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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Ango Begriffsklarung aufgefuhrt Der Ango mittelgriechisch ἄggwn angōn althochdeutsch ango Haken Stachel Spitze ist eine germanische Sonderform des Speeres AngoAngabenWaffenart SpeerVerwendung Kriegswaffe JagdwaffeEntstehungszeit ca 480 n Chr Einsatzzeit ca 480 n Chr 520 n Chr Ursprungsregion Urheber Frankenreich frankische StammeVerbreitung Frankenreich unterrheinisches GebietGesamtlange ca 200 cm 300 cmKlingenlange ca 10 cmGriffstuck Holz LederListen zum Thema86 cm lange Spitze eines frankischen Ango im Museum GrunstadtBlatt einer insgesamt 86 cm langen frankischen Angospitze im Museum Grunstadt Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Beschreibung bei Agathias 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDer Ango besass ein etwa zehn Zentimeter langes pfeilformiges Blatt aus Eisen mit viereckigem Querschnitt und Widerhaken auf einem sehr langen Eisenstab der am Ende in eine Tulle uberging Diese gesamte Metallspitze von ca einem Meter Lange steckte auf einem Holzschaft Die Gesamtlange betrug wahrscheinlich zwischen zwei und drei Meter Man benutzte ihn als Kampf und Jagdwaffe Er diente auch dazu den Schild des Gegners oder nach Moglichkeit diesen selbst zu durchbohren Nach Durchbohren des Schildes sollte dieser mit Hilfe der Widerhaken und des Gewichtes des Angos dem Gegner entrissen werden Das dunne Vorderteil war wie das des romischen Pilums so konstruiert dass es sich nach dem Auftreffen verbog und so fur den Gegner unbrauchbar wurde Der Ango kam hauptsachlich bei den Franken vor wurde aber auch bei anderen Stammen wie den Thuringern gefunden Die grosste Verbreitung fand der Ango im unterrheinischen Gebiet das von den heutigen Stadten Lille Bielefeld und Karlsruhe eingeschlossen wird Die meisten Funde konnten auf die Jahre 480 bis 520 n Chr datiert werden Teilweise wird der Ango auch frankischer Haken genannt 1 Beschreibung bei Agathias BearbeitenFolgendes berichtet Agathias in seinen Historien uber die Bewaffnung der Franken Diese Angonen sind Speere von mittlerer Grosse zum Schleudern und zum Stoss im Nahkampf gleich geeignet Den grossten Teil bedeckt der eiserne Beschlag so dass das Holz kaum am untersten Ende hervorsieht oben an der Spitze sind an beiden Seiten einige gebogene Spitzen in der Form von Angelhaken nach unten gekrummt Im Gefecht schleudert nun der Franke einen solchen Angon Wenn er den Menschenleib trifft dringt naturlich die Spitze ein und es ist fur einen Getroffenen ebenso wie fur einen anderen schwer das Geschoss herauszuziehen denn die Widerhaken die im Fleisch stecken leisten Widerstand und vermehren die Schmerzen so dass der Feind selbst wenn die Wunde an und fur sich nicht todlich war doch zugrunde gehen muss Wenn dagegen der Schild getroffen ist so hangt der Speer von demselben herab und bewegt sich gleichzeitig mit demselben und das unterste Ende schleppt am Boden nach Der Betroffene kann den Speer nicht herausziehen wegen der eingedrungenen Haken und auch nicht abhauen da das Holz durch das umgelegte Eisen geschutzt ist Sieht das der Franke so springt er schnell darauf und tritt auf den Lanzenschaft so dass der Schild herabgedruckt wird die Hand des Eigentumers nachgeben muss und Kopf wie Brust entblosst werden Dann ist es ein leichtes den unbedeckten Gegner zu toten entweder durch einen Axthieb auf den Kopf oder durch einen Stoss mit einem zweiten Speer in die Kehle So ist die Bewaffnung der Franken und dergestalt rusteten sie sich zum Kampf 2 Siehe auch BearbeitenPilum Frame Waffe Literatur BearbeitenSiegmar von Schnurbein Zum Ango In Georg Kossack Gunter Ulbert Hrsg Studien zur Vor und Fruhgeschichtlichen Archaologie Festschrift fur Joachim Werner zum 65 Geburtstag Band 2 Fruhmittelalter Beck Munchen 1974 ISBN 3 406 00344 3 S 411 434 Munchner Beitrage zur Vor und Fruhgeschichte Erganzungsband 1 2 Richard Underwood Anglo Saxon weapons and warfare Tempus Stroud 2001 ISBN 0 7524 1910 2 engl Weblinks BearbeitenEin Ango als Museumsobjekt in der Datenbank von Museum Digital Rheinland PfalzEinzelnachweise Bearbeiten Felix Mundt Beatus Rhenanus Rerum Germanicarum libri tres 1531 Ausgabe Ubersetzung Studien Band 127 von Fruhe Neuzeit Verlag Walter de Gruyter 2008 ISBN 3484970758 Seite 245 1 Agathias Historien II 5 ubers von David Coste Leipzig 31922 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ango amp oldid 237857192