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August Bernhard Brauer 3 April 1863 in Oldenburg 10 September 1917 in Berlin war ein deutscher Zoologe und von 1906 bis 1917 Direktor des Zoologischen Museums in Berlin August Brauer 1898 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistung 3 Tiefseefische nach Brauer 4 Ehrungen 5 Schriften Auswahl 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAugust Brauer wurde als jungstes von neun Kindern des Oldenburger Kaufmanns Theodor Brauer und dessen Gattin Marianne geboren Er besuchte das Gymnasium seiner Vaterstadt und studierte ab 1882 die Naturwissenschaften an den Universitaten Bonn Berlin und Freiburg Unter dem Einfluss von August Weismann Eduard von Martens Richard von Hertwig sowie Franz von Leydig wandte er sich der Zoologie zu Er promovierte sich am 30 Oktober 1885 in Bonn mit einer Arbeit zum Thema Bursaria truncatella unter Berucksichtigung anderer Heterotrichen und der Vorticellinen Am 21 Mai 1887 bestand er das Staatsexamen Nachdem er 1887 bis 1888 seinen Militardienst abgeleistet hatte studierte er noch einmal zwei Semester in Berlin insbesondere Geographie bei Ferdinand von Richthofen Ab dem 1 Oktober 1889 unterrichtete er als Probekandidat an der Berliner Luisenstadtischen Oberrealschule in den Fachern Chemie und Geographie wechselte aber schon am 1 Januar 1890 als Praktikant an das Zoologische Institut der Friedrich Wilhelms Universitat Berlin Die Assistentenstelle bei Franz Eilhard Schulze die er seit dem 1 April 1890 besetzte gab er zwei Jahre spater auf um sich an der zoologischen Station Triest mit den Eiern der Artemia zu beschaftigen Ende 1892 habilitierte er sich an der Philipps Universitat Marburg und blieb dort als Privatdozent Die Zeit von Mai 1894 bis Januar 1895 verbrachte er auf der Seychellen Insel Mahe mit dem Studium der Schleichenlurche Gymnophiona Er war Teilnehmer an der deutschen Tiefsee Expedition unter Leitung von Carl Chun die 1898 bis 1899 mit dem Dampfer Valdivia den Atlantischen und Indischen Ozean bereiste Von dem gesammelten Material ubernahm er die Tiefseefische zur Bearbeitung und veroffentlichte die Ergebnisse 1906 und 1908 als 15 Band der Reihe Wissenschaftliche Ergebnisse der Deutschen Tiefsee Expedition 1906 wurde Brauer auf Vorschlag Chuns zum Direktor des Zoologischen Museums in Berlin und gleichzeitig zum ausserordentlichen Professor berufen 1909 wurde er ordentlicher Honorarprofessor 1914 ordentlicher Professor und 1916 Geheimer Regierungsrat Leistung BearbeitenBrauers herausragende wissenschaftliche Leistung war die Bearbeitung der von der Valdivia Expedition gesammelten Tiefseefische Im ersten Teil des Werks beschrieb er 209 Arten davon 63 bis dahin unbekannte Im zweiten Teil beschaftigte er sich ausfuhrlich mit den Augen und Leuchtorganen der Fische Der hiermit erbrachte Nachweis seiner Befahigung als Systematiker und vergleichender Anatom fuhrte letztlich zu seiner Berufung zum Direktor des Zoologischen Museums in Berlin Brauer hat daruber hinaus wichtige Beitrage zur Systematik der Schliefer und auf dem Gebiet der Geozoologie geleistet Als Direktor gelang es ihm die Sammlungen des Zoologischen Museums durch Ankaufe stark zu erweitern fur die er erfolgreich private Beihilfen einwarb oder auch seine personlichen Mittel zur Verfugung stellte wenn das Budget des Museums allein den Kauf nicht erlaubte Zusatzlich erreichte