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Ansichten eines Clowns ist ein Roman des deutschen Schriftstellers und Literatur Nobelpreistragers Heinrich Boll Bereits der Vorabdruck in der Suddeutschen Zeitung loste heftige Kritik insbesondere von Seiten der deutschen Katholischen Kirche aus Im Januar 1963 wurde der Roman erstmals vollstandig veroffentlicht Boll selbst kritisierte an seinem Roman dass er sehr konstruiert sei und hob hervor dass sein Werk nicht von Anti Katholizismus gepragt sei Heinrich BollIn diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen Es fehlt z B die Rezeption Gebu Diskussion 18 31 14 Aug 2023 CEST Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Verfilmung 3 Buhnenfassung 4 Literatur 5 BelegeInhalt BearbeitenDer Roman erzahlt die Geschichte eines Mannes dessen Beziehung und Liebe zu einer Frau und so auch er selbst an der wertmobilen Nachkriegsgesellschaft der 1950er und 1960er Jahre zerbricht Der Protagonist Hans Schnier hat sich in Abwendung von den Traditionen seiner vom Wirtschaftswunder gepragten Familie ganz bewusst gegen eine Karriere als Politiker oder Unternehmer entschieden Sehr fruh beginnt dieser mit hohen moralischen jedoch vom Glauben vollig unabhangigen Werten ausgestattete junge Mann eine Beziehung zu einem streng katholischen Madchen namens Marie Derkum Sechs Jahre fuhren beide eine ausgefullte Beziehung Als sie heiraten wollen beginnt eine Diskussion uber die Art der Trauung und die Erziehung ihrer Kinder Und obwohl Hans Schnier in allen Punkten einwilligt sich den Vorstellungen seiner zukunftigen Frau zu beugen zerfasert bereits in der Diskussion das Band das beide miteinander verbunden hatte Am nachsten Tag findet Hans Schnier einen Zettel auf dem steht Ich muss den Weg gehen den ich gehen muss Von diesem Tag an geht es mit dem recht erfolgreichen Clown offiziell Komiker bergab Er ergibt sich dem Alkohol und erlebt einen rasanten Abstieg Der Roman umfasst insgesamt nur eine Zeitspanne von wenigen Stunden beginnend bei der Ankunft in Bonn In Bonn beginnt Schnier seine Eltern und alte Bekannte anzurufen doch nirgendwo findet er sich verstanden Seine Eltern waren uberzeugt vom Nationalsozialismus Seine Mutter arbeitet nun aber fur das Zentralkomitee zur Versohnung rassischer Gegensatze was im Gegensatz zu ihrer Haltung wahrend des Dritten Reichs steht Sein Vater ist ein erfolgreicher und kluger Unternehmer Aber er war auch uberzeugter Nationalsozialist Bei einem Zwischenfall bei dem eine Gruppe der Hitlerjugend wegen eines defatistischen Scherzes uber den Zehnjahrigen herfallt und dieser in seiner Angst dem HJ Fuhrer ein Nazischwein entgegenschleudert verteidigt der Vater den zehnjahrigen Sohn nur halbherzig Er spricht uber seinen alten Lehrer der seinen Schulern nationalsozialistische Werte vermittelt hat jedoch nie ein Parteibuch besass und nach dem Krieg eine glanzende Amterkarriere machte offiziell als Mann mit weisser Weste Er spricht uber einen Schriftsteller einen uberzeugten Nazi der ein Buch schrieb in dem es um eine deutsch franzosische Liebe geht Da die Protagonisten am Ende heiraten hatte der Autor 10 Monate Schreibverbot bekommen nach dem Krieg liess er sich als Widerstandskampfer feiern und betonte immer wieder er habe Schreibverbot von den Nazis bekommen Ausserdem spricht Schnier immer wieder uber Marie das wohl einzige Madchen das er jemals geliebt hat abgesehen vielleicht von seiner Schwester die wahrend des Krieges als Flakhelferin gestorben ist nachdem ihre Mutter sie dorthin geschickt hatte Mehr und mehr wird die Kritik an den unreflektierten Wertewechseln der Deutschen im Ubergang vom Dritten Reich zur Bundesrepublik klar an der fehlenden Verarbeitung der Zeit des Nationalsozialismus und der Katholischen Kirche die als Institution ihren Anhangern ebendiese unreflektierte Anpassung bis hin zum Gehorsam abverlangt Das Buch endet mit einem pathetischen Bild Hans Schnier setzt sich in Bonn auf die Treppe des Bahnhofs und spielt Gitarre wozu er nicht wie ursprunglich geplant die