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Arlesberg ist ein Ortsteil von Geraberg in der Landgemeinde Geratal im Ilm Kreis in Thuringen ArlesbergLandgemeinde GeratalKoordinaten 50 43 N 10 50 O 50 7125 10 826111111111 455 Koordinaten 50 42 45 N 10 49 34 OHohe 455 m u NNEingemeindung 1923Eingemeindet nach GerabergPostleitzahl 99331Vorwahl 03677Arlesberg sudlicher Ortseingang die Juchnitz im VordergrundArlesberg sudlicher Ortseingang die Juchnitz im Vordergrund Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Der Manganerzbergbau 3 Sehenswurdigkeiten 4 Quellen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenArlesberg liegt am Rand des Thuringer Waldes am Austritt der Zahmen Gera aus dem Gebirge Den gleichen Namen wie der Ort tragt auch der westlich gelegene 651 Meter hohe Arlesberg Sudlich von Arlesberg auf der anderen Seite des Geratals liegt die Hohe Warte 765 Meter Der alte Dorfkern Arlesbergs liegt hochwassergeschutzt am nordwestlichen Talhang im Bereich der heutigen Bergstrasse Dr Mohr Strasse Arlesberg lag bis zu deren Umtrassierung an der Bundesstrasse 88 Sudlich des Ortes im Juchnitzgrund liegt das Schullandheim Geraberg Geschichte BearbeitenErstmals erwahnt wurde Arlesberg im Jahr 1503 1 Der Ort nahm spater einen Aufschwung durch verschiedene Bergwerke unter dem Arlesberg in denen neben Mangan auch Flussspat gefordert wurde Der Verarbeitung diente die Braunsteinmuhle an der Zahmen Gera Gleichzeitig breitete sich der Ort nun auch entlang des Tals an der Gehlberger und Geraer Strasse aus Auch ein eigener Friedhof wurde oberhalb des Ortes angelegt wahrend die Pfarrkirche in Geraberg zum Gottesdienst besucht wurde Der Ort im Amt Schwarzwald gehorte zu verschiedenen Ernestinischen Herzogtumern zuletzt von 1826 bis 1918 zum Herzogtum Sachsen Coburg und Gotha 1923 wurden die Dorfer Gera unterhalb und Arlesberg oberhalb zur neuen Gemeinde Geraberg zusammengelegt Im 20 Jahrhundert nahm die Industrialisierung in Arlesberg weiter an Fahrt auf und 1886 grundete das Ilmenauer Unternehmen Thuringische Glasinstrumentenfabrik Alt Eberhardt amp Jager eine Fabrik in Arlesberg Diese wurde zu DDR Zeiten unter dem Namen Thermometerwerk Geraberg weiter ausgebaut und avancierte zum grossten Arbeitgeber der Umgebung In ihrer Nachbarschaft entstanden Sportplatze und das Geraberger Schwimmbad Nach der Wiedervereinigung wurde die Fabrik geschlossen und das grosste Nachfolgeunternehmen Geratherm zog ins Gewerbegebiet nordlich des Ortes um Die alte Fabrik wurde abgerissen Geraberg wurde am 1 Januar 2019 ein Ortsteil der Landgemeinde Geratal 2 Weitere bedeutende Firmengrundungen waren 1874 Just amp Co AG eine Koffer und Kistenfabrik 1887 baute man an die Jagersche Thermometerfabrik einen Anbau nebst Schneidemuhle Funf Jahre spater vernichtete ein Feuer grosse Mengen des Lagerbestands und Maschinen wiewohl die Feuerwehr die Thermometerfabrik retten konnte Der Kaufmann Just aus Leipzig kaufte 1895 fur 250 000 Mark ein 844 ar grosses Gelande an der 1879 erbauten Bahnlinie Arnstadt Ilmenau und liess ein Jahr spater an der Elgersburger Strasse ein dreistockiges Wohnhaus errichten In der Nahe entstand die neue Fabrik mit 30 Beschaftigten 1906 ubernahm Just