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Anton Spitaler 11 Juli 1910 in Munchen 3 August 2003 in Traunreut war ein deutscher Orientalist und Philologe fur Arabisch und semitische Sprachen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Mitgliedschaften 3 Veroffentlichungen Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSpitaler studierte zwischen 1929 und 1933 an der Universitat Munchen und im Wintersemester 1931 1932 an der Universitat Breslau 1933 wurde Spitaler in Munchen in semitischer Philologie promoviert Von 1933 bis 1939 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar fur Semitistik und Stipendiat der Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft bei der Korankommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften BAdW Im Zweiten Weltkrieg diente Spitaler in der Wehrmacht als arabischer Dolmetscher zunachst in Belgien und dann in Frankreich Im Juni 1946 konnte er sich in Munchen in semitischer Philologie habilitieren 1948 wurde er zum Ordinarius an der Universitat Munchen ernannt und 1978 emeritiert Spitalers international anerkannte und gewurdigte Gelehrsamkeit war in erster Linie von Gotthelf Bergstrasser August Fischer und Heinrich L Fleischer gepragt Seine Neuauflage von Theodor Noldekes Zur Grammatik des classischen Arabisch Wien 1896 mit seinen umfangreichen Korrekturen und Erganzungen sowohl aus dem Handexemplar Noldekes als auch aus seinen eigenen Sammlungen Darmstadt 1963 dokumentiert seine umfangreiche Quellenkenntnis und seine wissenschaftlich fundierte Vertrautheit mit der arabischen Philologie Zusammen mit Jorg Kraemer und Helmut Gatje begrundete er das Worterbuch der klassischen arabischen Sprache dessen erste Lieferung 1959 erschien und das ab der dritten Lieferung von Manfred Ullmann hauptamtlich bearbeitet wurde Seine Privatbibliothek und wissenschaftliche Korrespondenz seine Aufzeichnungen zur arabischen Syntax Phraseologie und Stilistik hatte er bereits lange vor seinem Tod der Munchener Arbeitsstelle bei der Kommission fur Semitische Philologie der Bayerischen Akademie vermacht Zu seinen Doktoranden zahlen Adolf Denz Ramadan Abdel Tawab Mahmoud M F Hegazi Hans Jurgen Sasse Ulrike Mosel Stefan Wild Werner Diem Tawfik Borg Christoph Correll Reinhard Weipert Kathrin Muller 1978 erhielt er die Ehrendoktorwurde Dr phil h c der Hebraischen Universitat Jerusalem und 1993 den Maximiliansorden fur Kunst und Wissenschaft der Bayerischen Staatsregierung Seit 1973 war er korrespondierendes Mitglied der British Academy 1 Spitaler erbte im Jahr 1941 ein Archiv von Gotthelf Bergstrasser Dabei handelt es sich um eine Sammlung von Photos historischer Koranmanuskripte fur Bergstrassers geplanten Apparatus Criticus zum Koran Nach dem Zweiten Weltkrieg behauptete Spitaler das Archiv sei 1944 bei jenem Luftangriff verbrannt durch den das Gebaude der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Munchen vollig zerstort wurde Diese Aussage traf jedoch nicht zu vielmehr waren die Photos bis zu Beginn der 1990er Jahre in Spitalers Besitz 2 Seitdem befindet es sich in Obhut von Angelika Neuwirth einer Schulerin Spitalers an der Freien Universitat Berlin wo es im Rahmen des Projekts Corpus Coranicum digitalisiert und ausgewertet wird 3 Mitgliedschaften Bearbeiten1966 Ordentliches Mitglied der Philosophisch historischen Klasse der Bayerischen Akademie der Wissenschaften BAdW 1978 Vizeprasident der BAdW 1973 Korrespondierendes Mitglied der School of Oriental and African Studies in LondonVeroffentlichungen Auswahl BearbeitenDie Verszahlung des Koran nach islamischer Uberlieferung Sitzungsberichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Philosophisch historische Abteilung Band 11 Mit einem Vorwort von Otto Pretzl Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Munchen 1935 badw de Neuausgabe als Die Verszahlung des Qur an nach islamischer Uberlieferung Beitrage zur transkulturellen Wissenschaft Band 21 Hrsg kommentiert und mit einem Anhang versehen von Michael Fisch Weidler Buchverlag