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Ernst Arthur Robert May 21 Dezember 1902 in Kloster Veilsdorf 22 Juni 1933 in Bourheim war ein deutscher Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus Als ausgebildeter Journalist war er zuletzt Chefredakteur der Aachener Arbeiter Zeitung und Funktionar in der Kommunistischen Partei Deutschlands KPD Er gilt als eines der fruhen Opfer der faschistischen Diktatur In Erinnerung an ihn wurde am 6 Februar 2019 an seinem letzten Wohnsitz in Aachen von dem Kunstler Gunter Demnig ein Stolperstein verlegt 1 Stolperstein Arthur May in AachenLeben und Wirken BearbeitenDer Sohn des Korbmachers Franz Friedrich May 1874 1918 und der Fabrikarbeiterin Hedwig Antonie Alma geborene Bohsecker 1882 wuchs in Coburg auf Nach dem Ersten Weltkrieg zog er nach Koln wo er zunachst der SPD beitrat und spater zur KPD wechselte Seit 1928 arbeitete er unter Wilhelm Pinnecke und Ismar Heilborn als Redakteur fur die Sozialistische Republik die Tageszeitung der KPD fur Koln und Umgebung Im Sommer 1932 zog May nach Aachen und wurde Chefredakteur bei der Aachener Arbeiter Zeitung 2 die als Kopfblatt der KPD Zeitung Sozialistische Republik in Koln erschien und vom Colonia Verlag in Koln gedruckt und verlegt wurde wobei lediglich der Lokalteil von der Redaktion in Aachen selbst erstellt wurde 3 Daruber hinaus ubernahm May die politische Leitung des Unterbezirks Aachen Stadt und Land der KPD 4 und trat bei vielen Veranstaltungen der Nationalsozialisten als Gegenredner auf 5 Damit geriet er zunehmend ins Visier der Nationalsozialisten vor allem seit der Machtergreifung durch Adolf Hitler am 30 Januar 1933 Zunachst wurde mit Wirkung vom 21 Februar 1933 die Aachener Arbeiter Zeitung verboten und May damit arbeitslos Er versuchte noch mit anderen Genossen eine Reorganisation der Revolutionaren Gewerkschafts Opposition RGO und des Kampfbundes gegen den Faschismus KgdF doch mehr als konspirative Treffen gelang den Akteuren nicht May selbst stand nunmehr unter Beobachtung und war der standigen Gefahr einer Festnahme ausgesetzt Er konnte sich daraufhin nicht mehr in seiner angemeldeten Wohnung auf dem Muffeter Weg 57 aufhalten und wurde schliesslich am 16 Juni 1933 in einem Versteck in der Alsenstrasse verhaftet Am Sitz der preussischen Polizeibehorde in der Gelben Kaserne in Aachen wurde er verhort und schwer gefoltert Auf Ersuchen des in Aachen tatigen SS Sturmbannfuhrers Erwin Rosener sollte May zu einer weiteren Vernehmung und einer angeblichen Zeugengegenuberstellung nach Julich gebracht werden 6 Die Polizeifuhrung ubergab daraufhin den in Schutzhaft befindlichen May zwei SS Mannern die ihn in die Julicher Zitadelle uberfuhren sollten Der Transport wurde in der Nacht vom 21 auf den 22 Juni 1933 in einem offenen Fahrzeug ausgefuhrt Kurz nach Mitternacht und vor der Ankunft wurde der Haftling auf Hohe des Julicher Ortsteils Bourheim auf der Flucht erschossen 7 Ein erstes Ermittlungsverfahren wegen Mordes gegen die Schutzen wurde noch im Jahr 1933 angeblich mangels Beweisen eingestellt Aufgrund einer Anzeige der KPD Julich aus dem Jahr 1946 wurde schliesslich im Jahr 1954 der Fall May vor dem Aachener Schwurgericht erneut verhandelt Grundlage des Verfahrens war der Zufallsfund eines Flugblattes