die Einrichtungskosten von 400 Mark fur eine Kinderbewahranstalt 1911 stiftete er 5 000 Mark fur eine Schwesternstation 1915 wahrend des Ersten Weltkriegs lieferte Just alle zwei Wochen Tornister Rucksacke und Patronentaschen fur ein 1 000 Mann starkes Kriegsbataillon Nach dem Krieg lieferte Just nach England und Holland Um 1930 wurde in der Fabrik eine Werkskuche eingerichtet Nach einigen Firmenumwandungen wurde die Firma 1972 in die VEB Thuringer Kofferfabriken Geraberg Geschwenda umgewandelt und 1976 an das Kombinat Sportgerate Schmalkalden angeschlossen Im Herbst 1990 wurde die Produktion eingestellt und zwei kleine Unternehmen versuchten die traditionsreiche Produktion fortzusetzen 1992 erfolgt die Abwicklung durch die Treuhand 1882 Hugo Eger Porzellanfabrik Um 1882 wurde von den Porzellanarbeitern Kaufmann Meusinger und Siptrott eine kleine Porzellanfabrik gegrundet die jedoch schon zwei Jahre spater wegen Zahlungsproblemen geschlossen und versiegelt wurde Im Laufe des Jahres 1885 wurde die Fabrik zweimal verkauft zuletzt an einen Carl Riemann aus der Schierholzschen Porzellanfabrik Plaue wo er als Oberdreher arbeitete Siehe unten 1896 F C Riemann 1886 waren Riemann und Gunther Besitzer der Fabrik 1890 kam Eduard Wagner dazu Die Fabrik beschaftigte seinerzeit etwa 50 Mitarbeiter Aus Altersgrunden schied Gunther 1895 aus wahrend Wagner 1896 nach dem Ausscheiden von Riemann Alleininhaber wurde Riemann siehe unten hatte seine eigene Fabrik gegrundet 1908 starb Wagner seine Witwe verkaufte die Fabrik fur 100 000 Mark an den Fabrikanten Hugo Eger der die Fabrik im Jahre 1911 vergrosserte und meist Akkordarbeiter beschaftigte Mit der Errichtung einer Turbine wurde 1920 erstmals elektrischer Strom erzeugt Bis 1930 erhohte sich die Zahl der Beschaftigten bis zu 160 Ab 1933 ging wegen der Nazis der Export zuruck so dass gegen Ende des Zweiten Weltkriegs nur noch 40 Arbeiter beschaftigt waren 1943 kamen 18 polnische und russische Zwangsarbeiter hinzu Nach der 1944 erfolgten Umwandlung der Firma zu einer OHG deren Inhaber Hugo Eger jun und Hermann Merkel waren wurde der Betrieb im Oktober 1948 in das Eigentum des Landes Thuringen uberfuhrt 1949 betrug die Belegschaftsstarke 136 Werktatige 1950 erfolgte die Eingliederung in das Werk II des VEB Porzellanwerk Gehren 1973 wurde das Werk geschlossen die Produktion wie auch die Riemannsche nach Ilmenau verlegt 1896 F C Riemann Porzellanfabrik Der Fabrikbesitzer Carl Riemann Schwiegersohn von Friedrich Wilhelm Gunther der bisher mit Eduard Wagner aus Ilmenau zusammenarbeitete grundete 1896 eine eigene neue Fabrik die er jedoch schon 1909 an seine beiden Schwiegersohne in einer Zeit schwierigen Geschaftsgangs ubergab 1916 die beiden Besitzer wurden zum Kriegsdienst einberufen wurde die Fabrik geschlossen und nach Ende des Krieges 1919 wieder eroffnet 1944 starb der damalige Besitzer Frankenberg die Fabrik ubernahm nun dessen Schwiegersohn Walter Muller ein Schlosser 1945 wurde die Produktion mit Zustimmung der SMAD wieder aufgenommen um 1949 Volkseigentum zu werden 1950 beschaftigte das Unternehmen 71 Mitarbeiter die Fabrik wurde dem VEB Porzellanwerk Gehren angeschlossen 1973 wurde die gesamte Produktion in das