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Andreas Ramdohr 12 April 1613 in Aschersleben 22 Juli 1656 in Braunschweig war deutscher Rechtsgelehrter und Gesandter des Herzogs August II von Braunschweig Portrat des Andreas Ramdohr unbekannter Kunstler 1653 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachkommen 3 Heraldische Ableitung des Familienwappens 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRamdohr entstammte der mitteldeutschen Familie Ramdohr und war der erste Sohn und das einzige von vier Geschwistern das ein Lebensalter uber 18 Jahre erreichte aus der Ehe seines Vaters Joachim Ramdohr 1587 als Sohn des Burgermeisters in Ermsleben 20 Juni 1667 als stadtischer Wurdentrager in Aschersleben Portrat in der Galerie rechts neben der Orgel von St Stephani zu Aschersleben 1 mit Armgart Ebert Ramdohr besuchte zuerst die 1325 gegrundete Lateinschule in Aschersleben Die letzten drei Schuljahre absolvierte er ab 1629 am seinerzeit sehr angesehenen Quedlinburger Gymnasium unter dem Rektorat von Johann Pratorius wo er nicht allein die Logicam Rhetoricam Ethicam und Arthmeticam gehoret sondern es auch in der Hebraischen Griechischen und Lateinischen Sprache so weit gebracht hat dass er mit grossem Lob in denselben Sprachen unterschiedene orationes geschrieben und gehalten Ab 1633 studierte er Philosophie Ethik Politik Geographie und danach Rechtswissenschaft an der Universitat Jena wo er auch als Informator jugendlicher Schuler aus adeligen Hausern wie Christian Gunther und Albert Philipp von Schlotheim wirkte Ab 1638 durfte Ramdohr selbst Vorlesungen halten und erlangte 1641 die Doktorwurde beider Rechte mit der Dissertation De decimis Vom 5 Januar 1642 an war er ausserordentlicher Professor 2 sowie Hofadvokat und vertrat die juristische Fakultat in Jena Jedoch verliess er nach einer Abschiedsvorlesung mit dem Titel Disput de Syndicis die Universitat Jena schon bald da er am 2 Juli 1643 zum Syndikus und 1649 als Nachfolger des verstorbenen Johann Camman zum Protosyndikus der Stadt Braunschweig berufen wurde Fur den dortigen Herzog August den Jungeren leitete Ramdohr in den nun folgenden Jahren uber 22 Gesandtschaften an auswartige Hofe und leistete diplomatische Dienste bei Verhandlungen mit Generalen Konigen und Fursten zur Zeit des Dreissigjahrigen Kriegs So war er bei den Verhandlungen in Osnabruck zugegen die 1648 zum Westfalischen Frieden fuhrten 3 und Anfang 1649 verhandelte er in Leipzig mit dem schwedischen Heerfuhrer Graf Konigsmarck 4 Auch am Regensburger Reichstag 1653 nahm Ramdohr als Braunschweiger Gesandter teil Innerhalb des Braunschweiger Territoriums selbst war er ebenfalls ausserordentlich aktiv und erledigte laut uberlieferten Urteilsbuchern in den 13 Jahren seiner Amtszeit ungefahr 1200 Rechtsfalle nbsp Vita von Andreas Ramdohr in Zeumer 1731Zudem verfasste er zahlreiche juristische Schriften von denen einige 1751 im Gelehrtenlexikon von Christian Gottlieb Jocher erwahnt wurden wirkte eventuell auch als reisender Bucheragent fur seinen Herzog am Aufbau der Herzog August Bibliothek Wolfenbuttel Bibliotheca Augusta seinerzeit grosste Bibliothek Europas mit und wurde schliesslich fur seine Verdienste in den Reichsadelstand erhoben 5 Ramdohr blieb bis zu seinem fruhen Tode an einem Lungenleiden und Entkraftung Catharris tandem frequentibus afflictus viribus consumtis vivere desiet in der Stadt Braunschweig ansassig In Braunschweig Hamburg und Aschersleben verfassten renommierte Burger 35 Trauergedichte anlasslich seines Todes und an seiner fruheren Universitat in Jena wurdigte die Professorenschaft sein Lebenswerk in Form eines Bands mit 17 Nachrufen die heute als ergiebige Quelle fur Ramdohrs Biographie dienen Sein Epitaph mit heute noch entzifferbarer Inschrift D ANDREAE RAMDOHR ASCANIENSIS findet sich an der Aussenmauer der Kirche St Martini Braunschweig 6 nbsp Epitaph fur Andreas Ramdohr St Martini Braunschweig Links oben findet sich Ramdohrs Wappen Nachkommen Bearbeiten1647 vermahlte sich Andreas Ramdohr mit Dorothea Schulte 27 Marz 1629 12 August 1674 einer Schwester des Johann Schulte und Tochter des Hamburger Oberaltesten im Kirchspiel Sankt Petri Albert Schulte 1576 1652 7 und der Gertrud von der Fechte 8 Aus dieser Ehe entsprangen funf Kinder darunter Albrecht auch Albert Andreas von Ramdohr Die namentlich bekannten Nachkommen des Adelsgeschlechts von Ramdohr im hannoverisch braunschweigischen Raum einst haufig Mitglieder des dortigen Staatspatriziats gehen auf ihn zuruck unter anderem der durch den Ramdohrstreit beruhmt gewordene Jurist und Autor Basilius von Ramdohr Heraldische Ableitung des Familienwappens BearbeitenAuf einem 1653 gefertigten Portrat wird rechts oben das Wappen der Familie