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Der Sudandenspecht Colaptes rupicola ist eine Art aus der Gattung der Goldspechte Colaptes innerhalb der Unterfamilie der Echten Spechte Der etwa grunspechtgrosse Spechtvogel kommt in zwei gut differenzierten Unterarten in einer relativ schmalen Zone im zentralen Andenhochland Sudamerikas vor Die weitgehend sozial lebende Art baut in Anpassung an ihren oft baumlosen Lebensraum Nistrohren in Boschungen oder Uferbanke nur selten werden Hohlen in Baumen oder Holzbauten gefunden Der Andenspecht ernahrt sich vor allem von bodenbewohnenden grosseren Insekten Sein Bestand gilt mit Stand 2016 als nicht gefahrdet 1 SudandenspechtSudandenspecht Colaptes rupicola SystematikKlasse Vogel Aves Ordnung Spechtvogel Piciformes Familie Spechte Picidae Unterfamilie Echte Spechte Picinae Gattung Goldspechte Colaptes Art SudandenspechtWissenschaftlicher NameColaptes rupicolad Orbigny 1840 Inhaltsverzeichnis 1 Aussehen 1 1 Stimme 2 Verbreitung und Lebensraum 2 1 Wanderungen 3 Nahrung und Nahrungserwerb 4 Brutbiologie 5 Systematik 6 Bestand und Gefahrdung 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 WeblinkAussehen BearbeitenDer Sudandenspecht zahlt innerhalb seiner Gattung zu den grossten Arten Mit bis zu 32 Zentimetern Korperlange und einem maximalen Gewicht von etwas uber 200 Gramm entspricht er in Grosse und Masse dem in Mitteleuropa haufigen Grunspecht In seinem Lebensraum ist er unverwechselbar Die Oberseite ist auf graubraunem Grund in unterschiedlichen helleren Braun und Weisstonen gebandert Der Rumpf ist zum Rucken hin oft fast ungezeichnet cremefarben Die oberen Schwanzdecken sind fast weiss und eng schwarz gebandert Die Oberseite der Schwingen ist dunkelbraun sie weist eine enge gelbbraune Banderung auf Die Oberseite des Schwanzes ist schwarz nur die Aussenfedern und die beiden Zentralfedern sind unauffallig und dunn hell gebandert Die Unterseite ist ab der Kehle bis zum Steiss rahmfarben an der Brust unterschiedlich intensiv orangerot behaucht In diese Grundfarbung sind schwarzliche v formige Markierungen und dunkle Flecken unregelmassig eingesprengt die sich auch bis zu den Flanken und in die Halsregion ausbreiten konnen Die Flugelunterseiten sind gelbbraun sie weisen etwas dunklere Rander auf auch die Flugelspitzen sind dunkler Einige dunkle Flecken konnen auf den Unterflugeldecken aufscheinen Die Farbung der Schwanzunterseite gleicht der der Oberseite haufig weisen die Aussenfahnen der Aussenfedern einen leicht gelblichen Ton auf Stirn Scheitel und Nacken sind dunkel schiefergrau an den Schlafen fast schwarz Gelegentlich ist die Scheitelregion leicht rotlich behaucht Der schmale und kurze schwarze Bartstreif ist manchmal leicht rotlich durchsetzt Der ubrige Kopf die Nackenseiten und die Kehle sind ungezeichnet hell gelbbraunlich an den Ohrdecken meist etwas dunkler Der spitze schmale Schnabel ist sehr lang dunkel schiefergrau bis schwarz und deutlich abwarts gebogen Die Augen sind zitronengelb die Beine und die vierzehigen Fusse variabel gelblichgrun bis fleischfarben gefarbt nbsp SudandenspechtDie Geschlechtsunterschiede sind sehr gering Weibchen der Nominatform weisen weder in der Malarregion noch am Nacken eine Rotfarbung auf sie sind ausserdem im Durchschnitt geringfugig leichter Jungvogel sind blasser als adulte juvenile und immature Mannchen zeigen meistens deutliche Roteinschlusse am Nacken Der Scheitel beider Geschlechter ist mit gelblichen Federspitzen durchsetzt Die Unterseite ist meist bis zu den Flanken eher gebandert als gefleckt Stimme Bearbeiten Haufigster Ruf ist ein mehrsilbiger Pfiff der sehr stark dem Ruf des Grossen Gelbschenkels ahnelt Einzelne oder gereihte wie piik oder kik klingende Laute werden als Alarmrufe eingesetzt oder dienen der innerartlichen Kommunikation Ein lauter klartonender in der Tonhohe abfallender Triller wird oft von erhohter Warte aus vorgetragen Er kann bis zu zweieinhalb Sekunden dauern und bis zu 70 Einzelelemente enthalten Zwischen den Unterarten bestehen recht erhebliche Unterschiede in den verschiedenen Vokalisationen Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet des Nordandenspechtes C cinereicapillus und des Sudandenspechtes C rupicola Der Sudandenspecht bewohnt eine unterschiedlich breite Zone der Anden vom