er dass die Sammlungen der Expeditionen mit der Valdivia und der Gauss nach der Bearbeitung grosstenteils an das Berliner Museum kamen ebenso wie die Ausbeute der Spitzbergen Fahrt von Fritz Schaudinn und Fritz Romer 1866 1909 Vor seinem Tod verfugte er testamentarisch dass seine Bibliothek und sein gesamtes Vermogen an das Zoologische Museum fallen solle Der von Brauer angestrebte Museumsneubau in Dahlem kam nach dem Tod Friedrich Althoffs nicht zustande Das bestehende Museum wurde aber 1914 bis 1917 durch einen Anbau betrachtlich erweitert Brauer trat als Herausgeber bedeutender zoologischer Werke hervor Nach Chuns Tod betreute er ab 1914 die Wissenschaftlichen Ergebnisse der Deutschen Tiefsee Expedition ebenso die Fauna Arctica nach dem fruhen Tod von Schaudinn und Romer Ein besonderes Anliegen war ihm die Herausgabe der Reihe Die Susswasserfauna Deutschlands die 1909 bis 1912 in 19 Heften erschien Brauer war von 1908 bis 1917 im Vorstand der Deutschen Zoologischen Gesellschaft tatig die meiste Zeit als Schriftfuhrer 1 Tiefseefische nach Brauer BearbeitenBrauer 1906 Die Zeichnungen stammen von Friedrich Winter nbsp Fangzahnfisch Anoplogaster cornuta nbsp Buckliger Anglerfisch Melanocetus johnsonii nbsp Gespensterfisch Winteria telescopa nbsp Teleskopfisch Gigantura chuni Ehrungen BearbeitenAm 17 Mai 1899 also unmittelbar nach der Ruckkehr der Valdivia Expedition wurde Brauer ordentliches Mitglied der Gesellschaft zur Beforderung der gesamten Naturwissenschaften in Marburg Seit dem 1 Juli 1915 war er Mitglied der Koniglich Preussischen Akademie der Wissenschaften Nach Brauer wurde eine Schmetterlingsgattung sowie zahlreiche Tierarten benannt Fur seine Verdienste wurde ihm 1912 der Rote Adlerorden IV Klasse verliehen Schriften Auswahl BearbeitenAugust Brauer Bursaria truncatella unter Berucksichtigung anderer Heterotrichen und der Vorticellinen Dissertation Bonn 1885 archive org August Brauer Die Tiefsee Fische Systematischer Teil Wissenschaftliche Ergebnisse der Deutschen Tiefsee Expedition auf dem Dampfer Valdivia 1898 1899 Band 15 Teil 1 Fischer Jena 1906 August Brauer Die Tiefsee Fische Anatomischer Teil Wissenschaftliche Ergebnisse der Deutschen Tiefsee Expedition auf dem Dampfer Valdivia 1898 1899 Band 15 Teil 2 Fischer Jena 1908 August Brauer Hrsg Die Susswasserfauna Deutschlands Eine Exkursionsfauna 19 Hefte Fischer Jena 1909 1912 Literatur BearbeitenErnst Vanhoffen Zur Erinnerung an August Brauer In Mitteilungen aus dem Zoologischen Museum in Berlin Band 9 1918 ISSN 0373 8493 S 1 12 Textarchiv Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons August Brauer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber August Brauer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Foto Brauers in der Portratsammlung Berliner Hochschullehrer Brauer August Bernhard Hessische Biografie Stand 13 August 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Vorstand der Deutschen Zoologischen Gesellschaft Gesamtubersicht seit 1890 abgerufen am 25 August 2019 Normdaten Person GND 11641507X lobid OGND AKS LCCN n96068851 VIAF 14948029 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brauer AugustALTERNATIVNAMEN Brauer August BernhardKURZBESCHREIBUNG deutscher ZoologeGEBURTSDATUM 3 April 1863GEBURTSORT OldenburgSTERBEDATUM 10 September 1917STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title August Brauer amp oldid 234896926