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Andiperla willinki ist eine Steinfliege die in den Gletscherspalten der patagonischen Anden in Sudamerika lebt Sie besitzt einen eigenen Frostschutz und ernahrt sich von organischen Einschlussen im Eis 1 Das Artepitheton willinki wurde zu Ehren des in den Niederlanden geborenen argentinischen Insektenforschers Abraham Willink 1920 1998 vergeben der die ersten Exemplare dieser Steinfliegen entdeckt hatte Andiperla willinkiAndiperla willinkiSystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Steinfliegen Plecoptera Uberfamilie GripopterygoideaFamilie GripopterygidaeGattung AndiperlaArt Andiperla willinkiWissenschaftlicher NameAndiperla willinkiAubert 1956 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Vorkommen 3 Systematik 4 Physiologie 5 Belege 5 1 Literatur 5 2 Einzelnachweise 5 3 WeblinksMerkmale BearbeitenCharakteristisch fur Andiperla willinki ist dass das erwachsene Tier keine Flugel ausbildet Es ahnelt in vielen Merkmalen dem Larvenstadium Neotenie Der Hinterleib ist ruckenseitig vollstandig chitinisiert Andiperla willinki ist auffallend rotlich braun und schwarz gefarbt Es fehlen die Ocellen die Komplexaugen sind hingegen vorhanden und halbkugelformig ausgebildet An den Beinen sind wie bei der in Neuseeland ebenfalls in grossen Hohen vorkommenden Steinfliege Rakiuraperla nudipes keine Empodien zwischen den Krallen der Endglieder ausgebildet Diese Anpassung verringert die Oberflache mit der diese Steinfliegen das Substrat meist Eis beruhren Die Beine der Larven besitzen keine Setae oder andere Schwimmfortsatze Die Hinterleibsfaden Cerci sind sehr kurz Vorkommen BearbeitenAbraham Willink entdeckte 1953 Exemplare dieser Steinfliege auf dem Upsala Gletscher nahe dem Lago Argentino in der Provinz Santa Cruz im Suden Argentiniens Er sandte adulte Exemplare und Nymphen an den Schweizer Entomologen Jacques F Aubert der 1956 die Erstbeschreibung veroffentlichte Im Jahr 2001 wurde das Insekt von Henri Garcia einem Taucher in den Gewassern unter einem Gletscher im chilenischen Nationalpark Torres del Paine wiederentdeckt 2 Da den Teilnehmern der Expedition nicht klar war um welches Insekt es sich handelte wurde es wegen des bizarren Aussehens der Larve Patagonischer Drache genannt Andiperla willinki wurde inzwischen auch auf dem argentinischen Perito Moreno Gletscher in Patagonien gefunden Systematik BearbeitenWegen der aussergewohnlichen Merkmale dieser Steinfliege stellte Aubert sie in eine neu errichtete Gattung die er wegen des Fundorts in den Anden Andiperla nannte Ihm fielen Ahnlichkeiten des letzten Hinterleibssegments der Mannchen von Andiperla mit jenem der ebenfalls in Sudamerika vorkommenden Gattung Gripopteryx auf Daher wurde die Gattung Andiperla in die Familie der Gripopterygidae gestellt Sie ist bis heute eine monotypische Gattung geblieben d h Andiperla willinki ist die einzige Art in dieser Gattung Zusammen mit anderen Gattungen wie Aubertoperla Dinoperla und Limnoperla gehort Andiperla zur Unterfamilie Paragripopteryginae Physiologie BearbeitenAndiperla willinki wird wegen ihrer physiologischen Anpassungen an das Leben im Eis erforscht Die Steinfliege erzeugt ein Frostschutzmittel auf Basis von Glycerin wie es auch als Gefrierschutzmittel in den Kuhlwassersystemen von Automobilen Verwendung findet Die korpereigenen Flussigkeiten von Andiperla werden dadurch vor dem Einfrieren geschutzt was durch die Bildung von Eiskristallen eine Verletzung des Zellgewebes und durch Ausdehnung der Flussigkeit im gefrorenen Zustand ein Platzen der Gefasse zur Folge hatte Auch Stoffwechseleigenschaften bei der Ernahrung unter extremen Temperaturbedingungen werden untersucht Belege BearbeitenLiteratur Bearbeiten Jacques F Aubert Andiperla willinki n sp Plecoptere nouveau des Andes de Patagonie Mitteilungen der Schweizerischen Entomologischen Gesellschaft 29 2 S 229 232 Juli 1956 Erstbeschreibung franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten Der patagonische Drache bei terra x zdf de aufgerufen am 11 Marz 2010 Le Dragon de Patagonie Documentaire de Gilles Santantonio France 2005 Memento vom 8 September 2010 im Internet Archive Telerama vom 7 Mai 2007 franzosisch Weblinks Bearbeiten Bild Memento vom 3 August 2012 im Internet Archive auf der Website der Universitat Kyoto japanisch Informationen zur Art mit Fotos und weiterfuhrenden Quellen engl Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Andiperla willinki amp oldid 207952850