zentralen Peru sudwarts bis in den aussersten Nordosten Chiles und bis ins nordwestliche Argentinien nbsp Typisches hochmontanes Habitat der ArtEr bewohnt offenes Grasland Waldrander lockere Bestande von Polylepis sp nur karg bewachsene hochmontane Gerollhalden und montanes Buschland Er kommt haufig in der trockenen Puna und in geringerer Dichte im feuchteren Paramo vor Bevorzugte Habitate sind mit grossen Steinen oder Felsen durchsetzte Graslandschaften Die Brutgebiete liegen in einer Zone zwischen 3000 und 5000 Metern Bei Vogeln die darunter angetroffen werden durfte es sich um Nichtbruter handeln 2 Wanderungen Bearbeiten Die Art ist Standvogel der hochgelegene Lebensraum zwingt die Vogel jedoch dazu gelegentlich tiefer gelegene Gebiete aufzusuchen Nahrung und Nahrungserwerb BearbeitenDer Sudandenspecht ernahrt sich von Insekten bodenbewohnende grosse Kafer und Schmetterlingslarven werden bevorzugt Er frisst aber auch Imagines vor allem von Blatthornkafern und Motten Die Art erbeutet ihre Nahrung ausschliesslich auf dem Boden Dabei sondiert und stochert sie mit ihrem langen Schnabel im Boden wendet Steine grabt aber auch mit den Krallen Erdreich auf Sehr haufig sind kleinere Gruppen von bis zu 10 Tieren bei der Nahrungssuche zu beobachten Grasige mit Felsen durchsetzte Landschaftsstrukturen scheinen besonders attraktiv zu sein Bei Gefahr oder zur Ruhe ziehen sich die Spechte auf diese Aussichtspunkte zuruck Bei der Nahrungssuche schreiten die Spechte seltener hupfen sie Die Nahrungsgrunde konnen oft in erheblicher Entfernung von den Niststatten liegen Brutbiologie BearbeitenSoweit bekannt liegt die Brutzeit zwischen September und November in Zentralperu und zwischen Januar und Marz in den sudlicheren Gebieten Moglicherweise finden aber auch ausserhalb dieser Zeiten Bruten statt 2 Das Nest besteht aus einer bis zu einem Meter langen Nistrohre und dem eigentlichen Brutraum Es wird in Gelandeboschungen Uferbanke oder zwischen Felsen gegraben Sehr selten hammern Sudandenspechte Nisthohlen in Baume Die Art brutet oft in lockeren Kolonien Das Gelege besteht aus 2 4 Eiern die von beiden Eltern bebrutet werden Auch die Nestlinge werden von beiden Eltern versorgt Weitere Angaben zur Brutbiologie liegen nicht vor Systematik BearbeitenDer Sudandenspecht und der Nordandenspecht sind die beiden einzigen Vertreter der Gattung Colaptes in den Anden Es werden zwei gut differenzierte Unterarten beschrieben die sich sowohl in ihrem Aussehen als auch in Bezug auf die Lautausserungen unterscheiden Colaptes cinereicapillus galt lange als Unterart des Andenspechtes seit 2014 wird er jedoch als Nordandenspecht als eigenstandige Art aufgefasst In den Beruhrungszonen hybridisieren die Unterarten Auch zwischen Colaptes r puna und Colaptes cinereicapillus besteht eine Beruhrungszone in der es zu Mischbruten kommt Colaptes rupicola rupicola d Orbigny 1840 Die oben beschriebene Nominatform besiedelt den sudlichen Teil des Verbreitungsgebietes Sie hybridisiert in den Kontaktzonen mit C r puna C r puna Cabanis 1883 Sie ist etwas dunkler als die Nominatform beide Geschlechter tragen ein dunkelrotes Nackenabzeichen Beim Weibchen ist der Bartstreif oft nur angedeutet Die Beine sind grunlichgelb Diese Unterart schliesst nach Norden hin an die der Nominatform an Bestand und Gefahrdung BearbeitenDas Gesamtverbreitungsgebiet wird auf knapp eine Million Quadratkilometer geschatzt In manchen Teilen des von menschlichen Eingriffen bisher weitgehend verschont gebliebenen Verbreitungsgebietes ist die Art nicht selten Quantitative Bestandsangaben liegen nicht vor auch Angaben zur Bestandsentwicklung fehlen Laut IUCN ist der Sudandenspecht zurzeit nicht gefahrdet 3 Einzelnachweise Bearbeiten Datenblatt IUCN a b Winkler et al 1995 S 323 Der Andenspecht bei BirdLife International engl abgerufen am 20 Februar 2010Literatur BearbeitenHans Winkler David A Christie und David Nurney Woodpeckers A Guide to the Woodpeckers Piculets and Wrynecks of the World Pica Press Robertsbridge 1995 ISBN 0 395 72043 5 S 124 125 und 323 324 Weblink BearbeitenColaptes rupicola in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2013 1 Eingestellt von BirdLife International 2012 Abgerufen am 9 Oktober 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sudandenspecht amp oldid 206914765