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Artur Alliksaar 15 April 1923 in Tartu 12 August 1966 ebenda war ein estnischer Lyriker Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung 2 Verbannung 3 Werke 4 Wurdigung 5 Deutsche Ubersetzungen 6 Sekundarliteratur 7 EinzelnachweiseAusbildung BearbeitenArtur Alliksaar ging am renommierten Hugo Treffner Gymnasium in Tartu zur Schule und studierte anschliessend 1941 1942 Rechtswissenschaft an der Universitat Tartu Er kampfte ab 1943 freiwillig auf deutscher Seite im Zweiten Weltkrieg gegen die Rote Armee Nach dem Krieg hielt er sich bei der estnischen Widerstandsbewegung der Waldbruder auf Verbannung BearbeitenVon 1944 bis 1949 war er Angestellter in der Eisenbahnverwaltung der Estnischen Sozialistischen Sowjetrepublik 1949 wurde er wegen angeblichen Landesverrats von den sowjetischen Besatzungsbehorden festgenommen zu 25 Jahren Verbannung verurteilt und inhaftiert Von 1949 bis 1957 lebte Alliksaar in verschiedenen Internierungslagern in Narva und Mordwinien sowie in der Verbannung in der Oblast Wologda 1957 brachte ihm eine Amnestie die Freiheit 1958 kehrte Alliksaar nach Tartu zuruck wo er bis zu seinem Tod in einer Bierfabrik auf dem Bau und bei der Eisenbahn arbeitete Er war in dieser Zeit unter anderem mit den einflussreichen estnischen Schriftstellern Andres Ehin und Ain Kaalep befreundet Werke BearbeitenArtur Alliksaar war stark von Rainer Maria Rilke beeinflusst Das lyrische Hauptwerk konnte erst nach seinem Tod aber immerhin genehmigt durch die sowjetische Zensur veroffentlicht werden Bislang sind als Buch erschienen Nimetu saar Schauspiel 1966 Olematus voiks ju ka olemata olla Anthologie herausgegeben von Paul Eerik Rummo 1968 Luule 1976 Vaike luuleraamat 1984 Paikesepillaja Auswahlsammlung 1997 Alliksaar armastusest 2002 Daneben hat Alliksaar Gedichte von Rainer Maria Rilke Sergei Jessenin und Anna Ahmatova meisterhaft ins Estnische ubersetzt Wurdigung BearbeitenDas lyrische Werk von Artur Alliksaar ist stark philosophisch inspiriert Es hebt sich von der konkreten Wirklichkeit ab Seine Dichtkunst legt Wert auf den Klang der Satze bedient sich paradoxaler Wendungen ist sprachschopferisch und von Bildern gepragt Wiederkehrende Themen sind Tod Liebe Blut Schmerz Abend Nacht und Sand In Alliksaars Gedichten spiegelt sich die Erfahrung eines von Krieg und Deportation gepragten Lebens wider das dennoch ungebrochen den Glauben an den menschlichen Geist bewahrt hat Kennzeichnend fur seine Lyrik ist aber auch eine besondere Sprachvirtuositat die man allein schon an den Titeln einiger Gedichte ablesen kann die folgendermassen lauten Fragment aus der Tischrede vom Jubilaumsdiner des Schwachsinns das veranstaltet wurde als sich herausstellte dass es fur den Leichenschmaus noch zu fruh sei Das Konzert der Toiletten Sonate fur zwei Kanonen kein einziges Klavier und eine beliebige Anzahl von Meinungen Das Nichtvorhandensein konnte ja auch nichtvorhanden sein 1 Vielfach enthielten seine Gedichte aber auch konkrete politische Aussagen was die Publikation zu Sowjetzeiten erschwerte wie zum Beispiel Merkt euch Die Menschennatur sollte hin und wieder ihre Haltung verandern denn wer sich lange krummt kann sich spater auch auf Befehl nicht mehr strecken 2 Deutsche Ubersetzungen BearbeitenVon Alliksaar ist 1994 ein kleiner Gedichtzyklus in der Zeitschrift Estonia auf Deutsch erschienen ubersetzt von Gisbert Janicke 3 Sekundarliteratur BearbeitenGisbert Janicke Der Wind tanzt im Haselgeholz in Estonia 1 1994 S 31 33 Artur Alliksaar malestustes Koostanud Henn Kaarel Hellat Tartu Ilmamaa 2007 240 S Margit Moistlik On raske vaikida ja laulda mul Artur Alliksaare elust Tallinn Menu Kirjastus 2011 208 S Einzelnachweise Bearbeiten Artur Alliksaar Paikesepillaja Tartu Ilmamaa 1997 S 87 89 191 310 Cornelius Hasselblatt Geschichte der estnischen Literatur Von den Anfangen bis zur Gegenwart Berlin New York Walter de Gruyter 2006 S 639 640 Einzelnachweis siehe Cornelius Hasselblatt Estnische Literatur in deutscher Sprache 1784 2003 Bibliographie der Primar und Sekundarliteratur Bremen Hempen Verlag 2004 S 28 Normdaten Person GND 1025760050 lobid OGND AKS LCCN n87114145 VIAF 44414833 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Alliksaar ArturKURZBESCHREIBUNG estnischer LyrikerGEBURTSDATUM 15 April 1923GEBURTSORT TartuSTERBEDATUM 12 August 1966STERBEORT Tartu Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Artur Alliksaar amp oldid 212400732