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Die Apfelblutlaus Eriosoma lanigerum ist eine Pflanzenlaus aus der Familie der Rohrenblattlause Aphididae Sie stammt ursprunglich aus Nordamerika wurde jedoch durch den Menschen in verschiedene Erdteile eingeschleppt wie etwa nach Europa und Neuseeland ApfelblutlausApfelblutlaus Eriosoma lanigerum SystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Schnabelkerfe Hemiptera Unterordnung Pflanzenlause Sternorrhyncha Familie Rohrenblattlause Aphididae Gattung EriosomaArt ApfelblutlausWissenschaftlicher NameEriosoma lanigerum Hausmann 1802 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Lebensweise 3 Wirtschaftliche Bedeutung und Bekampfung 4 Naturliche Feinde 5 WeblinksMerkmale BearbeitenDie weit haufigeren ungeflugelten adulten Tiere werden etwa 1 8 Millimeter lang und sind dunkelbraun bis dunkel violettstichig gefarbt Ihre Siphone Siphunculi sind sehr kurz und fast nicht erkennbar Der Korper der Tiere die uber der Erde leben ist mit langen weissen wollahnlichen Wachsfaden bedeckt Die unter der Erde lebenden Tiere sind mit weisslich blauen Wachspartikeln besetzt Die geflugelten Imagines sind geringfugig grosser als die ungeflugelten matt blaugrau bis schwarz gefarbt und nur leicht mit Wachsausscheidungen bedeckt Die Vorderflugel sind durchsichtig deren Adern besitzen auf der Vorderseite charakteristische kraftige dunkle Adern Die Nymphen haben einen langgestreckten und leicht abgeflachten Korper sind blassgrau bis rotlichbraun gefarbt und produzieren nach und nach wahrend ihrer Entwicklung blaulich weisse Wachsausscheidungen Die Tiere sind anfangs etwa 0 6 Millimeter lang und erreichen 1 3 Millimeter im letzten Stadium Ihr sehr markanter Saugrussel ist zumindest gleich lang wie ihr Korper Die ovalen Eier sind 0 3 Millimeter lang braun bis violettstichig gefarbt und sind ebenso mit Wachs uberzogen Lebensweise BearbeitenIn Nordamerika wo man auch eine sexuelle Reproduktion beobachten kann findet man die Tiere vor allem auf Amerikanischer Ulme Ulmus americana In Europa vermehrt sich die Art fast ausschliesslich parthenogenetisch und lebt an Apfeln Malus Man kann die Art auch an Quitte Cydonia oblonga und selten auch an Birnen Pyrus finden Imagines wie Nymphen saugen Pflanzensaft von jungen ein bis dreijahrigen Trieben aber auch an Verletzungen alter Aste und des Stammes Sie saugen nicht an Blattern Die Art uberwintert normalerweise als Nymphe an den Wurzeln der Wirtspflanzen ein bis zwei Meter unter der Erde Nymphen und auch Imagines konnen in milden Wintern aber auch oberirdisch an gut geschutzten Platzen uberleben Bei hoher Populationsdichte uberwintern die Tiere mitunter auch als Ei in Rindenritzen Von Marz bis April beginnen die ungeflugelten Weibchen lebende Nymphen zu gebaren Insgesamt werden bis zum Herbst etwa 100 bis 120 Nachkommen gezeugt wobei geflugelte Weibchen nur dann auftreten wenn Kolonien meist ab Juli uberbevolkert sind Es treten dabei 10 bis 12 Generationen pro Jahr auf Im ersten Stadium sind die Nymphen sehr aktiv und konnen so von den Wurzeln in die oberirdischen Partien der Pflanzen bzw umgekehrt wandern Sie konnen aber auch durch aussere Einflusse wie Wind oder durch andere Tiere auf andere Wirtspflanzen transportiert werden Die Tiere durchleben vier Nymphenstadien bevor sie sich zur Imago hauten Im Herbst entwickelt sich ein Teil der Nymphen zu ungeflugelten Mannchen die sich mit ungeflugelten Weibchen paaren Diese legen dann jeweils ein einzelnes verhaltnismassig grosses Ei ab Wann eine sexuelle Fortpflanzung stattfindet ist noch nicht hinreichend geklart sie scheint jedoch nur in Ausnahmefallen an Apfelbaumen stattzufinden in der Regel erfolgt sie an Amerikanischer Ulme Wirtschaftliche Bedeutung und Bekampfung BearbeitenDas Saugen der Tiere verursacht Pflanzengallen und holzige Auswuchse Starker Befall an den Wurzeln kann diese zum Absterben bringen was in weiterer Folge das Wachstum der Pflanzen beeintrachtigt Junge Baume konnen mitunter auch absterben altere Baume werden hingegen kaum beeintrachtigt Durch das Aufbrechen der Gallen konnen verstarkt Pilzinfektionen und andere Pflanzenkrankheiten auftreten Auch konnen die Fruchte an Apfelbaumen durch Besiedlung des Stangels und durch Wachs und Honigtauausscheidungen in Mitleidenschaft gezogen werden wodurch der Verkaufswert sinkt Fur gewohnlich ist eine Bekampfung nur bei starkem Befall und dadurch befurchteten Schaden erforderlich Insektizide gegen die Apfelblutlaus gibt es unter anderem auf Basis von Dimethoat Endosulfan Chlorpyrifos oder Methylparathion Dabei kann nur der Befall auf den oberirdischen Pflanzenteilen behandelt werden die Bekampfung der Tiere an den Wurzeln ist nicht moglich Naturliche Feinde BearbeitenDie Larven der Blutlaus Zehrwespe Aphelinus mali eine Erzwespen Art entwickeln sich parasitisch in Apfelblutlausen Sie sind jedoch gegenuber Insektiziden sehr empfindlich und treten deswegen nicht in landwirtschaftlichen Plantagen auf Daneben gibt es eine Reihe von verschiedenen unter anderem rauberisch von Lausen lebenden Feinden wie etwa Marienkafer Florfliegen und Schwebfliegenlarven Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Apfelblutlaus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung von Eriosoma lanigerum bei HortNET englisch Eriosoma lanigerum Hausmann In Encyclopedie des ravageurs europeens HYPPZ archiviert vom Original am 20 Oktober 2011 abgerufen am 23 Februar 2013 englisch Virginia Tech Department of Entomology englisch Celeste Welty Janet Murphy Woolly Apple Aphid In Extension Fact Sheet HYG 2208 94 Ohio State University archiviert vom Original am 23 Dezember 2014 abgerufen am 10 Juli 2020 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Apfelblutlaus amp oldid 215798646