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Antoni Macierewicz 3 August 1948 in Warschau ist ein polnischer Politiker Er war von 1991 bis 1992 Innenminister im Kabinett Olszewski und zwischen 2015 und 2018 Verteidigungsminister in den Regierungen Szydlo sowie Morawiecki I zudem Sejm Abgeordneter der 1 3 4 6 7 und 8 Wahlperiode Antoni Macierewicz 2014 Er zahlte zu den Fuhrungsmitgliedern in der Partei Recht und Gerechtigkeit PiS und gilt als engster Vertrauter des Vorsitzenden Jaroslaw Kaczynski Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Politische Positionen 3 Literatur 4 Weblinks 5 FussnotenLeben und Wirken BearbeitenMacierewicz studierte an der Universitat Warschau und beendete das Studium mit einem Magister in Geschichte 1 1968 bis 1989 gehorte er der demokratischen Opposition an Er gilt als einer der Grunder des Komitees zur Verteidigung der Arbeiter polnisch Komitet Obrony Robotnikow abgekurzt KOR Von 1989 bis 1992 gehorte er der Partei Christlich Nationale Vereinigung ZChN an fur die er 1991 in den Sejm einzog Vom 23 Dezember 1991 bis zum 5 Juni 1992 war Macierewicz Innenminister in der Regierung von Jan Olszewski Die Mehrheit im Sejm verpflichtete Macierewicz im Mai 1992 per Beschluss der spater als verfassungswidrig eingestuft wurde eine Liste mit den Namen von aktuell tatigen Abgeordneten und Politikern in hohen Staats sowie Regierungsamtern die wahrend der Volksrepublik Polen Mitarbeiter der kommunistisch kontrollierten Geheimdienste UB und SB gewesen waren zusammenstellen zu lassen Am 4 Juni 1992 ubergab Macierewicz dem Altestenrat des Sejms eine Liste angeblicher ehemaliger Mitarbeiter von wo sie noch am selben Tag den Medien zugespielt wurde Unter dem Decknamen Bolek war auf ihr auch Staatsprasident Lech Walesa aufgefuhrt Noch in derselben Nacht wurde mit deutlicher Mehrheit ein Misstrauensvotum gegen das Kabinett Olszewski verabschiedet 2 Macierewicz schied daraufhin aus der ZChN aus und grundete die Akcja Polska im Bundnis mit Olszewskis Ruch Odbudowy Polski ROP wurde er erneut 1997 Sejmabgeordneter nach deren Zerfall grundete Macierewicz die Ruch Katolicko Narodowy Bei den Parlamentswahlen in Polen 2001 erlangte er als Listenkandidat der Liga Polnischer Familien erneut ein Mandat schied aber aus der Fraktion aus Vor der Parlamentswahl 2005 grundete er gemeinsam mit Jan Olszewski die Ruch Patriotyczny die bei den Wahlen lediglich 1 05 Prozent der Stimmen erhielt Bei den Wahlen 2007 und 2011 erlangte er uber die Liste der PiS erneut einen Parlamentssitz Die Abgeordneten der Ruch Patrioticzny traten im Mai 2010 der PiS bei 3 Im Juli 2006 wurde er von Premierminister Jaroslaw Kaczynski zum stellvertretenden Verteidigungsminister berufen In seinem Amt war er fur die Auflosung des Anfang der 1990er Jahre geschaffenen polnischen Militargeheimdienstes WSI zustandig Der WSI hatte nach seiner Auffassung zu viele Offiziere ubernommen die noch zu Zeiten des Warschauer Paktes ihren Dienst angetreten hatten und teilweise in Moskau ausgebildet worden waren Der Auflosung des WSI stand Verteidigungsminister Radoslaw Sikorski skeptisch gegenuber wie er spater bekannte 4 Im Konflikt mit Macierewicz reichte er seinen Rucktritt ein Diesem unterstand von Oktober 2006 bis November 2007 der neu geschaffene Dienst fur militarische Gegenspionage Sluzba Kontrwywiadu Wojskowego 5 Im Juli 2010 trat er an die Spitze des von der PiS durchgesetzten und besetzten Parlamentsausschusses der sich mit der Untersuchung des Flugunfalls von Smolensk beschaftigte Macierewicz ausserte wiederholt die Uberzeugung dass der Unfall auf ein Attentat zuruckzufuhren sei und die Wahrheit in der Offentlichkeit