Lauretanische Litanei sondern ein spontan getextetes Lied anstimmt das mit den Zeilen beginnt Der arme Papst Johannes hort nicht die CDU er ist nicht Mullers Esel er will nicht Mullers Kuh dtv Ausgabe 43 Aufl 1997 S 273 Neben sich legt er den Hut den er zu seinen Chaplinparodien getragen hatte Die Leute halten ihn fur einen Bettler was er vielleicht auch ist und werfen ihm Geld in seinen Hut So wartet er dort auf die Ruckkehr seiner Geliebten Die beiden der Druckfassung vorangehenden Niederschriften des Romans enthalten jeweils ein Schlusskapitel in dem die Ruckkehr Marie Derkums zu Hans Schnier geschildert wird Verfilmung BearbeitenAnsichten eines Clowns wurde 1975 von Vojtech Jasny in der Produktion von Heinz Angermeyer und Maximilian Schell verfilmt und am 14 Januar 1976 uraufgefuhrt Die Darsteller sind Helmut Griem Eva Maria Meineke Hanna Schygulla Hans Christian Blech Helga Anders und Rainer Basedow Buhnenfassung BearbeitenIn einer Textadaption von Valery Pecheykin hat am 30 Marz 2019 das Nationaltheater Mannheim eine Buhnenfassung frei nach Heinrich Boll uraufgefuhrt Der russische Regisseur Maxim Didenko fuhrte die Regie Im Produktionsteam mit Buhnen und Kostumbildnerin Maria Tregubova und der Choreographin Dina Kuseyn entstand eine Zauberwelt mit grellbunten Traumen und dusteren Alptraumen subtile Gags allenthalben Die eine Stunde und 45 Minuten ohne Pause wahrende Inszenierung lieferte eine clowneske Karikatur voller Lemuren gesellschaftlicher Verlogenheit der Adenauerjahre 1 Literatur BearbeitenAusgabenErstausgabe Ansichten eines Clowns Kiepenheuer amp Witsch Koln Berlin 1963 DNB 450532917 25 Wochen lang in den Jahren 1963 und 1964 auf dem Platz 1 der Spiegel Bestsellerliste Heinrich Boll Ansichten eines Clowns dtv Munchen 1965 ISBN 3 423 00400 2 Heinrich Boll Werke Kolner Ausgabe Band 13 Ansichten eines Clowns Hrsg von Arpad Bernath Kiepenheuer amp Witsch Koln 2004 ISBN 3 462 03266 6 RezensionenRudolf Augstein Potemkin am Rhein In Die Zeit Nr 24 14 Juni 1963 Reinhard Baumgart Unglucklich oder verungluckt In Die Zeit Nr 25 21 Juni 1963 S 11 Gunter Blocker Der letzte Mensch In Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr 109 11 Mai 1963 Helmut M Braem Ein verbitterter Heinrich Boll Kritische Anmerkungen zu seinem Roman Ansichten eines Clowns In Stuttgarter Zeitung Nr 120 25 Mai 1963 S 4 Elisabeth Endres Das unverwaltete Sakrament In Deutsche Zeitung Stuttgart Koln Nr 120 25 26 Mai 1963 S 18 Joachim Gunther Meinungsstreit um den neuen Boll Ansichten eines Clowns Gesellschaftskritik als Brillantfeuer In Der Tagesspiegel Berlin Nr 5411 30 Juni 1963 S 33 Peter Hartling Ein Clown greift an In Der Monat Berlin 15 H 177 Juni 1963 S 75 78 Urs Jenny Ansichten uber Ansichten In Die Weltwoche Nr 1546 28 Juni 1963 Joachim Kaiser Heinrich Bolls Ansichten eines Clowns Wovon dieses bewegende Buch handelt In Die Zeit Nr 22 31 Mai 1963 S 13 Marcel Reich Ranicki Die Geschichte einer Liebe ohne Ehe Heinrich Boll spann seinen jetzt erscheinenden Roman aus den Faden von unterschiedlicher Qualitat In Die Zeit Nr 19 10 Mai 1963 S 20 Forschungsliteratur InterpretationenGunter Wirth Religiose und gesellschaftliche Motive in Heinrich Bolls Roman Ansichten eines Clowns In Manfred Brauneck Hrsg Der deutsche Roman im 20 Jahrhundert Band II Analysen und Materialien zur Theorie und Soziologie des Romans C C Buchners Verlag Bamberg 1976 S 58 73 Theodore Ziolkowski Vom Verruckten zum Clown In Marcel Reich Ranicki Hrsg In Sachen Boll Ansichten und Einsichten dtv 730 8 Auflage Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1985 S 265 276 Karl Heinz Gotze Heinrich Boll Ansichten eines Clowns UTB Munchen 1985 ISBN 3 7705 2291 5 Gunter Blamberger Ansichten eines Clowns In Werner Bellmann Hrsg Heinrich Boll Romane und Erzahlungen Interpretationen Reclam Stuttgart 2000 ISBN 3 15 017514 3 S 200 221 Wilhelm Grosse Heinrich Boll Ansichten eines Clowns Analysen und Reflexionen 8 8 neubearb Auflage Beyer Hollfeld 2001 ISBN 3 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