neue Porzellanwerk Ilmenau Henneberg Porzellan umgelagert und das Porzellanwerk in Geraberg geschlossen Die Belegschaft wurde in Bussen mehrfach am Tage zum Schichtbeginn ins Eichicht 12 km Entfernung gefahren 1977 wurde die alte Produktionsstatte und 1991 das ehemalige Pfortnerhauschen es diente zuletzt als Buswartehauschen abgerissen Der Manganerzbergbau Bearbeiten Das Bergmassiv sudlich des Ortes enthalt als Spaltenausfullung in verschiedenen Porphyren Erze und Minerale Bereits in der Mitte des 14 Jahrhunderts 1351 gab es auf dem Mittelberg Berg zwischen Juchnitz und Zahmer Gera Eisensteinbergbau 1665 erfolgten die ersten urkundlichen Erwahnungen des Manganerzbergbaues im Arlesberger Revier Dieser Bergbau gab dem Revier seine Bedeutung 1855 erschien erstmals die Braunsteinmuhle auf dem Briefkopf der Firma E Diemar Braunsteinwerk Um 1860 der Hauptperiode des Abbaus waren etwa 400 Menschen in rund 140 Gruben tatig Die grossten Gruben besassen Stollen von 600 bis 1000 m Lange Nach einem weiteren Produktionshoch in den Jahren 1915 bis 1924 kam der Bergbau 1931 zum Erliegen wurde jedoch schon 1936 wieder belebt 1949 endete der Manganerzbergbau mit der Stilllegung der Grube Heinrichsgluck Die Gesamtproduktion wird auf 75 000 bis 100 000 t geschatzt Die hohe Qualitat der damals geforderten Erze in rund 100 Manganerzgangen verschafften dem ehemaligen Arlesberger Revier weltweite Bedeutung Ausserdem ist der Manganabbau und seine Nutzung im Lauf der historischen Entwicklung des Reviers und seiner Gruben ein wichtiges Indiz fur die fruhe Industriegeschichte Im 20 Jahrhundert begann man zudem den Abbau von Fluss und Schwerspat im Tal der Zahmen Gera dieser Bergbau endete 1958 Die Braunsteinmuhle bearbeitete bis 1982 importierte Erze Sehenswurdigkeiten BearbeitenDurch Arlesberg und den Juchnitzgrund fuhrt der gut beschilderte Braunsteinweg der an verschiedenen Stellen mittels Informationstafeln uber die Geschichte des Manganbergbaus im Tal unterrichtet Er beginnt am Kreisverkehr Gehlberger Strasse Geraer Strasse Elgersburger Strasse wo auf einem kleinen Plateau ein alter Sandsteinbrecher steht Er war von 1935 bis 1960 in Betrieb zur Herstellung von Putz und Mauersand Der ursprungliche Standort war in der Nahe der Bergbrauerei Braunsteinmuhle Braunstein Wanderweg vom Kreisverkehr Gehlberger Strasse bis zum Waldgasthaus Monchhof nbsp Sandsteinbrecher nbsp Zahme Gera in Arlesberg nbsp Zahme Gera unmittelbar vor der Braunsteinmuhle nbsp Von der Zahmen Gera betriebenes Muhlrad der BraunsteinmuhleQuellen BearbeitenDiverse Infotafeln im Juchnitztal Diverse Schautafeln in der Braunsteinmuhle Website Gerabergs Website der BraunsteinmuhleWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Arlesberg Geraberg Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Wolfgang Kahl Ersterwahnung Thuringer Stadte und Dorfer Funfte Auflage Bad Langensalza 2010 S 19 Thuringer Gesetz und Verordnungsblatt Nr 14 2018 S 795 ff aufgerufen am 1 Januar 2019Ortsteile von Geratal Frankenhain Geraberg mit Arlesberg Geschwenda Gossel Grafenroda mit Dorrberg Liebenstein Normdaten Geografikum GND 4736442 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Arlesberg Geratal amp oldid 213745006