unterdruckt werde 6 2015 gewann seine PiS die Parlamentswahlen in Polen und Macierewicz wurde polnischer Verteidigungsminister In seiner Amtszeit traten nach seinen Angaben neun von zehn hoheren Generalstabsoffizieren sowie 80 Prozent des Heereskommandos von ihren Posten zuruck oder wurden entlassen Auch der Oberbefehlshaber des Polnischen Heeres Miroslaw Rozanski trat aus Protest zuruck Die Opposition kritisierte durch die Entlassungen wurden wertvolle Erfahrungen aus Afghanistan und dem Irak vernichtet 7 In Macierewicz Amtszeit fiel das zerruttete Verhaltnis mit der Europaischen Union Auch uberwarf er sich gegen Ende seiner Amtszeit mit Prasident Andrzej Duda Im Januar 2018 wurde er vom neuen Ministerprasidenten Mateusz Morawiecki entlassen und durch den vorherigen Innenminister Mariusz Blaszczak ersetzt Er galt ausser bei den PiS Stammwahlern als uberaus unbeliebt Die Personalanderungen wurden als Signal Polens gewertet einen eher massigenden Kurs gegenuber der EU einzuschlagen 8 Am 11 Januar 2018 ubernahm er von Kazimierz Nowaczyk die Leitung der Smolensk Kommission Auf diesem Posten versuchte er nach Berichten polnischer Medien die Version durchzusetzen dass der Tod des Staatsprasidenten Lech Kaczynski und der anderen Personen an Bord auf einen Bombenanschlag der russischen Geheimdienste zuruckging Die Fernsehsender TVN und das Internetportal Onet veroffentlichten im September 2022 Berichte nach denen Macierewicz Beweismaterial das nicht im Einklang mit dieser Version stand bewusst unterschlagen hat 9 Politische Positionen BearbeitenMacierewicz gilt als anti liberal wiederholt ausserte er sich kritisch zur Mitgliedschaft Polens in der EU Er war Grundungsherausgeber der als radikal anti kommunistisch und antisemitisch beziehungsweise rechtsextrem bezeichneten Zeitschrift Glos 10 In einem Radiointerview mit Radio Maryja soll Macierewicz im Jahre 2002 erklart haben dass er das antisemitische Pamphlet Protokolle der Weisen von Zion deren Authentizitat seiner Ansicht nach unterschiedlich bewertet werde fur sehr interessant halte und die hierin vertretenen Thesen mit seinen Erfahrungen ubereinstimmten 11 12 Anlasslich seiner Ernennung zum Verteidigungsminister protestierte die Anti Defamation League bei der polnischen Regierung und forderte Macierewicz auf sich von seinen damaligen Ausserungen zu distanzieren 13 Der Sprecher des amtierenden Ministers bezeichnete diese Anschuldigungen als eine Luge und forderte daraufhin Entschuldigungen 14 Macierewicz galt in seiner aktiven Zeit nach Kaczynski als der zweitwichtigste Ideologe der Rechten und als sehr angesehen in den klerikal nationalistischen Kreisen der PiS 15 Laut Tomasz Piatek und anderen polnischen Journalisten war Macierewicz jahrelang von einem Netz prorussischer Aktivisten umgeben Dies wird als umso ungewohnlicher beurteilt weil Macierewicz zugleich wie andere Regierungsmitglieder durch offentliche Agitation gegen die Regierung Wladimir Putins aufgefallen war und die russische Regierung fur den Flugunfall von Smolensk 2010 verantwortlich macht 15 16 Literatur BearbeitenTomasz Piatek Macierewicz i jego tajemnice Macierewicz und seine Geheimnisse Arbitror Verlag Warschau 2017 ISBN 978 83 948331 0 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Antoni Macierewicz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Antoni Macierewicz in der Abgeordneten Datenbank des Europaischen Parlaments zeit de 29 Dezember 2016 Frau Szulecka ubt den Krieg faz net 11 Juli 2017 Die Moskau Reise des Herrn KownackiFussnoten Bearbeiten 1 abgerufen am 7 Dezember 2015 Reinhold Vetter Polens eigensinniger Held Wie Lech Walesa die Kommunisten uberlistete Berlin 2010 