Berlin Berlin 2023 ISBN 978 3 89693 786 5 Grammatik des neuaramaischen Dialekts von Maʻlula Antilibanon Abhandlungen fur die Kunde des Morgenlandes Band 23 1 Brockhaus Leipzig 1938 Nachdruck Kraus Reprint Ltd Nendeln 1966 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche al Qalamu aḥadu l lisanaini Beitrage zur Lexikographie des klassischen Arabisch Band 8 Vorgelegt am 9 Mai 1986 Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Munchen 1989 Beck Munchen 1989 ISBN 3 7696 1550 6 badw de Philologica Beitrage zur Arabistik und Semitistik Diskurse der Arabistik Band 1 Hrsg von Hartmut Bobzin Mit Indices versehen von Stefan Weninger Harrassowitz Wiesbaden 1998 ISBN 3 447 03980 9 Dieser Sammelband enthalt Spitalers Zeitschriften und Buchbeitrage von 1940 bis 1994 fast vollstandig mit Ausnahme von Die Verszahlung des Koran nach islamischer Uberlieferung Erste Halbverse in der klassisch arabischen Literatur Philosophisch historische Klasse Neue Folge Band 142 Posthum herausgegeben mit Titel Vorwort und Anhang versehen von Kathrin Muller Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Munchen 2016 ISBN 978 3 7696 0131 2 Literatur BearbeitenMichael Fisch Einfuhrung in Leben und Werk von Anton Spitaler In Anton Spitaler Die Verszahlung des Qur an nach islamischer Uberlieferung Beitrage zur transkulturellen Wissenschaft Band 21 Hrsg kommentiert und mit einem Anhang versehen von Michael Fisch Weidler Buchverlag Berlin Berlin 2023 ISBN 978 3 89693 786 5 Michael Fisch Bibliographie zum Werk von Anton Spitaler In Anton Spitaler Die Verszahlung des Qur an nach islamischer Uberlieferung Beitrage zur transkulturellen Wissenschaft Band 21 Hrsg kommentiert und mit einem Anhang versehen von Michael Fisch Weidler Buchverlag Berlin Berlin 2023 ISBN 978 3 89693 786 5 Paul Kunitzsch Anton Spitaler Einer der fuhrenden deutschen Arabisten verstarb im August dieses Jahres in Traunreut Rosenheim In Akademie Aktuell Bayerische Akademie der Wissenschaften Jg 2003 Heft 02 Ausgabe Nr 10 2 Dezember 2003 ISSN 1436 753X S 20 f badw de PDF 7 1 MB Bearbeitungsdatum 29 September 2009 Paul Kunitzsch Anton Spitaler 11 Juli 1910 bis 3 August 2003 Ein Nachruf In Jahrbuch der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 2003 04 Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Munchen 2004 ISSN 0084 6090 S 307 313 badw de PDF 354 kB Bearbeitungsdatum 28 September 2009 Nachdruck in Otto Pretzl Dem wird der Abgrund seine letzte Zuflucht sein Beitrage zu Qur an und Orientalisten 1926 1940 Beitrage zur transkulturellen Wissenschaft Band 14 Hrsg von Michael Fisch Weidler Buchverlag Berlin Berlin 2021 ISBN 978 3 89693 756 8 S 301 308 Stefan Wild Anton Spitaler 1910 2003 In Zeitschrift der Deutschen Morgenlandischen Gesellschaft Band 156 2006 S 1 7 Nachruf uni halle de Stefan Wild Spitaler Anton In Neue Deutsche Biographie NDB Band 24 Duncker amp Humblot Berlin 2010 ISBN 978 3 428 11205 0 S 709 f Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Anton Spitaler im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Fellows Anton Spitaler Elected 1973 British Academy abgerufen am 1 August 2020 Andrew Higgins The Lost Archive Missing for a half century a cache of photos spurs sensitive research on Islam s holy text In The Wall Street Journal 12 Januar 2008 abgerufen am 13 Februar 2023 Corpus Coranicum Modul 1 Textdokumentation 2 Vorgehensweise und Ergebnisse Manuscripta Coranica Nicht mehr online verfugbar In bbaw de Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften 21 Oktober 2009 archiviert vom Original am 23 Juni 2010 abgerufen am 13 Februar 2023 Normdaten Person GND 118616269 lobid OGND AKS LCCN n80136299 VIAF 113614647 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Spitaler AntonKURZBESCHREIBUNG deutscher Orientalist semitischer und arabischer PhilologeGEBURTSDATUM 11 Juli 1910GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 3 August 2003STERBEORT Traunreut Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anton Spitaler amp oldid 230869359