67602851 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Erich AugustKURZBESCHREIBUNG deutscher Portratmaler und RatsherrGEBURTSDATUM 5 August 1591GEBURTSORT EisenachSTERBEDATUM 22 Mai 1670STERBEORT Eisenach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title August Erich amp oldid 229688606