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Anton Streitwieser 3 Juli 1916 in Surheim 17 Juli 1972 in Bochum war ein deutscher SS Fuhrer und dritter Schutzhaftlagerfuhrer im KZ Mauthausen Leben BearbeitenStreitwieser absolvierte nach dem achtjahrigen Besuch der Volksschule in Laufen eine Mechanikerlehre die er im Oktober 1933 abschloss Danach engagierte er sich kurzzeitig bei der Hitlerjugend 1 Streitwieser wurde 1934 Mitglied der SS Mitgliedsnr 276 125 und stieg dort im April 1945 bis zum SS Obersturmfuhrer auf 2 1934 begann Streitwieser seinen Lagerdienst in Konzentrationslagern als Angehoriger der Wachmannschaft des KZ Dachau 3 Von dort wechselte er 1935 ins KZ Sachsenburg und ab 1936 kurzzeitig weiter ins KZ Esterwegen Anschliessend wurde er an die NS Ordensburg Vogelsang abkommandiert Ab dem 1 Dezember 1936 war er bei der Lagerkommandantur des KZ Sachsenhausen eingesetzt 1 Dort war er bei der Fahrbereitschaft tatig und wurde Fahrer von Theodor Eicke Im November 1938 wurde Streitwieser zum KZ Mauthausen versetzt 3 In Mauthausen war Streitwieser von Fruhjahr 1939 bis Ende 1939 als Arbeitsdienstfuhrer eingesetzt und danach bis Marz 1940 als Kommandofuhrer beim Aufbau des Aussenlagers Gusen Im April 1940 wurde Streitwieser Rapportfuhrer im KZ Gusen Mitte 1941 meldete sich Streitwieser freiwillig zur Waffen SS und nahm an Kampfeinsatzen an der Ostfront teil so diente er von Juni 1941 bis September 1942 im Regiment Westland 4 der 5 SS Panzer Division Wiking Aufgrund einer Kriegsverletzung wurde Streitwieser ausgezeichnet mit dem Eisernen Kreuz zweiter Klasse und dem Infanterie Sturmabzeichen 5 wieder zum KZ Mauthausen versetzt Ab Oktober 1942 war Streitwieser im KZ Mauthausen als III Schutzhaftlagerfuhrer eingesetzt An der SS Junkerschule in Braunschweig absolvierte er 1943 einen Lehrgang fur SS Fuhrer und wurde zum SS Untersturmfuhrer befordert bevor er im Januar 1944 wieder nach Mauthausen kam Von Marz 1944 bis zur Befreiung des KZ Mauthausen Anfang Mai 1945 war Streitwieser Lagerleiter der KZ Aussenlager Melk Wien Schwechat Wien Floridsdorf Wien Modling Hinterbruhl 1 Streitwieser galt unter den Haftlingen als brutaler Schlager der auch seinen Hund Hasso mit dem Befehl Wo ist der Lump auf KZ Insassen hetzte Im KZ Mauthausen erhielt er den Spitznamen Der schone Toni Nach Kriegsende wurde Streitwieser festgenommen es gelang ihm jedoch im Februar 1946 aus amerikanischer Internierung zu entweichen Mit dem Falschnamen Klaus Werner Krug gelang es Streitwieser unterzutauchen und bei seiner Frau in Koln unentdeckt zu leben Im April 1953 erfolgte offiziell Streitwiesers Todeserklarung durch das Amtsgericht Bonn Nach Aufdeckung von Streitwiesers falscher Identitat wurde er 1956 verhaftet und vor einem Prozessbeginn mehrmals aus der Untersuchungshaft entlassen 3 Gemeinsam mit dem ehemaligen Leiter der Politischen Abteilung im KZ Mauthausen Karl Schulz musste sich Streitwieser vor dem Landgericht Koln fur seine in Mauthausen begangenen Taten verantworten Der Verfahrensgegenstand beinhaltete die Ermordung tausender KZ Haftlinge durch Misshandlungen Vergasung und Erschiessung Zudem waren die Angeklagten der Teilnahme an Selektion im Rahmen der Aktion 14f13 sowie der Totung gefangener amerikanischer Fallschirmjager im Steinbruch beschuldigt 6 Am 30 Oktober 1967 wurde das Urteil verkundet Schulz erhielt 15 Jahre Haft wegen des gemeinschaftlichen versuchten Mordes in einem Fall sowie Beihilfe zum Mord in neun Fallen Streitwieser wurde zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe und zusatzlich sieben Jahren verurteilt aufgrund von gemeinschaftlichem Mord in drei Fallen sowie Korperverletzung mit Todesfolge in zwei Fallen Zudem wurden Streitwieser die Burgerrechte auf Lebenszeit und Schulz auf zehn Jahre aberkannt 7 Streitwieser verstarb Mitte Juli 1972 im Haftkrankenhaus Bochum 3 Literatur BearbeitenErnst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Fritz Bauer Red Justiz und NS Verbrechen Sammlung deutscher Strafurteile wegen nationalsozialistischer Totungsverbrechen 1945 1999 Bd XXVI ISBN 3 598 23817 7 S 633 646 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Fritz Bauer Red Justiz und NS Verbrechen Sammlung deutscher Strafurteile wegen nationalsozialistischer Totungsverbrechen 1945 1999 Bd XXVI S 633 646 Anton Streitwieser auf www dws xip pl a b c d Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 608f Hans Marsalek Die Geschichte des Konzentrationslagers Mauthausen Dokumentation 3 Auflage Wien Linz 1995 S 193 Hans Marsalek Die Geschichte des Konzentrationslagers Mauthausen Dokumentation 3 Auflage Wien Linz 1995 S 193 Verfahren gegen Streitwieser und Schulze auf Justiz und NS Verbrechen Memento vom 21 Dezember 2009 im Internet Archive Die Verfolgung der Tater Memento vom 7 September 2012 im Webarchiv archive today auf www mauthausen memorial atPersonendatenNAME Streitwieser AntonKURZBESCHREIBUNG deutscher Schutzhaftlagerfuhrer im KZ MauthausenGEBURTSDATUM 3 Juli 1916GEBURTSORT SurheimSTERBEDATUM 17 Juli 1972STERBEORT Bochum Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anton Streitwieser amp oldid 218606655