Ramdohr gezeigt vgl Deutsches Adelslexikon Leipzig 1930 und W D Ostermann Halle 1999 Es zeigt unter einem gehornten Turnierhelm einen gespaltenen Schild der einen steigenden gelben Lowen auf blauem Grund links drei rote Schragbalken auf weissem Grund tragt Ein Lithographie findet sich auch in Hermann Grote Hrsg Geschlechts und Wappenbuch des Konigreichs Hannover und des Herzogthums Braunschweig 1843 Das Wappen ist bis heute in Gebrauch Literatur BearbeitenM Johann Caspar Zeumer Vitae professorum jurium qui in illustri academia Jenensi ab ipsius fundatione ad nostra tempora vixerunt Jena 1711 S 132 Ramdohr Andreas In Christian Gottlieb Jocher Hrsg Allgemeines Gelehrten Lexicon Band 3 M R Johann Friedrich Gleditsch Leipzig 1751 Sp 1889 Textarchiv Internet Archive Ramdohr Andr In Heinrich Wilhelm Rotermund Fortsetzung und Erganzungen zu Christian Gottlieb Jochers allgemeinem Gelehrten Lexico Band 6 Pf Ri Johann Georg Heyse Bremen 1819 Sp 1299 digitale bibliothek uni halle de Ernst Heinrich Kneschke Ramdohr In Neues allgemeines Deutsches Adels Lexicon Band 7 Ossa Ryssel F Voight Leipzig 1867 S 331 Textarchiv Internet Archive Hermann Grote Hrsg Geschlechts und Wappenbuch des Konigreichs Hannover und des Herzogthums Braunschweig 1843 und 1852 Herbert Koch Andreas Ramdohr Professor in Jena 1613 1656 In Jenaer Volksblatt 1 August 1910 Ramdohr In Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Leipzig 1859 1870 Nachdruck Leipzig 1930 Band 7 Ossa Ryssel S 331 books google de Theodor Lockemann Friedrich Schneider Die Matrikel der Universitat Jena Band I 1548 1652 Universitatsbibliothek Jena Jena 1944 Joachim Lampe Aristokratie Hofadel und Staatspatriziat in Kurhannover Band 1 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1963 S 259 f Lauenburgische Heimat Band 120 Heimatbund und Geschichtsverein Herzogtum Lauenburg Ratzeburg 1998 ISSN 0724 4282 S 79 ff Wolf Dieter Ostermann Lebensbilder aus Harz und Borde Band 1 Halle 1999 ISBN 3 933046 35 1 S 19 26 Biografie von Andreas Ramdohr Sabine Wehking Die Deutschen Inschriften Band 9 Gottinger Reihe Munchen 2001 ISBN 3 89500 251 8 Bearb von Sabine Wehking auf Grund einer von 1945 1986 vorgenommenen Materialsammlung Dietrich Mack Weblinks BearbeitenSabine Wehking DI 56 Stadt Braunschweig II 2001 urn nbn de 0238 di056g009k0105501 inschriften net Allgemeines zur Familiengeschichte der Ramdohrs auf von mering deEinzelnachweise Bearbeiten Emil Strassburger Geschichte der Stadt Aschersleben Neudruck Naumburger Verlags Anstalt Naumburg Saale 2003 S 297 Heinrich Wilhelm Rotermund Fortsetzung und Erganzungen zu Christian Gottlieb Joechers allgemeinem Gelehrten Lexico Johann G Heyse Bremen 1819 S 1299 books google de Martin Stolzenau Syndikus beweist viel Verhandlungsgeschick Andreas Ramdohr starb vor 350 Jahren In Mitteldeutsche Zeitung 20 Oktober 2006 mz online Memento vom 9 September 2012 im Webarchiv archive today Ludwig Hanselmann Herzog Rudolf August und seine Herren Gevattern von Braunschweig In Jahrbuch des Geschichtsvereins fur das Herzogtum Braunschweig Band 3 1904 S 14 books google de J G Tiedemann Der Adel Mecklenburgs seit dem landesgrundgesetzlichen Erbvergleiche 1775 1864 S 209 books google de Dietrich Mack Dt Inschriften Munchen 2001 S 490 books google de Friedrich Georg Buek Albert Schulte In Die Hamburgischen Oberalten ihre burgerliche Wirksamkeit und ihre Familien Perthes Besser amp Mauke Hamburg 1857 OCLC 844917815 S 95 books google de Werner Konstantin von Arnswaldt Die Dorriens Heft 1 Die Familie Dorrien in Alfeld Hildesheim und Braunschweig Leipzig 1910 S 50 Original Recherchen Memento vom 6 Juli 2020 im Internet Archive Abgerufen am 6 Juli 2020 Albert Albrecht Schulte war Sohn des Amtmanns zu Bergedorf mecklenburgischen Rates und Hamburger Juristen sowie Ratsverwandten Johann Schulte um 1570 Sohn des Hamburger Patriziers Andreas Schulte und der Caecilia Huyen und der Anna Oldehorst um 1570 Seine Gattin Gertrud von der Fechte 26 Marz 1629 in Hamburg 12 August 1674 in Braunschweig war Tochter des Hamburger Oberalten und Kirchengeschworenen zu St Catharinen und Kammerers Albrecht von der Fechte eines Sohns des Hamburger Patriziers Martin von der Fechte und der Gertrud Hackmann und der Anna von der Wouweren aus Brabant einer Verwandten des Johann von Wowern Normdaten Person GND 124598781 lobid OGND AKS VIAF 25540791 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ramdohr AndreasALTERNATIVNAMEN Ramdohr Andreas vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und Syndikus der Stadt BraunschweigGEBURTSDATUM 12 April 1613GEBURTSORT AscherslebenSTERBEDATUM 22 Juli 1656STERBEORT Braunschweig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Andreas Ramdohr amp oldid 237820662