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Die Artevelde war ein ursprunglich als Fischereischutzschiff konzipiertes Einzelschiff dessen Bau vom belgischen Marinekorps 1939 begonnen und von der deutschen Kriegsmarine nach der Besetzung Belgiens 1940 mit einigen Veranderungen vollendet wurde Das Schiff diente im Zweiten Weltkrieg in der Kriegsmarine als Kanonenboot K 4 und danach von 1945 bis 1954 unter seinem ursprunglich geplanten Namen Artevelde in der belgischen Marine K 4 Artevelde ArteveldeSchiffsdatenFlagge Deutsches Reich Deutsches ReichBelgien Belgienandere Schiffsnamen ArteveldeLoreleiSchiffstyp KanonenbootKlasse EinzelschiffBauwerft Cockerill Hoboken Antwerpen Wilton Fijenoord SchiedamKiellegung 1939Stapellauf 28 August 1940Indienststellung 25 April 1943Ausserdienststellung 22 November 1954Verbleib 1954 55 abgewracktSchiffsmasse und BesatzungLange 98 5 m Lua 94 8 m KWL Breite 10 5 mTiefgang max 3 8 mVerdrangung 1640 t standard 2270 t maximal Besatzung 12 Offiziere 168 MannMaschinenanlageMaschine 2 Babcock Wilcox Wasserrohrkessel 2 Satz Parsons TurbinenMaschinen leistung 21 700 PS 15 960 kW Hochst geschwindigkeit 28 5 kn 53 km h Propeller 2Bewaffnung3 10 5 cm Sk 4 3 7 cm Sk 10 2 cm Flak Minenwurfvorrichtung 120 Minen Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung und Bau 2 Technische Daten 3 Verwendung 3 1 Kriegsmarine 3 2 Belgische Marine 4 Anmerkungen 5 Literatur 6 WeblinksEntwicklung und Bau BearbeitenVor Beginn des Zweiten Weltkrieges besass Belgien nur eine sehr kleine Flotte Die Marine Korps der Zeelieden en Torpedisten war 1927 aus Kostengrunden aufgelost worden und erst 1939 wurde angesichts der deutschen Bedrohung wieder ein kleines Marinekorps neu geschaffen Dessen Flotte bestand im hauptsachlich aus den ehemaligen deutschen Torpedobooten A 20 und A 43 aus dem Ersten Weltkrieg und dem Fischereischutzschiff Zinnia einer ehemaligen britischen Sloop der Flower Klasse Als Ersatzbau fur dieses Schiff gab die belgische Regierung 1939 bei Cockerill in Hoboken Antwerpen das Fischereischutzboot Artevelde in Auftrag Gleichzeitig sollte das Schiff dem belgischen Konigshaus als Staatsyacht dienen und zu diesem Zweck auch eine entsprechende Ausstattung erhalten Das 1939 auf Kiel gelegte und noch im Bau befindliche Schiff fiel im Mai 1940 bei der Besetzung Belgiens auf der Helling in deutsche Hand Da das Schiff kurz vor dem Stapellauf stand entschied man es unter dem provisorischen Namen Lorelei fertigzustellen Nach dem Stapellauf am 28 August 1940 1 wurde der Rohbau nach Rotterdam geschleppt und bei Wilton Fijenoord in Schiedam fertiggestellt 2 Anstelle der ursprunglich vorgesehenen vier 10 2 cm Geschutze in Doppelschilden und einer 20 mm Zwillings Flak wurde das Schiff dabei mit drei 10 5 cm Schnellfeuergeschutzen in Einzellafetten vier 3 7 cm Schnellfeuerkanonen und zehn 20 mm Flak bewaffnet Hinzu kamen Minenwurfgestelle und bis zu 120 Minen Die Arbeiten dauerten bis in das Jahr 1943 und erst am 25 April 1943 3 konnte das nunmehr als Kanonenboot klassifizierte und mit der Bezeichnung K 4 versehene Schiff von der Kriegsmarine in Dienst gestellt werden Technische Daten BearbeitenDas Schiff war 94 8 m Wasserlinie bzw 98 5 m Lua lang und 10 5 m breit hatte 3 8 m Tiefgang und verdrangte 1640 t standard 2270 t maximal Nur die Geschutzschilde waren gepanzert 40 mm Die Maschinenanlage stammte aus Grossbritannien und bestand aus zwei Cockerill Babcock Wilcox Kesseln von 34 atu und zwei Satz Parsons Turbinen die uber ein Radergetriebe die zwei Schrauben von 2 6 m Durchmesser antrieben Die Leistung an den zwei Wellen betrug 21 700 PS die Hochstgeschwindigkeit beachtliche 28 5 Knoten Der Bunkervorrat von 680 t Heizol ermoglichte eine Fahrtstrecke von 1200 Seemeilen bei 19 Knoten Marschgeschwindigkeit Die Besatzung bestand aus 12 Offizieren und 168 Mann Das Schiff war seetuchtig und schnell rollte aber bei Seegang recht erheblich Verwendung BearbeitenKriegsmarine Bearbeiten Das Schiff wurde der 1 Sperrbrecherflottille zugeteilt und im Geleit und Wachdienst in der westlichen Nordsee und Deutschen Bucht eingesetzt Am 6 Oktober 1944 wurde es bei einer Sicherungsfahrt im Bereich der Westfriesischen Inseln in Begleitung der beiden Minensuchboote M 104 und M 201 von sieben britischen Motortorpedobooten MTBs angegriffen Dabei versenkte K 4 ein MTB das nach einem Volltreffer explodierte und M 201 schoss zwei weitere MTBs kampfunfahig Auf K 4 und M 104 waren nach Treffern in Bordwand Brucke und Schornstein sieben Leichtverwundete zu beklagen Belgische Marine Bearbeiten Das Boot uberstand den Krieg unbeschadigt wurde 1945 an Belgien zuruckgegeben und von der belgischen Marine unter seinem ursprunglichen Namen Artevelde als Geleit und Wachboot in Dienst gestellt Danach diente es ab 1950 als Schulboot und Wohnschiff Das Schiff wurde am 22 November 1954 ausser Dienst gestellt und anschliessend bei J Bakker amp Zonen in Brugge abgewrackt Anmerkungen Bearbeiten Es wird auch der 24 August 1940 genannt Auch die Werft Gusto N V in Schiedam wird gelegentlich genannt Verschiedentlich wird auch der 25 Marz 1943 genannt Literatur BearbeitenErich Groner Dieter Jung Martin Maass Die deutschen Kriegsschiffe 1815 1945 Band 1 Bernard amp Graefe Verlag Munchen 1982 ISBN 3 7637 4800 8 S 174 Hans H Hildebrand Albert Rohr Hans Otto Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Biographien ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart Kohler Hamburg 2008 ISBN 978 3 8364 9743 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kanonenboot K 4 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien http www german navy de kriegsmarine captured gunboats k4 http www deutsches marinearchiv de http www deutsche kriegsschiffe de Schiffe kanonenboote k 4 HTM http www navypedia org ships belgium be es artevelde htm Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Artevelde Schiff 1943 amp oldid 239013149