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Nadschm ad Din Abu r Rabiʿ Sulaiman ibn ʿAbd al Qawi at Tufi arabisch نجم الدين أبو الربيع سليمان بن عبد القوي الطوفي DMG Naǧm ad Din Abu r Rabiʿ Sulaiman ibn ʿAbd al Qawi aṭ Ṭufi 1276 in Tufa in der Nahe von Bagdad 1316 in Hebron war ein hanbalitischer Gelehrter der vor allem in Kairo und Qus wirkte der Zwolfer Schia nahestand und in der Moderne besonders fur seine utilitaristische Theorie vom Allgemeinwohl maṣlaḥa bekannt geworden ist At Tufi war ausserdem einer der wenigen muslimischen Gelehrten des Mittelalters die sich direkt mit dem Text der Bibel auseinandersetzten Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 BelegeLeben BearbeitenAt Tufi erhielt seine erste Erziehung in seinem Geburtsort und gelangte 1282 nach Bagdad wo er arabische Grammatik Fiqh Hadith und Logik studierte Nach einem einjahrigen Aufenthalt in Damaskus den er zum Besuch des Unterrichts von Ibn Taymiyya und al Mizzi nutzte zog er 1305 nach Kairo wo er seine Ausbildung bei verschiedenen Gelehrten fortsetzte und einen Posten als Repetitor muʿid an der Mansuriya und der Nasiriya erhielt 1311 wurde er aus Grunden die nicht ganz klar sind fur einige Tage inhaftiert und anschliessend aus der Stadt verbannt Nach einem Zwischenaufenthalt in Damiette begab er sich in die oberagyptische Stadt Qus wo er die Bibliotheken durcharbeitete und selbst eigene Bucher verfasste 1315 unternahm er den Haddsch anschliessend blieb er noch ein Jahr in Mekka 1316 reiste er nach Palastina weiter wo er in der Stadt Hebron verstarb Ein besonders eigenartiger Punkt an at Tufis Gelehrtenprofil war seine Neigung fur die Schia So stand er wahrend seines Aufenthaltes in Mekka in regem Austausch mit dem imamitischen Gelehrten as Sakakini In Kairo wurde ihm vorgeworfen rafiditische Positionen zu vertreten und die Prophetengefahrten beschimpft zu haben Die Hanbaliten waren und sind bis heute eher fur ihre anti schiitschen Positionen bekannt Werke BearbeitenVon den mehr als 50 Werken die at Tufi verfasste haben sich 19 erhalten Die folgenden davon sind bereits ediert worden Kitab at Taʿyin fi sarḥ al Arbaʿin Buch der Spezifizierung zur Kommentierung der Vierzig Kommentar zu an Nawawis Sammlung der vierzig Hadithe die im 20 Jahrhundert auf besonders grosses Interesse gestossen ist In diesem Werk entwickelte at Tufi im Zusammenhang mit der Kommentierung des 32 Hadith Keine Schadigung und keine schadigende Vergeltung la ḍarar wa la ḍirar 1 seine Theorie von dem Allgemeinwohl maṣlaḥa das grundsatzlich hoher gewichtet werden musste als Textbelege aus Koran und Sunna Der moderne syrische Gelehrte Dschamal ad Din al Qasimi 1866 1914 gab diesen Text separat heraus und versah ihn mit eigenen Erklarungen 2 Raschid Rida liess den Text mit den Erklarungen al Qasimis 1906 in seiner Zeitschrift al Manar neu abdrucken und machte ihn damit einer grosseren islamischen Offentlichkeit bekannt 3 In vollstandiger Form wurde at Tufis Kommentar erst 1998 ediert und zwar von Aḥmad Ḥaǧǧ Muḥammad ʿUṯman at Taʿaliq ʿala l anaǧil al arbaʿa Die Glossen zu den vier Evangelien ist von Lejla Demiri kritisch ediert und ubersetzt worden al Ǧaḏal fi ʿilm al ǧadal Das Banner der Frohlichkeit uber die Wissenschaft vom Disput In diesem Werk formulierte at Tufi die Idee dass Jesus Christus ein Engel gewesen sein konne und dies der Grund war warum die Christen ihm gottliche Eigenschaften zuschrieben al Isarat al ilahiya ila l mabaḥiṯ al uṣuliya dreibandige Abhandlung zu den Usul al fiqh aṣ Ṣaʿqa al ġaḍabiya fi r radd ʿala munkiri al ʿArabiya Verteidigung der arabischen Sprache gegen ihre Kritiker Sarḥ Muḫtaṣar ar Rauḍa Kommentar zu einer von ihm selbst erstellten Epitome zu dem Werk Rauḍat al naẓir wa ǧannat al munaẓir von Ibn Qudama al Maqdisi Literatur BearbeitenArabische QuellenIbn Ḥaǧar al ʿAsqalani ad Durar al kamina fi aʿyan al miʾa aṯ ṯamina Daʾirat al maʿarif al ʿUṯmaniya Hyderabad 1349h Bd II S 154 157 DigitalisatSekundarliteraturCarl Brockelmann Geschichte der arabischen Litteratur 3 Bde 2 Supplement Bde Leiden Brill 1938 1949 Bd II S 132 Suppl Bd II S 133f Lejla Demiri Muslim exegesis of the Bible in medieval Cairo Najm al Din al Tufi s d 716 1316 commentary on the Christian scriptures Leiden 2013 Wolfhart Heinrichs Art al Ṭufi in Encyclopaedia of Islam New Edition Bd X S 588f Wolfhart Heinrichs Ǧadal bei aṭ Ṭufi eine Interpretation seiner Beispielsammlung In Zeitschrift der Deutschen Morgenlandischen Gesellschaft Supplement III 1 Wiesbaden 1977 S 463 473 Muṣṭafa Zaid al Maṣlaḥa fi t tasriʿ al islami Dar al Yusr li ṭ Ṭibaʿa wa n Nasr Kairo 2004 Belege Bearbeiten Vgl dazu Yaḥya ibn Sharaf al Nawawi Das Buch der vierzig Hadithe Kitab al Arbaʿin mit dem Kommentar Ibn Daqiq al ʿid Ubersetzt von Marco Scholler Frankfurt a M 2007 S 194 197 Vgl Zaid al Maṣlaḥa fi t tasriʿ al islami 2004 S 133 Vgl dazu Malcolm Kerr Islamic Reform The Political and Legal Theories of Muḥammad ʿAbduh and Rashid Riḍa Berkeley 1966 S 97 102 Normdaten Person GND 102372101 lobid OGND AKS LCCN n85142416 VIAF 32302651 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Nadschm ad Din at TufiALTERNATIVNAMEN Tufi at Nadschm ad Din Abu r Rabiʿ Sulaiman ibn ʿAbd al Qawi at Tufi نجم الدين سليمان بن عبد القوي الطوفي arabisch KURZBESCHREIBUNG hanbalitischer GelehrterGEBURTSDATUM 1276GEBURTSORT Tufa bei BagdadSTERBEDATUM 1316STERBEORT Hebron Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nadschm ad Din at Tufi amp oldid 230647487