S 354 355 Klaus Ziemer Das politische System Polens Eine Einfuhrung S 214 215 Sikorski o komisji likwidacyjnej WSI nie bylem autorem propozycji kadrowych Tomasz L Nie znam goscia kompletnie tvn24 pl 15 Dezember 2022 Macierewicz wiceministrem obrony narodowej wp pl 22 Juli 2006 Helmut Fehr 2014 Eliten und zivile Gesellschaft Legitimitatskonflikte in Ostmitteleuropa S 334 https www nzz ch international radikaler umbau von polens armee die grosse saeuberungswelle ld 154977 Meret Baumann Polens neuer Regierungschef entlasst umstrittene Minister In nzz de 9 Januar 2018 abgerufen am 9 Januar 2018 Macierewicz trafiony Smolenskiem Awantura po najnowszych doniesieniach onet pl 23 September 2022 Rafal Pankowski The populist radical right in Poland S 121 157 Rafal Pankowski The populist radical right in Poland S 121 122 Rajeev Syal Polish defence minister condemned over Jewish conspiracy theory In The Guardian 10 November 2015 Paul Fluckiger Polen Der neue Verteidigungsminister und die judische Weltverschworung In Der Tagesspiegel 13 November 2015 Antoni Macierewicz na celowniku izraelskich mediow Za Protokoly Medrcow Syjonu Nicht mehr online verfugbar In wp pl 12 November 2015 archiviert vom Original am 15 November 2015 abgerufen am 17 November 2015 polnisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot wiadomosci wp pl a b Konrad Schuller Polen und Russland Die Moskau Reise des Herrn Kownacki In Frankfurter Allgemeine Zeitung 11 Juli 2017 Christian Davies Polish minister accused of having links with pro Kremlin far right groups In The Guardian 12 Juli 2017Kabinett Olszewski 1991 1992 Jan Olszewski Zbigniew Dyka Jerzy Eysymontt Adam Glapinski Gabriel Janowski Stefan Kozlowski Jerzy Kropiwnicki Antoni Macierewicz Marian Miskiewicz Andrzej Olechowski ab 1992 Andrzej Sicinski Krzysztof Skubiszewski Andrzej Stelmachowski Ewaryst Waligorski Wojciech WlodarczykAusgeschiedene Artur Balazs 1991 1992 Karol Lutkowski 1991 1992 Jan Parys 1991 1992 Kabinett Szydlo 2015 2017 Beata Szydlo Andrzej Adamczyk Witold Banka Mariusz Blaszczak Piotr Glinski Jaroslaw Gowin Marek Grobarczyk Krzysztof Jurgiel Mariusz Kaminski Beata Kempa Henryk Kowalczyk Antoni Macierewicz Mateusz Morawiecki Konstanty Radziwill Elzbieta Rafalska Anna Strezynska Jan Szyszko Krzysztof Tchorzewski Witold Waszczykowski Elzbieta Witek Anna Zalewska Zbigniew Ziobro Ausgeschiedene Dawid Jackiewicz 2015 2016 Pawel Szalamacha 2015 2016 Kabinett Morawiecki I 2017 2019 Mateusz Morawiecki Andrzej Adamczyk Jan Ardanowski seit 2018 Witold Banka Mariusz Blaszczak Bozena Borys Szopa seit 2019 Jacek Czaputowicz seit 2018 Michal Dworczyk seit 2019 Jadwiga Emilewicz seit 2018 Piotr Glinski Jaroslaw Gowin Marek Grobarczyk Mariusz Kaminski Henryk Kowalczyk Jerzy Kwiecinski seit 2018 Dariusz Piontkowski seit 2019 Jacek Sasin seit 2019 Lukasz Szumowski seit 2018 Krzysztof Tchorzewski Michal Wos seit 2019 Marek Zagorski seit 2018 Zbigniew Ziobro Ausgeschiedene Marian Banas 2019 Joachim Brudzinski 2018 2019 Teresa Czerwinska 2018 2019 Krzysztof Jurgiel 2017 2018 Beata Kempa 2017 2019 Antoni Macierewicz 2017 2018 Konstanty Radziwill 2017 2018 Elzbieta Rafalska 2017 2019 Anna Strezynska 2017 2018 Beata Szydlo 2017 2019 Jan Szyszko 2017 2018 Witold Waszczykowski 2017 2018 Elzbieta Witek 2017 und 2019 Anna Zalewska 2017 2019 Normdaten Person GND 1118537491 lobid OGND AKS LCCN no2012097378 VIAF 201273331 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Macierewicz AntoniKURZBESCHREIBUNG polnischer Politiker Mitglied des Sejm MdEPGEBURTSDATUM 3 August 1948GEBURTSORT Warschau Abgerufen von https de wikipedia org w 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