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Chateau Pelerin auch Chastel Pelerin lateinisch Castrum peregrinorum Pilgerburg Burg Pelerin oder Festung Atlit genannt ist eine Kreuzfahrerburg in unmittelbarer Nahe der Ortschaft Atlit in Israel Die Burg wurde 1218 durch die Tempelritter erbaut Auf dem Festland war das Chateau Pelerin die letzte Festung der Kreuzritter im Heiligen Land und die Einzige die nie von einem Feind erobert wurde Am 14 August 1291 gaben die Templer die Burg auf und zogen sich nach Zypern zuruck Chateau PelerinFestung Atlit Chateau Pelerin Festung Atlit Chateau Pelerin Alternativname n Chastel Pelerin Castrum peregrinorum Pilgerburg Festung AtlitStaat IsraelOrt AtlitEntstehungszeit 1218Burgentyp FelsenburgGeographische Lage 32 42 N 34 56 O 32 705277777778 34 933888888889 Koordinaten 32 42 19 N 34 56 2 OChateau Pelerin Israel Nord p3 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Herrschaft der Kreuzfahrer 2 2 Herrschaft der Mamluken und Osmanen 2 3 Britisches Volkerbundsmandat fur Palastina 2 4 Israel 3 Anlage 4 Rezeption Castrum Peregrini 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Kreuzfahrerburg Pelerin befindet sich an der israelischen Karmelkuste zu Fussen des Karmelgebirges etwa 20 km sudlich von Haifa auf einer felsigen Halbinsel Geschichte BearbeitenIm Februar 1218 wahrend des Funften Kreuzzugs begannen die Templer mit der Errichtung der Burganlage auf den Ruinen einer alten phonizischen Siedlung Sie sollte die altere Burg Le Destroit ersetzen die sich etwas weiter im Hinterland der Kuste befand Viele Teilnehmer des Funften Kreuzzugs beteiligten sich an den Bauarbeiten unter ihnen auch Walter II von Avesnes Herrschaft der Kreuzfahrer Bearbeiten Trotz der haufigen Belagerungen unter der Herrschaft der Tempelritter konnte das Chateau Pelerin wegen seiner ausgezeichneten Lage und Bauweise und wegen der Moglichkeit die Burg uber das Meer zu versorgen nie von einem Feind eingenommen werden 1220 wurde die Festung durch die Ayyubiden unter dem Befehl von al Muʿazzam dem Bruder Sultan al Kamils belagert Wahrend der Belagerung durch die Mamluken unter Sultan Baibars im Jahre 1265 wurde die Siedlung Atlit zerstort Nach der Eroberung von Akkon am 18 Mai 1291 durch die Mamluken unter Sultan Chalil brach das Konigreich Jerusalem zusammen und die Templer verloren ihre Rolle als Beschutzer der Pilger und Verteidiger des heiligen Landes Die Verteidiger von Akkon die entkommen konnten flohen nach Zypern oder zogen sich in das Chateau Pelerin zuruck Die Burg konnte jetzt jedoch nur noch uber das Meer versorgt werden Die Templer waren gezwungen die letzte grosse Festung der Kreuzritter im Heiligen Land in der Zeit zwischen dem 3 August 1291 und dem 14 August 1291 zu evakuieren Nur die wasserlose Insel Aruad blieb noch bis zum 28 September 1302 im Besitz des Ordens Herrschaft der Mamluken und Osmanen Bearbeiten Das Chateau Pelerin wurde von den Mamluken nicht zerstort wie sonst die normale Praxis bei der Eroberung einer Kreuzfahrerburg war Sie blieb uber Jahrhunderte in gutem Zustand erhalten bis sie 1837 durch ein Erdbeben beschadigt wurde Ibrahim Pascha benutzte die Burg 1840 als Steinbruch um Baumaterial fur Akkon zu gewinnen Britisches Volkerbundsmandat fur Palastina Bearbeiten Eine grosse durch die britische Mandatsmacht finanzierte Ausgrabung wurde von C N Johns zwischen 1930 und 1934 durchgefuhrt Die Burg war ein Teil