der KPD mit dem Titel Ein Martyrer der sozialen Revolution Arthur May ermordet 8 in dem behauptet wird dass May aus allernachster Nahe erschossen wurde dass sein Korper von blutunterlaufenen Striemen ubersat war Kopf und Gesicht entsetzlich zugerichtet und die Augen ausgeschlagen waren 9 Grundlage dieser Behauptungen waren Aufnahmen der Leiche die einige Wochen nach seinem Tod inoffiziell exhumiert und zwecks Begutachtung nach Holland gebracht worden war Anschliessend wurde sie wieder in Bourheim beerdigt Diese Flugblatter waren 1933 in Aachen Koln und Stolberg verteilt worden von denen die GeStaPo mehr als 700 Exemplare wieder einsammeln konnte Obwohl die Indizien erneut eindeutig auf Mord deuteten wurde bei dem Prozess im Jahr 1954 einer der beteiligten SS Manner freigesprochen der zweite mutmassliche Tater war zwischenzeitlich verstorben 10 Bei beiden Gerichtsverfahren waren die amtlich beteiligten Polizisten Mediziner und Richter eng mit dem Nationalsozialismus verbunden und Mitglieder in verschiedenen Parteiorganisationen gewesen 11 Weblinks BearbeitenAusfuhrliche Dokumentation auf den Seiten der Stadt Aachen Vorlage E 42 0109 WP17 Stolperstein fur Aachener Widerstandskampfer Arthur May Pressemitteilung auf den Seiten des Bertram Wieland Archivs vom 1 Februar 2019 dass es richtig ist Herrschaft zu hinterfragen Gedenken an Arthur May Bericht zur Gedenksteinverlegung auf den Seiten des Bertram Wieland Archivs vom 6 Februar 2019Einzelnachweise Bearbeiten Stolperstein fur Aachener Widerstandskampfer Arthur May Pressemitteilung des Bertram Wieland Archivs vom 1 Februar 2019 Arbeiter Zeitung Nr 218 vom 30 September 1932 In Stadtarchiv Duren Bestand Kreisarchiv Akte L 34 Albert Kirschgens Gerd Spelsberg Einigkeit statt Recht und Freiheit Aachen 1933 Verlag Alano 1983 ISBN 3 924007 00 4 S 112 113 und S 157 Jurgen Kuppers Arbeiterwiderstand und Verfolgung im Grenzland 1933 1945 Forschungsarbeit als Student der RWTH 1981 Aachen 1983 S 18 20 Horst Wallraff Nationalsozialismus in den Kreisen Duren und Julich Hahne amp Schloemer Duren 2000 S 184 Elmar Gasten Aachen in der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft 1933 1944 Verlag Peter Lang 1993 ISBN 3 631 45697 2 S 15 und S 86 87 Das deutsche Volk klagt an Hitlers Krieg gegen die Friedenskampfer in Deutschland Editions du Carrefour 1936 S 261 Ulrich Kalkmann Die Technische Hochschule Aachen im Dritten Reich 1933 1945 Verlag Mainz 2003 ISBN 978 3 86130 181 3 S 239 Schusse bei Bourheim Der Mord an Arthur May Eine Dokumentation auf den Projektseiten des Bertram Wieland Archivs vom 25 Februar 2016 Koln Aachen und Duren Stolpersteine veroffentlicht in der Porzer Illustrierten vom 26 April 2016 Stefan Noethen Alte Kameraden und neue Kollegen Polizei in Nordrhein Westfalen 1945 1953 Verlag Klartext 2003 ISBN 3 89861 110 8 S 325 326Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 7 Februar 2019 PersonendatenNAME May ArthurALTERNATIVNAMEN May Ernst Arthur Robert vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Journalist Politiker KPD und WiderstandskampferGEBURTSDATUM 21 Dezember 1902GEBURTSORT Kloster VeilsdorfSTERBEDATUM 22 Juni 1933STERBEORT Bourheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Arthur May Widerstandskampfer amp oldid 204909969