des Fluchtlingslagers von Atlit in dem von den britischen Behorden judische Einwanderer siehe Alija interniert wurden die illegal nach Palastina kamen Am 10 Oktober 1945 wurden die Internierten von der Hagana befreit Israel Bearbeiten Die Burg ist heute militarisches Sperrgebiet Sie wird von Kommandoeinheiten der Israelischen Marine als Trainingsgelande genutzt Anlage Bearbeiten nbsp Luftbild der Festung Atlit Chateau Pelerin Zwei Mauern und ein flacher Graben auf Hohe des Meeresspiegels riegelten die Festung gegen das Land ab Die ausseren Mauern waren annahernd 15 m hoch und 6 m dick zusatzlich verstarkt mit drei rechteckigen Turmen und einer Plattform fur die Artillerie auf dem Dach Die inneren Mauern waren etwa 30 m hoch und 12 m dick mit zwei rechteckigen Turmen einem nordlichen und einem sudlichen die jeweils etwa 34 m hoch waren Da die innere Mauer hoher als die aussere war waren die Verteidiger in der Lage Ziele uber die erste Mauer hinweg zu beschiessen Dies ermoglichte einen besseren Schutz vor dem Beschuss durch die Belagerer Teil der strategischen Ausstattung der Burg war ein geschutzter Hafen auf der Sudseite der Halbinsel Innerhalb der Befestigungen gab es drei Susswasserbrunnen Im Chateau Pelerin konnte eine Besatzung von bis zu 4 000 Mannern den Angreifern wahrend einer Belagerung trotzen Die Siedlung von Atlit die vor den Mauern der Burg entstanden war wurde spater ebenfalls befestigt Die beherrschende Position der Burg im Umland und an der Kustenstrasse ermoglichte es die Pilger zu schutzen und Zolle und Abgaben zur Deckung der laufenden Kosten der Burg zu erheben Die Burg wurde vermutlich nach den Pilgern franzosisch pelerin Pilger benannt die ihre Arbeit wahrend des Aufbaus freiwillig leisteten 1 Rezeption Castrum Peregrini BearbeitenIm Dezember 1940 mietete Gisele van Waterschoot van der Gracht den dritten Stock eines Hauses in der Herengracht 401 in Amsterdam In dieser Zeit lernte sie auch Wolfgang Frommel kennen Dieser suchte fur sich und zwei judische Schuler aus der Quakerschule Eerde Schutz vor der nationalsozialistischen Verfolgung Gisele van Waterschoot bot dafur ihre Wohnung in der Herengracht 401 an Die neuen Mit Bewohner gaben ihr den Codenamen Castrum Peregrini weil diese Pilgerburg nie eingenommen worden war Ihnen schien das ein gutes Omen fur ihr Versteck zu sein in dem sie in der Tat die Zeit bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs unbeschadet uberleben konnten 2 Literatur BearbeitenJonathan Riley Smith The Crusades A Short History Athlone 1987 ISBN 0 485 11305 8 David Nicolle Crusader Castles in the Holy Land 1192 1302 Osprey Publishing 2005 ISBN 1 84176 827 8 Hugh Kennedy Crusader Castles Cambridge University Press 2001 ISBN 0 521 79913 9 C N Johns Denys Pringle Hrsg Pilgrims castle Atlit David s Tower Jerusalem and Qal atar Rabad Ajlun Three Middle Eastern castles from the time of the Crusades Ashgate Variorum Variorum collected studies series 579 Aldershot 1997 ISBN 0 86078 627 7 Hans Wolfram Kessler Konrad Kessler Ritter im Heiligen Land Kreuzfahrerstatten in Israel Philipp von Zabern Darmstadt 2013 ISBN 978 3 8053 4552 1Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Chateau Pelerin Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Marion Melville La vie des Templiers Gallimard 1974 House of Gisele History Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chateau Pelerin amp oldid 238626922